PlayStation 5: Zen-2-Prozessor und Navi mit Raytracing von AMD bestätigt

Michael Günsch
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PlayStation 5: Zen-2-Prozessor und Navi mit Raytracing von AMD bestätigt

Überraschend hat AMD-CEO Lisa Su einen Medienbericht und die darin beschriebene Hardware für die kommende PlayStation (PlayStation 5?) bestätigt. Somit ist nun ganz offiziell bekannt, dass acht CPU-Kerne der Zen-2-Architektur sowie ein Grafikchip der Navi-Architektur verwendet werden. Navi soll zudem Raytracing unterstützen.

Via Twitter hat Lisa Su öffentlich auf einen Bericht des Magazins Wired über die nächste Generation der Spielkonsole Sony PlayStation reagiert. Die Chefin von AMD bestätigt damit, dass der Custom-Chip auf Zen 2 und Navi basiert.

Damit werden auch die näheren Details, die der PlayStation-Architekt Mark Cerny gegenüber Wired verriet, ebenso bestätigt. Der CPU-Part basiert auf der in 7 nm gefertigten Zen-2-Architektur, die auch die Basis der kommenden Ryzen 3000 für den Sockel AM4 bildet. Von acht CPU-Kernen ist die Rede; die Taktraten bleiben vorerst verborgen. Die Grafikeinheit wird als Custom-Variante der Navi-Familie beschrieben. Navi ist die neue Generation der Radeon-GPUs und folgt auf Polaris und Vega.

Der Navi-Chip soll Raytracing unterstützen. Was dies konkret bedeutet, bleibt jedoch Teil der Spekulationen. Bekanntlich kann via Software praktisch jede GPU oder auch CPU Berechnungen von Raytracing-Effekten durchführen. Besonders effizient geht dies aber nur mit einer dedizierten Hardware-Lösung. Hier bietet derzeit Nvidia spezielle Rechenkerne bei den Grafikkarten der Serie GeForce RTX an, zu denen AMD bisher ein Pendant fehlt. Was die Unterstützung von Raytracing bei AMD Navi konkret bedeutet, bleibt abzuwarten.

The CPU is based on the third generation of AMD’s Ryzen line and contains eight cores of the company’s new 7nm Zen 2 microarchitecture. The GPU, a custom variant of Radeon’s Navi family, will support ray tracing, a technique that models the travel of light to simulate complex interactions in 3D environments.

Auch von einer „custom unit for 3D audio“ ist bei der kommenden PlayStation die Rede. In diesem Punkt soll es dadurch einen größeren Sprung als beim Wechsel von PlayStation 3 auf PlayStation 4 geben. Ferner soll es erstmals eine SSD ab Werk geben. Ob diese tatsächlich laut Cernys Äußerungen die Durchsatzrate aller bisher für PCs erhältlichen SSDs in den Schatten stellt, darf zunächst bezweifelt werden.

Einen offiziellen Termin für die Veröffentlichung der PlayStation 5 gibt es bisher nicht. Derzeit gilt aber (Ende) 2020 als wahrscheinlich. Digitimes berichtete heute, dass die Produktion im dritten Quartal 2020 laufen wird. Dass der PS4-Nachfolger noch 2019 erscheint, hat Cerny bereits ausgeschlossen.