Galaxy S24 im Test: Samsungs neuer Exynos macht einen großen Schritt
In der neuen Galaxy-S24-Serie muss nicht zwangsweise zum teuersten Galaxy S24 Ultra gegriffen werden. Auch das kleinere und vor allem günstigere Galaxy S24 hinterlässt im Test einen positiven Eindruck. Dass hier der neue Exynos 2400 anstelle des Snapdragon 8 Gen 3 zum Einsatz kommt, merkt man dem Smartphone im Alltag nicht an.
In einer früheren Version dieses Artikels hatte es geheißen, auch das Galaxy S24 sei mit Gorilla Armor ausgestattet. Das Reflexionen reduzierende Glass besitzt allerdings nur das Galaxy S24 Ultra. Das Galaxy S24 nutzt stattdessen Gorilla Glass Victus 2.
Preise, Farben und Speicher im Überblick
Während das Galaxy S24 Ultra (Test) derzeit die Speerspitze im Smartphone-Portfolio von Samsung bildet, steht mit dem Galaxy S24 ein günstigeres und vor allem kleineres Modell zur Auswahl. Anstelle von mindestens 1.449 Euro (UVP) für ein Galaxy S24 Ultra startet das Galaxy S24 bereits bei 899 Euro. Mit gleich viel Speicher (256 GB statt 128 GB) liegt der Einstieg in die neue Serie bei 959 Euro. Im Preisvergleich ist das von der Redaktion in der Farbe „Marble Gray“ getestete Galaxy S24 mit 128 GB Speicher aktuell ab 599 Euro zu finden. Weitere Farben und Konfigurationen auch der anderen Modelle sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.
Modell | Speicher | Farben | Preis |
---|---|---|---|
Galaxy S24 | 8 GB/128 GB | Onyx Black, Marble Gray, Cobalt Violet, Amber Yellow, Jade Green*, Sandstone Orange*, Sapphire Blue* |
899 Euro |
8 GB/256 GB | 959 Euro | ||
Galaxy S24+ | 12 GB/256 GB | 1.149 Euro | |
12 GB/512 GB | 1.269 Euro | ||
Galaxy S24 Ultra | 12 GB/256 GB | Titanium Black, Titanium Gray, Titanium Violet, Titanium Yellow, Jade Green*, Sandstone Orange*, Sapphire Blue* |
1.449 Euro |
12 GB/512 GB | 1.569 Euro | ||
12 GB/1 TB* | 1.809 Euro | ||
*Nur in Samsungs Onlineshop verfügbar |
Technische Daten von Galaxy S24, S24+ und S24 Ultra
Samsung Galaxy S24 |
Samsung Galaxy S24+ |
Samsung Galaxy S24 Ultra |
|
---|---|---|---|
Software: (bei Erscheinen) |
Android 14.0 | ||
Display: | 6,20 Zoll, 1.080 × 2.340 416 ppi, 120 Hz Dynamic AMOLED 2X, HDR, Gorilla Glass Victus 2 |
6,70 Zoll, 1.440 × 3.120 513 ppi, 120 Hz Dynamic AMOLED 2X, HDR, Gorilla Glass Victus 2 |
6,80 Zoll, 1.440 × 3.120 505 ppi, 120 Hz Dynamic AMOLED 2X, HDR, Gorilla Armor |
Bedienung: | Touch, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner | Touch, Stylus, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner | |
SoC: | Samsung Exynos 2400 1 × Cortex-X4, 3,20 GHz 2 × Cortex-A720, 2,90 GHz 3 × Cortex-A720, 2,60 GHz 4 × Cortex-A520, 1,95 GHz 4 nm, 64-Bit |
Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 1 × Cortex-X4, 3,39 GHz 3 × Cortex-A720, 3,10 GHz 2 × Cortex-A720, 2,90 GHz 2 × Cortex-A520, 2,20 GHz 4 nm, 64-Bit |
|
GPU: | Samsung Xclipse 940 | Adreno 750 | |
RAM: | 8.192 MB LPDDR5X |
12.288 MB LPDDR5X |
|
Speicher: | 128 / 256 GB | 256 / 512 GB | 256 / 512 / 1.024 GB |
1. Kamera: | 50,0 MP, 4320p LED, f/1,80, AF, OIS |
200,0 MP, 4320p LED, f/1,70, AF, OIS |
|
2. Kamera: | 12,0 MP, f/2,20 | 12,0 MP, f/2,20, AF | |
3. Kamera: | 10,0 MP, f/2,40, AF, OIS | ||
4. Kamera: | Nein | 50,0 MP, f/3,40, AF, OIS | |
5. Kamera: | Nein | ||
1. Frontkamera: | 12,0 MP, 2160p Display-Blitz, f/2,20, AF |
||
2. Frontkamera: | Nein | ||
GSM: | GPRS + EDGE | ||
UMTS: | HSPA+ ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
||
LTE: | Advanced Pro | ||
5G: | NSA/SA | ||
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac/ax Wi-Fi Direct |
802.11 a/b/g/n/ac/ax/be Wi-Fi Direct |
|
Bluetooth: | 5.3 | ||
Ortung: | A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS, NavIC | ||
Weitere Standards: | USB-C 3.2, NFC | USB-C 3.2, UWB, NFC | |
SIM-Karte: | Nano-SIM, Dual-SIM | ||
Akku: | 4.000 mAh, 25,0 W fest verbaut, kabelloses Laden |
4.900 mAh, 45,0 W fest verbaut, kabelloses Laden |
5.000 mAh, 45,0 W fest verbaut, kabelloses Laden |
Größe (B×H×T): | 70,6 × 147,0 × 7,60 mm | 75,9 × 158,5 × 7,70 mm | 79,0 × 162,3 × 8,60 mm |
Schutzart: | IP68 | ||
Gewicht: | 167 g | 196 g | 232 g |
Preis: | 899 € / 959 € | 1.149 € / 1.269 € | 1.449 € / 1.569 € / 1.809 € |
Das Galaxy S24 ist kleiner und runder
Das Galaxy S24 könnte jedoch nicht nur aufgrund der geringeren Kosten in den Fokus rücken, sondern auch durch die vor allem gegenüber dem Galaxy S24 Ultra deutlich reduzierten Abmessungen von 70,6 × 147,0 × 7,6 mm anstelle von 79,0 × 162,3 × 8,6 mm. Die neueste Generation von Samsungs kleinstem Flaggschiff ist unter einen Millimeter schmaler und weniger als einen Millimeter länger als der direkte Vorgänger und mit 7,6 mm gleich dick. Am Gewicht hat sich mit 167 g ebenso nichts zum Galaxy S23 verändert. An frühere Modelle wie das Galaxy S10e (Test) und erst recht ein iPhone 13 mini (Test) kommt Samsung dieser Tage allerdings nicht mehr heran.
Dennoch liegt das Galaxy S24 deutlich besser in der Hand als viele andere der über mehrere Jahre stets größer gewordenen Android- oder iOS-Flaggschiffe. Apropos Apple: Das Galaxy S24 hat ziemlich genau die Abmessungen eines iPhone 15 (Test).
Man kann auch behaupten, dass das Galaxy S24 aussieht wie ein iPhone 15, denn schließlich kommt Samsungs neueste Iteration ebenso mit einem ringsherum verlaufenen Aluminiumrahmen perpendikular zum Bildschirm daher. Dabei setzt der Hersteller auf vergleichsweise große Radien der abgerundeten Ecken und lässt damit von vorne betrachtet ein deutlich runderes Smartphone als beim Galaxy S24 Ultra entstehen. Dem Design mag es ein wenig an Einzigartigkeit mangeln, doch hochwertig verarbeitet ist das Gerät durch und durch und bietet darüber hinaus wie seine größeren Geschwister einen IP68-Schutz gegen das Eindringen von Staub und Wasser.
OLED-Display mit sehr hoher Helligkeit
Weil Samsung abermals die Display-Ränder reduziert hat und in diesem Punkt jetzt sogar Apples iPhone 15 Pro unterbietet, steckt in dem praktisch gleich großen Gehäuse diesmal ein 6,2 statt 6,1 Zoll großer Bildschirm mit erneut 1.080 × 2.340 Pixeln. Für das OLED-Panel hatte Samsung zur Präsentation im Januar zugesichert, dass es diesmal keinerlei Unterschiede hinsichtlich variabler Bildwiederholfrequenz oder Helligkeit gebe.
Über 2.600 cd/m² ermittelt
Auch beim Galaxy S24 erhalten Käufer die volle Bandbreite von 1 bis 120 Hz und eine maximale Helligkeit von über 2.600 cd/m², wie die Redaktion ermitteln konnte. Ein vollständig weißes Panel kommt dabei auf über 1.500 cd/m², bei 20 Prozent Weißanteil sind es mehr als 2.500 cd/m² und bei nur noch 10 Prozent sogar knapp 2.700 cd/m².
Exynos 2400 statt Snapdragon 8 Gen 3
Anders fällt bei der europäischen Variante des Galaxy S24 und S24+ das aus, was sich hinter dem Bildschirm an Technik versteckt. Einzig dem Galaxy S24 Ultra spendiert Samsung den Snapdragon 8 Gen „for Galaxy“ von Qualcomm, während die zwei günstigeren Smartphones auf den von der eigenen Semiconductor-Sparte entwickelten Exynos 2400 setzen. Für das System on a Chip hat Samsung den Anspruch, mehr Leistung als beim letztjährigen Snapdragon 8 Gen 2 „for Galaxy“ zu bieten und sich hinter dem neuesten Qualcomm-Ableger einzusortieren.
Samsung vollzieht dieses Jahr etwas Ähnliches, wie es bei Apple bereits länger gang und gäbe ist: Den schnellsten Chip erhält ausschließlich das teuerste Smartphone. Bei Apple ist es das iPhone 15 Pro (Max), bei Samsung das Galaxy S24 Ultra. Nur hat Samsung keine zwei unterschiedlich schnellen Exynos 2400 im Portfolio, sodass die Unterscheidung in Exynos 2400 und Snapdragon 8 Gen 3 erfolgen muss.
Exynos 2400 im Benchmark
Den Benchmarks zufolge wird das Versprechen, mehr Leistung als mit dem letztjährigen Snapdragon 8 Gen 2 abzuliefern, eingehalten, denn der Exynos 2400 ist mit seinen aktuellen Arm-Kernen in der Tat schneller als der vorherige Qualcomm-Chip, jedoch eben nicht ganz so schnell wie der neue Snapdragon 8 Gen 3. Letzteres hat Samsung auch nie behauptet. Der Zugewinn gilt neben der CPU auch für die GPU, die in Kooperation mit AMD entwickelt wurde und auf der aktuellen RDNA-3-Architektur basiert, sodass zum Beispiel auch Hardware-Raytracing von dem Basismodell unterstützt wird.
- Geekbench 5.1 – Single-Core Total
- Geekbench 5.1 – Single-Core Crypto
- Geekbench 5.1 – Single-Core Integer
- Geekbench 5.1 – Single-Core Floating Point
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Total
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Crypto
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Integer
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Floating Point
- Geekbench 5.1 – Compute Vulkan
- PCMark Work 3.0
- PCMark Storage 2.0
- JetStream 2.1
Dem einzelnen Cortex-X4 des Exynos 2400, der etwas niedriger als bei Qualcomm taktet, fehlen 5 Prozent zum Snapdragon 8 Gen 3, während es im Multi-Core-CPU-Vergleich 6 Prozent sind. Der vorherige Snapdragon 8 Gen 2 wird in jedem Fall in Schach gehalten.
RDNA 3 sorgt für hohe Raytracing-Leistung
Das gilt mit deutlich größerem Abstand auch für die „Xclipse 940“ genannte RDNA-3-GPU aus der Kooperation mit AMD, die im Raytracing-Benchmark des 3DMark lediglich 4 Prozent hinter Qualcomm, aber 60 Prozent vor dem Galaxy S23 Ultra mit Snapdragon-Chip landet. In den Vulkan- und OpenGL-ES-basierten Rasterizer-Benchmarks erreicht die Xclipse 940 einen nicht mehr ganz so großen Vorsprung, ist bis auf eine Ausnahme (Manhattan 1080p) aber dennoch stets schneller.
- 3DMark Unlimited – Solar Bay (Metal/Vulkan)
- 3DMark Unlimited – Wild Life Extreme (Metal/Vulkan)
- 3DMark Unlimited – Wild Life (Metal/Vulkan)
- 3DMark Unlimited – Sling Shot Extreme (Metal/OpenGL ES 3.1)
- 3DMark Unlimited – Sling Shot (OpenGL ES 3.0)
- GFXBench Offscreen – Aztec Ruins 2160p (High) (Metal/Vulkan)
- GFXBench Offscreen – Aztec Ruins 1440p (High) (Metal/Vulkan)
- GFXBench Offscreen – Aztec Ruins 1080p (Normal) (Metal/Vulkan)
- GFXBench Offscreen – Car Chase 1080p (Metal/OpenGL ES 3.1)
- GFXBench Offscreen – Manhattan 1080p (Metal/OpenGL ES 3.1)
- GFXBench Offscreen – Manhattan 1080p (Metal/OpenGL ES 3.0)
GPU-Leistung unter Dauerlast überzeugt
Dem 3DMark-Stresstest nach zu urteilen, liegt das Hardware-Raytracing dem Exynos 2400. An die Peak-Performance eines Galaxy S24 Ultra kommt der Chip zwar nicht heran, stellenweise wird aber mehr Leistung unter Dauerlast geboten, bevor der Snapdragon 8 Gen 3 in den hinteren zwei Dritteln des Tests wieder die Führung übernimmt. Die GPU des A17 Pro von Apple hat Samsung zu jeder Zeit unter Kontrolle. Selbst in den Rasterizer-Stresstests lässt sich dem Exynos 2400 nicht unterstellen, früher respektive stärker durch Throttling die Leistung zu reduzieren.
- 3DMark Solar Bay Unlimited Stress Test (Metal/Vulkan)
- 3DMark Wild Life Unlimited Stress Test (Metal/Vulkan)
- GFXBench Manhattan 1080p Offscreen (Metal/OpenGL ES 3.1)
Wärmer wird der Exynos 2400 allerdings durchaus, wie ein Direktvergleich des Galaxy S24 einmal mit Exynos 2400 und einmal mit Snapdragon 8 Gen 3 zeigt, den YouTuber Techmo angefertigt hat. Dort kam das Smartphone beim intensiven Gaming in PUBG früher auf hohe Temperaturen und reduzierte die Bildschirmhelligkeit. Auch der Akkuverbrauch über den gesamten Tag fiel bei der Variante mit Exynos 2400 höher aus.
Dementsprechend kann man es mindestens als schade bezeichnen, dass Samsung nicht auch hierzulande durchgehend auf den Snapdragon 8 Gen 3 setzt. Der Chip stellt unterm Strich die bessere Wahl dar, obwohl Samsung mit dem Exynos 2400 ebenfalls einen großen Schritt gemacht hat.
Android mit sieben Jahren Update-Garantie
Aufseiten der Software sind mit Ausnahme der speziellen S-Pen-Funktionen des Galaxy S24 Ultra alle drei neuen Smartphones identisch aufgestellt, sodass auch das Galaxy S24 mit Android 14 und One UI 6.1 läuft. Der Software-Support umfasst sieben Jahre für Android-Hauptversionen und monatliche Sicherheits-Patches.
Dementsprechend bietet auch das Galaxy S24 allerlei neue KI-Funktionen, die von der Redaktion jedoch bereits hinreichend mit dem Galaxy S24 Ultra erläutert wurden. Auf dem Galaxy S24 mit Exynos 2400 laufen sie zudem nicht langsamer (oder schneller) als mit Snapdragon 8 Gen 3. Zusammengefasst können die unter dem Namen „Galaxy AI“ versammelten KI-Features hilfreich im Alltag sein, die Redaktion sieht darin aber nicht den singularen Kaufgrund für das Galaxy S24.
Die Live-Übersetzung, die neuen Optionen der Tastatur oder das Diktieren und Transkribieren liefern zum Großteil solide Ergebnisse. Das Bearbeiten von Fotos mittels Generative AI läuft allerdings noch ein wenig mit wechselndem Erfolg ab.
Triple-Kamera bringt kaum Veränderungen mit
Rückseitig betrachtet kommen beim Galaxy S24 und S24+ erneut drei Kameras mit 50, 12 und 10 MP für Weitwinkel-, Ultraweitwinkel- und Telefotos zum Einsatz. Bei der letztgenannten Linse wird eine dreifache optische Vergrößerung ermöglicht. Darüber hinaus erfolgt mit bis zu 30-facher Vergrößerung ein digitaler „Space Zoom“. Samsung erklärte zum Hands-on-Termin der Smartphones, dass es bei den Sensoren der günstigeren Ableger kleinere Optimierungen gegeben habe und allgemein bessere Fotos entstehen sollen, ohne jedoch Details dazu zu nennen. Ein großer Schritt nach vorne ist bei Galaxy S24 und S24+ deshalb nicht aufseiten der Kameras zu erwarten.
- Samsung Galaxy S24 und S24+:
- Frontkamera: 12 MP, 1/3,2", 1,12 µm
- Weitwinkelkamera: 50 MP, 1/1,56", 1,0 µm
- Ultraweitwinkelkamera: 12 MP, 1/2,55", 1,4 µm
- Telekamera: 10 MP, 1/3,94", 1,0 µm
- Samsung Galaxy S24 Ultra
- Frontkamera: 12 MP, 1/3,2", 1,12 µm
- Weitwinkelkamera: 200 MP, 1/1,3", 0,6 µm
- Ultraweitwinkelkamera: 12 MP, 1/2,55", 1,4 µm
- Telekamera 3x: 10 MP, 1/3,52", 1,12 µm
- Telekamera 5x: 50 MP, 1/2,52", 0,7 µm
Vergleich mit S24 Ultra, Pixel 8 und iPhone 15 Pro
Das Galaxy S24 zeigt analog zum Galaxy S24 Ultra die praktisch gleiche Bildcharakteristik mit gelungenem Weißabgleich und hohem Detailgrad. Ob nun 50 MP oder 200 MP per Pixel-Binning auf 12 MP gebracht werden, fällt bei der Betrachtung auf kleineren Bildschirmen nicht weiter auf. Details zeichnet das Galaxy S24 etwas weicher und neigt bei künstlichem Licht gelegentlich zu einer leicht grobkörnigen Abbildung.
Das günstigere Modell übernimmt allerdings auch Probleme des Flaggschiffs wie eine zu starke Aufhellung und die strauchelnde HDR-Automatik, die vor allem Googles Pixel 8 (Pro) deutlich unterlegen ist. Wie beim Galaxy S24 Ultra werden Farben teils zu kräftig oder gar verfälscht wie das zu Rosa neigende Rot dargestellt. Aus der gebotenen Kamera-Hardware könnte Samsung deutlich mehr holen, wenn man sich vergleichbare Technik bei der Konkurrenz anschaut. Für die beste Kamera in einem Android-Smartphone rät die Redaktion deshalb weiterhin zu einem Pixel 8 (Pro) von Google.
Akkulaufzeiten deutlich vor altem Exynos
Gegenüber dem Galaxy S23 hat Samsung die Batterie leicht von 3.900 auf 4.000 mAh angehoben und erzielt damit etwas längere Laufzeiten als im letzten Jahr. Signifikant besser fallen die Akkulaufzeiten aber vor allem zum Galaxy S22 aus, dem letzten Modell mit Exynos 2200, das darüber hinaus noch eine Batterie mit lediglich 3.700 mAh besaß.
Über 13 Stunden Laufzeit im produktiven PCMark stehen für eine Verbesserung von 4 Prozent gegenüber dem Galaxy S23 und 48 Prozent im Vergleich zum Galaxy S22. Zum größeren Galaxy S24 Ultra mit 5.000 mAh und Snapdragon 8 Gen 3 fehlen dem kleinsten der drei Modelle 17 Prozent.
Beim YouTube-Streaming erzielt das Galaxy S24 mit knapp 23 Stunden Laufzeit eine Verbesserung von 14 Prozent zum Vorgänger und satten 53 Prozent zum Galaxy S22. Das Galaxy S24 Ultra hielt in diesem Test rund 5 Stunden oder 21 Prozent länger durch.
Das Laden mittels USB-C kann beim kleinsten Galaxy S24 wie im Vorjahr mit maximal 25 Watt erfolgen, Galaxy S24+ und S24 Ultra unterstützen hingegen bis zu 45 Watt. Alternativ steht erneut drahtloses Laden mit maximal 15 Watt zur Auswahl, das in die entgegengesetzte Richtung mit bis zu 4,5 Watt ermöglicht wird, um über die Rückseite des Smartphones zum Beispiel ein Kopfhörer-Ladecase zu laden.
Fazit
Das Galaxy S24 ist das richtige Smartphone für diejenigen, die sich ein vergleichsweise kompaktes Modell wünschen, das im Gegenzug aber nur kleinere Abstriche gegenüber den größten Flaggschiffen macht. Denn auch das Galaxy S24 bietet einen hervorragenden Bildschirm, viel Leistung und gute Akkulaufzeiten. Diese Aspekte paart Samsung mit einer guten Kamera, die jedoch wie das Galaxy S24 Ultra noch Spielraum für Verbesserungen bietet. Ein entsprechendes Firmware-Update hat der Hersteller bereits in Aussicht gestellt. Steht vor allem die Kamera im Fokus der Anschaffung, dann ist nach wie vor das Pixel 8 (Pro) die bessere Wahl.
Gleichgestellt mit Google ist Samsung in puncto Software-Updates, denn sieben Jahre für neue Android-Hauptversionen und monatliche Sicherheits-Patches gibt es bei beiden Herstellern. Samsungs neue KI-Funktionen können hilfreich im Alltag sein, der individuelle Nutzen hängt aber stark vom jeweiligen Einsatzszenario des Anwenders ab.
Das Versprechen seitens Samsung, mit dem Exynos 2400 mehr Leistung als im Vorjahr mit dem Snapdragon 8 Gen 2 abzuliefern, wird vollends erfüllt und geht in Bereichen wie Raytracing weit über das hinaus, was man normalerweise von einer Generation auf die nächste an Zuwachs erwartet. Und dennoch muss man dem Hersteller ankreiden, nicht in allen drei Galaxy-S24-Smartphones auf den gleichen Qualcomm-Prozessor mit exakt gleichen Ausstattungsmerkmalen zu setzen. Der Exynos 2400 macht einen großen Schritt nach vorne, im Direktvergleich liefert der Snapdragon 8 Gen 3 aber noch mehr Leistung ab, bleibt kühler und ermöglicht etwas längere Akkulaufzeiten.
Dennoch stellt das Galaxy S24 eine deutliche Verbesserung gegenüber früheren Exynos-Varianten dar und hinterlässt im Umfeld kleinerer Flaggschiff-Smartphones eine gute Figur. Für das Smartphone spricht zudem der im Onlinehandel rund 450 Euro niedrigere Startpreis im Vergleich zu einem Galaxy S24 Ultra.
- Vergleichsweise kompakt
- Eines der besten OLED-Displays
- Sieben Jahre Android-Updates
- Teils hilfreiche KI-Funktionen
- Gute Akkulaufzeiten
- Hohe produktive Leistung
- Sehr schnelle GPU auch für Raytracing
- Gute Kameras mit Luft nach oben
- Hochwertige Materialwahl
- Sehr gute Verarbeitung
- Gute Stereo-Lautsprecher
- IP68-Schutz gegen Staub und Wasser
- KI-Funktionen manchmal „Hit and Miss“
- Farbabstimmung der Kamera
- Überbelichtung von Aufnahmen
ComputerBase wurde das Galaxy S24 leihweise von Samsung zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.