HGST Deskstar 4TB plötzlich sehr langsam (3-5 MB/s)

Flausch

Cadet 2nd Year
Registriert
Juni 2008
Beiträge
30
Meine Deskstar 4TB ist seit ein paar Tagen um mehr als den Faktor 10 langsamer als üblich. SMART zeigt keine Fehler, allerdings dauert der ausführliche Test sehr lange.
Ich habe mir die identische Festplatte gekauft und konnte die vermeintlich defekte Platte ohne Lesefehler clonen. Allerdings hat der ganze Vorgang über drei Tage gedauert.

Die neue, identische Platte läuft einwandfrei schnell.

SATA-Kabel habe ich mehrere ausprobiert und auch den Port am Motherboard gewechselt, ohne Verbesserung.

Ich hatte vor ca. 2 Wochen ziemliche technische Probleme (siehe Thread), kann aber nicht genau sagen, ob es einen Zusammenhang gibt bzw. ob es eine Folge der häufigen Restarts war, dass sich die Platte jetzt so zäh verhält.
Das Auflisten eines Directories dauert je nach Inhalt ein paar Sekunden bis zu einer halben Minute. Man kann oft zuschauen, wie die einzelnen Dateien der Reihe nach aufgelistet werden...
Übertragungsrate größerer Dateien pendelt sich auf 3-5 MB/s ein.

Sieht nach RMA aus oder hat jemand noch eine Idee was man probieren könnte?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du sie schon geclont hast hast Du die "defekte" Platte mal Formatiert und es dann getestet? Kannst Du die Festplatte ggf. an einen anderen Rechner anschließen und dort testen? Hast Du ggf. ein externes Gehäuse mit USB um sie dort mal einzubauen und zu testen?
 
Danke!

Externes Gehäuse werde ich heute Abend mal testen.
Formatieren kann ich auch mal probieren, auch wenn ich mir davon wenig verspreche.
 
Hallo Flausch,

Hast du sie mit einem Diagnosetool getestet? Hier findest du eine Liste mit solchen Tools: http://forum.chip.de/festplatten-laufwerke-ssd/analysetool-fuer-festplatten-1523582.html Poste, bitte, die Ergebnisse dann hier.
Die Platte zu defragmentieren kann manchmal auch helfen: http://windows.microsoft.com/de-de/windows/improve-performance-defragmenting-hard-disk#1TC=windows-7
Wenn die darauf gespeicherten Daten gelöscht werden können, dann könntest du, wie eselwald sagte, die HDD platt machen und dann ihr Zustand mit dem Diagnosetool testen.

lg
 
Da es eine Hitachi Platte ist habe ich gestern "Drive Fitness Test" ausprobiert. Wie oben schon beschrieben: Weder der Schnelltest noch der ausführliche Test haben Fehler gebracht. Der ausführliche Test hat eine ganze Nacht gedauert, aber ich habe keinen Vergleich, um zu sagen, ob das normal ist oder nicht. Das Tool lief sehr schnell zu den ersten drei Strichen des Fortschrittsbalkens und ging dann seeeeeeeeehr langsam weiter.

Ich werde aber mal noch ein paar anderen Tools probieren.

Defragmentieren halte ich für sinnlos, denn dann dürfte die Platte nicht plötzlich von einem Tag auf den anderen langsamer werden, sondern schleichend. Auch dürfte sie sich dann nicht bei allen Dateien so gleichmäßig langsam verhalten, sondern je nach Speicherort auf der Platte sehr unterschiedlich.
Kann Fragmentation überhaupt Auswirkungen auf das Anzeigen von Directories im Explorer haben, so dass dies sehr langsam ist?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zeig doch mal die Smart-Werte. Nutze dazu bitte CrystalDiskInfo. Erstelle vom Programmfenster (bitte nicht von deinem gesamten Desktop) ein Screenshot und stelle dieses Bild hier rein. Zum einfachen Erstellen des Screenshots kannst du das in Windows integrierte Snipping-Tool verwenden. Achte darauf, dass alle Zeilen und Spalten (auch die Rohwert-Spalte) zu sehen sind.

Alternativ könntest du auch über "Bearbeiten -> Kopieren" die Informationen als Text kopieren und hier einfügen. Vorher aber bitte unter "Bearbeiten -> Kopieroptionen" alle Häkchen entfernen. Zum Erhalt der Formatierung den Text bitte in das Code-Tag einschließen ([code]Text[/code]).

Flausch schrieb:
Da es eine Hitachi Platte ist ...
Apropos Hitachi. Die Festplattensparte von Hitachi gehört mittlerweile zu Western Digital.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja poste doch bitte mal den Screenshot von CrystalDiskInfo für die Platte, ziehe aber bitte das Fenster soweit auf, dass alle Attribute und auch die Rohwerte vollständig sichtbar sind, oder halt wie von Madnex vorgeschlagen die Textausgabe.
 
Crystalinfo hab ich laufen lassen, wie erwartet ohne Auffälligkeiten, deshalb spare ich mir den Screen. Weil...

...ich habe inzwischen den höchstwahrscheinlichen Verursacher der Probleme gefunden:
Es ist vermutlich eine Kombination aus der Asus A.I.-Suite des Mainboards und den Windows Energieeinstellungen!

Eigentlich habe ich die AI-Suite nur wegen der Lüftersteuerung installiert, aber da auch hin und wieder die Energieeinstellungen zwischen Leistung-, Energiespar- und Abwesenheitsmodus gewechselt. Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass dies 1:1 mit den Windows Energieeinstellungen korrespondiert. Ist aber nicht so.

Mit Verwunderung habe ich nämlich festgestellt, dass AI-Suite auf "Leistung" stand und Windows in der Systemsteuerung selbst aber auf Energiesparmodus (was ich so nie eingestellt hatte. Wozu auch?).

Als ich in Windows auf "Ausbalanciert" bzw. "Höchstleistung" umgestellt hatte, lief auch die Platte wieder einwandfrei. Übertragungsrate wieder auf die gewohnten 40-80 MB/s hoch.

Warum die Ersatzplatte besser lief als die alte, ist mir zwar noch nicht ganz klar, aber vielleicht sind die SATA-Ports des Maximus Hero von diesen Einstellungen unterschiedlich betroffen, da es ja zwei Arten gibt (Intel Chipsatz und ASMedia Erweiterung)

Fakt ist: Bis zum Beweis des Gegenteils, gehe ich davon aus, dass die Platte ok ist und es wirklich nur eine quertreibende Energiesparmaßnahme war, was die Platte ausgebremst hat.

Normalerweise spare ich mir diese Boardtools generell, da sie sich meistens zwischen Unnütz und Spyware bewegen. Aber die AI-Suite hat ja schon einige hilfreiche Funktionen. Scheinbar aber mit Seiteneffekten...
 
Ob es Auffälligkeiten bei den S.M.A.R.T. Werten gibt, würde ich gerne selbst beurteilen, ein Gut bei CrystalDiskInfo reicht dafür nicht. Außerdem erkennt man i.d.R. sogar ob Energiespareinstellungen Schuld sein können. Wenn Du aber selbst die Lösung gefunden hast, ist es ja gut.
 
Der Vollständigkeit halber:

hgst_defekt.jpg
 
Wieder mal eine HGST mit hohem Power-Off-Retract Cound, aber die hat nur 4 Start-Stopp-Spindel mehr als Einschaltungen, wurde als nicht oft in den Standby geschickt. Der Unterschied zwischen "Ausbalanciert" und "Höchstleistung" der für die Platte am relevantes ist, dürfte LPM sein. Hier ein Link zu einer Anleitung wie man LPM bei Windows auch im Ausgewogenen Energiesparplan einstellbar machen kann, einfach auf Active stellen, dann bleibt der SATA Link aktiv und LPM ist deaktiviert. Wenn das den Unterschied macht, wäre es das erste mal das ich von einem Problem damit bei einer HDD lese.
 
Wie gesagt, ich hab da mehr die Asus AI-Suite in Verdacht, dass da irgendetwas querfunkt.

Ich würde diese am liebsten deinstallieren, da sie im Oculus-Forum auch dafür verantwortlich gemacht wird, dass nach einiger Zeit des Nichtstuns die Rift extremen Jitter hat, was ich reproduzieren kann.

Falls jemand einen Tipp hat, welches Tool man alternativ mit dem Maximus Hero VIII für die Lüftersteuerung nehmen kann, fliegt die AI-Suite sofort aus dem System.

PS: Muss ich mir wegen dem Power-Off-Retract Count irgendwelche Sorgen machen?
 
Von solche Tuning-Tools halt ich nichts, bei mir macht das BIOS die Lüftersteuerung und gut ist. Je weniger von solchen Spielzeugtools auf dem Rechner laufen, umso weniger Stress hat man. Power-Off-Retract Count zählt eigentlich die unerwarteten Spannungsabfälle bei nicht geparkten Köpfen, aber bei HGST HDDs sind die oft hoch, keine Ahnung was die HGST HDDs da genau zählen.
 
Ach so, dann lässt sich das sehr einfach erklären. Ich hatte vor wenigen Wochen größere Probleme mit (angeblichen) Power Surges, bei denen das Board einfach neu gebootet hat. Die dürften für die nicht sauber geparkten Köpfe verantwortlich sein.
 
Tja, war wohl doch zu früh gefreut. Ich kann einfach nicht genau festmachen, warum die Platte mal normal funktioniert und dann wieder nicht.
Die verdächtigte AI-Suite habe ich inzwischen deinstalliert, nichtsdestotrotz hatte ich gestern und heute morgen wieder das Phänomen, dass die Platte zum Anzeigen und Sortieren eines großen Verzeichnisses über 3 Minuten gebraucht hat. Die Energieeinstellungen haben scheinbar doch keinen oder nur indirekten Einfluss auf das Ergebnis.

Die identische Ersatzplatte lief normal.

So langsam komme ich doch an den Punkt, wo ich denke, dass die Platte einfach irgendeinen Hau hat, der sich aber je nach Laune mal zeigt oder nicht.
 
Das kann an der Fragmentierung der Platte liegen und an der Einstellung zur Ansicht im Explorer. Das ist auch wirklich nicht eine geeignete Messung um die Performance einer Platte zu bestimmen, dafür muss man Benchmarks nehmen wie z.B. den HD Tune (aber nicht die freie Verion 2.55 für Platte mit mehr als 2TB) oder CrystalDiskMark (bei vollen Platten aber suboptimal da filesystembasiert). Der Explorer schaut sich ja auch dann erst einmal die Dateien an und bestimmt, welche Darstellung er wählt, wenn man eigentlich für alle Ordner die gleiche Anzeigeart bestimmt hat und selbst bei Details als Anzeigen, wird je nach Auswahl der Spalten auch in jede Datei geschaut um dort die Metadaten auszulesen die für die Anzeige nötig sind. Bei andere Darstellungen werden ggf. Vorschaubilder erstellt etc. pp.
 
Ich würde im BIOS die Optimized Defaults laden, und ggf. die Intel Rapid-Storage-Technologie Management-Software instalieren.
Die haben auch eine integrierte Überwachungsfunktion und geben Auskunft, ob das System optimal konfiguriert ist. Treiber sollte der iaStorA.sys sein, also Intel AHCI für das Chipset.
Die Festplatte selbst sollte ihre Partition mit Anfang an einer 4kB Grenze haben, also zB. genau bei 1MB, wie bei GPT-Patitioniertung üblich, wegen ihrer physischen 4kB-Sektoren.

Achja, wichtig ist auch noch, dass man die Platte so einbaut, dass sie sich im Betrieb nie über 60°C aufheizt.

Ein anderes SATA-Kabel könntest auch versuchen, ich hatte mal ein scheinbar defektes, das bei SATA-3 6Gb massig Übertragungsfehler verursachte.

edit:
Wenn sonst nichts geholfen hat, nicht vergessen einen gründlichen chkdsk durchführen inkl. fehlerhafter Sektoren suchen und wiederherstellen.
Ansonsten bleibt nur noch dein SATA-Controller übrig. Evlt. hat der einen Hardware-Fehler davongetragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier die Ergebnisse der beiden Platten. Wie man sieht, laufen beide mehr als suboptimal.

Die vermeintlich defekte:
harddisk_langsam.png

Die nachgekaufte identische Ersatzplatte:
harddisk_ersatz.png

Extrem merkwürdig ist, dass das Schreiben deutlich schneller ist als das Lesen. :confused_alt:
Ergänzung ()

HITCHER_I schrieb:
Ich würde im BIOS die Optimized Defaults laden

Das habe ich gerade machen wollen und bin über etwas gestolpert: Das Bios gibt ja vor dem Speichern der Änderungen eine Übersicht, was alles geändert wurde. So auch beim Rückstellen.
Dabei ist mir eine Option aufgefallen, die sich ASMedia Speichercontroller (SATA 6G irgendwas) nennt. Die war deaktiviert und würde durch die Defaults wieder aktiviert werden.
Ich habe daraufhin alle Einstellungen belassen und nur diese aktiviert.

nach_asmedia_aktivierung.png

Jetzt sehen die Benchmarks deutlich normaler aus. Ich werde das weiter beobachten, schätze aber das wohl das das Problem war.

Warum die Option stand wie sie stand, ist mir ein Rätsel.

Allerdings ist das Schreiben mit 60 MB/s immer noch schneller als das Lesen mit 40 MB/s. Das gilt auch für die zweite Platte, die fast identische Benchmarks liefert.





HITCHER_I schrieb:
ggf. die Intel Rapid-Storage-Technologie Management-Software instalieren.

Da verwirrt mich allerdings die Option. Wenn ich diese im Bios aktivieren will, kommt die Nachfrage, ob ich von AHCI auf RAID umstellen will. Ist das denn richtig?

Der genannte Treiber iaStorA.sys ist jedenfalls momentan aktiv.
 
Zuletzt bearbeitet:
Benche mal im Abgesicherten Modus von Windows, vielleicht bremst da eine Software, wie z.B. der Virenscanner, wenn der nur beim Lesen und nicht schon beim Schreiben scannt.
 
Normal schauen diese Werte jedenfalls nicht aus.
Sequentielles Lesen hat eine solche Platte normalerweise über 150 MB/s.
Natürlich darf während dem Benchmark kein Zugriff anderer Programme auf die HDD erfolgen, und defragmentiert sollte sie auch sein.

Flausch schrieb:
Da verwirrt mich allerdings die Option. Wenn ich diese im Bios aktivieren will, kommt die Nachfrage, ob ich von AHCI auf RAID umstellen will. Ist das denn richtig?

Der genannte Treiber iaStorA.sys ist jedenfalls momentan aktiv.

Damit war diese Management-Software gemeint, im BIOS brauchst RAID nicht zu aktivieren, und kannst auf AHCI belassen, sofern kein RAID erstellen willst.
SetupRST.zip https://downloadcenter.intel.com/de...id-Storage-Technologie-Intel-RST-RAID-Treiber
 
Zurück
Oben