Deutscher Bundestag: Studie untersucht ChatGPT-Auswirkungen auf die Bildung

Andreas Frischholz
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Deutscher Bundestag: Studie untersucht ChatGPT-Auswirkungen auf die Bildung
Bild: Marga en Johan van de Merwe | CC BY 2.0

Der Bundestag will untersuchen, welche Auswirkungen KI-Sprachmodelle wie ChatGPT auf die Bildung und Forschung haben. Eine entsprechende Studie hat der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung in Auftrag gegeben.

Wir brauchen einen umfassenden Überblick über die technischen, ethischen und sozialen Auswirkungen von ChatGPT auf Bildung und Wissenschaft“, sagt Kai Gehring von den Grünen als Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgen­abschätzung. Erstellt wird die Studie vom Büro für Technikfolgen­abschätzung, das vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) betrieben wird.

Studie als Grundlage für Bundestag-Debatte

Die Studie soll dann die Grundlage sein, um im Bundestag die Chancen und Risiken für den Bildungs- und Forschungsbereich bewerten zu können, der aus den komplexen Sprachmodellen wie GPT von OpenAI oder LaMDA von Google ergibt. Der Überblick soll von der Schule über die Wissenschaft bis zum Weiterbildungssektor reichen. Neben den technischen Auswirkungen soll sich die Studie auch mit sozialen und ethischen Aspekten befassen.

Vorliegen soll das Papier bereits im April. Dann will der Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgen­abschätzung den Bericht als Grundlage nutzen, um in einer öffentlichen Sitzung über ChatGPT und mögliche Auswirkungen der neuen sprachverarbeitenden KI-Systeme zu beraten.

KI-Sprachmodelle und Bildung: Was sind Prüfungen noch wert?

Seitdem OpenAI im November ChatGPT veröffentlichte, werden die Konsequenzen für den Bildungssektor diskutiert. Insbesondere im akademischen Bereich stellt sich die Frage, inwiefern bestimmte Prüfungsformen wie Hausaufgaben und -arbeiten noch sinnvoll sind, wenn die KI-Tools relevante Teile der Arbeit erledigen können.

ChatGPT hat bereits einen Classifier veröffentlicht, der KI-geschriebene von menschlichen Texten unterscheiden soll. Die Trefferquoten sind allerdings noch nicht allzu hoch. Ungemein erschwert wird die Erkennung zudem, wenn Menschen die KI-generierten Texte nochmals per Hand anpassen.

KI-Sprachmodelle sind in aller Munde

Der Hype rund um ChatGPT besteht weiterhin. In der letzten Woche nahm dieser nochmals Fahrt auf, als Microsoft präsentierte, wie die KI-Sprachmodelle in die Bing-Suchmaschine und den Edge-Browser integriert werden sollen. Google zog nach und präsentierte kurz nach Microsoft Google Bard als Konkurrenten.