Privatsphäre: Steam-Bibliotheken nicht mehr öffentlich einsehbar

Update Michael Günsch
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Privatsphäre: Steam-Bibliotheken nicht mehr öffentlich einsehbar

Nach dem Facebook-Skandal ist eine neue Diskussion um den Umgang mit Nutzerdaten entflammt. Dass Valve nun neue Optionen für die Einstellungen zur Privatsphäre auf Steam einführt, wirkt wie eine Reaktion darauf. Die Statistiken zum Spielverlauf sind ab sofort standardmäßig nicht mehr für jedermann öffentlich einsehbar.

Auf die neuen Privatsphäre-Einstellungen macht Valve im Steam-Blog aufmerksam. Spieler sollen dadurch präziser festlegen können, wer welche Informationen des Profils einsehen darf. Die Änderungen betreffen die Anzeige des Spielverlaufs (Game Details). In dieser Kategorie werden alle Spiele aus der Bibliothek des Anwenders, Titel auf der Wunschliste und die Spielzeit pro Titel aufgelistet. Zudem bestimmt die Einstellung, ob der Status „im Spiel“ anderen angezeigt wird oder nicht.

Neue Privatsphäre-Einstellungen bei Steam
Neue Privatsphäre-Einstellungen bei Steam

Ab sofort kann der Spieler für die Game Details die Optionen „Nur Freunde“ und „Privat“ auswählen, womit entweder nur hinzugefügte Bekannte oder niemand Einsicht erhält. Die Option zur öffentlichen Einsicht für jedermann ist nur verfügbar, wenn die Oberkategorie „My Profile“ auf „öffentlich“ steht und erfordert einen manuellen Eingriff. Ergänzend gibt es eine Einstellung, die auch bei der Option „Nur Freunde“ die Angaben zur Spielzeit versteckt.

Invisible Mode in Arbeit

Valve hat außerdem einen Invisible Mode in Aussicht gestellt, der die bisherigen Optionen „online“, „away“ und „offline“ zur Anzeige der Präsenz des Spielers ergänzt. Beim kommenden Unsichtbar-Modus erscheint der Spieler für andere „offline“, kann jedoch im Gegensatz zu dieser Option weiterhin Nachrichten empfangen und senden. Die Einführung ist zunächst in einer kommenden Beta-Version geplant.

Neue Privacy Settings für Steam Spy ein Problem

Dass ab sofort die Game Details in der Standardeinstellung nicht mehr öffentlich angezeigt werden, ist für andere ein Problem. Externe Betreiber von Steam-Datenbanken wie Steam Spy können ihre für viele interessanten Statistiken nicht weiter pflegen, da der Zugriff auf die Spielebibliotheken von Millionen von Nutzern nicht mehr möglich ist.

Spiele-Infos privat, Namen weiter öffentlich

Kurios vor diesem Hintergrund mag anmuten, dass zwar die Sichtbarkeit der Daten zu Spielen und Spielverlauf von Nutzern eingeschränkt wird, doch die Basisdaten wie der Name des Profils weiter für jedermann zu sehen sind. Für die „Basic Details“ mit Namen und Avatar gibt es keine Privatsphäre-Optionen und nur die Einstellung „Öffentlich“. Allerdings besteht eh und je die Möglichkeit, statt des echten Namens ein Pseudonym oder einen Nickname zu verwenden.

Update

In der ursprünglichen Meldung stand, dass es gar keine Option für die öffentliche Anzeige der Game Details mehr gibt. Leser wiesen darauf hin, dass die Option „Öffentlich“ aber nach wie vor existiert, jedoch ist diese nur freigeschaltet, wenn das gesamte Profil (My Profile) auf „Öffentlich“ gestellt ist. Der Artikel wurde angepasst.