Aurora: Ohne Intel-Xe-GPU kein Exascale-Supercomputer

Volker Rißka
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Aurora: Ohne Intel-Xe-GPU kein Exascale-Supercomputer
Bild: Argonne National Laboratory

Im Jahr 2015 ins Leben gerufen, zuletzt aber noch einmal komplett umgestellt, soll Aurora der erste Exascale-Computer der USA werden. Er soll nahezu vollständig auf Intel-Technik basieren und zeigt, dass das Ziel ohne GPU niemals erreicht werden könnte: Die neue Xe-Grafik-Architektur ist maßgeblich für die Leistung zuständig.

Aurora war ursprünglich als 180-PetaFLOPS-Supercomputer geplant, dafür sollten ebenfalls schon Beschleunigerkarten von Intel eingesetzt werden. Doch die Einstellung von Xeon Phi im Jahre 2017 nahm dem Projekt nicht nur die Basis, sondern macht auch klar, dass Intels bis dato angebotenen Produkte zu langsam waren. Hauptlieferant für das System bleibt Intel trotzdem.

Denn jetzt ist endlich offiziell, dass Intel die neue aufgelegte Grafikarchitektur dafür nutzen wird um 1.000 PetaFLOPS respektive die ExaFLOP-Marke zu durchbrechen. Überraschend ist das nicht, Intel hatte zuletzt bereits mehrfach betont, Xe würde alles von kleinsten Chips in Notebooks über Gaming-Systeme bis hin zum Datacenter adressieren können und die für das Jahr 2020 geplante Markteinführung passte sehr gut zum Zeitplan für den Supercomputer.

GPU-Roadmap
GPU-Roadmap (Bild: Intel)

Aurora ist noch immer ein halber Papiertiger

Aurora soll 2021 bis 2022 an den Start gehen. Während die meiste Leistung von den GPUs kommt, werden auch Next-Gen-Xeon-Prozessoren und die nächste Generation an Optane-Speichermodulen ihren kleinen Teil dazu beitragen.

Das Ökosystem stellt einmal mehr Cray. Das kürzlich vorgestellte System Shasta wird in Zukunft bei vielen Supercomputern zum Einsatz kommen. Allerdings stehen bis dato noch nicht einmal alle Parameter fest, erklärt Cray in einer parallel verteilten Pressemitteilung, diese sollen erst Mitte dieses Jahres festgesetzt werden. Aurora ist ein System, das in vielen Bereichen aus bisher nur auf dem Papier beschriebenen Lösungen bestehen wird. Zumindest passende CPU-Kerne hat Intel schon auf Roadmaps, für 2021 ist Golden Cove angesetzt – sofern einmal alles nach Plan verläuft.

Kernelemente von Aurora
Kernelemente von Aurora (Bild: Intel)

Über 500 Millionen US-Dollar ist das Gemeinschaftsprojekt der US-Regierung, des Argonne National Lab und Intel wert. Insgesamt planen die Vereinigten Staaten zwei bis drei Exascale-Systeme für bis zu 1,8 Milliarden US-Dollar. Damit will die USA vor allem China nicht das Rennen überlassen, die bereits ab 2020 bis zu drei Exascale-Systeme geplant haben. Japan visiert einen ähnlichen Zeitrahmen an, in Europa ist frühestens 2022/2023 mit einem System zu rechnen.

Aurora
Aurora (Bild: Argonne National Laboratory)
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