Team Group: Marktstart für wassergekühlte M.2‑SSD Cardea Liquid

Michael Günsch
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Team Group: Marktstart für wassergekühlte M.2‑SSD Cardea Liquid
Bild: Team Group

Die auf der Computex 2019 vorgestellte M.2-SSD Cardea Liquid kommt nun auf den Markt. Das Besondere an der NVMe-SSD von Team Group verrät schon der Name: Es handelt sich um eine der ersten SSDs mit Wasserkühlung.

Erste Online-Händler melden eine baldige Verfügbarkeit der Modelle mit 512 GB und 1 TB Speichervolumen zu Preisen ab 88 Euro und 148 Euro. Nur zu der kleinsten Variante mit 256 GB liegen noch keine Angebote vor.

Die Cardea Liquid SSD nutzt den Formfaktor M.2-2280 und soll über PCIe 3.0 x4 Transferraten von bis zu 3.400 MB/s beim Lesen und je nach Modell 1.000 MB/s (256 GB), 2.000 MB/s (512 GB) oder 3.000 MB/s (1 TB) beim Schreiben erreichen. Die maximale Schreibgeschwindigkeit gilt allerdings nur für Transfers im SLC-Cache, dessen Größe der Hersteller nicht angibt.

Wasserkühler ohne externen Kreislauf

Während die Leistungswerte zwar zur gehobenen Klasse gehören, aber längst nichts Besonderes mehr sind, ist das Kühlkonzept ein Novum in diesem Bereich. Der Aluminium-Kühlkörper besitzt eine mit Kühlflüssigkeit befüllbare Kammer mit transparentem Deckel und über einen Schiebemechanismus versteckten Einfüllstutzen. Der Kühler soll beim Einsatz von Kühlflüssigkeit für 10 °C niedrigere Temperaturen sorgen, wobei Team Group eine eigene M.2-PCIe-SSD ohne jeglichen Kühler als Maßstab nimmt, womit das Kühlpotenzial nicht allzu groß erscheint.

Cardea Liquid M.2 PCIe SSD (Bild: Team Group)

Optisch lässt sich der Eindruck erwecken, dass die SSD in einen externen Wasserkreislauf eingebunden ist. Doch handelt es sich um ein in sich geschlossenes System mit einem „self-circulation cooling effect“, so Team Group. Das Design habe sich der Hersteller unter dem Taiwan Utility Model Patent No. M574264 schützen lassen.

Durch den Kühler steigen die Abmessungen der SSD auf 83,9 × 24,3 × 14,1 mm (L×B×H) und übertreffen den besagten Formfaktor der Platine in Länge, Breite und vor allem der Höhe. Aus diesem Grund empfiehlt Team Group den Einsatz in Desktop-Systemen; für Notebooks ist die SSD zu groß.

Weitere Informationen zur Technik sind der Produktseite und einem Datenblatt (PDF) zu entnehmen.

Ein weiteres Beispiel für wassergekühlte SSDs

Die Idee einer wassergekühlten SSD ist nicht völlig neu. Denn im Mai hatte der chinesische Hersteller tigo zum Beispiel eine PCIe-SSD mit Wasserkühler gezeigt, der an GPU-Wasserkühler erinnert und sich in einen Kreislauf einbinden lässt.

M.2-SSD-Kühlern mit Luft hatte sich die Redaktion in einem Test verschiedener Modelle gewidmet.

SSD mit Wasserkühler von tigo
SSD mit Wasserkühler von tigo (Bild: PC Watch)