Neue Grafikkarte für Linux

vilbel

Lt. Junior Grade
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Hallo,

ich bin gerade dabei, mir einen Computer zusammen zu stellen. Es soll ein System mit einem AMD Ryzen Prozessor werden. Deshalb benötige ich auch eine Grafikkarte und es soll Linux auf dem neuen Computer laufen. Bei welchem Hersteller ist die Unterstützung für Linux besser?
 
Wenn du open source Treiber willst, sind diese bei AMD und Intel deutlich besser als bei Nvidia (da Nvidia aktiv die Entwicklung behindert).

Wenn es nur ums Zocken geht, liefern die closed source Treiber von Nvidia die beste Performance.
Bei custom Kernel und bei recht neuen Kernel z.B. unter Gentoo hatte ich allerdings immer wieder Probleme mit Nvidias Treiber und musste zum alten Kernel zurück.

Soweit ich weiß muss für Nvidia auch noch immer eine xorg config angelegt werden (außer natürlich unter Ubuntu, Manjaro usw. da wird es dir automatisch angelegt).

Für aktuelle Benchmarks und Informationen bezüglich der GPU Treiber unter Linux und auch in Spielen empfehle ich diese Website.
 
Welches Linux?
Soll die Karte nur Bild machen oder was spezielles wie Spielen, Videobearbeitung etc?
Denn AMD und Nvidia haben Treiber für Linux. Bei AMD steht Ubuntu explizit, bei nvidia allerdings nur allgemein Linux.
 
wie ist denn dein Budget und was hast du damit vor?
amd ist relativ easy.. habe selber eine rx 560.. läuft easy mit dem opensource Treiber.. Nvidia ist mit mehr aufwand verbunden. was das installieren angeht.. aber auch nicht so viel mehr.. läuft eigentlich alles bis auf die neuen Vega karten.. da gibt es noch keine Bildausgabe.. wahrscheinlich erst mit netxtem kernel oder gar 4.14
 
Imho keine Frage: AMD.
NV behindert aktiv die OSS-Treiber-Entwicklung, zeigt Kunden auch unter Linux n großen Mittelfinger (z.b. Wayland) und wirklich groß ist der Performance-Vorteil gegenüber den offenen AMD-Treibern auch nicht mehr. Bei AMD hast du dafür halt wirklich ein plug&play und musst dich null komma gar nix um die Treiber kümmern :)
Nur bis OpenCL performant auf den OSS-Treibern läuft könnte es noch dauern, in dem Fall müsste man wohl in den sauren NV-Apfel beissen ^^
 
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Smily schrieb:
Welches Linux?
Soll die Karte nur Bild machen oder was spezielles wie Spielen, Videobearbeitung etc?

Entweder ein Linux Mint oder ein Debian.
Die Karte soll einfach nur ein Bild bringen und auch rechenintensive Desktopumgebungen mit 3D-Effekten (wie z. B. Gnome oder KDE) spielend leicht darstellen können. Ab und zu wird auch eine virtuelle Maschine gestartet.
 
Dann solltest du nicht den gleichen Fehler wie ich machen und dir eine AMD Karte holen. Außer den ideellen Vorteilen bist du damit einfach flexibler.

Außerdem kommt nVidia direkt nach Intel was unmögliches Verhalten gegenüber der Community und der Konkurrenz angeht, aber das ist eine andere Geschichte...
 
Die kleinsten, aktuellen AMD-Karten sind die RX 550. Die sollte für lange Zeit genügen.

Denk bei Debian daran, dass du die Firmware für die GPU aus dem unfreien Repository nachinstallieren musst (man möge mich korrigieren, falls ich mich irre). Ubuntu (bzw. Mint), Manjaro, Fedora und andere nehmen dir diese Arbeit von vornherein ab.
 
wenn du eine intel cu hast.. dann reicht für deine anwendung doch auch igpu vollkommen aus..
 
Ich weiss nicht wie es bei AMD ausschaut, aber ich würde allein wegen dem Decoding auf Nvidia setzen (VDPAU/CUVID) falls man doch auf der Maschine mal etwas schauen möchte. Encoding mit Hardwarebeschleunigung per "Handbrake" o.ä. geht dann auch und ansonsten hat man dann noch CUDA und damit aktuell mehr Möglichkeiten als mit OpenCL. OpebGL Performance ist auch sehr gut.

Für reinen Desktopbetrieb ist es mehr oder weniger egal welche GPU man wählt, aber die Anforderungen können sich ja mal ändern.
 
Decoding funktioniert auf AMD-Karten sowohl mit VDPAU als auch mit VA-API. Also kein Alleinstellungsmerkmal von Nvidia.

OpenCL ist das einzige Thema, das mit AMD-Karten noch problematisch ist. Dafür gibt es aber bereits ROCm (direkt von AMD), zumindest für alles ab Polaris. Ist lediglich noch nicht in den Distributionen, aber das ist nur noch eine Frage der Zeit.
 
Hardware Decoding war vor zehn Jahren mal ein Problem, aber sicher nicht mit aktuellen GPUs. Ich hatte ein Jahrzehnt jetzt nur NVidia in meinen Linuxboxen stecken und das war vollkommen problemlos und performant, aber seitdem der NVidia Windows Treiber aktiv versucht zu verhindern, dass man die GPU an die Windows VM durchreicht, ist NVidia für mich gestorben: https://wiki.archlinux.org/index.ph..._load.22_on_Nvidia_GPUs_passed_to_Windows_VMs
 
Danke Leute! Ihr habt mir mit euren eindeutigen Ratschlägen geholfen!

Ich habe mich für eine RX 560 4GB entschieden.
 
Ich nutze den Thread einfach mal mit.

Ich habe derzeit eine nvidia GT1030 im Warenkorb für den neuen Rechner.

Was wäre da von AMD empfehlenswert auf dem gleichen Niveau oder gerne auch tiefer und günstiger, wenn es für meine Anforderungen reicht?

Bei AMD bin ich nicht so ganz bei den Treibern durchgestiegen ... amdgpu, amdgpu pro, freie Treiber, nouveau etc. Deshalb nvidia, abee ich würde lieber eine AMD werkeln sehen. Ich bin beim stöbern auf die R5 Serie wie die R5 230 gestoßen. Wie sieht bei sowas die Treiberunterstützung für die Zukunft aus oder gibt es da eher weniger Probleme?

Anforderungen:
- vrsl. Linux Mint Cinnamon 18.2
- 1 Monitor , WQHD, 27"
- Office (Libre)
- Bildverarbeitung (Gimp, darktable, ..)
- Videocodierung (Handbrake,..)
- 1-2 VMs (u.a. Win10)
- Spiele höchstens mal (2D)JnR's welche unter Linux laufen
- evtl. Videobearbeitung

Wäre dankbar über jegliches Feedback.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich das richtig sehe, ist AMDs RX550 das Gegenstück zu NVIDIAs 1030. Laut CB etwas schneller aber auch etwas teurer (https://www.computerbase.de/2017-05/geforce-gt-1030-radeon-rx-550-test/)

Die Treibersituation ist eigentlich schnell erklärt.

Für NVIDIA gibt es zwei Möglichkeiten: 1) Nouveau ist der open source Treiber. Da NVIDIA sich sehr unkooperativ zeigt, ist dieser Treiber nur mit Einschränkungen zu empfehlen. 2) Der proprietäre Treiber von NVIDIA. Muss teilweise nachinstalliert werden, läuft in der Regel sehr gut.

Für AMD gibt es auch zwei Möglichkeiten: 1) AMDGPU Pro ist der proprietäre Treiber von AMD. Ist nicht zu empfehlen, in der Regel nur für professionelle Anwendungen (OpenCL z.B.) 2) amdgpu ist der open source Treiber. Inzwischen schneller in Spielen als AMDGPU Pro, du musst nichts nachinstallieren, ist im Kernel integriert und wird automatisch für deine Karte verwendet.

Die AMD Linux Treiber sind inzwischen sehr gut, ich kann mich an keine Komplikationen erinnern. Allerdings gibt es einen Hinweis. Für möglichst hohe Performance sollte man in der Regel die aktuellste Version des Kernels und des Mesa Pakets verwenden. Linux Mint basiert meines Wissens nach auf den LTS Versionen von Ubuntu. Die Pakete sind also "veraltet". Du kannst unter Ubuntu und Mint z.B. das Padoka PPA verwenden und aktuelle Pakete nachinstallieren. Oder eine aktuellere Distribution wie Fedora verwenden. Oder eine Rolling Release Distro wie openSUSE Tumbleweed, Arch (plus Derivate wie Manjaro) verwenden.
 
DasBrot schrieb:
[...]
2) Der proprietäre Treiber von NVIDIA. Muss teilweise nachinstalliert werden, läuft in der Regel sehr gut.
[...]

Die AMD Linux Treiber sind inzwischen sehr gut, ich kann mich an keine Komplikationen erinnern. Allerdings gibt es einen Hinweis. Für möglichst hohe Performance sollte man in der Regel die aktuellste Version des Kernels und des Mesa Pakets verwenden. Linux Mint basiert meines Wissens nach auf den LTS Versionen von Ubuntu. Die Pakete sind also "veraltet". Du kannst unter Ubuntu und Mint z.B. das Padoka PPA verwenden und aktuelle Pakete nachinstallieren. Oder eine aktuellere Distribution wie Fedora verwenden. Oder eine Rolling Release Distro wie openSUSE Tumbleweed, Arch (plus Derivate wie Manjaro) verwenden.

im großen und ganzen stimme ich da zu, aber zum einen kommt es mit dem propritären NV-Treiber immer mal wieder zu problemen, neuer kernel, neuer xorg o.ä. - wird zwar meistens schnell gelöst (sei es von NV direkt oder über die Distro), aber sollte nicht unerwähnt bleiben. Zum andern ist der Hinweis auf neue Kernel/Mesa-Versionen zwar allgemein OK, da der Fokus hier aber nicht auf Spielen liegt denke ich dass douggy mit den default-Versionen von Mint besser fahren wird - als ich noch bei Ubuntu war hatte ich mit Padoka ab und zu n Schluckauf; zwar selten, aber unnötig wenn man nicht aufs letzte FPS schielt :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Sofern du keine anspruchsvollen Spiele unter Linux spielen willst, empfehle ich eine AMD Grafikkarte. Propritäre Treiber sorgen immer mal wieder für unnötigen Ärger. Das lässt sich zwar in der Regel rasch lösen oder behebt sich mit dem nächsten Upgrade von alleine, aber wer die max. Performance nicht braucht, muss sich diese Umstände nicht antun.
 
Was heißt denn hier "keine anspruchsvollen Spiele"? Selbst Deus Ex MD läuft problemlos unter radeonsi.
 
Da hab ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt. Klar laufen viele Spiele ganz gut auf AMD Hardware, aber in vielen Fälle laufen sie unter Linux deutlich schlechter als unter Windows. Bei nVidia ist das hingegen ist der Unterschied meist gering. Deswegen würde ich für Leute, denen die Spieleleistung unter Linux wichtig ist zu nVidia raten. Generell ist Linux zur Zeit aber sowieso nicht das richtige Betriebssystem für ambitionierte Spieler.
 
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