Gemini Lake: ITX-Boards mit aufgelötetem SoC von ASRock und Gigabyte

Volker Rißka
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Gemini Lake: ITX-Boards mit aufgelötetem SoC von ASRock und Gigabyte
Bild: ASRock

ASRock und Gigabyte haben erste Mini-ITX-Mainboards mit aufgelötetem Gemini-Lake-SoC angekündigt. Doch die sehr stromsparenden Komplettlösungen wollen weiterhin über einen 24-Pin-ATX-Stromstecker versorgt werden, die von Haus aus unterstützte DC-19-Volt-Varianten sind stetig seltener geworden.

Bei den ASRock-Lösungen J4105-ITX und J4105B-ITX kommt der neue Celeron J4105 zum Einsatz, dem kleinsten Quad-Core-Prozessor in diesen Markt. Dieses SoC ist die kleinste 4-Kern-Lösung in der Einsteigerfamilie bei Intel, Codename Gemini Lake. Diese basieren im CPU-Bereich auf einer gründlich überarbeiteten Goldmont-Architektur, während viele weitere Teile größtenteils noch von Apollo Lake stammen. Gigabyte vertraut laut Ankündigung hingegen auf den Celeron J4005, einem Dual-Core-Prozessor mit höherem Takt. Alle Details zu den Modellen liefert die ComputerBase-Meldung zur Vorstellung im Dezember 2017.

Mehr Massenspeicher nur mit Kompromiss

Die Gemini-Lake-Plattform hat aber nach wie vor ihre Baustellen. Dazu zählt weiterhin auch die geringe Anzahl von Anschlüssen für Massenspeicher, die das größte Problem der Plattform ist. ASRock und Gigabyte umschiffen dieses aber zum Teil geschickt: ASRock nutzt einen ASMedia-Chip und klaut dafür die Lanes des PCIe-Slots für zwei zusätzliche SATA-Ports und erhöht die Gesamtzahl dadurch auf vier, Gigabyte speckt den einzigen PCIe-Slot vermutlich wie beim Vorgänger (und bei ASRock) wieder auf x1 ab, sodass der M.2-Speicherplatz die benötigten zwei Lanes erhalten kann. Auch dort gibt es sonst nur die von der Plattform bereitgestellten zwei SATA-Anschlüsse.

J4105-ITX
J4105-ITX (Bild: ASRock)

Ansonsten liegen die Unterschiede zwischen ASRock und Gigabyte nur im Detail, mit einem auffälligen Merkmal: Gigabyte setzt auf klassische RAM-Riegel, ASRock voll und ganz auf SO-DIMM. Allen gemein sind Video-Ausgänge für die integrierte Grafik, LAN, Audio sowie zum Teil auch ältere Anschlüsse, beispielsweise eine parallele Schnittstelle für Drucker.

Boards mit 19-Volt-Hohlstecker noch nicht in Sicht

Die erste Welle Mainboards nutzt nur den typischen 24-Pin-ATX-Stromstecker, für Platinen, die vollbestückt kaum im zweistelligen Bereich Strom verbrauchen werden. Passende ATX-Netzteile mit diesen sehr geringen Leistungsdaten sind schwer zu finden, doch die Alternative, Mainboards mit 19-Volt-Hohlstecker, ist derzeit noch nicht in Sicht. Beide Hersteller hatten diese zuletzt noch mit Apollo Lake im Programm, aber primär für den Industriebereich.

GA-J4005N-D2P
GA-J4005N-D2P (Bild: Gigabyte)