Ab wann ist eine Wärmeleitpaste leitend

Wedge181

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Hallo Computerbase Community,

Ich habe hier einen Fehlerfall bei meinem Rechner.
Ich hatte den Rechner bei einem PC Rettungsunternehmen. Der PC lief auch 3 Monate nach der Reparatur sauber.
(Netzteil war damals defekt).

Nun mein Problem. PC lässt sich nicht mehr starten, ich habe die CPU zum Hersteller geschickt zur Analyse und bekomme jetzt die Meldung, dass auf der CPU mit leitender Wärmeleitpaste geschmiert wurde.
Ich habe nun die Gegenkomponente selbst nachgemessen und komme auf ca. 24kOHM auf ca. 3mm Abstand auf einem nicht leitenden Untergrund.
Meine Frage wären nun, ab WANN ist eine Wärmeleitpaste als Leitfähig einzustufen?

Verwendet wurde die Paste Berquist Hi Flow 225 U
https://www.electronicsdatasheets.com/manufacturers/bergquist/parts/hf225u000150011500na

Mfg Wedge
CBW6 Kühlkörper vergleich OL.jpg

CBW6 Kühlkörper mit wärmeleitpaste.jpg
 
Welche CPU, welcher Hersteller ? Noch nie habe ich so etwas gehört !

Wieviel Kg Wärmeleitpaste sollen auf der CPU gewesen sein ?
 
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Naja theoretisch ist es ja egal? Der Kontakt zwischen CPU und Kühler wäre ja immer leitend? Da Metall auf Metall. Aber wen dort Strom anliegt gibts größere Probleme als die WLP.
 
Das hört sich eher so an als ob WLP zwischen den Pins wäre.
CPU Kühler sind auch alle leitend..... dh es wäre ziwmlich wurscht ob die SLP leitet oder nicht. Heatspreader auf der CPU sind auch leitend. Auf der Oberseite also kein Problem, auf der Unterseite hingegen....
 
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Die Paste müsste ja sonstwohin geschmiert worden sein um Schaden anzurichten. Von der mMn nicht wirklich vorhandenen Leitfähigkeit mal abgesehen.
Ich wette, dass nahezu jede WLP in irgendeinem Rahmen "leitfähig" ist. Bei 24 kOhm würde ICH in diesem Zusammenhang allerdings eher nicht davon sprechen. Der Hersteller ja auch nicht.
 
Wedge181 schrieb:
ich habe die CPU zum Hersteller geschickt zur Analyse und bekomme jetzt die Meldung, dass auf der CPU mit leitender Wärmeleitpaste geschmiert wurde.
Das juckt die CPU normalerweise nicht, solange sie einen Heatspreader hat. Eher wird es problematisch, wenn leitende Paste auf Wanderschaft geht und im Sockel oder auf umliegenden Komponenten landet. Oder unter dem Heatspreader verwendet wird (beispielsweise beim Köpfen) und freiliegende SMD-Komponenten unter dem Heatspreader brückt. Wenn sie sich nur zwischen CPU-Heatspreader und Kühler-Bodenplatte befindet geht von einer leitfähigen Paste keine Beeinflussung des Betriebes aus.

Das messen deiner Paste auf einer leitenden, metallisierten Folie bringt übrigens nichts, die verfälscht die Werte.
So oder so, die Paste scheint nicht zu leiten. Sonst würdest du da mindestens dreistellige oder sogar Werte mit einem Komma davor sehen.
 
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Auf die Schnelle gegoogelt:

roadmap-hi-flow-greases.jpg

HF 225 UT = non-isolated
 
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Die Anti-Statik-Hülle ist auch leitend!
Die Messung bitte mal auf einem nichtleitenden Untergrund durchführen (z.B. Keramik-Teller).
WLP ist meist leitend, da Metall die Wärme besser ableitet. Das ist der Sinn der WLP. Mit der WLP werden Unebenheiten, bzw. Luftspalt zwischen CPU und Kühler ausgefüllt. Das verbessert die Wärmeleitfähigkeit.
 
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ghecko schrieb:
Das messen deiner Paste auf einer leitenden, Metallisierten Folie bringt übrigens nichts
Danke ! ich dachte schon ich drehe am Rad.

Arctic Silver 5 war auch so eine Paste die man eben nicht überall hinschmieren durfte.

Würde ja gerne mal das Board und die CPU sehen ;)
 
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Wedge181 schrieb:
Der PC lief auch 3 Monate nach der Reparatur sauber.
(Netzteil war damals defekt).

Warum wurde denn mit Wärmeleitpaste hantiert beim Netzteilaustausch?
Warum hast Du es damals nicht aber diesmal zum Hersteller geschickt?

Um was für ein Gerät handelt es sich denn genau mit welchen Komponenten?
 
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Selbst wenn Leitpaste an die Pins gekommen ist, wenn die dann im Sockel eingesteckt werden, verteilt sich das ja weiter, so dass nur noch eine ganz dünne Verbindungsschicht übrig bleibt, die ja einen noch wesentlich höheren Widerstand haben müsste, wenn die 24k Ohm stimmen.

ameisenbaer schrieb:
Warum wurde denn mit Wärmeleitpasste hantiert beim Netzteilaustausch?
Hab ich mich auch gefragt. Kann man überhaupt nachvollziehen, dass die WLP nicht schon beim Erstkauf drauf war?
 
Also es handelt sich um einen Industrie CPU. Hier wurde bei der Reparatur (meines Erachtens nach) Zwischen den Kondensatoren Wärmeleitpaste geschmiert.

Die Folie ist, obwohl es so aussieht. NICHT Leitend und NICHT ESD .... schaut nur unter dem Licht genauso aus.

Der Reparateur hats gut gemeint und überall die WLP erneuert

Zum Hersteller kams dann als der Clinch mit dem Reparateur losging.
 

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Punkt 1
Wärmeleitpaste zwischen CPU und Kühlkörper/Lüfterkombi (hochpolierte Metallfläche) ist immer leitend.
Was ich mir vorstellen klann, ist dass wie andere auch schon vermuten, dass WLP zwischen die PIN's gekommen ist. Nur eine Vermutung.
Aus diesem Grund hätte ich davon Photos vor dem eischicken gemacht.
Aber nun ist das Kind in den Brunnen gefallen....
 
Don_2020 schrieb:
Die Anti-Statik-Hülle ist auch leitend!

das stimmt nicht ganz. Die meisten Messgeräte können das nicht mal messen so hoch Ohmig ist das. Anti-Statik-Hülle ist dafür da um hohe Spannung laaangsaaamm abzuleiten und nicht um Strom zu leiten. Damit kann man keinen Kurzschluss erzeugen.
 
Gut, bei der CPU wäre leitende Paste problematisch. Zumindest wenn sie auf die Testpads oder die SMD-Komponenten gerät.

Ich würde einfach mal bei Bergquist anrufen und erfragen, ob die Paste für eine CPU ohne Heatspreader zulässig ist und wie es mit den leitenden Eigenschaften der Paste aussieht.
Exit666 schrieb:
HF 225 UT = non-isolated
Zwischen Nichtisolierend und Leitend ist ein extrem großer Bereich. Nichtisolierend kann hier einfach bedeuten, das die Viskosität der Paste zu einer Verteilung führt die zu dünn ist, um Durchschläge zwischen Kühler und CPU zu verhindern. Das bedeutet noch lange nicht, das die Paste selbst leitet.
 
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Wedge181 schrieb:
Also es handelt sich um einen Industrie CPU. Hier wurde bei der Reparatur (meines Erachtens nach) Zwischen den Kondensatoren Wärmeleitpaste geschmiert.

Die Folie ist, obwohl es so aussieht. NICHT Leitend und NICHT ESD .... schaut nur unter dem Licht genauso aus.

Der Reparateur hats gut gemeint und überall die WLP erneuert

Zum Hersteller kams dann als der Clinch mit dem Reparateur losging.


Also es handelt sich um einen Industrie CPU. Hier wurde bei der Reparatur (meines Erachtens nach) Zwischen den Kondensatoren Wärmeleitpaste geschmiert.
Deine Vemutung, ein fachkundiger Reparateur schmiert niemals WLP zwischen die Kondensatoren, dies isrt ein NoGo.
 
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1643195453704.png


ESD "Tesa" auf der "nonESD Folie" ... passt ;)
Würde wohl auch den Weg gehen den @ghecko beschrieben hat.
 
Wir verwenden nach QM ein kalibiertes SRM-110 Oberflächenmessgerät.
https://www.dpv-elektronik.de/Produ...SRM-110-Oberfaechenwiderstandstestgeraet.html
Dieses deklartiert:
Bis kurz vor 10^5 Ohm als leitend (conductive)
Ab 10^5 bis kurz vor 10^11 Ohm als ableitend (dissipative)
Ab 10^11 Ohm als isolierend (insulative)
Der Messabstand liegt bei etwa 4cm

Dein Messabstand ist zwar viel geringer, aber mit den 24.000 Ohm bist du grade noch so im leitenden Bereich, wenn man diese Einteilung heranzieht.

Lackierungen von PC Gehäusen liegen meist > 10^11 Ohm.

Und vergiss nicht Nina wieder die Pinzette zurück zu geben, sonst wird sie sauer.
 
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WLP wird eben gerne masslos über trieben und es ist ja auch durchaus so dass die CPUs mit Heatspreader, deutlich mehr Paste brauchen als ohne. Eben weil eine viel viel größere Fläche ab gedeckt wird als, nur das relativ kleine CPU DIE. Und so machen auch "erfahrene" PC Bauer bei den alten Chips (gibt es ja kaum noch) einfach nur vielzuviel Paste darauf. Und wenn dann so eine Wärmeleitpasten Apokalypse als Reparatur rein kommt dann ist da erst ein mal keiner so wirklich drüber erfreut
 
Ich würde nicht zu viel Zeit da rein investieren der Reparateur hat da grob was falsch gemacht scheint mir eher ein Bastler zu sein und nicht jemand kompetentes.
 

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