Fritz!Box 6850 5G: Router startet mit Verspätung dieses Frühjahr

Frank Meyer
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Fritz!Box 6850 5G: Router startet mit Verspätung dieses Frühjahr
Bild: AVM

Der im September 2019 von AVM auf der IFA angekündigte erste WLAN-Router der Firma mit integriertem 5G-Modem war ursprünglich als Fritz!Box 6850 5G für einen Marktstart im ersten Quartal 2020 vorgesehen. Eine verbes­serte Kompa­tibi­lität zu 5G-Non-Standalone-Netzen (NSA) soll zur Verschiebung des Routers geführt haben.

Über ein Jahr nach dem ersten Auftritt gibt es ein Lebenszeichen der Fritz!Box 6850 5G, die laut neuen Aussagen von AVM in den kommenden Wochen in den Handel kommen wird. Wie Teletarif.de auf Nachfrage erfahren hat, wird der erste WLAN-Router mit Multi-Mode-Modem für Netze im Sub-6-GHz-Spektrum noch im ersten Quartal erscheinen. Weiter konkretisiert hat AVM den Termin bislang nicht.

AVM FRITZ!Box 6850 5G
AVM FRITZ!Box 6850 5G (Bild: AVM)

Schuld an den Verzögerungen bei der Markteinführung sei eine „deut­lich verbes­serte Kompa­tibi­lität zu den 5G-NSA-Netzen und damit letzt­lich auch eine höhere Lang­lebig­keit des Produktes“, erklärt AVM. Das aktuell in Deutschland verfügbare 5G ist ein reiner Datenkanal, der als zusätzliche „Leitung“ neben LTE zur Verfügung gestellt wird und zwingend einen Anker im bisherigen Mobilfunknetz voraussetzt. Dabei kann es zu Inkompatibilitäten gewisser Ankerfrequenzen und 5G-Frequenzen kommen, die nicht miteinander kombiniert werden können, sofern dies nicht bei der Entwicklung des Gerätes – sei es Router oder auch Smartphone – beachtet wurde.

Der 5G-Ausbau in Europa hat sich 2020 insge­samt verzö­gert, inklusive tech­nischer Anpas­sungen. [...] Um den Anwen­dern einer Fritz!Box 6850 5G eine deut­lich verbes­serte Kompa­tibi­lität zu den 5G-NSA-Netzen und damit letzt­lich auch eine höhere Lang­lebig­keit des Produktes insge­samt zu bieten, erfolgt der Markt­start daher voraus­sicht­lich erst im Früh­jahr dieses Jahres.

AVM

Die Fritz!Box 6850 5G ist mit dem X55-Modem von Qualcomm geplant, mit dem der 5G-Modus im NSA- (Non-Standalone) über eine existierende LTE-Infrastruktur, aber auch mittels künftiger 5G-SA-Netze (Standalone) unterstützt wird. Zukünftig sollen auch reine 5G-Netze zum Einsatz kommen, die alle Dienste über den neuen Standard abwickeln können und keinen älteren Anker mehr benötigen. Möglicherweise will AVM den ersten stationären 5G-Router neben den Problemen bei LTE-Ankerfrequenzen auch in diesem Punkt weiter optimieren.

Ein weiterer Aspekt, der zum zeitlich längeren Versatz zwischen Ankündigung und Verkaufsstart beigetragen haben könnte, sind Engpässe bei der Produktion ab dem Jahr 2020 durch eine Verknappung von elektronischen Bauteilen, nicht nur bei Halbleitern. Nach aktuellem Kenntnisstand wird die Fritz!Box 6850 5G trotz der späteren Markteinführung aber keinen Wechsel auf das neuere X60-Modem vollziehen, das auch im Snapdragon 888 für Smartphones steckt. Jüngst hat Qualcomm außerdem das X65-Modem angekündigt, das aber frühestens zum Ende des Jahres erwartet wird.