Android Oreo: Version 8.0 ist fertig und wird als Update verteilt

Jan-Frederik Timm (+1)
102 Kommentare
Android Oreo: Version 8.0 ist fertig und wird als Update verteilt
Bild: Mondelēz International

Android 8.0 ist fertig, das hat Google über das Android-Blog verlauten lassen. Auch der Name ist damit bekannt: Android O heißt Android Oreo. Das Update wird bereits verteilt, aber nur aktuelle Geräte von Google werden bedacht. Auch der Download der Factory Images ist bereits möglich.

Nexus 6 und Nexus 9 von Google sind zu alt

Mit dem gewählten Namen bleibt Google der Tradition, Hauptversionen von Android den Namen von Süßspeisen bzw. Süßigkeiten zu verpassen, treu. Der Oktopus in der 4. Vorschau für Entwickler dürfte damit eine gezielte Irreführung gewesen sein.

Von Google selbst werden das Pixel und Pixel XL (Test), Pixel C, Nexus 6P, Nexus 5X sowie der Nexus Player unterstützt. In dieser Runde des Updates fallen somit das Nexus 6 und das Nexus 9 durch das Raster, die bei Android 7.0 noch bedacht worden waren. Laut Googles Support-Seite gibt es für das Nexus 6 und das Nexus 9 seit Oktober des letzten Jahres keine Garantie mehr für die Bereitstellung von Android-Updates. Sicherheitsupdates sollen noch bis mindestens Oktober dieses Jahres angeboten werden. Der Support für Updates des Pixel und Pixel XL wird im Oktober 2018 auslaufen, während Sicherheitsupdates noch bis Oktober 2019 geplant sind.

Offiziell verfügbare Android-Versionen für Nexus und Pixel
1.0 1.1 1.5 1.6 2.1 2.2 2.3 4.0 4.1 4.2 4.3 4.4 5.0 5.1 6.0 7.0 8.0
HTC Dream × × × × × × × × × × × × ×
Nexus One × × × × × × × × × ×
Nexus S × × × × × × × ×
Galaxy Nexus × × × × × ×
Nexus 7 (2012) × × ×
Nexus 4 × × ×
Nexus 10 × × ×
Nexus 7 (2013) × ×
Nexus 5 × ×
Nexus 6 ×
Nexus 9 ×
Nexus Player
Nexus 5X
Nexus 6P
Pixel C
Pixel
Pixel XL

Bis und ob andere Smartphone-Hersteller wie Huawei, LG, Samsung oder Sony überhaupt nachziehen werden, wird sich im Verlauf dieses und des nächsten Jahres erst noch zeigen müssen. Mit entsprechenden Ankündigungen ist in Kürze zu rechnen.

Anleitung: Android 8.0 installieren

Wer Android 8.0 ohne Datenverlust und besonders einfach installieren möchte, wartet am besten auf die Verteilung als sogenanntes Over-the-Air-Update (OTA). Damit hat Google bereits angefangen, je nach Region kann es aber mehrere Tage dauern, bis alle Nexus und Pixel mit dem Update versorgt worden sind. Mit einem Trick lässt sich das OTA-Update aber auch sofort installieren. Wer sich für das Android-Betaprogramm anmeldet, bekommt das finale Update sofort angeboten – allerdings auch hier nur für Google-Geräte, die das Update erhalten.

Für ungeduldige und vor allem versierte Nutzer bietet Google alternativ auch die Installation über ein Factory Image an. Damit das klappt, müssen zunächst die Android Debug Bridge über das Android SDK installiert und der Bootloader des Gerätes entsperrt werden. Wenn letzteres erstmalig passiert, führt das zu einem Datenverlust. Deshalb sollte die Installation über ein Factory Image nicht die erste Wahl für Unerfahrene sein. Mittlerweile hat Google die Images freigegeben.

Das sind wesentliche Neuerungen von Android 8.0

Android 8.0 hat einen neuen Bild-in-Bild-Modus, der an das seit längerer Zeit verfügbare kleine Videofenster der YouTube-App erinnert. Eine App lässt sich jetzt über den Home-Button in ein kleines Fenster ziehen, das sich über eine zweite App legt. Die Position des kleinen Fensters kann dabei frei vom Nutzer bestimmt werden, um wichtige Bedienelemente der anderen geöffneten App nicht zu verdecken.

Darüber hinaus sieht sich Androids seit jeher mächtiges System für Benachrichtigungen ein Feature aus iOS ab: Ab sofort werden am App-Symbol des Homescreens durch einen Punkt neue Benachrichtigungen für diese App angezeigt. Durch langes Halten des App-Icons (seit Android 7.1 möglich) lässt sich in ein neues Menü für die zugehörigen Benachrichtigungen springen. Die Farbe des Punktes für die Benachrichtigungen leitet Google automatisch von den Farben des App-Symbols ab. Allgemein müssen Entwickler für die Funktion keine einzige Zeile Code neu schreiben, das Feature funktioniert unter Android Oreo einfach von Haus aus nach dem Update des Betriebssystems.

Verbesserte Eingabevorschläge, schlauere Markierung

Zwei neue Features widmen sich dem Ausfüllen von Textfeldern sowie dem Kopieren und Einfügen von Text. Das sogenannte Autofill with Google funktioniert jetzt geräteübergreifend auch im Zusammenspiel mit Android Oreo. Das bedeutet, dass häufig getippte Wörter wie ein Benutzername automatisch für die entsprechenden Textfelder vorgeschlagen werden. Die neue schlaue Textauswahl markiert automatisch zusammenhängende Wörter wie Adressen oder Namen, anstatt dass diese einzeln ausgewählt werden müssen. Bei Telefonnummern, Straßennamen oder E-Mail-Adressen wird nun außerdem automatisch die passende App vorgeschlagen.

Zu den nicht auf Anhieb für den Nutzer sichtbaren Veränderungen in Android Oreo zählt Google Play Protect. Innerhalb des Play Stores macht Google mit Play Protect sichtbar, was ohnehin auf jedem Android-Gerät mit Google Play im Hintergrund passiert: das Überprüfen von Apps auf schädliches Verhalten. Google überwacht laut eigener Aussage täglich das Verhalten von über 50 Milliarden Anwendungen. Wird schadhaftes Verhalten einer App festgestellt, deaktiviert Google die App oder sperrt sie im Play Store. Wie es um den Zustand der installierten Apps bestellt ist, macht Play Protect nun auch für den Anwender sichtbar, anstatt das Feature still im Hintergrund laufen zu lassen.

Google verspricht auch längere Laufzeiten

Optimierungen unter der Haube des Betriebssystems sollen dazu führen, dass Android Oreo wie zuvor Android 7.0 Nougat (Test) auf den Pixel-Geräten im Schnitt doppelt so schnell startet wie frühere Android-Versionen. Google verspricht zudem, dass Android Oreo schonender mit Systemressourcen zu Werke geht, was den Energieverbrauch reduzieren und die Akkulaufzeit verlängern soll. Apps, die schonungslos Ressourcen im Hintergrund verbrauchen, soll es dank neuer Überwachungsmaßnahmen in Android O nicht mehr geben. Für Entwickler gibt es in Android Studio neue Optionen, damit der Ressourcenverbrauch einer App schon während der Entwicklung optimiert werden kann.

ComputerBase wird am Dienstag einen Test der finalen Version von Android 8.0 Oreo veröffentlichen.

Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!