AOC 16T2 im Test: Tragbarer IPS-Touch­screen überzeugt im Home-Office

Frank Hüber
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AOC 16T2 im Test: Tragbarer IPS-Touch­screen überzeugt im Home-Office

tl;dr: Das tragbare IPS-Touchdisplay AOC 16T2 besticht nicht mit technischen Daten, hoher Helligkeit oder exzellenter Farbwiedergabe, sondern mit praktischem Nutzen sowohl unterwegs als auch im Home-Office als Zweitbildschirm am Notebook. Dank USB-C und Smart-Cover ist er handlich wie ein Tablet und funktional.

Der AOC 16T2 ist ein tragbarer IPS-Touchscreen mit 15,6 Zoll, USB-C, Full-HD-Auflösung von 1.920 × 1.080 Pixeln und einem Akku mit 8.000 mAh Kapazität für bis zu vier Stunden mobile Laufzeit, der eigentlich als mobiler Reisebegleiter mit Smart-Cover unterwegs die Arbeit effizienter werden lassen soll, sich 2020 aber im Home-Office als Segen für Notebook-Nutzer erweist.

Die unverbindliche Preisempfehlung des AOC 16T2 beträgt 319 Euro, im Handel ist der mobile Touchscreen derzeit für etwas unter 310 Euro erhältlich.

Technische Daten und Erfahrungen

Full HD mit 60 Hz und 4 ms

Das IPS-Display mit 1.920 × 1.080 Bildpunkten bietet eine feste Bildwiederholfrequenz von 60 Hz und soll laut AOC einen Kontrast von 700:1 und eine Helligkeit von 250 cd/m² aufweisen. Die Farbtiefe liegt zudem nur bei 6 Bit – Desktop-Monitore beherrschen in aller Regel 8 oder 10 Bit. Die Reaktionszeit gibt das Unternehmen mit 4 ms Grau zu Grau (GtG) an. Ein Blaulichtfilter und ein flackerfreies Display sollen die Augen schonen. Das Einsatzgebiet des tragbaren Monitors ist somit klar der Office-Betrieb, Funktionen wie FreeSync oder G-Sync für Spieler werden nicht unterstützt. Helligkeit und Auflösung des 15,6 Zoll großen Panels sind deshalb auch ein Kompromiss für den mobilen Einsatz mit Akku, da die Laufzeit bei einer höheren Auflösung deutlich leiden würde.

Micro-HDMI, USB-C und Audio

Der 16T2 setzt auf einen Micro-HDMI-1.4-Anschluss, um ihn über HDMI mit Notebooks zu verbinden, die kein USB-C zur Videosignalübertragung bieten. Zwei USB-C-Schnittstellen am Display erlauben die Übertragung des Bildes per DisplayPort-Alternate-Mode bei gleichzeitiger Stromversorgung über ein externes Ladegerät, das beiliegt, oder sogar das Verbinden von zwei Signalquellen gleichzeitig, denn über beide USB-C-Ports kann ein Videosignal eingespielt werden. Der 16T2 zeigt beim Einschalten die erkannte aktive Signalquelle mit „USBC1“, „USBC2“ oder „HDMI“ an.

4 Stunden Akkulaufzeit

AOC nennt eine Akkulaufzeit von bis zu vier Stunden für den 16T2. Im Test war bei maximaler Helligkeit über HDMI nach 3:50 Stunden der Akku leer. Mit reduzierter Helligkeit von 80 Prozent im Auslieferungszustand wurden die vier Stunden hingegen etwas überschritten.

Nutzt man USB-C statt HDMI, kann dies die Akkulaufzeit auf Kosten des Notebook-Akkus weiter verlängern. Denn im Test wird der interne Akku des 16T2 auch über den Thunderbolt-Anschluss eines MacBook Pro geladen, was die Akkulaufzeit von vier Stunden obsolet macht, da sie sich dann nach der Gesamtakkulaufzeit aus MacBook Pro und 16T2 bemisst, die wiederum stark vom Einsatzgebiet abhängig ist. Die USB-C-Ports des Displays können aber auch genutzt werden, um etwa das Smartphone über den internen Akku des Bildschirms zu laden – oder das Display über den Akku des Smartphones per Umkehrladung, wie es etwa Huawei unterstützt. AOC gibt die maximale Leistungsaufnahme des 16T2 mit 16 Watt an.

Zwei interne 1-Watt-Lautsprecher können das Audiosignal eines verbundenen Notebooks ausgeben, sind aber meist die schlechtere Wahl im Vergleich zu integrierten Lautsprechern des Notebooks und deshalb nur im Notfall eine sinnvolle Wahl, da sie verzerren und wenig Volumen bieten. Darüber hinaus verfügt der AOC 16T2 über einen 3,5-mm-Kopfhörerausgang.

Knapp unter 1 kg und mit Vesa-Aufnahme

Mit 990 g bleibt der AOC 16T2 ohne Schutzhülle knapp unter der 1-kg-Marke und ist mit einer Dicke von nur 9 mm somit im Alltag durchaus transportabel. Mit Maßen von 363 × 230 × 9 mm passt er zudem in Rucksäcke und Taschen, die auch ein normales 15-Zoll-Notebook aufnehmen können. Wer das Display aber stationär einsetzen möchte, für den findet sich an der Rückseite eine Vesa-Halterung (75 × 75 mm; 100 × 100 mm mit Adapter).

Kapazitives 10-Punkt-Touchdisplay

Der 16T2 setzt auf ein kapazitives 10-Punkt-Touchdisplay, das beim Anschluss an einen Windows-PC automatisch erkannt wird und ohne weitere Eingriffe die Touchfunktionalität bereitstellt. Im Alltag funktioniert die Touchbedienung problemlos und wird ohne Verzögerung umgesetzt. Betriebssysteme wie macOS, die keine Touchsteuerung vorsehen, lassen sich aber auch in Verbindung mit dem 16T2 nicht per Touch steuern.

Smart-Cover als Standfuß und zum Schutz

Das wichtigste Zubehör des Monitors abseits der Kabel, bei denen AOC neben einem Micro-HDMI- auf ein USB-C-Exemplar mit integriertem Adapter auf USB-A setzt, liefert der Hersteller auch mit: das Smart-Cover, das als Schutzhülle und Ständer dient. Das Prinzip ist ähnlich einer Tablet-Hülle, denn es hält magnetisch am 16T2 und deckt die Vorderseite des Displays beim Transport vollständig ab. Für den Betrieb lässt es sich hingegen magnetisch an der Unterseite oder Seite des Bildschirms befestigen und stufenlos mit dem anderen Ende magnetisch an der Rückseite des Geräts arretieren, um es in der Neigung anpassbar aufzustellen. So lässt sich das Display in beiden Orientierungen nutzen. Ausreichend Platz auf der Stellfläche für das Cover muss dabei vorhanden sein.

141 ppi auf dem Niveau eines UHD-Monitors

Mit Full-HD-Auflösung bei 15,6 Zoll liegt der AOC 16T2 bei der Pixeldichte mit 141 ppi auf dem Niveau eines 32 Zoll großen UHD-Monitors, der auf 140 ppi kommt. Die matte Beschichtung der Oberfläche des Bildschirms lässt in der Praxis aber etwas Schärfe verloren gehen.

Auflösung Seitenverhältnis Pixelanzahl Pixeldichte
1.920 × 1.080 (FHD) 16:9 2,07 Mio. 141 ppi bei 15,6 Zoll
3.840 × 2.160 (UHD) 8,29 Mio. 140 ppi bei 31,5 Zoll
3.840 × 2.160 (UHD) 8,29 Mio. 163 ppi bei 27 Zoll
2.560 × 1.440 (WQHD) 3,67 Mio. 93 ppi bei 31,5 Zoll
2.560 × 1.440 (WQHD) 3,67 Mio. 109 ppi bei 27 Zoll
1.920 × 1.080 (FHD) 2,07 Mio. 82 ppi bei 27 Zoll
1.920 × 1.080 (FHD) 2,07 Mio. 92 ppi bei 24 Zoll
AOC 16T2 im Test

Tastensteuerung mit Wartezeit für das OSD

Der AOC 16T2 bietet sogar ein OSD, in dem man unter anderem Einstellungen zur Helligkeit, Lautstärke und Eingangsquelle vornehmen kann. Das OSD wird über eine Taste an der Seite des Displays aufgerufen, über die auch durch das Menü gesteuert wird. Um einen Menüpunkt aufzurufen, muss einige Sekunden auf diesem verweilt werden, bis er blinkt und geöffnet wird. Eine weitere Taste, über die Einträge ohne Wartezeit geöffnet werden können, gibt es nicht. Das ist im Alltag zwar umständlich, jedoch kein Fallstrick für den AOC 16T2, da man das OSD so gut wie nie aufruft.