Tomislav2007 schrieb:
Das ist das größte Problem der linken, die linken sehen Gier und Egoismus nur bei den Konzernen/Reichen, die linken übersehen das sehr viele Normalbürger genau so gierig und egoistisch sind.
Im Gegensatz zu dir, bin ich mir nicht sicher, WAS passieren würde ... ich würde es einfach probieren. Geht es in eine meiner Meinung nach "falsche" Richtung, dann ist das OK, denn es wäre mMn weitaus demokratischer entschieden, als wenn ein paar Hanseln, die vor Jahren mal eine Mehrheit zusammengekratzt haben, diese Entscheidung über die Köpfe des Volkes hinweg getroffen haben.
Trotzdem kommt bei jedem Gedanken in Richtung Basisdemokratie nur eines. Die Kommunismuskeule ... warum eigentlich?
Steckt da vielleicht die Angst hinter, dass in sozialen Fragen eventuell doch nicht immer nach Gusto CDU entschieden wird, wenn die Bürger tatsächlich zu Detailfragen beitragen dürfen?
Das klingt zwar hart, aber mMn darf sich eigentlich niemand "Demokrat" nennen, der Volksabstimmungen ablehnt, nur weil er nicht weiß, was dabei herauskommt.
Das wäre in etwa so "demokratisch", wie wenn eine Regierung Wahlen "aussetzt", weil ihr das letzte Ergebnis der Sonntagsfrage nicht gefallen hat.
Das ist wie mit den "Volksabstimmungen" zu den Verträgen von Maastricht.
Die Dänen (als Beispiel) haben zwei mal knapp mit "NEIN" gestimmt, und nach dem dritten Wahlgang kam dann (genauso knapp) ein "JA" raus ... es wurde kein viertes mal gefragt.
Mein Fazit: Da wurde eine "demokratische Wahl" so lange wiederholt, bis das Ergebnis geschmeckt hat. Eigentlich war das sogar eine zu wichtige Entscheidung für eine "einfache" Mehrheit ... oder der gewünschte Ausgang zu wichtig für eine 2/3-Entscheidung.
SEHR demokratisch
Aber wenigstens hat man in Dänemark dieses risikoreiche Vorgehen mal probiert (ich glaube danach kein zweites mal) ... in Deutschland hat der Kanzler einfach sein "Volkskreuz" bei "JA" gesetzt, denn in Deutschland genügt (wie in Dänemark eigentlich auch) eine irgendwie zusammengebalstelte "Mehrheit" aus der dann ein "Regierungsauftrag" abgeleitet wird.
Ebenfalls SEHR demokratisch
Meiner Meinung nach, ist es ganz natürlich, dass sich in einem solchen System eine "politische" Kaste herausbildet, welche (Adel und Klerus nicht ganz unähnlich) sich nicht so sehr um die Geschicke des Landes kümmert, als um "dynastischen Dünkel", und eigentlich viel größere Kompetenzen in "Bauernfängerei" hat, als in irgendeinem politischen Amt.
Dieses Prinzip (repräsentative Demokratie) forciert geradezu populistische Tendenzen in der Politik, denn WENN Populismus etwas kann, dann ist das, schnell Mehrheiten zu basteln (egal womit).
Durch basisdemokratische Institutionen sowie ein "Rotationsprinzip" (jedes Amt nur eine Legislaturperiode lang bekleiden dürfen) hätte diese Entwicklung erfolgreich bekämpft werden können ... aber ich glaube, diese Möglichkeit gehört wohl zu den Kriegsopfern anlässlich der deutschen Staatsgründung 1870/71. Denn "Groß-Preußen" OHNE König und Adel? "Mumpitz" hätte Bismarck das wohl genannt.
In der weihmarer Republik war es tatsächlich die "USPD", welche eine Räterepublik ausrief, und dafür ziemlich unsanft niedergeknüppelt wurde ... die Vorsitzenden der USPD - Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg - haben dieses Niederknüppeln genauso wenig überlebt, wie viele andere Sozialisten.
Die NSDAP hätte auch Martin Luther oder Karl den Großen für das Scheitern der weihmarer Republik verantwortlich gemacht, wenn sie sich davon einen Vorteil erhofft hätten, und es irgendwie sinnvoll hätte dargestellt werden können.
Tatsächlich dürfte es ein Gemeinschaftsprojekt der damaligen "Arbeiterbewegungen" am rechten und linken Rand gewesen sein ... von ihrer eigenen Rolle dabei wollten die Nazis in führenden Positionen (der jungen BRD) aber wohl irgendwie ablenken
Dass Kommunisten böse sind, das war den Deutschen durch ihre eigene, und ab 1945 auch durch die Propaganda der West-Alliierten ohnehin sonnenklar ... da kann man denen auch gleich noch ein bisschen was zusätzlich in die Schuhe schieben.