Acer Predator X38 im Test: Nano-IPS mit 175 Hz, 1 ms, G-Sync und 3.840 × 1.600 gefällt

Frank Hüber
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Acer Predator X38 im Test: Nano-IPS mit 175 Hz, 1 ms, G-Sync und 3.840 × 1.600 gefällt

tl;dr: Der Acer Predator X38 setzt auf ein 37,5 Zoll großes Nano-IPS-Panel mit 1 ms Reaktionszeit, bis zu 175 Hz, G-Sync und 3.840 × 1.600 Pixeln bei einem Seitenverhältnis von 24:10. Im Test weiß der Monitor zu überzeugen, nur die Bandbreite von DisplayPort und HDMI reicht nicht aus. Der Preis lässt das Gerät zum Luxus werden.

Mit dem Predator X38 bringt Acer einen Konkurrenten zum LG 38GL950 (Test). Wie dieser setzt der Acer-Monitor auf ein mit 2300 R gebogenes Nano-IPS-Display mit 37,5 Zoll und einer Auflösung von 3.840 × 1.600 Pixeln bei einem Seitenverhältnis von 24:10 – das Panel im Predator X38 stammt von LG. Neben einer Reaktionszeit von 1 ms (GtG) bietet der Predator X38 ein G-Sync-Modul, eine DisplayHDR-400-Zertifizierung, die eine Mindesthelligkeit von 400 cd/m² garantiert, und eine variable Bildwiederholfrequenz von bis zu 175 Hz per Overclocking (Standard 144 Hz). Die Beschichtung der LED-Hintergrundbeleuchtung mit Nanopartikeln sorgt für eine Abdeckung des DCI-P3-Farbraums von 98 Prozent.

Die unverbindliche Preisempfehlung des Acer Predator X38 liegt bei 1.999 Euro. Bei Händlern ist der Monitor noch nicht breit gelistet, nur Alternate führt ihn schon für 1.940 Euro*. Der LG 38GL950 weist eine unverbindliche Preisempfehlung von 1.999 Euro auf und kostet im Handel derzeit seit wenigen Tagen nur noch 1.650 Euro. Beide Modelle mit identischem Panel sind somit ein teurer Luxus im Bereich der Monitore.

Acer Predator X38
Acer Predator X38

Günstig ist die Kombination aus großem Nano-IPS-Panel, G-Sync und hoher Bildwiederholfrequenz somit erneut nicht. Die 49-Zoll-Monitore in Form des Philips 499P9H (Test) mit derzeit rund 980 Euro, des Dell U4919DW (Test) mit rund 1.100 Euro, des LG 49WL95C (Test) mit rund 1.200 Euro und des Samsung C49RG90 (Test) mit rund 1.000 Euro sind deutlich günstiger.

Die Technik des Acer Predator X38

Die Spezifikationen des Acer Predator X38 gleichen denen des LG 38GL950 in weiten Teilen. Das Panel ist mit 2300 R erneut leicht gebogen und folgt nicht dem Trend immer kleinerer Radien. Mit einem Seitenverhältnis von 24:10 und 1.600 Pixeln in der Höhe bietet das Display mehr Pixel und sichtbare Fläche als 21:9-Modelle mit 3.440 × 1.440 Bildpunkten (UWQHD). Die Pixeldichte liegt mit 111 ppi im angenehmen Bereich, der auch unter Windows für eine scharfe Schrift sorgt. Die Pixeldichte ist mit 27 Zoll großen WQHD-Monitoren (2.560 × 1.440 Pixel) vergleichbar, die bei 109 ppi liegt. Mit 6,14 Millionen Pixeln sind die Anforderungen an den Gaming-PC höher als bei den 3,67 Millionen Pixeln der WQHD-Auflösung. Sie liegen allerdings unter den Anforderungen von UHD.

Auflösung Seitenverhältnis Pixelanzahl Pixeldichte
3.840 × 1.600 (QHD+) 24:10 6,14 Mio. 111 ppi bei 37,5 Zoll
3.440 × 1.440 (UWQHD) 21:9 4,95 Mio. 106 ppi bei 35 Zoll
5.120 × 1.440 (Dual QHD) 32:9 7,37 Mio. 109 ppi bei 49 Zoll
3.840 × 1.080 (Dual FHD) 4,15 Mio. 82 ppi bei 49 Zoll
3.840 × 2.160 (UHD) 16:9 8,29 Mio. 140 ppi bei 31,5 Zoll
2.560 × 1.440 (QHD) 3,67 Mio. 93 ppi bei 31,5 Zoll
2.560 × 1.440 (QHD) 3,67 Mio. 109 ppi bei 27 Zoll
1.920 × 1.080 (FHD) 2,07 Mio. 82 ppi bei 27 Zoll
1.920 × 1.080 (FHD) 2,07 Mio. 92 ppi bei 24 Zoll

DisplayHDR 400 und 175 Hz nur über DP

Wie der LG-Monitor trägt auch der Acer-Monitor die DisplayHDR-400-Zertifizierung und kann somit nicht nur HDR-Inhalte wiedergeben, sondern erreicht zudem eine garantierte Mindesthelligkeit von 400 cd/m². Echte HDR-Effekte wie etwa bei hochpreisigen aktuellen OLED-Fernsehern erreicht ein solcher Bildschirm aber nicht. Acer gibt die Helligkeit des Modells mit 450 cd/m² an.

Die hohe Auflösung und die variable Bildwiederholfrequenz von bis zu 175 Hz fordern bei der Wahl des Video-Anschlusses ihren Tribut. Die vollen 175 Hz können nur über DisplayPort abgerufen werden. Nutzt man den HDMI-Eingang des Monitors, so ist die maximale Bildwiederholfrequenz auf 85 Hz begrenzt. Doch auch der DisplayPort limitiert, denn bei 175 Hz wird das Ausgabeformat von RGB 4:4:4 auf YCbCr 4:2:2 begrenzt. Wählt man in Windows statt 175 nur 160 Hz, lässt sich noch der volle Farbbereich nutzen, was der Bildqualität zugutekommt.

Limitierter Farbbereich bei 175 Hz
Limitierter Farbbereich bei 175 Hz
Voller Farbbereich bei 160 Hz
Voller Farbbereich bei 160 Hz
Maximal 85 Hz über HDMI
Maximal 85 Hz über HDMI

Der Standfuß bietet mehr – auch optisch

Beim Standfuß geht Acer eigene Wege, die sich auszahlen. Denn den Predator X38 kann man neigen, schwenken und in der Höhe verstellen, und das in einem Umfang, der jeweils die Optionen bei LG übertrifft. Das LG-Pendant kann zudem nicht geschwenkt werden. Mit dem Dreibein-Design des Standfußes braucht der Predator X38 aber viel Platz auf dem Schreibtisch. Das Design mit den Drehscheiben-Elementen im Standfuß weiß jedoch zu gefallen und ist massiv. Am oberen Ende des Standfußes bietet dieser nicht nur einen unterstützenden Griff, sondern der Nutzer kann auch einen Headset-Halter befestigen. Im unteren Bereich ist eine Durchführung für die Kabel vorhanden, aber kein echtes Kabelmanagement möglich, bei dem diese versteckt würden.

Wenige, nach unten gerichtete Anschlüsse

Acer Predator X38
Acer Predator X38

Auch beim Predator X38 fungieren nur ein einzelner DisplayPort 1.4 und ein HDMI-2.0-Anschluss als Videoeingänge – das G-Sync-Modul schränkt hier erneut ein. Beide sind an der Rückseite nach unten weggeführt, was sie schwieriger zugänglich macht als beim LG-Monitor, der sie gerade nach hinten wegführt. Da der Acer-Proband aber weiter nach oben verstellt und stark geneigt werden kann, kommt man auch von vorne unten gut an die Anschlüsse heran. Auf einen USB-C-Anschluss muss der Käufer auch bei Acer verzichten, um ein Notebook mit dem Monitor und verbundener Peripherie zu verbinden und gleichzeitig aufzuladen.

Zudem verfügt der Proband über vier USB-3.0-Ports – zwei mehr als der LG 38GL950 –, von denen zwei an der Rückseite nach unten weggeführt werden, die anderen beiden jedoch an der Seite des Monitorrahmens liegen, so dass sie leicht zugänglich sind. Zusätzlich bietet der Monitor einen Audio-Ausgang, um Kopfhörer direkt daran anzuschließen.

Extrabreite Monitore mit 24:10, 21:9 und 32:9 im Vergleich
Acer Predator X38 LG 38GL950G Asus ROG Strix XG35QV LG 49WL95C Dell UltraSharp U4919DW Philips 499P9H Samsung C49RG90
LCD-Panel IPS VA IPS VA
Backlight Nano-LED LED WLED (flimmerfrei)
Diagonale 37,5 Zoll (curved, 2300 R) 35 Zoll (curved, 1800 R) 49 Zoll (curved, 3800 R) 49 Zoll (curved, 1800 R)
Auflösung 3.840 × 1.600 (144 Hz, 175 Hz per OC) 3.440 × 1.440 (100 Hz) 5.120 × 1.440 (60 Hz) 5.120 × 1.440 (70 Hz) 5.120 × 1.440 (120 Hz)
Pixeldichte 111 ppi 106 ppi 109 ppi
HDR DisplayHDR 400 Nein HDR10-Support DisplayHDR 400 DisplayHDR 1000
FreeSync/G-Sync G-Sync + Adaptive Sync FreeSync Adaptive Sync FreeSync 2
Seitenverhältnis 24:10 21:9 32:9
Kontrast (statisch) 1.000:1 3.000:1 1.000:1 3.000:1
Helligkeit max. 450 cd/m² 300 cd/m² 350 cd/m² 450 cd/m² 1.000 cd/m²
Farbtiefe 10 Bit (8 Bit + FRC) 8 Bit (ohne FRC) 10 Bit (8 Bit + FRC) 10 Bit 8 Bit 10 Bit (8 Bit + FRC?)
Farbraum 98 % DCI-P3 135 % sRGB, 98 % DCI-P3 100 % sRGB 99 % sRGB 121 % sRGB, 103 % NTSC, 91 % Adobe RGB 125 % sRGB, 95 % DCI-P3, 88 % NTSC, 92 % Adobe RGB
Blickwinkel (horizontal/vertikal) 178°/178°
Reaktionszeit 1 ms GtG 4 ms GtG 5 ms GtG 8 ms GtG (normal), 5 ms GtG (schnell) 5 ms GtG 4 ms GtG
Videoeingänge 1 × HDMI 2.0, 1 × DisplayPort 1.4 1 × HDMI 2.0, 1 × HDMI 1.4, 1 × DisplayPort 1.2 1 × DisplayPort 1.4
2 × HDMI 2.0
1 × USB Typ C
2 × DisplayPort 1.4
1 × HDMI 2.0
Audio Kopfhörerausgang, Lautsprecher (2 × 7 W) Kopfhörerausgang Kopfhörerausgang, Lautsprecher (2 × 10 W) 3,5 mm in/out, Lautsprecher (2 × 5 W) 1 × Line-in, 2 × Line-out
USB 4 × USB 3.0 2 × USB 3.0 4 × USB 3.0 A, 1 × USB Typ C 5 × USB 3.0 A, 1 × USB Typ C 3 × USB 3.0 Typ A, 1 × USB 3.1 Gen 2 Typ C 2 × USB 3.0 A, 2 × USB 2.0 A
Ergonomie Display neigbar (-5°/+25°), höhenverstellbar (130 mm), schwenkbar (-30°/+30°) Display neigbar (-5°/+15°), höhenverstellbar (100 mm) Display neigbar (-5°/+20°), höhenverstellbar (100 mm), schwenkbar (-50°/+50°) Display neigbar (-5°/+15°), höhenverstellbar (110 mm), schwenkbar (-15°/+15°) Display neigbar (-5°/+21°), höhenverstellbar (90 mm), schwenkbar (-170°/+170°) Display neigbar (-5°/+10°), höhenverstellbar (130 mm), schwenkbar (-20°/+20°) Display neigbar (-2°/+15°), höhenverstellbar (120 mm), schwenkbar (-15°/+15°)
Leistungsaufnahme Betrieb: kA., Standby: k.A. Betrieb: 76 W, Standby: 0,3 W Betrieb: 43 W, Standby: < 0,5 W Betrieb: 80 W, Standby: ? Betrieb: 60 W, Standby: < 0,5 W Betrieb: 43,3 W (ECO), Standby: 0,3 W Betrieb: 100 W, Standby: < 0,5 W
Sonstiges Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), diverse Game-Profile, Headset-Halter Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), diverse Game-Profile, RGB-Beleuchtung Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), diverse Game-Profile Reader-Mode, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), KVM, vorkalibriert Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), KVM, Delta E <2 Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), Popup-Webcam, KVM, Delta E <2 Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), diverse Game-Profile
Preis (23.06.2020) 1.999 Euro 1.900 Euro 780 Euro  1.200 Euro 1.100 Euro 980 Euro 1.000 Euro

G-Sync und Adaptive Sync von 1 bis 175 Hz

Das G-Sync-Modul, das die Anzahl der Video-Eingänge einschränkt, sorgt gleichsam dafür, dass Nutzer einer passenden Nvidia-Grafikkarte eine variable Bildwiederholrate von 1 bis 175 Hz nutzen können, bei der Tearing und Stuttering effektiv eliminiert wird. Auch beim Übertakten auf 175 Hz kamen dabei im Test keine Probleme auf.

Acer Predator X38

Auch der Acer Predator X38 setzt auf eine aktive Kühlung des G-Sync-Moduls. Dieser Lüfter ist durch ein Gitter an der Rückseite des Monitors sichtbar. Störend laut ist er im Test auch bei 175 Hz nicht geworden. Hinter dem Displays ist er aber durch ein leises Rauschen wahrnehmbar.

Gaming-Monitor ohne RGB-Beleuchtung

Auf eine RGB-Beleuchtung, wie sie der LG 38GL950G bietet, muss beim Predator X38 verzichtet

Joystick-Steuerung gut, Tasten hinderlich

Für die Bedienung des On-Screen-Displays (OSD) setzt Acer auf einen Joystick und drei Taster an der rechten äußeren Rückseite des Monitors. Ergänzt werden diese durch einen Ein-/Ausschalter direkt darüber. Der Joystick ermöglicht eine zielsichere Navigation, der Wechsel auf die drei Taster ist jedoch stets aufs Neue problematisch, da man sich immer wieder unsicher ist, ob man den zur Auswahl richtigen Taster unter den Fingern hat. Deshalb wischt man mit den Fingern immer zur Sicherheit noch einmal die Tasten entlang, um sie durchzuzählen. Eine Bedienung, die nur auf den guten Joystick setzen würde, wäre deshalb die bessere Alternative.

Die Einstellungen sind zahlreich. Auch das Übertakten des Displays, um 175 Hz in Windows aktivieren zu können, ist über das OSD möglich. Wird diese Funktion aktiviert, startet das Display kurz neu. Es wird zudem darauf hingewiesen, dass bei etwaigen Problemen das Übertakten wieder deaktiviert werden soll.

OSD des Acer Predator X38

Sehr gut umgesetzt ist beispielsweise, dass die Helligkeit nicht in Schritten von 1 bis 100, sondern anhand der tatsächlichen Helligkeitswerte eingestellt wird. Werden im OSD 300 nits eingestellt, ist der Monitor bei der Darstellung von Weiß tatsächlich rund 300 cd/m² hell.

Über die mittlere der drei Tasten lässt sich zu einem Bildmodus-Dialog wechseln, in dem anhand vordefinierter Presets ein Modus für bestimmte Spiele ausgewählt werden kann. Grundsätzlich gilt aber auch beim OSD von Acer, dass längst nicht mehr alle Menüpunkte selbsterklärend sind, sondern durchaus ein Blick in das Handbuch geworfen werden sollte, um ihre Bedeutung zu verstehen.

80 Watt Leistungsaufnahme

Bei maximaler Helligkeit, aktiviertem G-Sync und einer Bildwiederholfrequenz von 175 Hz erreicht der Acer Predator eine Leistungsaufnahme von 78,2 Watt. Sie liegt etwas unter dem Wert des LG 38GL950G, der in diesem Szenario 87,6 Watt beträgt. Das Netzteil des Predator X38 ist auf bis zu 135 Watt in der Spitze ausgelegt.

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