Daten retten bei beschädigter HDD?

Error_4o4

Cadet 4th Year
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Moin zusammen,

meine bessere Hälfte hat noch einen uralt Laptop rumliegen, von dem ich versucht habe ein paar alter Bilder zu retten.
Der Laptop wurde vor fast 10 Jahren weggelegt, weil es damals schon Probleme gab ihn zu starten.
Sie kann sich nicht mehr erinnern was genau war, aber als ich ihn starten wollte hat Win 7 versucht irgendwas aus dem Recovery wieder herzustellen, es kam aber am Ende einfach eine Fehlermeldung.

Ich hatte dann versucht mit einem USB Stick und Clonezilla die Festplatte erst mal zu kopieren um dann weiter rumzubasteln.
Hat aber leider er nicht funktioniert, wurde auch mit einem Fehler abgebrochen.

Danach habe ich die Festplatte mal ausgebaut und an meinen PC gehängt. Mit Linux konnte ich zumindest auf ein paar Bilder zugreifen, aber es hat ewig gedauert bis die Platte erkannt wurde und sie macht deutliche mechanische Geräusche. Es ist klar, dass die Platte kurz vor dem Exitus steht.

Meine Frau hat die Bilder inzwischen schon abgeschrieben aber mich hat der Ehrgeiz gepackt und ich will noch so viel wie möglich runterfischen.

Meine nächste Idee wäre mit EaseUs mal dranzugehen und schauen was damit geht (habe ich bis jetzt auch noch nie genutzt).
Das war so das Tool was ich hier in den Themen immer gelesen haben (abgesehen vom Backup was hier natürlich auch nicht vorhanden ist :p)
Habt ihr sonst noch Tipps Daten von einer sterbenden Platte zu fischen?

Grüße
Chris
 
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1708933402731.png
 
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Also zuerstmal würde ich mir die HDD genau anhören was denn macht.
Wenn sie schnalzt oder während dem lesen anfängt zu schnalzen, dann geht da nur noch wenig.

Uralt-Tricks mit geringer Erfolgquote:
HDD überkopf, hängend oder stehend bereiben
HDD leicht anklopfen, wenn das schnalzen sich ankündigt
HDD einfrieren bzw. periodisch mit Kältespray wieder runterkühlen und hoffen dass es geht und es keinen Kurzschluss gibt.

Über wieviele GB Daten reden wir denn da etwa?
 
Moin,
eigentlich ein Linux-Live-System booten und per dd ein bitweises Image erstellen, sofern das die Platte in ihrem jetzigen Zustand zu lässt. Und dann über dieses Image die Datenrettung versuchen.

Sofern die Platte nen mechanischen Hauweg hat -> professionelle Datenrettung (Ontrack etc).
 
Ausreichende Linux-Kenntnisse vorausgesetzt:
Mit ddrescue (nicht mit einfachem dd) ein Image erstellen. Das kannst du als Loop-Device wie ein reales Gerät verwenden.
ddrescue gibt eine recht aufschlussreiche Ausgabe zu Lesefehlern aus.
Dann erstmal versuchen, die Partitionen read-only zu mounten und schauen, was zugreifbar ist, anschließend fsck versuchen

Wichtig dabei: du benötigst 2x die Kapazität der Platte an freiem Speicherplatz - 1x für das neue ursprüngliche Image, 1x für ein Backup vom Image.
Je nach Grad der Beschädigung und Größe der Platte kann ddrescue mehrere Tage brauchen, also einfach in Ruhe laufen lassen.
 
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@tic.tac da habe ich ja auch schon reingeschaut, aber hatte die Hoffnung, dass jemand noch spezielle Tipps für eine sterbende Platte hat.

@h00bi also sie schnalzt und rattert das klingt alles andere als gesund. Deine Tricks kann ich mal noch versuchen. Hatte die Platte immer so leicht angeklopft, das hatte zumindest nichts gebracht.
Datenmenge werden so ca. 50-70GB an Bilder sein. Sind auch RAW bzw. PEF Daten dabei. Weiß nicht wie weit sich die Menge reduziert wenn ich nur die JPEGs kopiere.

@lun4ticx dd hab ich noch nicht probiert, das kann ich mal noch machen, bevor ich weiter rumbastel. Und eine professionelle Datenrettung macht hier in dem Falle keinen Sinn :)

@Caedus naja ich nenns mal rudimentäre Kenntnisse, aber gibt ja bestimmt genug YT-Tutorials und ähnliches. Schau ich mir auch mal an:daumen:

Danke schon mal an alle für den Input
 
Error_4o4 schrieb:
Datenmenge werden so ca. 50-70GB an Bilder sein
Das sind, selbst wenn du die HDD nicht durchsuchen musst, über 9 Minuten Dauerlast.
Der Tipp mit dem dd image ist gut gemeint, aber das ist eine noch höhere Last für eine mechanisch problematische HDD.
Zumal sie, sobald sie einmal anfängt zu zicken, sich i.d.R. auch nicht einkriegt und stromlos gemacht werden muss.
 
@Caedus , also ich bin Mal wieder an das Thema ran gegangen und habe mit ddrescue die Platte geklont. Nach ca 12h Laufzeit konnten ~1,5% gerettet werden:D ich wollte das jetzt mal mit -R erneut laufen lassen. Ich hatte noch eine 500gb HDD hier rumliegen (selbe Größe) und habe das ganze mit -f kopiert. Wie kann ich ddrescue mit meiner Logo-Datei Start, dass er nur die beschädigten Bereiche rückwärts prüft, ohne alles zu überschreiben? Oder geht das gar nicht?
 
Error_4o4 schrieb:
Wie kann ich ddrescue mit meiner Logo-Datei Start, dass er nur die beschädigten Bereiche rückwärts prüft, ohne alles zu überschreiben? Oder geht das gar nicht?
Doch das passiert automatisch, wenn ddrescue die einzelnen Phasen durchläuft. 12 Stunden scheint mir recht kurz. Hast du ddrescue abgebrochen?
Anstatt direkt mit -R zu arbeiten (das ist sehr langsam), würde ich zunächst einen Bereich des Datenträgers auszulassen, mittels -i10GiB, oder ähnlich.
 
Hey, bin mal nach 1 Woche wieder dran gegangen^^
Ich bekomme direkt diesen output:
1710422140794.png

Heißt das er kann nichts mehr machen, weil er direkt auf "finished" springt?
 
Uff. Mir erschließt sich nicht, wie er bei 486 GB Bad Sectors nach 12 Stunden fertig gewesen sein soll. Mal zum Vergleich: Ich habe erst gestern für eine 1 TB Festplatte mit knapp 500 KB Bad Sectors über 24 Stunden gebraucht und habe das Scraping der letzten 11 MB dann abgebrochen, weil mir 99,99% gerettete Daten genug waren. Bad Sectors zu lesen dauert normalerweise ewig, mit einer Datenrate von durchaus unter 1 KB/s. Deine Platte hätte bei den Werten mehrere Wochen oder eher Monate brauchen müssen.

Weißt du noch, welche Befehlszeile genau du verwendet hast?

Die Ausgabe zeigt, dass alle Phasen durchlaufen wurden, aber kaum Daten gerettet werden konnten. Daher macht ddrescue nicht weiter. Dafür müsstest du ein neues Mapfile nutzen.
 
Ich müsste zu Hause noch Mal schauen aber ich glaube nur -f -d sda sdb logdatei (die mounzs waren beim ersten Durchgang anders, das weiß ich noch)
 
Hmm. Hat die Platte sonst Fehler gezeigt z.B., dass sie plötzlich nicht mehr im Betriebssystem sichtbar war? Wobei ddrescue da eigentlich abbrechen müsste. Hier ist es ja komplett durchgelaufen.
 
Also habe jetzt noch Mal geschaut.
Der ursprüngliche Befehl war:
sudo ddrescue -f -d /dev/ssd /dev/sda /home/kati/Schreibtisch/versuch1.log
Und nach ca.12h war das dann durch
 
Hmm. Art der Beschädigung und Dauer passt für mich nicht zusammen. Kannst du das Mapfile mal in ddrescueview laden und einen Screenshot davon hier hochladen (über File > Save Screenshot)? Je nach verwendeter Distribution müsste ddrescueview installiert oder installierbar sein.
 
screenshot_ddrescueview.png
sieht wie eine gesunde festplatte aus :D
 
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OK, das ist krass. Ich hatte darauf gehofft, dass ein Bereich ganz am Anfang in Ordnung gewesen wäre und dann plötzlich nichts mehr gelesen werden konnte. Das hätte bedeutet, dass die Platte aus welchen Gründen auch immer plötzlich nicht mehr korrekt angesprochen werden konnte.
Hier zeigt sich aber ein anderes Bild, nämlich das nahezu die gesamte Platte nicht gelesen werden kann. Ich fürchte, die ist endgültig hin.
 
Ja wie Eingangs schon erwähnt wenn das Ding durch ist ist auch nicht so wild. Ich Versuche Mal von der Kopie jetzt so viel wie möglich wieder herzustellen. Der Rest wandert dann in den Elektroschrott. Wenigstens spar ich mir das Daten löschen vor dem wegwerfen xD
 
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