Radeon RX Vega 64 & 56: AMD liefert das Referenz-Design aktuell nicht mehr

Update Jan-Frederik Timm
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Radeon RX Vega 64 & 56: AMD liefert das Referenz-Design aktuell nicht mehr

AMD hat den Vertrieb und die Produktion von Radeon RX Vega 64 und RX Vega 56 im Referenz-Design offenbar (vorerst) eingestellt. Weder Alternate* noch Caseking* noch Mindfactory führen diese Varianten noch. Im Vorfeld hatte AMD den Schritt indirekt angekündigt.

Dass die Referenz zumindest vorerst vom Markt verschwindet, hatte AMD in einem Inteview mit OverclockersUK am 1. Dezember in Aussicht gestellt. Mehrere Quellen aus Handel, Systemintegration und Industrie haben gegenüber ComputerBase jetzt bestätigt, dass es bei AMD bereits keine Ware mehr zum Nachbestellen gibt. Das Resultat ist im Handel sichtbar.

Bekanntes Vorgehen noch ohne Bestätigung

Ob es Radeon RX Vega damit ab sofort nur noch in Form von Custom Designs im Handel geben wird, bleibt allerdings abzuwarten. Mit der PowerColor Radeon RX Vega 64 Red Devil (Test) hat es vor knapp einer Woche nach monatelanger Verzögerung endlich die erste Version auf den Markt geschafft und die Asus Radeon RX Vega 64 Strix (Test) soll in wenigen Tagen folgen. Zuletzt gab es aber das Gerücht, AMD könnte die Fertigung der Referenzmodelle auch an Partner abtreten. Dazu passt, dass Biostar erst heute den Verkaufsstart genau dieser Modelle angekündigt hat.

Dass neue GPU-Generationen nur so lange auf Referenz-Designs zum Einsatz kommen, bis Partner Custom Designs entwickelt und produziert haben, ist bei AMD jedenfalls nicht neu. Durch die von Anfang bis Ende ausschließlich als Referenz-Design angebotene Radeon R9 Fury X und Grafikkarten mit Pascal-GPU, bei denen Nvidia die Referenz sogar als prominent platzierte „Founders Edition“ dauerhaft vertreibt, ist das eventuell aber in Vergessenheit geraten.

Für Partner bieten Custom Designs im Vergleich zum Verkauf der komplett beim GPU-Hersteller bezogenen Grafikkarte viele Vorteile. Zum einen bieten sie die Chance, sich vom Wettbewerb abzusetzen, zum anderen lassen sich potentiell Kostenvorteile gegenüber dem Einkauf beim Hersteller erzielen.

Bei Vega war die Referenz sehr lange am Markt

Bei Vega hat die Markteinführung von Custom Designs dabei länger gedauert als üblich. Zu Anfang soll die späte Bereitstellung technischer Eckdaten durch AMD dafür verantwortlich gewesen sein, zuletzt gab es GPUs nur in kleinen Stückzahlen. PowerColor hatte zum Auftakt nur rund 40 Exemplare in Deutschland verfügbar. Neue Ware ist erst für Ende Dezember in Sicht.

Update

AMD hat gegenüber ComputerBase mitgeteilt, die Spekulationen um den Fertigungs- und Verkaufsstopp der Referenz-Version von Radeon RX Vega 64 und 56 nicht kommentieren zu wollen.

Eine weitere interessante und von der Redaktion gestern noch nicht aufgegriffene Entwicklung bei Vega betrifft die Frontier Edition, die als luft- und wassergekühlte Variante noch vor RX Vega seit Juli 2017 verfügbar war. Zum Preis von 1.199 Euro gestartet, ist die Variante mit Luftkühler seit Anfang Dezember bei zahreichen (kleineren) Händlern für 695 Euro zu bekommen. Am Donnerstag ist dann auch die Liquid Edition mit einer UVP von 1.749 Euro von zuletzt 1.445 Euro auf 750 Euro gefallen.

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