X299-Mainboards: Asus setzt auf OLED-Display, Hochkant-M.2 und Mini-Lüfter

Michael Günsch
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X299-Mainboards: Asus setzt auf OLED-Display, Hochkant-M.2 und Mini-Lüfter

Asus bedient Intels neue High-End-Plattform mit fünf X299-Mainboards zum Marktstart. Die Preise reichen vom TUF X299 Mark 2 für 272 Euro bis zum Prime X299-Deluxe für fast 500 Euro. Zwei weitere Modelle der Rampage-Serie werden für Ende Juli in Aussicht gestellt. Das Rampage VI Extreme wird 10GbE bieten.

Die erste Welle für den offiziellen Marktstart von Basin Falls am 26. Juni bilden die Modelle Prime X299-Deluxe, Strix X299-E, TUF X299 Mark 1, Prime X299-A und TUF X299 Mark 2. Allen gemein ist natürlich der Sockel LGA 2066 für Skylake-X und Kaby Lake-X. Das ATX-Format mit acht DDR4-Steckplätzen bieten alle, der Quad-Channel-Betrieb funktioniert allerdings nur mit Skylake-X. Auch die elektrische Anbindung der jeweils drei PCIe-x16-Slots hängt vom Prozessor ab, denn Kaby Lake-X bietet nur 16 Lanes, Skylake-X dagegen 28 oder 44.

Prime X299-Deluxe

Für 495 Euro ist das Prime X299-Deluxe vorerst das Flaggschiff. Gleich zwölf USB-Buchsen sind am Backpanel vertreten, darunter viermal USB 3.1 inklusive einmal USB Typ C. WLAN nach neuem ad-Standard und lokales Gigabit-Netzwerk von Intel gibt es zweimal. Die Audiolösung Crystal Sound 3 basiert auf dem S1220A-Codec von Realtek.

M.2 samt Kühler gibt es ebenfalls zweimal, ein U.2-Port kommt hinzu. In der Mitte des Boards befindet sich das OLED-Display „LiveDash“ zur Anzeige von Parametern wie Temperatur und Frequenz der CPU, Lüftergeschwindigkeit oder Fehlermeldungen.

Strix X299-E mit 802.11ac

Fast 100 Euro günstiger ist das Strix X299-E, das auf U.2 und den zweiten LAN-Anschluss verzichten muss. WLAN ist mit dem ac-Standard statt 802.11ad vertreten. Einen M.2-Steckplatz gibt es zweimal – einmal gekühlt, einmal senkrecht. USB 3.1 am Backpanel umfasst zwei Anschlüsse (Typ A und C). Die Audiolösung nennt sich SupremeFX S1220A.

TUF X299 Mark 1

Das TUF X299 Mark 1 unterscheidet sich optisch deutlich von den oben genannten Mainboards und kostet 343 Euro. Besonders auffällig ist das Design des Chipsatzkühlers, in das die M.2-Kühler übergehen. Der kleine Lüfter über dem Chipsatz wird so manchen schmerzvoll an ältere Asus-Mainboards erinnern, bei denen der „Quirl“ für eine unangenehme Geräuschkulisse sorgte. Dass dies auch hier zum Problem werden muss, steht aber nicht fest. Dual-GbE-LAN wie beim Flaggschiff ist vorhanden. Die Soundlösung ist „nur“ mit Realtek S1220A weniger aufwändig gestaltet. Insgesamt zehn USB-Ports inklusive zweimal USB 3.1 mit Typ A und C gibt es hier wie auch bei Strix X299-E, Prime X299-A und TUF X299 Mark 2.

Asus TUF X299 Mark I
Asus TUF X299 Mark I
Asus TUF X299 Mark I
Asus TUF X299 Mark I
TUF Detective 2: Problemsuche und Fernbedienung via Bluetooth und App
TUF Detective 2: Problemsuche und Fernbedienung via Bluetooth und App

Eine Besonderheit ist der TUF Detective 2: Der Bluetooth-Sender ermöglicht eine Fernsteuerung per Smartphone-APP und dient zur Fehleranalyse.

Prime X299-A

Für 331 Euro gehört das Prime X299-A zur Mittelklasse. Hier setzt Asus wieder auf die aufwändigste Audiolösung (Realtek S1220A mit Crystal Sound 3) wie bei der Deluxe-Version. Auf WLAN und einen LAN-Anschluss wird dagegen verzichtet. M.2 ist zweifach vertreten, einer der Anschlüsse ist senkrecht am Platinenrand ausgeführt, der andere sitzt unter einem Kühlkörper. Dort wo beim X299-Deluxe die OLED-Anzeige sitzt, befinden sich lediglich LEDs für Leuchteffekte mit Aura Sync.

PRIME X299-A
PRIME X299-A (Bild: Asus)
TUF X299 MARK 2
TUF X299 MARK 2 (Bild: Asus)

Der Einstieg: TUF X299 Mark 2

X299-Mainboards sind wie auch ihre X99-Vorgänger teuer. Das wird auch bei Asus deutlich. Das TUF X299 Mark 2 ist für 272 Euro das günstigste Modell des Herstellers. Optisch macht sich dies im weniger extravaganten Kühlerdesign bemerkbar. Kühler für die beiden M.2-Slots sind nicht vorgesehen. Während alle anderen Modelle USB 3.1 als Pin-Header für die Gehäusefront bieten, fehlt dieser Anschluss hier. Sechs SATA-Ports sind ebenso weniger als die hauseigene Konkurrenz bietet. Realtek S1220A und einmal GbE-LAN sind als Standardausstattung anzusehen.

Asus X299-Mainboards
Prime X299-Deluxe Strix X299-E TUF X299 Mark 1 Prime X299-A TUF X299 Mark 2
Formfaktor ATX
Sockel LGA 2066
Chipsatz Intel X299
CPU-Support Intel Core X (Kaby Lake-X/Skylake-X)
RAM 8 × DDR4-DIMM (Quad Channel bei Skylake-X)
PCIe-Slots 3 × PCIe 3.0 x16
1 × PCIe 3.0 x4
2 × PCIe 3.0 x1
3 × PCIe 3.0 x16
2 × PCIe 3.0 x4
1 × PCIe 3.0 x1
3 × PCIe 3.0 x16
2 × PCIe 3.0 x4
3 × PCIe 3.0 x16
2 × PCIe 3.0 x4
1 × PCIe 3.0 x1
3 × PCIe 3.0 x16
1 × PCIe 3.0 x4
2 × PCIe 3.0 x1
Multi-GPU 3-Way SLI/CrossFire (mit Skylake-X)
M.2/U.2 2 × M.2
1 × U.2
2 × M.2
SATA 7 × SATA 3.0 (6 Gb/s) 8 × SATA 3.0 (6 Gb/s) 6 × SATA 3.0 (6 Gb/s)
USB (Pin-Header) 1 × USB 3.1 Typ C
4 × USB 3.0 Typ A
2 × USB 2.0 Typ A
4 × USB 3.0 Typ A
2 × USB 2.0 Typ A
USB (Backpanel) 1 × USB 3.1 Typ C
3 × USB 3.1 Typ A
4 × USB 3.0 Typ A
2 × USB 2.0 Typ A
1 × USB 3.1 Typ C
1 × USB 3.1 Typ A
4 × USB 3.0 Typ A
4 × USB 2.0 Typ A
Ethernet Dual GbE LAN
(Intel I219-V/I211-AT)
GbE LAN
(Intel I219-V)
Dual GbE LAN
(Intel I219-V/I211-AT)
GbE LAN
(Intel I219-V)
WLAN 802.11ad Wi-Fi 802.11ac Wi-Fi
Audio Realtek S1220A mit Crystal Sound 3 SupremeFX S1220A Realtek S1220A Realtek S1220A mit Crystal Sound 3 Realtek S1220A
Video keine Videoausgänge
Preis (UVP) 495 € 398 € 343 € 331 € 272 €
Preis (Handel) ?
Termin ab 26.06.2017

Ab Ende Juli kommt Rampage

Noch keinen genauen Termin oder Preise gibt es für die Rampage-Modelle. Diese sollen aber „voraussichtlich Ende Juli“ erscheinen. Mit vier PCIe-x16-Slots unterstützen das Rampage VI Extreme sowie das Rampage VI Apex 4-Way-SLI/CrossfireX, sofern ein Skylake-X mit 44 PCIe-Lanes zum Einsatz kommt. Das Rampage VI Extreme weist in puncto Netzwerk Besonderheiten auf: Zum einen wird 10GbE für lokales Netzwerk geboten, zum anderen gibt es wie beim X299-Deluxe WLAN nach neuem ad-Standard. Das OLED-Display LiveDash ist ebenso an Board.

Asus Rampage VI Extreme
Asus Rampage VI Extreme (Bild: Asus)

Hinzu kommt ein zusätzlicher DIMM-Sockel: Das Prinzip nennt Asus DIMM.2 und dient einem Adapter für zwei M.2-SSDs als Zweck. Den Adapter hat Asus schon zuvor eingesetzt, neu ist eine Halterung für einen Lüfter.

DIMM.2 bringt M.2-SSDs in den RAM-Slot

Beim Rampage VI Apex verzichtet Asus auf vier DIMM-Slots. So ist es das einzige Modell, das nur vier DDR4-Riegel und somit maximal 64 statt 128 GByte Arbeitsspeicher unterstützt. Dafür hat Asus gleich zwei DIMM.2-Slots vorgesehen. Den U.2-Port des Extreme bietet das Apex nicht, dafür aber vier statt drei M.2-Steckplätze. Zur Sound oder Ethernet-Lösung liegen noch keine Details vor. WLAN soll vorhanden sein.

Rampage VI Extreme Rampage VI Apex
Formfaktor E-ATX
Sockel LGA 2066
Chipsatz Intel X299
CPU-Support Intel Core X (Kaby Lake-X/Skylake-X)
RAM 8 × DDR4-DIMM (Quad Channel bei Skylake-X) 4 × DDR4-DIMM (Quad Channel bei Skylake-X)
PCIe-Slots (elektrisch) 4 × PCIe 3.0 x16
1 × PCIe 3.0 x4
Multi-GPU 4-Way SLI/CrossFire (mit Skylake-X mit 44 PCIe-Lanes)
M.2/U.2 3 × M.2 (2 via DIMM.2)
1 × U.2
4 × M.2 (via DIMM.2)
SATA 6 × SATA 3.0 (6 Gb/s)
USB (Pin-Header) 1 × USB 3.1 Typ C
4 × USB 3.0 Typ A
2 × USB 2.0 Typ A
1 × USB 3.1 Typ C
4 × USB 3.0 Typ A
4 × USB 2.0 Typ A
USB (Backpanel) 1 × USB 3.1 Typ C
1 × USB 3.1 Typ A
8 × USB 3.0 Typ A
1 × USB 3.1 Typ C
1 × USB 3.1 Typ A
6 × USB 3.0 Typ A
Netzwerk 10 GbE
802.11ad Wi-Fi
LAN: k.A.
Wi-Fi: Ja
Audio SupremeFX S1220A k. A.
Video keine Videoausgänge
Preis (UVP) TBA
Preis (Handel) ?
Termin voraussichtlich Ende Juli

Einen pünktlichen Test des Core i9-7900X kann ComputerBase heute hingegen nicht liefern. Wie alle Publikationen in den EU hat auch diese Redaktion bisher kein Muster von Intel erhalten.