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Galaxy S24, S24+, S24 Ultra im Hands-on: Smartphones für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz

Nicolas La Rocco
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Galaxy S24, S24+, S24 Ultra im Hands-on: Smartphones für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz

Das Thema Künstliche Intelligenz prescht mit voller Fahrt voraus und dominiert auch bei Samsung die neuen Smartphones der Galaxy-S24-Serie. S24, S24+ und S24 Ultra bieten mit Galaxy AI viele KI-gestützte Funktionen im produktiven und kreativen Umfeld. Aufseiten der Hardware legt Samsung mit neuen Chips und Materialien nach.

Preise und Verfügbarkeiten

Galaxy S24, S24+ und S24 Ultra lassen sich ab sofort respektive im Nachgang des Unpacked-Events bei Samsung vorbestellen und kommen Anfang Februar in Deutschland auf den Markt. Im Rahmen einer ab heute bis Mitternacht des 30. Januar laufenden Aktion erhalten Vorbesteller die Smartphones ohne Aufpreis mit dem doppelten Speicher, sprich mit 256 statt 128 GB, 512 statt 256 GB oder 1 TB statt 512 GB. Wird bei der Vorbestellung ein Altgerät eingetauscht, erhalten Kunden neben dem Eintauschwert des alten Smartphones zusätzlich eine Prämie von 150 Euro. Zudem sichert Samsung zu, unabhängig vom eingetauschten Altgerät in jedem Fall mindestens 100 Euro gutzuschreiben.

128 GB, 256 GB, 512 GB oder 1 TB

Die unverbindliche Preisempfehlung des Galaxy S24 liegt bei 899 Euro mit 128 GB und 959 Euro mit 256 GB. Das sind jeweils 50 Euro weniger als im letzten Jahr beim Galaxy S23. Das Galaxy S24+ kostet 1.149 Euro mit 256 GB und 1.269 Euro mit 512 GB. Auch das sind 50 Euro weniger als im Vorjahr. Für das Galaxy S24 Ultra ruft Samsung 1.449 Euro mit 256 GB, 1.569 Euro mit 512 GB und 1.809 Euro mit 1 TB auf. Das sind 50 Euro mehr (256 GB) respektive jeweils 10 Euro weniger (512 GB, 1 TB) als beim Galaxy S23 Ultra.

Design und Farben

In puncto Design kommt bei Galaxy S24 und S24+ eine abermals flachere Formensprache mit vollständig aufrecht zu Bildschirm und Rückseite verlaufendem Aluminiumrahmen zum Einsatz, den Samsung matt gebürstet ausführt. Die Rückseite ziert neuerdings mattes Glas, während vorderseitig das neue Gorilla Armor (ohne den Zusatz „Glass“) von Corning aufgebracht wird. Das soll gegenüber Gorilla Glass Victus 2 viermal besser vor Kratzern und Stößen schützen und 75 Prozent der Reflexionen vermindern. Darüber hinaus besteht es zu 25 Prozent aus recyceltem Material.

Basis- und Plus-Modell der Smartphones sind in den Farben Onyx Black, Marble Gray, Cobalt Violet und Amber Yellow sowie exklusiv über Samsung auch in Jade Green, Sandstone Orange und Sapphire Blue erhältlich.

Titan für das Galaxy S24 Ultra

Einzig das Galaxy S24 Ultra nutzt weiterhin einen leicht abgerundeten Rahmen, die Rundungen des Bildschirms sind mit der aktuellen Generation aber endgültig Geschichte. Das Galaxy S24 Ultra ist nach vielen Jahren das erste Ultra-Modell mit einem wirklich vollständig planen Display. Es ist zudem das erste Galaxy-Smartphone, bei dem Samsung den Wechsel von Aluminium zu Titan für den Rahmen vollzieht. Die passenden Farben lauten Titanium Black, Titanium Gray, Titanium Violet und Titanium Yellow sowie ausschließlich direkt bei Samsung ebenso Jade Green, Sandstone Orange und Sapphire Blue.

Größere Bildschirme bei S24 und S24+

Die Bildschirme lässt Samsung diesmal leicht wachsen: von 6,1 auf 6,2 Zoll beim Galaxy S24 und von 6,6 auf 6,7 Zoll beim Galaxy S24+. Einzig das Galaxy S24 Ultra verbleibt bei den bekannten 6,8 Zoll. Weil Samsung die Bildschirmränder abermals reduziert hat, sodass sie jetzt sogar schmaler als beim iPhone 15 Pro (Test) ausfallen, behalten die Smartphones annähernd die Größen aus dem Vorjahr.

Erstmals drei gleiche OLED-Displays

Käufer eines Galaxy S24 oder S24+ spielen beim Display zudem nicht mehr die zweite Geige neben dem Galaxy S24 Ultra. Denn mit dieser Generation kommt in jedem der drei Smartphones ein Dynamic-AMOLED-2X-Display mit LTPO-Panel neuester Ausführung zum Einsatz, dessen Bildwiederholfrequenz von 1 bis 120 Hz geregelt werden kann. Auch in puncto Helligkeit schafft jedes Modell jetzt bis zu 2.600 cd/m² in der Spitze.

ComputerBase konnte sich die neuen Modelle zur CES in Las Vegas ansehen und sie dort auch mit einem Galaxy S23 Ultra vergleichen, das bei direkter Bestrahlung mit hellem Studiolicht merklich das Nachsehen in puncto Helligkeit hatte. Einzig das Galaxy S24 Ultra lässt sich erneut auch mit Stylus bedienen, den Samsung vor Wasser geschützt unten links im Smartphone unterbringt. Alle drei Geräte weisen eine IP68-Zertifizierung gegen das Eindringen von Staub und Wasser auf.

Display des S23 Ultra (l.) vs. S24 Ultra (r.)
Display des S23 Ultra (l.) vs. S24 Ultra (r.)

Zweimal Triple- und einmal Quad-Kamera

Rückseitig betrachtet fallen die drei Kameras von Galaxy S24 und S24+ mit 50, 12 und 10 MP für Weitwinkel-, Ultraweitwinkel- und Telefotos auf. Bei der letztgenannten Linse wird eine dreifache optische Vergrößerung ermöglicht. Darüber hinaus erfolgt mit bis zu 30-facher Vergrößerung ein digitaler „Space Zoom“. Samsung erklärt, dass es bei den Sensoren der zwei günstigeren Ableger kleinere Optimierungen gegeben habe und allgemein bessere Fotos entstehen sollen. Außergewöhnliche Veränderungen aufseiten der Kameras bringen Galaxy S24 und S24+ aber nicht mit.

Wechsel von 10 auf 50 MP für 5 x statt 10 x

Das Galaxy S24 Ultra bietet erneut vier Kameras, jedoch mit einem anderen Aufbau als letztes Jahr. Für Weitwinkel- und Ultraweitwinkelfotos sind erneut Sensoren mit 200 MP und 12 MP zuständig, letztere Linse im Gegensatz zu Galaxy S24 und S24+ auch mit Autofokus etwa für Makroaufnahmen. Die dritte Kamera bietet erneut 10 MP und liefert eine dreifache optische Vergrößerung. Anstelle einer vierten Kamera mit zehnfachem optischen Zoom bietet das neue Modell lediglich noch einen fünffachen Zoom. Im Gegenzug kommt ein größerer Sensor mit 50 statt 10 MP zum Einsatz, der hinter einem lichtstärkeren Objektiv mit f/3.4 statt f/4.9 sitzt.

Neue Quad-Kamera des Galaxy S24 Ultra
Neue Quad-Kamera des Galaxy S24 Ultra

Samsung begründet den Wechsel damit, dass 3 x und 5 x im Alltag deutlich häufiger genutzte Vergrößerungsstufen als 10 x seien. Für einen stärkeren Zoom setzt der Hersteller jetzt auf eine In-Sensor-Vergrößerung, die aufgrund der 50 MP und der größeren Pixel ohne Einbußen gegenüber dem Vorjahr möglich sein soll. Der „Space Zoom“ reicht nur im Galaxy S24 Ultra weiterhin bis zu einer hundertfachen Vergrößerung. Beim ersten Ausprobieren vor Ort lag allerdings bei rund 30 x die Grenze der noch hinnehmbaren Qualität.

Die Kamerasensoren im Detail

Nachfolgend noch eine Übersicht der jeweils von Samsung verbauten Sensoren:

  • Samsung Galaxy S24:
    • Frontkamera: 12 MP, 1/3,2", 1,12 µm
    • Weitwinkelkamera: 50 MP, 1/1,56", 1,0 µm
    • Ultraweitwinkelkamera: 12 MP, 1/2,55", 1,4 µm
    • Telekamera: 10 MP, 1/3,94", 1,0 µm
  • Samsung Galaxy S24+
    • Frontkamera: 12 MP, 1/3,2", 1,12 µm
    • Weitwinkelkamera: 50 MP, 1/1,56", 1,0 µm
    • Ultraweitwinkelkamera: 12 MP, 1/2,55", 1,4 µm
    • Telekamera: 10 MP, 1/3,94", 1,0 µm
  • Samsung Galaxy S24 Ultra
    • Frontkamera: 12 MP, 1/3,2", 1,12 µm
    • Weitwinkelkamera: 200 MP, 1/1,3", 0,6 µm
    • Ultraweitwinkelkamera: 12 MP, 1/2,55", 1,4 µm
    • Telekamera 3x: 10 MP, 1/3,52", 1,12 µm
    • Telekamera 5x: 50 MP, 1/2,52", 0,7 µm

Snapdragon 8 Gen 3 und Exynos 2400 kommen zum Einsatz

Welcher Chip für die Verarbeitung der Kameradaten zuständig ist, könnte dieses Jahr die Gemüter spalten. Samsung versucht gleich vorab die Wogen zu glätten und sichert zu, dass unabhängig vom gewählten Modell mehr Leistung als im Vorjahr geboten werde. Hintergrund ist, dass dieses Jahr ausschließlich das Galaxy S24 Ultra den Snapdragon 8 Gen 3 in einer leicht angepassten Version („for Galaxy“) mit mehr Takt auf dem Prime-Core erhält. Galaxy S24 und S24+ stattet Samsung mit dem Exynos 2400 der eigenen Semiconductor-Sparte aus.

Exynos 2400 vor Snapdragon 8 Gen 2

In Las Vegas erklärte Samsung, dass man mit dem Exynos 2400 mehr Leistung als beim Snapdragon 8 Gen 2 for Galaxy erhalte, die absolute Speerspitze aber der Snapdragon 8 Gen 3 for Galaxy bilde. Beide SoC werden in 4 nm gefertigt, der von Qualcomm jedoch bei TSMC und der von Samsung inhouse. Beide Modelle setzen auf die neuesten CPU-Kerne von Arm und bieten Raytracing-fähige GPUs, die von Qualcomm (Snapdragon) oder aus der Kooperation von Samsung und AMD (Exynos) stammen. Beim Exynos 2400 kommt die RDNA-3-Architektur von AMD zum Einsatz. Darüber hinaus herrscht auch bei Aspekten wie RAM- (LPDDR5X) oder UFS-Standard (4.0) Gleichstand unter den drei Smartphones. Einzig auf das Thema Effizienz konnte Samsung noch nicht eingehen.

Größeres Kühlelement für alle drei Modelle

Akkus und Laden

Im leicht größeren Chassis wächst beim Galaxy S24 auch der Akku um 100 mAh auf 4.000 mAh. Für das Galaxy S24+ ist die Konsequenz ein Plus von 200 mAh auf 4.900 mAh. Das Galaxy S24 Ultra kommt abermals auf 5.000 mAh. Das Laden steht erneut mit 25 Watt beim Basismodell und 45 Watt für Plus und Ultra im Datenblatt. Drahtloses Laden ist ebenso dabei, bietet aber keine magnetische Fixierung für den Qi2-Standard.

Wi-Fi 7 und UWB

Auf Nachfrage der Redaktion erklärte Samsung, dass Wi-Fi 7 und UWB für Breitband-Konnektivität dem Galaxy S24 Ultra vorbehalten seien. Das Galaxy S24+ bekommt allerdings immerhin noch UWB, jedoch beim WLAN nur Wi-Fi 6E anstelle von Wi-Fi 7. Das Basismodell ist ebenso auf Wi-Fi 6E beschränkt, muss aber zusätzlich auch ohne das UWB-Modul auskommen.

Galaxy AI ist Samsungs Künstliche Intelligenz

Beim ersten Ausprobieren von Anwendungen im Bereich der Generative AI konnten zum Hands-on-Termin keine Leistungsunterschiede festgestellt werden. Die unter „Galaxy AI“ zusammengefassten Funktionen sind es vor allem, die dieses Jahr bei der Galaxy-S24-Serie aufseiten der Software ganz besonders im Fokus stehen.

Sieben Jahre Software-Updates

Als Betriebssystem installiert Samsung ab Werk Android 14 mit One UI 6 und mit einer verlängerten Software-Update-Garantie von sieben Jahren. Man zieht folglich mit Google und dessen Pixel-8-Serie (Test) gleich.

Das Pixel 8 lief vor drei Monaten im ComputerBase-Test noch unter der Überschrift „Die Smartphones mit der meisten KI“, doch dieser Titel könnte mit der Galaxy-S24-Serie zu Samsung wandern. In Sachen AI geht der Hersteller in die Vollen und bringt die Technologie in zahlreichen Bereichen des Betriebssystems zum Einsatz. Prominent sind die AI-Funktionen vor allem in der Sprach- und Textverarbeitung sowie bei der Bearbeitung und Erweiterung von Bildern und Videos vertreten. Signalisiert wird eine zur Verfügung stehende AI-Funktion stets mit einer neuen Galaxy-AI-Schaltfläche mit Sternenmuster.

Sternenmuster für verfügbare KI-Funktionen
Sternenmuster für verfügbare KI-Funktionen

Telefonate live übersetzen

Alle drei Smartphones unterstützen die Live-Übersetzung von Telefonaten und Chat-Nachrichten. So lässt sich zum Beispiel ein Gespräch auf Deutsch und Koreanisch führen, ohne dass die jeweils andere Seite der Sprache mächtig ist. Zum Hands-on-Termin ließ sich auf Deutsch bei einem koreanischen Restaurant anrufen, das wiederum auf Koreanisch antwortete, und zu gewünschter Zeit für eine gewisse Anzahl von Personen ein Tisch reservieren. Die Konversation kann dabei auch als Transkript verfolgt werden und bleibt im Original als Text erhalten, sodass sie nachvollziehbar ist. Der Person auf der anderen Seite wird zudem vorab mitgeteilt, dass sie mit einer KI, die eine Übersetzung durchführt, und nicht mit der Stimme des Anrufers im Original spricht. Welches Telefon auf der anderen Seite genutzt wird, spielt keine Rolle, da die Übersetzung vollständig von dem Galaxy S24 übernommen wird.

Zum Launch unterstützte Sprachen für die Live-Übersetzung: Chinesisch (vereinfacht), Englisch, Französisch, Deutsch, Hindi, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Polnisch, Portugiesisch, Spanisch, Thailändisch und Vietnamesisch. Kantonesisch soll im ersten Halbjahr 2024 nachgereicht werden.

Tonalität von Nachrichten verändern

Ähnlich funktioniert das beim Schreiben von Nachrichten, wo – unabhängig vom genutzten Messenger – eine AI-Übersetzung in Echtzeit angeboten wird, solange die Tastatur von Samsung genutzt wird. Darüber hinaus kann die Tonalität durch eine KI verändert werden, indem die Nachricht passend zum jeweiligen Anlass formatiert wird. Aus einem einfachen „Dankeschön“ kann die Galaxy AI für den professionellen Anlass zum Beispiel „Ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihre Hilfe“ machen. Die Tonalität lässt sich auch mehr in Richtung Freizeit oder speziell für die Nutzung auf Social Media anpassen.

Übersetzung, Tonalität, Grammatik und Korrektur für Textnachrichten
Übersetzung, Tonalität, Grammatik und Korrektur für Textnachrichten
Alternativen mit anderer Tonalität
Alternativen mit anderer Tonalität

Generative AI für Notizen

Unter die Arme greifen kann Samsungs AI auch bei Sprachaufnahmen und Notizen. Erfolgt mit dem Smartphone eine Audioaufzeichnung, unterscheidet die AI automatisch nach Sprechern und erstellt ein danach unterteiltes Transkript der Aufnahme. Das wiederum lässt sich KI-gestützt und automatisiert um Stichworte und eine Zusammenfassung mit Spiegelstrichen ergänzen. In der Notizen-App lassen sich lange zusammenhängende Texte automatisch mit Zwischenüberschriften formatieren und auf einer zusätzlichen Seite zusammenfassen – je nach Wunsch mit mehr oder weniger Details. Die Generative AI erstellt im Nachgang ein Cover mit Bild und Zusammenfassung, das auf dem Inhalt basiert.

Zum Launch unterstützte Sprachen für die Transkription: Englisch, Portugiesisch, Spanisch, Französisch, Koreanisch, Deutsch, Italienisch, Chinesisch (vereinfacht), Japanisch, Arabisch (Hocharabisch), Polnisch, Thai, Vietnamesisch und Hindi.

In Kooperation mit Google wurde „Circle to Search“ integriert. An beliebiger Position des Betriebssystems lässt sich durch langes Halten des Home-Buttons oder – bei Nutzung der Gestensteuerung – durch langes Halten des untersten UI-Bereichs „Circle to Search“ starten, ein temporärer Screenshot anlegen und auf diesem durch Einkreisen des gewünschten Bereiches eine Suche ausführen. Das jeweilige Ergebnis kann im Nachgang um weitere Suchbegriffe wie „Shopping“ oder „Videos“ ergänzt werden, um dazu online Produkte oder Videos zu finden. Über eine Wischgeste nach unten ist es möglich, die „Circle to Search“-Oberfläche jederzeit wieder zu verlassen und zum zuvor genutzten Bildschirm zurückzukehren.

Circle to Search in Kooperation mit Google
Circle to Search in Kooperation mit Google

Ein Magic Editor von Samsung

Bei Fotos und Videos nimmt die Galaxy AI ebenso eine größere Rolle ein. In der Detailansicht von Fotos gibt die KI Bearbeitungsvorschläge für den Bokeh-Effekt oder das Entfernen von Reflexionen und Schatten und stellt eine allgemeine Remaster-Funktion zur Verfügung.

Galaxy AI erkennt Reflexion
Galaxy AI erkennt Reflexion
Kaum noch sichtbare Reflexion nach der Bearbeitung
Kaum noch sichtbare Reflexion nach der Bearbeitung

Einen Schritt weiter geht die Generative-AI-Bearbeitung von Fotos in der Galerie. Die dort verfügbaren Features sind vergleichbar mit dem Magic Editor der Pixel-8-Smartphones von Google. Personen und Objekte lassen sich markieren und verschieben, ersetzen oder löschen und zuvor nicht sichtbare Bereiche mittels Generative AI auffüllen. Wird ein Bild rotiert und gehen in diesem Schritt Bildinformationen an den Seiten verloren, fügt die Galaxy AI den gestutzten Bereich wieder hinzu.

AI erzeugt künstliche Frames

Bei Videoaufnahmen kann Generative AI für Frames sorgen, die es im Original nie gegeben hat. Damit ermöglicht Samsung die „Instant Slow-Mo“, eine Zeitlupe selbst für diejenigen Videos, die nicht mit höherer Framerate aufgenommen wurden. Die Generative-AI-Frames sind meistens nicht zu erkennen, manchmal kam es im Kurztest aber doch zu Bildfehlern. Die Bearbeitung erfolgt zerstörungsfrei und wird auf Wunsch lediglich als Kopie gespeichert. Eine extreme Zeitlupe lässt sich realisieren, indem zunächst tatsächlich mit hoher Framerate im Slow-Mo-Modus gefilmt und erst anschließend die Generative AI genutzt wird. Die neue Funktion ist vor allem für Videos praktisch, bei denen man das vergessen hat.

KI-Funktionen auf Altgeräten unbekannt

Samsung hat sich noch nicht dazu geäußert, ob es die neuen KI-Funktionen auch auf ältere Galaxy-S-Smartphones schaffen werden. Grundsätzlich besitzen auch die Vorgänger weiterhin einen sehr leistungsfähigen und effizienten Prozessor mit dem Snapdragon 8 Gen 2 und dessen Potenzial bei KI-Aufgaben.

Erstes Fazit

Samsungs noch ausstehende Entscheidung für oder gegen die Veröffentlichung der neuen KI-Funktionen auch auf älteren Galaxy-S-Smartphones kann in der vorläufigen Einschätzung der neuen Serie noch keine Rolle spielen. Besitzer der Vorgänger sollten aber potenziell noch die Entscheidung des Herstellers über die kommenden Monate abwarten, bevor eine Neuanschaffung erfolgt. Ohnehin ist es eher wenig sinnvoll, nach nur einem Jahr ein direktes Upgrade durchzuführen – zumal ja auch noch vorausgesetzt wird, dass überhaupt ein Wunsch nach möglichst vielen KI-Features besteht. Zuverlässig funktionieren die meisten Funktionen aber schon mal, insbesondere die Live-Übersetzung mit plötzlichen Koreanischkenntnissen gefiel im ersten Test. Bei Fotos arbeitet die Galaxy AI auf ähnlichem Niveau wie Googles Magic Editor, sodass man manchmal sensationell gute Ergebnisse erhält, teils aber auch Pixelbrei ausgegeben wird.

Samsung Galaxy S24, S24+ und S24 Ultra im Hands-on
Samsung Galaxy S24, S24+ und S24 Ultra im Hands-on

Abseits der KI-Funktionen liefert Samsung mit der Galaxy-S24-Serie hochwertige Technik in praktisch allen Bereichen ab, die ein sehr gutes Smartphone ausmachen. Bei Display oder Verarbeitung müssen keinerlei Abstriche gemacht werden. Jetzt schon vorhersehbar ist jedoch die von Enthusiasten zu erwartende Kritik für die Exklusivität des Snapdragon 8 Gen 3 im Galaxy S24 Ultra. Wind aus den Segeln nehmen will Samsung mit der Aussage, dass der Exynos 2400 in jedem Fall schneller als der Snapdragon 8 Gen 2 des letzten Jahres sei.

Leicht beschönigen kann man diese unter Upselling fallende Maßnahme mit den im Vergleich zum Vorjahr leicht reduzierten Preisen bei Galaxy S24 und S24+, wobei die Smartphones genau genommen weiterhin teurer als die Galaxy-S22-Familie sind. Für ein Basismodell des Galaxy S24 Ultra muss man noch einmal 50 Euro tiefer in die Tasche greifen als 2023. Das Beste des Herstellers bleibt damit auf einem sehr hohen Preisniveau, darf sich aber auch diesmal zum insgesamt Besten am Markt zählen.

Technische Daten von Galaxy S24, S24+ und S24 Ultra

Samsung Galaxy S24
Samsung Galaxy S24+
Samsung Galaxy S24 Ultra
Software:
(bei Erscheinen)
Android 14.0
Display: 6,20 Zoll, 1.080 × 2.340
416 ppi, 120 Hz
Dynamic AMOLED 2X, HDR, Gorilla Glass Victus 2
6,70 Zoll, 1.440 × 3.120
513 ppi, 120 Hz
Dynamic AMOLED 2X, HDR, Gorilla Glass Victus 2
6,80 Zoll, 1.440 × 3.120
505 ppi, 120 Hz
Dynamic AMOLED 2X, HDR, Gorilla Armor
Bedienung: Touch, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner Touch, Stylus, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner
SoC: Samsung Exynos 2400
1 × Cortex-X4, 3,20 GHz
2 × Cortex-A720, 2,90 GHz
3 × Cortex-A720, 2,60 GHz
4 × Cortex-A520, 1,95 GHz
4 nm, 64-Bit
Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3
1 × Cortex-X4, 3,39 GHz
3 × Cortex-A720, 3,10 GHz
2 × Cortex-A720, 2,90 GHz
2 × Cortex-A520, 2,20 GHz
4 nm, 64-Bit
GPU: Samsung Xclipse 940 Adreno 750
RAM: 8.192 MB
LPDDR5X
12.288 MB
LPDDR5X
Speicher: 128 / 256 GB 256 / 512 GB 256 / 512 / 1.024 GB
1. Kamera: 50,0 MP, 4320p
LED, f/1,80, AF, OIS
200,0 MP, 4320p
LED, f/1,70, AF, OIS
2. Kamera: 12,0 MP, f/2,20 12,0 MP, f/2,20, AF
3. Kamera: 10,0 MP, f/2,40, AF, OIS
4. Kamera: Nein 50,0 MP, f/3,40, AF, OIS
5. Kamera: Nein
1. Frontkamera: 12,0 MP, 2160p
Display-Blitz, f/2,2, AF
2. Frontkamera: Nein
GSM: GPRS + EDGE
UMTS: HSPA+
↓42,2 ↑5,76 Mbit/s
LTE: Advanced Pro
5G: NSA/SA
WLAN: 802.11 a/b/g/n/ac/ax
Wi-Fi Direct
802.11 a/b/g/n/ac/ax/be
Wi-Fi Direct
Bluetooth: 5.3
Ortung: A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS, NavIC
Weitere Standards: USB-C 3.2, NFC USB-C 3.2, UWB, NFC
SIM-Karte: Nano-SIM, Dual-SIM
Akku: 4.000 mAh, 25,0 W
fest verbaut, kabelloses Laden
4.900 mAh, 45,0 W
fest verbaut, kabelloses Laden
5.000 mAh, 45,0 W
fest verbaut, kabelloses Laden
Größe (B×H×T): 70,6 × 147,0 × 7,60 mm 75,9 × 158,5 × 7,70 mm 79,0 × 162,3 × 8,60 mm
Schutzart: IP68
Gewicht: 167 g 196 g 232 g
Preis: ab 706 € / 959 € 1.149 € / 1.269 € ab 1.079 € / 1.569 € / 1.809 €

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Samsung im Rahmen einer Veranstaltung des Herstellers in Las Vegas unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

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