Find N: Oppo baut kleineres Falt-Smartphone mit 5,5 und 7,1 Zoll

Nicolas La Rocco
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Find N: Oppo baut kleineres Falt-Smartphone mit 5,5 und 7,1 Zoll
Bild: Oppo

Oppo steigt mit dem Find N in den Markt der faltbaren Smartphones ein. Das Unternehmen hat sich für einen Faltvorgang entschieden, der aus einem kleineren Smartphone ein Tablet macht. Ein kleineres Display außen und einen großen Bildschirm innen kombiniert Oppo mit angepasster Software und Triple-Kamera.

Das erste faltbare Smartphone von Oppo soll am 23. Dezember in China auf den Markt kommen. Informationen zur Verfügbarkeit hierzulande und zu Preisen liegen noch nicht vor, in China starten die Modelle ab 7.699 Yuan (8 GB + 256 GB) respektive 8.999 Yuan (12 GB + 512 GB), umgerechnet 1.073 bzw. 1.254 Euro.

Von kleineren 5,49 Zoll auf kleinere 7,1 Zoll

Bewertet am Aufbau des Find N befindet sich das Smartphone auf direktem Konfrontationskurs mit dem Galaxy Z Fold 3 (Hands-On), das ebenfalls Smartphone und Tablet in einem Gerät sein will. Vier Jahre Forschung und sechs Prototypen-Generationen liegen hinter Oppo, erklärt der Konzern, und dabei herausgekommen ist das Find N mit 5,49 Zoll außen und 7,1 Zoll im aufgeklappten Zustand. Beide Bildschirme und somit auch das Gerät als Ganzes betrachtet fallen kleiner als bei Samsung aus, denn in Korea geht man mit 6,2 und 7,6 Zoll auf Kundenfang. Oppo baut ein eher kompaktes Falt-Smartphone.

Scharnier gibt gebogenem Panel Platz

Verantwortlich für den Faltvorgang ist ein aus 136 Komponenten gefertigtes Scharnier, das in der Mitte des Panels eine Aussparung in Tropfenform aufweist, in der sich der gefaltete Bildschirm ohne harten Knick zurückziehen kann, wann immer das Find N geschlossen ist. Der minimale Knickwinkel sei dadurch 80 Prozent weniger anfällig für Schäden, hat sich Oppo vom TÜV bestätigen lassen. Geöffnet kann das Display frei zwischen 50 und 120 Grad arretiert werden. Den inneren Bildschirm hat Oppo „Serene Display“ getauft und bewirbt diesen mit 12 Schichten für Schutz und Haltbarkeit und eine Schicht aus Flexion UTG (Ultra Thin Glass), die nur 0,03 mm misst. Mindestens 200.000 Faltvorgänge sollen für das Find N kein Problem darstellen.

Oppo Find N
Oppo Find N (Bild: Oppo)

Oppo setzt auf die aktuelle LTPO-Technologie beim OLED-Panel und bietet für dieses eine dynamische Bildwiederholfrequenz von 1 bis 120 Hz an. Die Touch-Samplingrate gibt der Hersteller mit 1.000 Hz an, die maximale Helligkeit hingegen mit bis zu 1.000 cd/m². Von den Eckdaten her könnte Oppo das Panel bei Samsung Display eingekauft haben, denn im Galaxy Z Fold 3 stehen ähnliche Features zur Auswahl.

Apps sollen großen Bildschirm sinnvoll nutzen

Das Android-Betriebssystem hat Oppo um eine Reihe von Funktionen ergänzt, um den größeren Bildschirm sinnvoll zu nutzen. Google will faltbare Smartphones und Tablets künftig wieder mit einem eigenen Release namens Android 12L bedienen, bis dahin sind die Hersteller aber noch auf sich selbst gestellt. Integriert wurde von Oppo zum Beispiel eine neue Wischgeste mit zwei Fingern nach unten in der Mitte des Bildschirm, um in den Modus mit zwei Fenstern zu wechseln. Ein Vollbildfenster wiederum lässt sich mit vier Fingern umgreifen und zum schwebenden Fenster wandeln. Apps können durch langes Drücken und Ziehen des Symbols an bestimmten Stellen des Bildschirms gestartet werden und die Kombinationen aus mehreren Split-Screen-Ansichten von Apps lassen sich auch auf dem Startbildschirm ablegen.

Das Scharnier spielt bei der Auslegung von Apps ebenfalls eine Rolle. Der sogenannte FlexForm-Modus sorgt dafür, dass zum Beispiel die Notizen-App in den eigentlichen Notizblock und die Tastatur separat unterteilt dargestellt wird, wenn das Find N wie ein Mini-Notebook aufgeklappt wird. In der Kamera-App wird die Ansicht so aufgeteilt, dass sich das Smartphone als eigenes Stativ hinstellen lässt. Für Zeitrafferaufnahmen, Videoanrufe und Online Meetings soll sich das Find N stets passend vom Anwender ausrichten lassen. Vollständig aufgeklappt fällt die Tastatur zudem größer aus und wird zweigeteilt dargestellt, um das Tippen mit zwei Daumen zu erleichtern. Außen gestartete Apps werden nach dem Aufklappen auf der Innenseite fortgesetzt.

Selfies mit der Hauptkamera

Speziell im Bereich Kamera ermöglicht ein faltbares Smartphone auch Selfies mit der hochwertigen Hauptkamera, wenn das äußere Display geöffnet als Sucher genutzt wird. Wie beim Find X3 Pro (Test) setzt Oppo auf den IMX-766-Sensor von Sony mit 50 Megapixeln sowie Sensoren mit 16 und 13 Megapixeln für Ultraweitwinkel und Tele. Zusätzlich gibt es Selfie-Kameras sowohl auf dem äußeren als auch auf dem inneren Display. Das UI der Kamera ist so von Oppo unterteilt worden, dass auf der einen Seite die Bilder aufgenommen werden und sich auf der anderen Seite die letzten Schnappschüsse begutachten, teilen oder auch wieder löschen lassen.

Snapdragon 888 und viel Speicher

Zu den grundlegenden Eckdaten des Oppo Find N gehören der bis zuletzt noch aktuelle Qualcomm Snapdragon 888, bis zu 12 GB LPDDR5 und bis zu 512 GB UFS 3.1. Den Chip kombiniert der Hersteller mit einem 4.500 mAh großen Akku, 33 Watt schnellem SuperVOOC-Laden, 15 Watt schnellem AirVOOC Wireless Charging sowie 10 Watt starkem Reverse Wireless Charging. Seitlich in den Rahmen hat Oppo zudem einen Fingerabdrucksensor integriert. Die Rückseite des Smartphones besteht aus Gorilla Glass Victus und wird in Schwarz mit Schimmereffekt, Weiß mit Keramikglasur und feiner Textur sowie Lila mit „mehreren Schichten maßgeschneiderter Folien“, die für eine transparente Textur mit Licht- und Schatteneffekten sorgen, angeboten.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Oppo unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.