Quartalszahlen: Apple erzielt Rekorde und streicht die Verkaufszahlen

Nicolas La Rocco
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Quartalszahlen: Apple erzielt Rekorde und streicht die Verkaufszahlen

Apple hat das vierte Geschäftsquartal 2018 mit Rekorden bei Umsatz und Gewinn abgeschlossen. Ein Plus von mehr als 10 Milliarden US-Dollar beim Umsatz und rund 3,4 Milliarden US-Dollar beim Nettogewinn nennt der Quartalsbericht. Die Börse sorgt sich allerdings um Apples Entscheidung, Verkaufszahlen ab 2019 nicht mehr zu nennen.

Im vierten Quartal lag Apples Umsatz bei 62,9 Milliarden US-Dollar (55 Mrd. Euro), das entspricht einem Plus von 19,6 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Nettogewinn von 14,13 Milliarden US-Dollar (12,36 Mrd. Euro) entspricht einem Zuwachs von 31,8 Prozent. Die Bruttomarge des Unternehmens lag wie im dritten Quartal prognostiziert bei 38,3 Prozent. Für das aufgrund der Weihnachtszeit traditionell starke erste Quartal 2019 erwartet Apple einen Umsatz in Höhe von 89 bis 93 Milliarden US-Dollar (77,85 bis 81,35 Mrd. Euro) bei einer Bruttomarge von 38 bis 38,5 Prozent.

Apple: Umsätze und Gewinne seit Q1/2000
-1.000,0021.323,2543.646,5065.969,7588.293,00Millionen US-Dollar Q1/2000Q3/2000Q1/2001Q3/2001Q1/2002Q3/2002Q1/2003Q3/2003Q1/2004Q3/2004Q1/2005Q3/2005Q1/2006Q3/2006Q1/2007Q3/2007Q1/2008Q3/2008Q1/2009Q3/2009Q1/2010Q3/2010Q1/2011Q3/2011Q1/2012Q3/2012Q1/2013Q3/2013Q1/2014Q3/2014Q1/2015Q3/2015Q1/2016Q3/2016Q1/2017Q3/2017Q1/2018Q3/2018

Rein nach Segmenten sortiert ist nach wie vor das iPhone Apples größter Umsatztreiber. Leicht über 59 Prozent des Umsatzes generiert Apple mit dem iPhone. Während der Umsatz dieses Segments um 8,3 Milliarden US-Dollar gestiegen ist, stagnieren die iPhone-Verkaufszahlen mit 46,9 zu 46,7 Millionen verkauften Exemplaren. Das spricht für einen höheren durchschnittlichen Verkaufspreis, der sich im Vergleich zum Vorjahr von 618 auf 793 US-Dollar erhöht hat. Mehr Kunden greifen demnach zu neueren und mit mehr Speicher ausgestatteten Geräten wie dem iPhone X oder neuen iPhone Xs.

Services kratzen an der 10-Milliarden-Marke

Apples zweitstärkstes Segment sind mittlerweile die Services, zu denen sämtliche digitalen Inhalte wie der App Store, iTunes Store oder Apple Music zählen. Auch Einnahmen aus AppleCare, Apple Pay und Lizenzgebühren fließen in die Sparte ein. Mit Services hat Apple im vierten Quartal einen Umsatz von 9,98 Milliarden US-Dollar (8,73 Mrd. Euro) generiert, das entspricht einem Plus von 17,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Mehr Macs und mehr teurere Macs

Die Anzahl der verkauften Macs ist leicht von 5,386 auf 5,299 Millionen Stück gesunken, der Umsatz jedoch von 7,17 auf 7,41 Milliarden US-Dollar (6,48 Mrd. Euro) gestiegen. Auch hier haben sich somit mehr Nutzer für teurere beziehungsweise besser ausgerüstete Varianten als im Vorjahr entschieden. Der durchschnittliche Preis eines Macs ist von 1.331 auf 1.399 US-Dollar gestiegen.

Weniger iPads und weniger Pro-Modelle

Die iPad-Sparte schwächelt derzeit hingegen an beiden Fronten. Zum einen hat Apple mit 9,699 zu 10,326 Millionen Geräten etwas weniger Tablets verkauft, zum anderen ist der Umsatz der Sparte von 4,83 auf 4,09 Milliarden US-Dollar (3,57 Mrd. Euro) gesunken, was wiederum den durchschnittlichen Verkaufspreis von 468 auf 422 US-Dollar drückt. Das zeigt, dass in den letzten Monaten weniger Menschen zum iPad Pro gegriffen haben, sondern eher das normale iPad oder gar das iPad mini wählten.

Diagramme
Apple – Umsatz nach Segment
014.00028.00042.00056.00070.000Millionen US-Dollar Q1/2002Q3/2002Q1/2003Q3/2003Q1/2004Q3/2004Q1/2005Q3/2005Q1/2006Q3/2006Q1/2007Q3/2007Q1/2008Q3/2008Q1/2009Q3/2009Q1/2010Q3/2010Q1/2011Q3/2011Q1/2012Q3/2012Q1/2013Q3/2013Q1/2014Q3/2014Q1/2015Q3/2015Q1/2016Q3/2016Q1/2017Q3/2017Q1/2018Q3/2018

Eine solch detaillierte Analyse von Apples Quartalsergebnissen wird in Zukunft jedoch nicht mehr möglich sein. Wie Apples Chief Financial Officer Luca Maestri im Rahmen der auf die Bekanntgabe der Zahlen folgenden Telefonkonferenz bekannt gab, wird Apple ab dem Finanzquartal 2019 keine Verkaufszahlen für iPhone, iPad und Mac mehr veröffentlichen. Maestri begründete den Schritt damit, dass Apple zwischenzeitlich eine breit aufgestellte Palette an Produkten anbiete, bei der die Verkaufszahlen einzelner Sparten nicht mehr so relevant seien. Die Börse konnte dieser dünnen Begründung nicht folgen und strafte Apples Aktienkurs mit einem Minus von rund 4 Prozent ab.