Raid 5 defragmentieren

Sithys

Captain
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Moin moin zusammen,
ich war letzte Woche beim Kunden unterwegs, weil unsere Software angeblich ziemlich langsam läuft und träges Ansprechverhalten aufweist. Daraufhin hat der Kunde und dessen IT von uns ein Protokoll mit den festgestellten Ursachen erhalten, unter anderem habe ich reingeschrieben, dass ich eine Defragmentierung für C: und D: empfehlen würde. C: ist zu 16% fragmentiert, D: (hier ist unsere Software installiert) zu 36%. Das System insgesamt ist virtualisiert, da steckt ein Raid 5 hinter. Der IT-Dienstleister des Kunden hat nun geantwortet:


Übrigens bringt eine Defragmentierung so gut wie nichts, da hier ein RAID 5 System eingesetzt wird, damit machen Sie im schlimmsten Fall mehr kaputt als alles andere. Ich bitte Sie, solche weitreichenden Systemeingriffe nur in voriger Absprache mit uns zu tätigen.

:freak: ich bin verwirrt... mir ist das Raid-System an sich natürlich geläufig aber es ist für mich noch nie ein Thema gewesen, dass da ein Raid-Verbund hinter steckt. Im Internet finde ich dazu auch nur Aussagen mit dem Tenor: Kein Problem, machen!

Wie ist Eure Einschätzung dazu?
 
Kommt halt aufs Raid an ;)


Beim nem SSD Raid hat der andere recht bei nem HDD du ;)


Trotzdem sind die werte zu von 16 und 36% zu gering um in der Regel drastisch Performance zu kosten dein Problem liegt woanders.
 
Das Problem ist nicht die Defragmentierung an sich, sondern diverse Dinge in Summe die ich hier nicht alle auflisten wollte... sind ja schlicht nicht Themenrelevant aber danke für den Hinweis ;)
 
Die Antwort ist falsch. Wegen RAID5 ist eine Defragmentierung nicht schädlich, nur eben wie schon bemerkt falls das RAID auf SSDs basiert. Aber der Dienstleister bezieht sich ja auf RAID und nicht auf Flash basierten Speicher.
 
Eine sehr gewagte Behauptung. RAID hat kaum etwas mit Defragmentierung zu tun. Es sei denn, dass bei einem RAID die negativen Auswirkungen nur gemildert zum Ausdruck kommen.
 
ausser der fragmentierung.....

wenn eine anwendung langsam läuft, ist meistens das installierte betriebsystem nicht optimiert, oder bei einer grossen datenbank hat die datenbanksoft probleme...

84% am stück und 16% als fragmente ist für ein raid5 nicht wirklich ausschlaggebend.
auch kann ein überfüllen des raid5 zum schneckentempo führen..
 
Hi

Also ich sehe beim Defragmentieren kein Problem. Weder SSD noch HDD Raid.
Wieso?
HDD Raid: Wird es sowieso ganz normal defragmentiert.
SSD Raid: Wenn es sich um einen Prof. Dienstleister handelt, wird der auch ein Enterprise Controller verbaut haben und Enterprise SSD's. Hierbei wird gem. meines Wissenstandes nur der Index neu geschrieben und der TRIM vorgezogen.

Zu den Performance Problemen:
Im Serverbereich (wenn Virtualisiert) liegt es meistens daran, dass entweder bei der Virtualisierungssoftware etwas nicht rund läuft oder die OS nicht dafür optimiert wurden.
Wenn es auf einer Physischen Maschine ist, dann liegt es oft an einer Fehlkonfiguration. Oder - auch schon gehabt - Komponenten, welche untereinander nicht wirklich kompatibel waren und sich gegenseitig ausgebremst haben wie bsp. 2 Verschiedene RAID Controller..

Gruss
 
Wie gesagt ist es eine Kombination aus mehreren Dingen. Zu viele Anwendungen auf dem Server, Lohnabrechnung, FiBu, Interne Programme, eine Oracle DB für die FiBu und 12 dazugehörige Dienste, diverse Instanzen (mind. immer 10) der Uniface Laufzeitumgebung und unsere Anwendung (MS-SQL Express, 3 Dienste, davon einer für den Tomcat Webserver).
 
Gerade beim virtualisierten System gibt es allerdings viele Faktoren, die eine Defragmentierung zumindest sinnlos machen könnten. Die VM wird mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit ja nicht allein am Storage liegen.
 
Hi

Naja hier zählst du ja schon die Gründe auf, wieso dass der Server nicht mehr so Performant läuft. Vermutlich sind die nicht mal in einer gesonderten VM sondern Physisch auf allem installiert? Wenn ja, handelt es sich so oder so um ein Gebastel und ich würde um einen eigenen Server bitten..
 
Kunden klar machen dass die Software nur ohne Problem mit eine RAID5 läuft wenn nicht sonst drauf läuft. Machs wie SAP. Unsere Software nur ein Server (oder Cluster). Sonst darf da nichts laufen = oder kein Support.
 
Mess doch einfach mal mit einem Tool wie SQLIO, diskspd oder IOMeter wie schnell die Platten den wirklich sind. Alternativ einfach mal mit Crystaldiskmark.

Gerade beim Raid 5 sind die Schreibraten interessant. Ich hatte schon einige Kunden bei denen der Cache auf Write-Through stand obwohl ein geschützter Cache vorhanden war.
 
Revolution schrieb:
Beim nem SSD Raid hat der andere recht bei nem HDD du ;)
Das kann man so pauschal auch nicht sagen, denn auch auf SSDs hat die Fragmentierung Einfluss auf die Länge der Zugriffe und bei kurzen Zugriffen sind auch SSDs langsamer als bei langen, also solchen die über viele aufeinanderfolgende LBAs gehen.

Eine andere Sache ist aber dass es bei virtuellen Maschinen die Fragmentierung meist zweimal gibt/geben kann, sofern diese nicht direkt auf eine physikalische Platte/RAID zugreifen, einmal auf auf dem Virtuellen Laufwerk selbst und dann kann die Datei mit dem Image diese Laufwerks auch noch mal fragmentiert sein.
Sithys schrieb:
Zu viele Anwendungen auf dem Server, Lohnabrechnung, FiBu, Interne Programme, eine Oracle DB für die FiBu und 12 dazugehörige Dienste, diverse Instanzen (mind. immer 10) der Uniface Laufzeitumgebung und unsere Anwendung (MS-SQL Express, 3 Dienste, davon einer für den Tomcat Webserver).
Das klingt danach, das diese RAID 5 nicht genug IOPS schafft und da Datenbanken meist nur sehr kurze und zufällige Zugriffe machen, hat die Fragmentierung damit auch kaum was mit zu tun. Fragmentierung bewirkt ja, dass statt langer sequentieller Zugriffe auf eine Datei die unfragmentiert ist, dann viele kurze zufällige Zugriffe auf die einzelnen, verstreut liegenden Fragmente nötig ist. Aber schon wenn nebenbei noch ein anderer Zugriff auf die Platte/das RAID erfolgt und die Köpfe sich ständig bewegen müssen, spielt die Fragmentierung kaum noch eine Rolle, da kommt es dann darauf an, ob das Storage genug IOPS schafft. Eine Defragmentierung scheint mir hier also in der Tat nicht sinnvoll zu sein.
 
Nennt sich dann "IO Blender Effect". Durch die vielen Workloads auf einem Server kommt auf den Platten unten eh nur noch Random IO an.

Schau dir bitte auch noch die Latenzen des Storage an. Daran erkennt man am einfachsten ob der Storage der Flaschenhals ist.
 
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