Visceral Star Wars Project: EA schließt Dead-Space-Studio und vertagt Adventure

Michael Günsch
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Visceral Star Wars Project: EA schließt Dead-Space-Studio und vertagt Adventure
Bild: EA

Das von EA im Sommer 2016 angekündigte Adventure im Star-Wars-Universum wird es vorerst nicht geben. Der Publisher hat realisiert, dass ein umfassendes Umschwenken nötig sei. Das zuständige Entwicklerstudio Visceral soll geschlossen werden. Stattdessen steht eine Neuorientierung unter Leitung von EA Vancouver an.

Auf der E3 im Juni 2016 hatte EA erstmals die Pläne zum Star Wars Project enthüllt. Unter Leitung von Visceral Games (unter anderem Dead Space, Battlefield Hardline) sollte ein lineares Adventure im Star-Wars-Universum entstehen.

Star Wars Project entpuppte sich als Sackgasse

Doch wie EAs Patrick Söderlund nun bekanntgab, hat sich im Laufe der Entwicklung ergeben, dass das Spiel in der anfangs angestrebten Form keine Zukunft hat. Auch unter Berücksichtigung von Feedback von Spielern und aktuellen Entwicklungen am Markt sei klar geworden, dass „ein Umwerfen des Designs“ nötig ist, „um Spielern eine Erfahrung zu liefern, zu der Spieler für eine lange Zeit [immer wieder] zurückkehren wollen“.

Neuer Anlauf für das Star-Wars-Adventure

Das Projekt wird nicht komplett verworfen, sondern soll ein neues Konzept erhalten. Die Rede ist von „mehr Tiefe und Breite“ sowie „mehr Vielfalt“. Zentrale Elemente des Spiels sollen „neu interpretiert“ werden. Das technische Grundgerüst in Form der Frostbite-Engine mit opulenter Grafik sowie die Star-Wars-Authentizität sollen bestehen bleiben, versichert Söderlund, ohne bei der Neuausrichtung ins Detail zu gehen.

Visceral Games wird geschlossen

Im Zuge des Umbruchs hat sich EA dazu entschlossen, das mit der Entwicklung beauftragte Tochterstudio Visceral Games zu schließen. Es soll „heruntergefahren“ werden, wobei „möglichst viele“ der Mitarbeiter in anderen Teams bei EA aufgefangen werden sollen. Das Star-Wars-Projekt soll nun von den global agierenden EA-Studios unter Leitung von EA Vancouver, das bereits zuvor involviert war, weiter entwickelt werden.

Wie Kotaku aus einer E-Mail an EA-Mitarbeiter erfuhr, wird Executive Producer Steve Anthony das Entwicklungsteam leiten. Das Projekt lief bisher unter dem Codenamen Ragtag.

Verschoben auf unbestimmte Zeit

Das Star-Wars-Adventure ist also nicht komplett eingestellt, aber zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben. Ursprünglich war eine Veröffentlichung gegen Ende von EAs Geschäftsjahres 2019, das im Frühjahr 2019 endet, geplant. Es ist davon auszugehen, dass der noch nicht angekündigte neue Termin deutlich später liegen wird.

Anderer Star-Wars-Titel von EA in der Kritik

Bei einem anderen, schon in einem Monat erscheinenden Star-Wars-Projekt, steht EA bezüglich der Monetarisierung in der Kritik: Bei Star Wars: Battlefront 2 (2017) wurden die kostenpflichtigen Beuteboxen vielerorts als „Pay to Win“ im Stile manches Free-to-Play-Titels aufgefasst und sorgten vor dem Hintergrund, dass das Spiel zum Vollpreis von 60 Euro erscheint, für reichlich Unmut. Nach dem Beta-Test hat sich EA zur Kritik geäußert, will aber am Kernkonzept der Mikrotransaktionen festhalten.