AMD Epyc: Microsoft Azure wird erster AMD-Cloud-Betreiber

Volker Rißka
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AMD Epyc: Microsoft Azure wird erster AMD-Cloud-Betreiber

Nachdem im November weitere ODM/OEM-Größen wie HP und Dell neue Server mit AMDs Epyc-Prozessoren angekündigt hatten, folgt zum Ende des Jahres der erwartete Schritt auf die große Cloud-Bühne. Microsoft wird als erster Anbieter 32-Kern-CPUs in Dual-Sockel-Ausführungen fortan in Azure zur Verfügung stellen.

Microsoft Azure vermarktet die aktuelle L-Serie seines Angebot als „storage optimized virtual machines for low latency workloads“. In diesem Bereich möchte AMD Epyc platzieren. Künftig als Lv2 soll es das Angebot von Microsoft auf das nächste Level heben. Denn bisher ist bei den erst seit März 2017 in dieser Konfiguration verfügbaren Lösungen der L-Serie bei 32 Kernen Schluss, wofür noch die Intel Xeon E5 der v3-Serie genutzt werden, Codename Haswell-EP. Diese boten seinerzeit auch nur maximal 18 Kerne, da Cloud-Betreiber aber in der Regel nie die teuersten Flaggschiffe einsetzen, kamen Dual-Sockel-Systeme mit zwei 16-Kern-CPUs zum Einsatz.

In Zukunft wird die Anzahl der Kerne nun verdoppelt. Zwar kommt auch bei AMD nicht das Epyc-Flaggschiff zum Einsatz, aber auch die Nummer 2 bietet 32 Kerne: der Eypc 7551 wird laut AMD genutzt. Die zwei 32-Kern-CPUs bieten im Zwei-Sockel-System nicht nur 64 Kerne sondern auch 128 Threads. Als Basis dient das bereits seit Jahren in der Entwicklung befindliche Project Olympus, welches nun in die Serienreife übergeht, wie die Betreiber des dahinter stehenden Open Compute Projects bereits vor drei Wochen angekündigt hatten. Microsoft wirbt mit der dahinter stehenden Vereinfachung der Infrastruktur für Datacenter ebenfalls bereits seit Monaten.

Es stehen auch erste Details zur Verfügung, die das Mainboard von AMD für das Project Olympus betreffen: Es handelt sich demnach um eine klassische Zwei-Sockel-Platine, die alle Möglichkeiten der neuen AMD-Plattform ausschöpfen kann. Einzig beim Arbeitsspeicher hapert es noch, dort ist mit 32 Bänken bei aktuell 1 TByte Schluss, 2 TB sind im Status TBD – 4 TByte sind laut AMD eigentlich maximal möglich. In der aktuellen Maximalkonfiguration L64s gibt es laut Microsoft Azure 64 vCPUs mit 512 GByte RAM und acht 1,9 TByte großen SSDs.

Laut AMD wird die Serie auf Beschleunigerkarten verzichten und ihre Vorteile in den anderen Bereichen ausspielen. Ab heute sollen die Server im Einsatz sein, bei Microsoft Azure kann sich für eine Preview beworben werden. AMD betont, in den kommenden Wochen sollen weitere Anbieter folgen.

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