CES 2023

Asus ROG Destrier Ergo: 919-Euro-Stuhl mit Expertise und Smartphone-Modus

Update Max Doll
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Asus ROG Destrier Ergo: 919-Euro-Stuhl mit Expertise und Smartphone-Modus
Bild: Asus

Asus' Spieler-Stuhl ROG Destrier Ergo soll eine ergonomisches Design mit Gaming-Anpassungen verbinden. Darunter fällt ein besonderer Smartphone-Modus, der das Spielen mit Mobilgeräten erleichtere, so der Hersteller. Der Preis für die Fusion: Satte 919 Euro.

Gaming-Stühle imitieren normalerweise Schalensitze aus dem Rennsport, um schon visuell Spieletauglichkeit und einen absolut sicheren Halt zu suggerieren. Ergonomisch ist diese Produktkategorie jedoch umstritten. Mit dem für das erste Quartal 2023 angekündigten ROG Destrier Ergo geht Asus nun in eine andere Richtung: Das Modell lehnt sich stark an Bürostühle der gehobenen Klasse an.

Fragezeichen-Partner

Einem Newcomer am Markt ohne Renommee in diesem Bereich fast 1.000 Euro zu überweisen, ist viel verlangt. Asus verweist deshalb auf der Produktseite im Bereich „Design Story“ auf die Zusammenarbeit mit „Exobone Studio“, die als „Möbelexperte“ vorgestellt werden. Ein Augenmerk bei der gemeinsamen Entwicklung habe auf Sitzkomfort auch bei langer Nutzung und hoher Ergonomie gelegen. Über den Ruf von Exobone lässt sich jedoch nichts in Erfahrung bringen. Eine Google-Suche führt ins Leere, ein Unternehmen diesen Namens und dieser Beschreibung ließ sich im Web nicht ausmachen. Nähere Details hat die Presseabteilung von Asus Deutschland auf Nachfrage seitens ComputerBase zugesagt, diese sind bis jetzt aber noch nicht eingegangen.

Hinter die Güte der beworbenen Features muss deshalb ein Fragezeichen gesetzt werden. Beworben werden atmungsaktive Mesh-Sitzflächen, in Tiefe und Höhe verstellbare Kunstleder-Armauflagen, eine neigbare Rückenlehne, eine in Höhe und Tiefe verstellbare Lordosenstütze sowie eine verstellbare Kopfstütze, hinter der sich ein abnehmbarer „Lärmschutz“ befindet, der den Lärm seitlicher Schallquellen reduzieren soll. Die Armstützen können sogar um 14 Zentimeter angehoben werden. Dies, so Asus, sei die „ideale Höhe für Handheld-Gaming“, etwa auf dem Smartphone.

Asus ist nicht alleine

Speziell auf die angenommenen Bedürfnisse von Spielern zugeschnittene Luxusprodukte mit größerem Qualitätsanspruch und dezenterem Design etablieren sich langsam. Asus ist auch im Bereich von Möbeln kein Vorreiter. Den ersten Schritt wagte vor zweieinhalb Jahren Logitech. Auch hier wurde, wenngleich ungleich deutlicher betont, ein Partner ins Boot geholt. Das schweizer Unternehmen entwarf keinen eigenen „Gaming Chair“, sondern brachte mit Herman Miller eine modifizierte Version des etablierten und bewährten Ergo-Stuhls Embody heraus, die zur Einführung sogar günstiger als das Original angeboten wurde.

Update

Die Homepage von Exobone verrät lediglich, dass das Unternehmen etwas mit Möbeln für „den Gaming-Lifestyle“ zu tun hat. In der Eigenbeschreibung heißt es, das Unternehmen habe sich „seit fünf Jahren“ auf den Bereich konzentriert, habe „jahrzehntelange Erfahrung in der Branche“ und deshalb ein „Verständnis davon, was komfortable und funktionale Einrichtungsgegenstände ausmacht“. Verwiesen wird außerdem auf „fünf Fabriken“, in denen Möbel hergestellt würden.

Darüber hinaus findet sich über Suchmaschinen ein Blog von Exobone, in dem es lediglich zwei Einträge gibt. 2019 wurde die Webseite vorgestellt, 2020 ein „Gaming-Chair“ vorgestellt – beides in nicht einhunderprozentig korrektem Englisch. Der gezeigte Stuhl erinnert zudem stark an das Design von Asus und zwar bis hin zum „Smartphone-Modus“. Die Anzahl der Aufrufe für die Einträge liegt jedoch zum jetzigen Zeitpunkt bei lediglich 53 beziehungsweise 26. Weitere Einträge, Produkte oder auch nur Verweise auf Erfahrungen und Referenzen von Unternehmen oder Mitarbeitern finden sich jedoch weder im Blog noch sonst auf der Seite.

Laut Webseite ist Exobone in Hong Kong ansässig. Das Unternehmensregister der Sonderwirtschaftszone verrät, dass die Firma 2018 registriert wurde, allerdings als „Backbone Global Company Limited“. Erst seit 2021 heißt Exobone auch Exobone. Panjiva, eine Website, die Im- und Exportdetails kommerzieller Sendungen aggregiert, listet drei Sendungen dieser Firma aus dem vergangenen Jahr, die Möbel unter anderem an Varidesk, einem Anbieter höhenverstellbarer Tische. Möglich wäre, dass Exobone bzw. Backbone als Zulieferer oder OEM tätig ist. So oder so: Ein handfester Beleg für guten Ruf oder Referenzen für Endkunden sind aktuell nicht in Sicht.

Die Redaktion dankt den ComputerBase-Lesern „ThunderbirdOP“ und „Bale“ für die Hinweise zu diesem Update!

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