Makrofotografie - welche Objektiv "Option" nutzt ihr?

Siri

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Ich merke das mir Makrofotografie recht gut gefällt und habe dazu etwas im Internet recherchiert und bin da zu 4 möglichen Optionen gekommen, wie man als Anfänger sich entscheiden kann:

1. Vorsatzlinse auf Objektiv verwenden
2. Zwischenringe auf Objektiv verwenden
3. 50 mm Markoobjektiv kaufen (eignet sich auch für Porträtfotografie)
4. Direkt passendes 100 mm Makroobjektiv kaufen


Nun haben gibt es dazu wieder verschiedene Meinungen, mal wäre Punkt 1 gut, könnte man aber auch flexibler mit einer Lupe lösen, dann gibt es bei Punkt 2 wohl öfters mal Kommunikationsprobleme mit Objektiv <--> Kamera. Punkt 3 hätte halt den Nachteil das man recht nah an der entsprechende Objekt ran muss, könnte gerade bei Insekten zum Problem werden, mal vom Objektiv/Kamera -schatten abgesehen. Vorteil wäre hier man könnte das Objektiv halt in anderen Bereichen nutzen. Punkt 4 wäre halt um einiges kontenintensiver.

Was habt ihr damals genutzt bzw. nutzt ihr heute noch und warum. Bin auf eure Erfahrungen mal gespannt :)
 
Ich habe mir ein Sigma 70-300mm mit Macro funktion gekauft für 150€. Hier ein beispiel.
honeybee_by_sanyhasim-dbmlrk8.jpg
Ich habe noch 3 zwieschen ringe um noch näher ranzukommen.
Das Sigma nutze ich noch für Tier aufnahmen. Ich melde mich am Abend, muss jetzt zur Arbeit.
 
Budget? Einsatzzweck? bereits vorhandenes Equipment?

Hab nen Canon EF 100mm 2.8 L Makro IS USM im Einsatz
IMG_8056.jpg
IMG_8075.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
@Sanjin23

Danke!

@micjun18

Budget soll so klein wie möglich sein, dennoch aber sinnvoll sein, um gerade Tiere per Macro ablichten zu können. Daher auch die Frage was ihr als Anfänger benutzt habt und warum. Vorhanden ist eine Canon 1200D und ein Canon EFS 55-250mm.
 
Wie du schon geschrieben hast sind 50mm für Insekten zu wenig. Das ist auch meine Erfahrung.
Für den Einstieg sind Zwischenringe ganz gut geeignet solange du welche kaufst die die Blende und gegebenenfalls den Bildstabi steuern können.
Ich habe vor paar Jahren somit angefangen bevor ich mich dann für den kauf des Canon 100mm L f/2.8 entschieden habe.
Gebraucht bekommst du die Canon (nicht L) bzw. Tamron Objektive zum guten Preis.
 
Günstigste Alternative die du nehmen kannst sind Zwischenringe. Bei Zwischenringen musst du nur darauf achten das Sie die Blendensteuerung mit übertragen ansonsten kannst du keine Blende mehr Einstellen es sei den du hast ein rein Manuelles Objektiv :)

MfG Shandriano
 
Sanjin23 schrieb:
Ich habe mir ein Sigma 70-300mm mit Macro funktion gekauft für 150€. Hier ein beispiel.

Wobei die Makro-Funktion bei Sigma eher ein 1:2 ist (ob die Daten stimmen kann ich allerdings nicht sagen, keine verlässliche Quelle gefunden!), was an sich immer noch besser ist als die 1:4 der meisten anderen Objektive, die sich "makro" schimpfen und damit eigentlich nicht mehr Makro bieten als normale Objektive sonst auch. Von den 1:1 reiner Makroobjektive ist das auch einiges entfernt. Dazu bieten gerade so alte Zooms von Drittherstellern eigentlich keine Bildqualität auf Augenhöhe moderner Objektive.



1. Vorsatzlinse auf Objektiv verwenden
2. Zwischenringe auf Objektiv verwenden
3. 50 mm Markoobjektiv kaufen (eignet sich auch für Porträtfotografie)
4. Direkt passendes 100 mm Makroobjektiv kaufen

1. Geht erfahrungsgemäß ganz gut, aber für eine gute Vorsatzlinse muss man auch einiges an Geld hinlegen, gerade weil sonst unschöne Farbverschiebungen die Folge sind, die sich natürlich auch auf die Schärfe auswirken.
2. Wenn man kein reines Makro-Objektiv verwendet ist das IMHO die beste Variante, weil sie ohne zusätzliche Optik auskommt und der AF auch noch funktioniert.
3. Da kenne ich für Canon nur eines, und das benötigt den "live size adapter" um wirklich Makro hinzubekommen. Es gibt auch das neuere EF-S 35mm 2.8 Makro mit integriertem Licht und Stabilisator oder das EF-S 60mm 2.8 Makro und ein ähnliches Objektiv von Tamron (60mm Makro). Ihnen gemein ist, dass man an Insekten eigentlich zu nahe ran muss. Sie haben durch die kurze Brennweite aber den Vorteil, dass die Tiefenschärfe ohne abblenden höher ist und man sie auch sonst gut einsetzen kann ohne starke Tele-Wirkung. Aber als Objektiv zum überall herumlaufen würde ich eher das 50mm 1.8 STM nehmen, ggf. mit Zwischenring für Makros, dem 50mm 2.5 Makro.
4. Daher ist die 100mm-Klasse bei Makroobjektiven eigentlich eher so der Standard. Stabilisator aber dringend empfohlen, kann man aber AUCH für Portraits nutzen. Das 90mm VC von Tamron, die 100mm-Makros von Canon und das 105mm von Sigma sind allesamt empfehlenswerte Objektive.
5. Was du nicht erwähnt hast sind Retroadapter, bei denen ein Weitwinkelobjektiv/Standardzoom einfach umgedreht wird. Gibt's passiv für wenige Euros oder Aktiv.

Vorteil der Makroobjektive gegenüber adaptierten Versionen ist generell, dass sie noch auf Unendlich fokussieren können, wenn du aber tatsächlich nur hereinschnuppern willst würde ich dir einen Satz Makroringe empfehlen und wenn dich das Thema wirklich fesselt kannst du über ein Makroobjektiv nachdenken.
 
Wenn es um Insekten geht, würde ich keine Kompromisse eingehen und gleich richtig zuschlagen, billig oder mit Zwischenringen wäre mir auch zu fummelig, für Canon gibt es das EF 180mm f3.5 L Makro USM, daß wäre meine Wahl bei der Makrofotografie, da für Insekten/Schmetterlinge auch schon 100mm recht kurz sind, ja die Blende ist nicht berauschend und teuer ist es auch, aber es hat eine überragende Abbildungsleistung und mit ca. 1200€ auch noch einigermaßen bezahlbar. Dann noch ein gutes Stativ dazu, einen Makroschlitten für Focus Stacking ist zwar gut, muss aber nicht unbedingt sein, geht auch per Fokusverschiebung am Fokusring, aber man kann ja auch richtig gute Makros ohne Focus Stacking hinbekommen, letzteres jedoch ist im Ergebnis schon sehr beeindruckend. Achja, Fotografieren geht schon ziemlich an die Geldbörse....
 
Danke für eure Antworten, hilft mir bei meiner Entscheidung schon sehr weiter!

@Blueline56
Ist richtig das ein Objektiv in der Preiskategorie super wäre, leider aber für mich (noch) nicht sinnig genug. Ich möchte ja erstmal schauen wie mir das so gefällt, wenn ja, dann wird es sicherlich auch ein Objektiv in der Größe werden. Ja hab schon gemerkt das das sehr schnell ans Geld geht :evillol:
 
wenn du schnuppern willst kannst du dir solche objektive auch mal ausleihen
 
Als ich noch das Kit-Objektiv meiner Nikon hatte, habe ich die Kombination mit Umkehrring und 50mm Festbrennweite probiert. Die Ergebnisse waren für den Preis gar nicht schlecht (ich musste nur den Ring kaufen). Allerdings habe ich mein System mit einer Makro-Festbrennweite (Sigma 105mm f/2.8 HSM OS) aufgebaut und bereue den Kauf auf jeden Fall nicht. Für Insekten wäre ein 150mm oder 180mm besser, aber seine Nutzung ist ziemlich eingeschränkt wegen der Brennweite. Objektive im Bereich 100mm kann man ruhig für Makro aller Art und für Outdoor-Porträts nutzen. Speziell zum Sigma 105mm - sehr solid gebaut, optisch sehr gut und der Stabi hilft viel für Porträts an APS-C.
 
Keine Ahnung wie Sigma/Nikon ist, aber ich werde mir nie mehr ein Sigma kaufen, hatte mal das Sigma 70-200 mm 2.8 EX DG IF APO Makro HSM II, das Sigma 100-300mm f/4 EX DG APO HSM IF und ein Sigma 17-70mm 1:2,8-4,0 DC Makro HSM und alle hatten AF Probleme (Front oder Backfokus) und zu den Rändern hin waren sie mehr als weich, die Farben und Kontraste hingegen fand ich echt gut, auch die Wertigkeit und Verarbeitung war klasse, aber wenn der AF so daneben haut, bringt es nichts. Ja das sind alles schon etwas ältere Modelle, aber was ich bis jetzt so gelesen habe, sind die Probleme mit einem Fehlfokus immer noch ein Problem bei Sigma, zumindest die für Canon.
 
@Blueline: Du hast viel Negativerfahrung mit Sigma gesammelt. Das ist schade aber lässt meiner Meinung nach wenig Rückschlüsse auf das aktuelle Lineup von Sigma zu.

@Siri: Ich selbst habe kein aktuelles Objektiv von Sigma habe darüber aber sehr viel Gutes gelesen/gehört. Ich denke, dass Sigma durchaus einen Versuch wert ist.
Da du zunächst nur "reinschnuppern" möchtest würde ich mir an deiner Stelle einen Satz aktiver Zwischenringe zulegen. Die gibt es ab etwa 50€. Probiere aus, sammle Erfahrungen und überlege dir ob du weiter in das Thema einsteigen möchtest. Anschließend würde ich dir entweder das Canon 100mm 2.8 oder das Tamron 90mm 2.8 ans Herz legen. Sigma bietet meines Wissens leider kein aktuelles Macroobjektiv aus der Art oder Contemporary Serie an.
 
Ich bin auch der Meinung, dass am Ende kein Weg an einem richtigen Makroobjektiv vorbei führt. Zwischenringe und Vorsatzlinsen kosten auch Geld und unter Berücksichtigung, dass die Makro-Fotografie ein ziemlich anspruchsvolles Anwendungsfeld ist, erleichtern diese Lösungen die Arbeit darin auch nicht unbedingt.

Bei deiner Kamera hast du ja den Crop-Vorteil, der dir theoretisch die Brennweite um den Faktor 1.6 "verlängert". Nimmst du also ein 60mm Makro, entspricht dies im Bildwinkel bereits ~96mm, wenn man es auf Vollformat umrechnest. Gleichzeitig hast du auch um diesen Faktor mehr Schärfentiefe, was bei der Makrofotografie richtig Gold wert ist! So entspräche eine Blendenöffnung von F/4 umgerechnet bereits einer Schärfentiefe von ~F/6.4, wobei du aber dank F/4 mehr Licht (Lichtstärke bleibt Lichtstärke!) auf den Sensor bekommst, schnellere Verschlusszeiten (Bienchen sind schnell!) und/oder tiefere ISO einstellen kannst. Beides ist hinsichtlich der Bildqualität sehr hilfreich. Es wäre schade, diese Vorteile mit "Bastellösungen" zunichte zu machen. Darum -> richtiges Makro kaufen! ;)

In deinem Fall würde ich mich nach einem gebrauchten "EF-S 60mm f/2.8 Macro USM" umsehen, welches auf deiner Kamera sicherlich auch als "lange" Portraitlinse ganz ordentliche Resultate liefern wird. Oder dann ein gebrauchtes "EF 100mm f/2.8 Macro USM", welches du bei einem späteren Wechsel auf Vollformat weiterhin benutzen könntest, sofern du deinem Systemhersteller die Treue hältst. :D

Dritthersteller, wie z.B. Sigma, Tamron usw., empfehle ich übrigens aus Prinzip nicht mehr, da ich damit ebenfalls nicht so gute Erfahrungen gemacht habe, auch mit der "neuen" Art-Serie nicht! Die Fokusiergenauigkeit war immer etwas Glückssache, was auch nicht verwundert, da diese Hersteller nicht über das AF-Protokoll der jeweiligen Kamera-Hersteller verfügen und sich diesem nur durch "Reverse-Engineering" annähern können. Ausserdem garantiert dir niemand, dass die Objektive später an einem neuen/anderen Body immer noch, oder gleich gut funktionieren, wie mit deinem Alten. Dies gilt allerdings primär für Systeme von Nikon und Canon.
 
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Genau das habe ich auch vor :) Werde mir jetzt solche aktiven Ringe bestellen und einfach mal etwas experimentieren, sollte ich dann Blut geleckt haben, wird es sicherlich eins der genannten Objektive werden. Vielen Dank nochmal :)

EDIT
Habe nun diese (Link führt auf Amazon) Ringe erhalten, allerdings leider keine Funktion. Habe mehrfach mit verschiedenen Einstellungen hin und her versucht, leider kein Erfolg. Auch manuell kann ich nichts fokussieren, ich kann wild am Ring drehen wie ich will, ich bekomme keine veränderte Schärfe :freak:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ändert sich was? Mit welchem Ring hast du angefangen?
 
Habe mit dem größten Ring angefangen, dann verschiedene Kombinationen ausprobiert, leider alle mit dem gleichem Ergebnis: Völlig unscharfes Bild, weder Autofokus noch manuell ändert irgendwas mit dem Bild.
 
Mit Zwischenringen verlierst du auf jeden Fall Lichtstärke und je nach Kameramodell, Länge und Anzahl Zwischenringen, auch den Autofokus. Du solltest die Blende manuell so weit schliessen, wie es die Lichtverhätnisse, Verschlusszeiten und Lichtempfindlichkeit (ISO so tief wie möglich) zulassen. Den Fokus stellst du auf "manuell" und dann drehst du den Fokusring entweder auf "unendlich", oder ganz zurück bis an den Anschlag. Nun schaust du durch den Sucher und bewegst dich vorsichtig auf dein Motiv zu, bis es im Sucher dort scharf erscheint, wo du üblicherweise die Schärfe per AF platzieren würdest. Die Schärfentiefe kann je nach Brennweite, Anzahl Zwischenringen, Distanz zum Motiv und der Grösse des Motives sehr klein sein, was ein genaues und ruhiges Arbeiten erfordert, oder idealerweise sogar ein Stativ mit Makroschiene.
 
@Blueline56, was Sigma ist jetzt ist, ist sicher nicht was Sigma vor 10-15 Jahren war. Front- und Backfokus kann man mit allen Objektiven haben, Sigma bietet dafür die Möglichkeit Objektive einzuschicken oder sie selbst mit dem USB-Dock zu justieren. Die Qualitätskontrolle ist auch wesentlich besser.

@Siri, wozu Automatikringe? Für Makro braucht man sowieso keinen AF. Die Schärfentiefe ist sehr gering und die Kamera weiß nicht, was man fotografieren will. Die Blendeneinstellung ist auch nicht schwierig.
 
cutedonkey schrieb:
@Blueline56, was Sigma ist jetzt ist, ist sicher nicht was Sigma vor 10-15 Jahren war. Front- und Backfokus kann man mit allen Objektiven haben, Sigma bietet dafür die Möglichkeit Objektive einzuschicken oder sie selbst mit dem USB-Dock zu justieren. Die Qualitätskontrolle ist auch wesentlich besser.

Ich hatte vor meinem Systemwechsel praktisch jedes nennenswerte Objektiv aus der L-Serie, bis auf die 2.8er Teles >300mm und KEINES hatte je einen Front-, oder Backfokus! Und was das USB-Dock betrifft, so kann man natürlich dem Kunden ein weiteres kostenpflichtiges Zubehör andrehen, womit er dann selber das richten muss, was Sigma nicht ab Fabrik schafft! Und seinen Body samt Objektiv zum Sigma-Service zur Justage schicken, würde ich jetzt auch nicht als die Alternative zu einem "Out of the Box" funktionierenden Objektiv sehen, zumal niemand garantiert, dass das besagte Objektiv an einem anderen Body auch richtig funktioniert. Aber jedem das Seine, ne?

cutedonkey schrieb:
@Siri, wozu Automatikringe? Für Makro braucht man sowieso keinen AF. Die Schärfentiefe ist sehr gering und die Kamera weiß nicht, was man fotografieren will.

Äh, bitte was? Natürlich muss die Kamera nicht wissen, was ich fotografiere. Ich "sage" ihr wo ich die Schärfe haben möchte, in dem ich den AF-Punkt genau dort platziere. Ich frage mich, was das mit Makro und insbesondere mit der Schärfentiefe zu tun hat? Schärfentiefe kann man bei Makro meistens nie genug haben. Aber dies ist von sehr vielen Faktoren, wie z.B. der Sensorgrösse, Brennweite, Konstruktion des Objektivs, der Menge an vorhandenem Licht, der Motivgrösse und Art des Motives (Bewegt es sich?) abhängig. Einfach soweit abblenden, wie es die Rahmendbedingungen erfordern und/oder erlauben.

Dass man bei Makro keinen AF braucht, ist doch eine pauschale Aussage und einfach nicht richtig! Meine Makros entstehen praktisch alle freihand mit AF, da ich bei mir ein Stativ nur noch im dann zum Einsatz kommt, wenn es nicht anders geht. Aus der Hand manuell Fokusieren, bei so kleinen Motiven und aus kurzer Distanz, empfinde ich schon beinahe als eine Quälerei. Stativ und Makroschine, einhergehend mit manuellem Fokus, würde ich nur dann nutzen, wenn es sich um "Stills" handelt und es nicht zeitkritisch ist.

cutedonkey schrieb:
Die Blendeneinstellung ist auch nicht schwierig.

Bei welcher Kamera ist es denn schwierig, die Blende einzustellen? Ist ja nicht so, dass dies keine elementare und somit wichtige Funktion wäre.
 
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