Deathloop im Test: Benchmarks in Full HD, WQHD & Ultra HD, Frametimes und VRAM

 3/4
Update Wolfgang Andermahr (+1)
474 Kommentare

Das Testsystem und die Benchmark-Szene

Alle Benchmarks wurden auf einem AMD Ryzen 9 5950X (Test) durchgeführt, der mit den Standardeinstellungen betrieben wurde. Als Mainboard war das Asus ROG Strix B550-E Gaming (BIOS 1801) mit dem B550-Chipsatz verbaut, Grafikkarten konnten entsprechend mit PCIe 4.0 angesteuert werden. Die CPU wurde von einem Noctua NH-D15S mit zentral installiertem 140-mm-Lüfter gekühlt. 32 GB Speicher (4 × 8 GB, Single-Rank, DDR4-3600, 16-16-16-32, optimierte Sekundär-Timings für die GPU-Benchmarks, Hersteller-Empfehlung für die CPU-Benchmarks) standen dem Prozessor zur Verfügung. Windows 10 21H1 mit sämtlichen Updates war auf einer NVMe-M.2-SSD mit PCIe 4.0 installiert. Dasselbe galt für das Spiel. Resizable BAR wurde auf unterstützten Grafikkarten sowohl bei AMD als auch bei Nvidia genutzt.

Als Treiber kam der Adrenalin 21.9.1 bzw. der GeForce 477.96 zum Einsatz. Der AMD-Treiber ist offiziell für Deathloop optimiert, das Nvidia-Gegenstück dagegen nicht. Ob es noch einen Game-Ready-Treiber geben wird, ist nicht bekannt.

Die 25 Sekunden lange Testsequenz findet auf der Karte „Der Komplex“ zur Mittagszeit statt. Mit einer hohen Weitsicht und viel Vegetation handelt es sich um eine anspruchsvolle Sequenz, aber nicht um ein Worst-Case-Szenario.

Für die Auflösungen 1.920 × 1.080, 2.560 × 1.440 und 3.840 × 2.160 werden mit dem Ultra-Preset die maximalen Grafikdetails genutzt. Raytracing und FSR sind nur in entsprechend gekennzeichneten Benchmarks aktiviert. Nach jedem Benchmarkdurchlauf wurde das Spiel neu gestartet, um nicht in die „VRAM-Falle“ zu laufen. Für die Benchmarks ist der FPS-Limiter deaktiviert.

Auflösung Grafikdetails
1.920 × 1.080 Ultra-Preset, maximale Raytracing-Details in RT-Benchmarks
2.560 × 1.440 Ultra-Preset, maximale Raytracing-Details in RT-Benchmarks
3.840 × 2.160 Ultra-Preset, maximale Raytracing-Details in RT-Benchmarks

VRAM: 10 GB schnell Pflicht, sorglos erst mit 16 GB

Deathloop stellt bei maximalen Texturdetails in Ultra HD vor allem bei aktiviertem Raytracing extrem hohe Anforderungen an den Grafikkartenspeicher. Für einen reibungsfreien Betrieb sind mindestens 16 GB notwendig – ja, 16 GB. Hat die Grafikkarte nur 10 GB, darf nach dem Laden des Spielstandes ansonsten keine Auflösung oder Grafikoption mehr umgestellt werden. Tut man dies doch, läuft sofort der Grafikkartenspeicher über und das Spiel verliert massiv FPS. Dann hilft es nur noch, Deathloop neu zu starten.

Doch auch ohne Umschalten sind 10 GB bei vollen Details inklusive Raytracing in UHD nicht optimal. Dann beginnt das Spiel zwar mit einer guten Framerate, sie wird mit der Zeit aber immer geringer. Die Problematik gibt es auch noch in WQHD, allerdings ist dort der Leistungsverlust deutlich geringer als in Ultra HD. Wird keine Option verändert, reichen 10 GB hier meist aus. Meist deswegen, da mit der Zeit gelegentlich ein kleiner Nachladeruckler auftritt. Selbst in Full HD gibt es mit 10 GB bei aktiviertem Raytracing noch leichte Einschränkungen, aber diese fallen nur noch auf, wenn man die Ergebnisse mit einer anderen Grafikkarte vergleicht.

Mit 12 GB ist die Situation etwas entspannter, aber problemlos läuft Deathloop damit immer noch nicht. Der FPS-Verlust ist hier allerdings geringer als mit einer 10-GB-Grafikkarte und der Leistungsverlust setzt später als mit einem 10-GB-Beschleuniger ein. In WQHD hat es keine erkennbaren Probleme mit 12 GB gegeben – stundenlang am Stück gespielt hat die Redaktion jedoch nicht.

Erst mit einer 16-GB-Grafikkarte hat es im Test gar keine Schwierigkeiten gegeben. Mit so viel Speicher kann der Spieler Auflösung und Grafikdetails ändern, wie er will: die Performance fällt auch ohne Neustart nicht ab. Nichtsdestoweniger ist vorstellbar, dass es selbst bei 16 GB nach eben noch längerer Spielzeit zu Problemen kommt.

Mit 8 GB reagiert Deathloop bei aktivem Raytracing dann nochmal etwas schlechter. Ultra HD ist mit maximalen Texturdetails nicht mehr spielbar, denn alle paar Sekunden gibt es spürbare Ruckler. WQHD läuft zumindest noch ohne Raytracing flüssig, wobei es unklar ist, ob dies auch noch nach einer längeren Spiele-Session gilt. Und mit Raytracing darf die Auflösung dann nicht mehr höher als auf Full HD gestellt werden, in WQHD zeigen sich erneut alle paar Sekunden spürbare Ruckler.

Geringere Texturdetails sind keine gute Lösung

Den Speichermangel mit geringeren Texturdetails zu begegnen, ist in Deathloop leider keine gute Lösung. Zwar gibt es neben „Sehr hoch“ die Stufen „Hoch“ und „Niedrig“, doch bereits bei „Hoch“ verlieren die meisten Texturen leicht an Schärfe und manche sehen bereits matschig aus. Und selbst wenn man das akzeptiert, löst das nicht automatisch alle Probleme, denn der Speicherverbrauch bleibt verhältnismäßig hoch.

Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD

Da Deathloop bei genügend Speicher gute Frametimes liefert und das Spiel eine direkte Maussteuerung bietet, sind 60 FPS für ein flüssiges Spielen nicht unbedingt notwendig. 50 FPS sollten im Benchmark anvisiert werden, was ohne Raytracing in 1.920 × 1.080 ab einer Radeon RX Vega 64, Radeon RX 5600 XT, Radeon RX 6600 XT, GeForce GTX 1080, GeForce RTX 2060 oder GeForce RTX 3060 gelingt. Die alte Mittelklasse in Form der Radeon RX 580 und der GeForce GTX 1060 ist zu langsam.

In 2.560 × 1.440 werden die Anforderungen an die Grafikkarte dann höher, das anvisierte Ziel wird ab einer Radeon RX 5700, Radeon RX 6600 XT, GeForce RTX 2060 Super oder GeForce RTX 3060 erreicht.

In Ultra HD muss es dann eine richtig schnelle Grafikkarte sein, zumal der VRAM bei so vielen Pixeln eine wichtige Rolle spielt. Flüssiges Spielen ist erst ab einer Radeon RX 6800 oder einer GeForce RTX 3080 möglich. Die GeForce RTX 3070 erreicht zwar auch durchschnittlich 50 Bilder pro Sekunde, die Perzentil-FPS fallen aufgrund von Speichermangel aber massiv ab – das ist so nicht mehr spielbar.

Deathloop
Deathloop – 1.920 × 1.080
  • FPS, Durchschnitt:
    • Nvidia GeForce RTX 3080 Ti FE
      145,1
    • AMD Radeon RX 6900 XT
      143,2
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      134,0
    • Nvidia GeForce RTX 3080 FE
      130,2
    • Nvidia GeForce RTX 3070 FE
      112,0
    • AMD Radeon RX 6800
      111,4
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      98,6
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
      94,6
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      80,7
    • AMD Radeon RX 6600 XT
      77,0
    • AMD Radeon RX 5700 XT
      76,6
    • Nvidia GeForce RTX 3060
      70,6
    • Nvidia GeForce RTX 2060 FE
      65,1
    • Nvidia GeForce GTX 1080 FE
      63,5
    • AMD Radeon RX 5600 XT
      62,8
    • AMD Radeon RX Vega 64
      57,0
    • AMD Radeon RX 580
      41,2
    • Nvidia GeForce GTX 1060 FE
      38,6
  • FPS, 0,2% Perzentil:
    • Nvidia GeForce RTX 3080 Ti FE
      121,9
    • AMD Radeon RX 6900 XT
      110,6
    • Nvidia GeForce RTX 3080 FE
      103,2
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      100,4
    • Nvidia GeForce RTX 3070 FE
      91,9
    • AMD Radeon RX 6800
      85,3
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
      79,4
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      70,0
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      65,9
    • Nvidia GeForce RTX 3060
      60,9
    • Nvidia GeForce RTX 2060 FE
      55,3
    • AMD Radeon RX 5700 XT
      54,6
    • AMD Radeon RX 6600 XT
      52,8
    • Nvidia GeForce GTX 1080 FE
      51,3
    • AMD Radeon RX 5600 XT
      48,9
    • AMD Radeon RX Vega 64
      40,3
    • AMD Radeon RX 580
      35,3
    • Nvidia GeForce GTX 1060 FE
      33,2
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Bei Speichermangel gibt es schlechtere Perzentil-FPS

Apropos Speichermangel: Er ist in den zahlreichen Benchmark-Ergebnissen oft erkennbar. Dabei bedeutet Speichermangel in Deathloop meist immer noch ein spielbares Erlebnis – das Spiel läuft schlicht langsamer, ohne von Zeit zu Zeit spürbar zu hängen. So ist zum Beispiel die GeForce RTX 3080 Ti der GeForce RTX 3080 bei den Perzentil-FPS bereits in Full HD um 18 Prozent voraus, in Ultra HD sind es gar 30 Prozent. Und in AAA-Spielen sind es sonst nur 12 Prozent, doch in Deathloop reichen die 10 GB der GeForce RTX 3080 nicht gänzlich aus.

Dasselbe gilt bei AMD zum Beispiel für die Radeon RX 6700 XT, wobei diese bereits von Haus aus mit 12 GB daherkommt. In Full HD hat die Radeon RX 6800 mit 16 GB noch 22 Prozent bessere Perzentil-FPS als die Radeon RX 6700 XT – das ist ein normaler Abstand. Doch in WQHD wächst dieser plötzlich auf 28 Prozent an und in Ultra HD sind es gar 41 Prozent. In beiden Fällen reicht der Speicher nicht mehr gänzlich aus.

Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD mit Raytracing

Wenig verwunderlich sind die Nvidia-Grafikkarten beim Einsatz von Raytracing deutlich schneller unterwegs als die vergleichbaren AMD-GPUs. Die GeForce RTX 3080 liegt in 2.560 × 1.440 mit RT 22 Prozent vor der Radeon RX 6800 XT, ohne die Strahlen gab es noch einen Gleichstand. Dabei ist der Abstand jedoch vergleichsweise gering, denn für gewöhnlich ist die GeForce-Grafikkarte in dem Szenario um 35 Prozent vorne. Das liegt jedoch unter anderem am mit 10 GB etwas zu kleinen Speicher, denn die GeForce RTX 3080 Ti kann sich mit den zusätzlichen 2 GB 32 Prozent vor der Radeon RX 6900 XT halten, was ziemlich nahe am AAA-Durchschnitt liegt, der 35 Prozent beträgt.

Die Raytracing-Benchmarks zeigen den massiven Speicherhunger von Deathloop noch einmal deutlich mehr. Das ist dann auch der Grund, warum die GeForce RTX 3080 zwar bessere Durchschnitts-FPS als die Radeon RX 6800 XT bietet, aber nicht bessere Perzentil-FPS. Ganz im Gegensatz zur GeForce RTX 3080 Ti, die diesbezüglich der GeForce RTX 3080 um rund 30 Prozent voraus ist. Auch die Radeon RX 6700 XT leidet mit aktiviertem RT an Speichermangel, obwohl die Grafikkarte ebenso über 12 GB verfügt. Hier zeigt sich vermutlich erneut, dass Nvidia ein besseres VRAM-Management hat, denn die GeForce-Probanden mit 8 GB sind nicht schlechter unterwegs.

Deathloop
Deathloop – 1.920 × 1.080, Raytracing
  • FPS, Durchschnitt:
    • Nvidia GeForce RTX 3080 Ti FE
      134,1
    • Nvidia GeForce RTX 3080 FE
      120,1
    • AMD Radeon RX 6900 XT
      103,0
    • Nvidia GeForce RTX 3070 FE
      98,4
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      95,4
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
      81,8
    • AMD Radeon RX 6800
      81,2
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      68,8
    • Nvidia GeForce RTX 3060
      65,6
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      64,1
    • Nvidia GeForce RTX 2060 FE
      50,7
    • AMD Radeon RX 6600 XT
      45,6
  • FPS, 0,2% Perzentil:
    • Nvidia GeForce RTX 3080 Ti FE
      113,4
    • Nvidia GeForce RTX 3080 FE
      87,5
    • AMD Radeon RX 6900 XT
      87,1
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      80,3
    • Nvidia GeForce RTX 3070 FE
      79,2
    • AMD Radeon RX 6800
      68,5
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
      66,2
    • Nvidia RTX 2070 Super FE
      56,4
    • Nvidia GeForce RTX 3060
      55,7
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      53,3
    • Nvidia GeForce RTX 2060 FE
      36,6
    • AMD Radeon RX 6600 XT
      19,6
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Bei Raytracing steigen die Anforderungen deutlich an

Für Raytracing in Deathloop muss nicht nur die Grafikkarte schnell sein, auch ein großer Speicher ist wichtig. Alleine 50 FPS im Durchschnitt sind nicht ausreichend, die Perzentil-FPS müssen sich zudem im normalen Rahmen verhalten, denn ansonsten leidet das Spielgefühl trotz ausreichender Framerate.

Für 1.920 × 1.080 inklusive Raytracing empfiehlt ComputerBase entsprechend mindestens eine Radeon RX 6700 XT, GeForce RTX 2060 Super oder GeForce RTX 3060. Für 2.560 × 1.440 sollte es dann schon gleich eine Radeon RX 6800 oder GeForce RTX 3080 sein. GeForce RTX 3060 Ti und GeForce RTX 3070 bieten zwar locker genug Rechenleistung, jedoch kommt es bei den Frametimes schnell zu Problemen. In 3.840 × 2.160 erreicht dann nur noch die GeForce RTX 3080 Ti die Zielvorgaben.

Große Unterschiede bei den Frametimes

Bezüglich der Frametimes verhalten sich Radeon- und GeForce-Grafikkarten in Deathloop völlig unterschiedlich, was eher selten der Fall ist. Insgesamt zeigt das Spiel unabhängig von der Hardware zwar keine perfekten, aber gute Frametimes, wobei die Stärken und Schwächen je nach eingesetzter GPU und je nachdem, ob Raytracing aktiviert ist oder nicht, völlig unterschiedlich ausfallen. Insgesamt gibt es eigentlich nichts über die Frameausgabe zu meckern.

Die auf den ersten Blick besten Frametimes zeigt in 2.560 × 1.440 die Radeon RX 6800 XT, denn zu einem Großteil der Testsequenz verlaufen sie wie ein dünner Strich, die Abstände der einzelnen Frames sind klein und gleichmäßig. Zu Beginn der Sequenz gibt es jedoch einige mittelgroße Ausreißer. Das ist nichts Tragisches und bei ausreichend hohen FPS sind sie auch nicht zu spüren, doch trübt das Verhalten den ansonsten hervorragenden Eindruck. Ob Raytracing aktiviert ist oder nicht, spielt bei der Radeon nur eine kleine Rolle. Mit den Strahlen gibt es ein paar mehr Ausreißer, was sich aber nur in geringem Ausmaß abspielt.

Deathloop – Frametimes, 2.560 × 1.440
048121620Millisekunden 012345678910111213141516171819202122232425Sekunden

Auf der GeForce RTX 3080 ist dagegen alles anders. Ohne Raytracing fehlen die mittelgroßen Ausreißer, die es bei der RDNA-2-GPU gibt. Doch dafür sind die Frametimes zu Beginn der Sequenz generell unruhiger. Das Verhalten intensiviert sich mit aktiviertem Raytracing noch einmal deutlich. Auch dann gibt es keine einzelnen Ausreißer, allerdings wird die Frameausgabe noch ein Stück unruhiger.