Asrock J5005 - hohe Temperaturen

Mr.joker

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Hallo,

bin gerade mein neues Asrock J5005 am testen ... dieses ist ja inkl. CPU (Intel Pentium Silver J5005) und hat bereits einen passiven Kühlkörper.
Das MB sitzt in einem Mini-PC, einem Intertech MW-01. Dieses ist wiederum an die Versa-Halterung meines Monitors geschraubt, so dass die Lüftungsschlitze unten und oben sind, also eigentlich sogar ideal für die Belüftung.

Ich war ja schon etwas misstrauisch wegen der passiven Kühlung ... und jetzt lasse ich gerade einen Film mit Handbrake encodieren, wobei die CPU-Auslastung meist nahe 100% liegt.
Das Ganze läuft jetzt ca. eine halbe Stunde und es scheint, dass sich die Kerntemperaturen so an die 97° C rantasten!!
Bei 105° C ist T-junction!

Jetzt bin ich etwas nervös und frage mich, ist das "normal", hat der Hersteller (Asrock) das so geplant?
Oder habe ich vielleicht ein Board erwischt, bei dem der Kühler nicht richtig sitzt?

Normalerweise würde ich einen PC ja nie mit auch nur annähernd so hohen Temperaturen betreiben! Da würde ich z.B. beim Übertackten das System und die Lüftung so auslegen, dass spätestens bei 20° unter T-junction Schluss ist.

Hier in einem Test sieht man auf einem Foto, dass die Temps bei 100% Auslastung bei 69° C liegen. Das macht mich jetzt schon irgendwie stutzig?!
 
Wenn der test ohne gehäuse gemacht worden ist, ist das locker möglich.
Bei solchn mainboards sollte man entweder einen gehäuselüfter verbauen oder volllast über längere zeiträume vermeiden.
 
Naja ich denke wenn da alle Features und Techniken der CPU greifen, dann gehen die Temperaturen sehr weit hoch. Dazu kommt dass Du kein aktiven Luftflow im Gehäuse hast. Und in den meisten Fällen würde so eine Kiste wohl auch eher als Office- und Internet, NAS oder Firewall Lösung, eingesetzt werden und nicht um (auch noch passiv gekühlt) Videos zu encodieren. Der CPU wirds wohl nicht so schnell was ausmachen da die dann einfach runtertaktet wenn zu heiss, bei den anderen Komponenten drumherum kann ich es nicht beurteilen wenn die da "mitgekocht" werden - meistens mögen die das längerfristig aber nicht.

Solange das Ding stabil bleibt und nicht runtertaktet, passts m.M.n - aber für dauerhaften Einsatz würde ich persönlich eine andere Lösung suchen.
 
Ich glaub jetzt nicht das die CPU mit Board und auch ein solch kleines Gehäuse für stundenlanges recodieren entworfen wurde. Ich denke mal ein 50mm Lüfter der bei 5V betrieben unter dem Kühler nach oben bläst (oder auch drauf sitzt) würde die Sache schon deutlich entspannen.
 
Mr.joker schrieb:
und jetzt lasse ich gerade einen Film mit Handbrake encodieren, wobei die CPU-Auslastung meist nahe 100% liegt.

Ich habe die Ursache des Problems gefunden!111elf

Im Ernst: Für dieses Szenario ist das Board und schon gar nicht die CPU gedacht.

Aber Respekt zu Deiner Geduld/Leidensfähigkeit. Mein Ryzen ist mir bei Handbrake schon viel zu lahm :D
 
Eigentlich muss doch die CPU/Kühlung auf jeden Fall so ausgelegt sein, dass sie JEDES Szenario abkann oder? (Spezielll, wenn das Mainboard "fertig" mit CPU UND Kühlung verkauft wird.)

Ich bring jetzt mal wieder einen blöden Autovergleich: Wenn ich einen kleinen Corsa kaufe und mit dem dann ein paar Stunden Vollgas über die Autobahn düse (was geschwindigkeitsmäßig natürlich etwas bescheiden wäre), muss das Auto das auch abkönnen.

Ansonsten ist das wie gesagt, ein Test, was mit so einer CPU (und in welcher Geschwindigkeit) überhaupt geht ...
Evtl. nehme ich das Teil auch später als LibreELEC Player.
Im Moment ist mal ein Manjaro installiert und es läuft eigentlich auch alles recht geschmeidig in Kombination mit zwei SSDs.
 
Mr.joker schrieb:
Ich bring jetzt mal wieder einen blöden Autovergleich: Wenn ich einen kleinen Corsa kaufe und mit dem dann ein paar Stunden Vollgas über die Autobahn düse (was geschwindigkeitsmäßig natürlich etwas bescheiden wäre), muss das Auto das auch abkönnen.
Du hast aber kein Auto gekauft, sondern nur die Antriebseinheit. Also kein Komplettpaket. Somit wird vom Hersteller vorausgesetzt das der Käufer weiß wofür er das Produkt verwenden kann und welche Modifikationen nötig sind um das Gewollte zu erreichen.
Ein Auto hättest du nur dann gekauft, wenn du einen Komplett-PC gekauft hättest.

So. Nun genug mit den Autovergleichen.

Zumindest ein Gehäuselüfter sollte bei Dauerlast schon verbaut sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Darkscream schrieb:
Und warum glaubst du hat das Board auch einen CPU-Fan Header?
Ich weiß nicht, in dem Fall wohl nicht, um einen Kühler mit Lüfter zu verbauen oder?
Denn ich denke, wenn ich den Kühler abnehme, bedeutet das Garantieverlust?
Aber natürlich könnte man, entsprechendes Gehäuse vorausgesetzt, einen Gehäuselüfter anschließen.

Aber das geht jetzt eigentlich schon alles am Thema vorbei (genau, wie mein Autovergleich).

Man kann dort einen Gehäuselüfter anschließen, aber es ist natürlich gerade der Reiz, das Ganze passiv zu betreiben, war es zumindest für mich, ansonsten hätte ich mir auch einen Intel NUC kaufen können, der hat einen Lüfter integriert.

Also, meine Auffassung wäre wie gesagt eher gewesen, dass ein Board mit verbautem Prozessor und verbautem passivem Kühler, so ausgelegt sein muss, dass es "unter normalen Bedingungen", also auch in einem engen passiven Gehäuse verbaut (ist ja schließlich Mini-ITX) stundenlang 100% Last aushalten muss. Nicht unbedingt 24/7 Betrieb, aber ein Video-Encoding sollte schon drin sein.
Ansonsten müsste doch der Hersteller das Produkt eigentlich mit einem Warnhinweis versehen, so in der Art: "Achtung, bitte nicht in geschlossenen Gehäusen bei rein passiver Kühlung mit hoher Last betreiben, denn davon kann die CPU oder das Mainboard auf Dauer Schaden nehmen".
Oder: "Bitte nicht ohne zusätzlichen Lüfter (nicht im Lieferumfang enthalten) betreiben"

Wie gesagt, Intel (NUC) bringt das Teil nicht voll passiv raus, weil die wohl der Meinung sind, dass es nicht geht, bzw. mit Kühlung besser ist.
 
Mr.joker schrieb:
Ich bring jetzt mal wieder einen blöden Autovergleich: Wenn ich einen kleinen Corsa kaufe und mit dem dann ein paar Stunden Vollgas über die Autobahn düse (was geschwindigkeitsmäßig natürlich etwas bescheiden wäre), muss das Auto das auch abkönnen.
Du fährst aber nicht auf der Autobahn, bei dir geht es ständig Berg auf und du musst ständig runter schalten. Na wie lange macht das dein Corsa jetzt dauernd auf Vollast :freaky:

Die Lösung wäre ein~50mm Lüfter, den du an der Unterseite des Gehäuses (innen), genau unter dem Kühlkörper mit solchen Teilen klebst: https://www.amazon.de/Tesa-Tack-Kle...41530290&sr=8-1&keywords=Tesa+Tack+Klebeknete
Problem gelöst und mit angepasster Drehzahl sicher auch nur zu hören, wenn man sich hinter dem Monitor, in nächster Nähe aufhält, oder sein Ohr hin hält.
Man könnte natürlich auch kleine Magnete nehmen die man an die Ecken der Lüfter klebt, wäre sogar praktikabler weil man ihn dann auch verschieben kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hätte mir ja auch was größeres kaufen können ... größeres Gehäuse, etwas potentere CPU und dann einen schönen bei entsprechender Drehzahl lautlosen Kühler/Lüfter, z.B. was von Noctua, gibt es ja auch sehr flache Varianten mittlerweile.

Aber ich hab halt gedacht, mal schauen, was man so aus so einer kleinen Kiste rauskitzeln kann ... aber wenn das Asrock J5005 so konzipiert ist, dass man es (passiv betrieben) nicht voll ausreizen kann, bzw. sollte, finde ich das enttäuschend.

Laufen tut es ja flüssig, also man kann auch neben dem Video-Encoding noch andere Anwendungen betreiben, ohne nennenswerte Verzögerungen, und es gibt auch bis jetzt keine Drosselung.
Nur, wenn ich halt auf die teilweise bis 99° schaue ...
 
Wird eben recht schnell altern ohne meine doofe Idee, die nur 10€ kostet.
Auf den 2. Blick würde ich den Lüfter hier hin klatschen oder auf den Kühler:
benannt.JPG
Mir wäre nur wichtig das bei ~80°C ende wäre, wenn der Lüfter nah am Kühler sitzt ist das fast sicher mit ~700RPM zu bewerkstelligen. Die hört man dann auch nicht bei so einem kleinen Teil
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja die Temperaturen scheinen hoch aber die Messungen sind ja eh nicht so genau und die CPU scheint nicht runterzutakten. Asrock hat zu keinem Zeitpunkt versprochen dass das Teil unter Volllast bei Raumtemperatur von 24 Grad in einem Gehäuse mit so gut wie kein Platz und ohne Gehäuselüfter mit irgendwie 60 Grad läuft. Es ist auch kein Geheimnis dass Passivkühler praktisch immer auf einen (leichten) Luftstrom angewiesen sind da sich sonst die unmittelbare Umgebungstemperatur mit der Zeit einfach übermässig erhitzt.

Schau Dir mal die ganzen Notebook Gurken an die man heutzutage kauft und dann die Leistung nur ein paar Sekunden halten können weil Kühlung unterdimensionert ist (sogar viele Beispiele auch aus dem Business und Workstation Bereich) - da hast Du mit dem Asrock da noch Glück weil das Ding scheint seine Leistung bringen zu können auch wenn die Temperaturen hoch scheinen. Vermutlich würde ein kleiner Lüfter die Thematik schon massiv entschärfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, die Idee mit dem Lüfter ist nicht doof, aber ich bin da halt schon sehr geräuschempfindlich.
Ich hätte sogar noch einen 50er Lüfter da, der recht leise ist, der ist 1,5 cm dick, müsste ich mal schauen, wo ich den unterbringen könnte ... aber ich fürchte fast, nicht enkoppelt, wird man den immer hören.
Das ist ein Gelid silent 5, der bis 4000 dreht! Müsste ich dann auch mal schauen, wie weit ich den überhaupt runtergeregelt kriege über die Mainboardsteuerung ... aber in einer ruhigen Minuten könnte ich mich damit mal befassen.

Immerhin hat er jetzt ein Full HD Video (Länge: 2h15min) mit x264, Profile high, tune: film, in 4h10min kodiert. Das hätte ich mir schlimmer vorgestellt! Also die volle Leistung ist schon abrufbar.
Mein Skylake i5-6600k (minimal übertaktet) schafft das vielleicht in ca. der Hälfte der Zeit, werde ich vielleicht aus Spaß auch nochmal testen.
 
Hey, hab jetzt meinen kleinen Gelid silent 5 (50x15 mm, 4000 upm) mit Kabelbindern direkt oben mittig auf den Kühler geschnallt. Befestigen ließ sich das Ganze eigentlich sehr gut, ganz außen und oben, wo der Kühler am kälstesten ist.
Unter dir Lüfternabe habe ich ein so eine Art Filzstück geklebt, was ich noch von so einem kleinen runden selbstklebenden Klettverschluss übrig hatte. Das soll noch der Entkopplung dienen.
Allerdings passte dann der Festplattenschlitten nicht mehr drüber, das ist aber auch nicht weiter tragisch, da ich mich kurzerhand entschieden habe, meine zwei SSDs so in eine Ecke zu platzieren. So konnte ich sogar noch die sperrigen SATA-Kabel etwas geschickter verlegen, so dass sie den Luftfluss nicht so stören und die SSDs werden dann quasi mangels Platz auch von den sonstigen Kabeln von selbst gehalten.

Übers Mainboard ließ sich der Lüfter sehr gut einstellen (nach etwas Tüfteln, es gibt dort eine benutzerdefinierte Einstellung von 1 - 255, jetzt läuft er mit ca. 1200 upm (Stufe 80, wenn ich's richtig behalten habe) und ist tatsächlich völlig unhörbar, es sei denn, ich zwänge meinen Kopf hinter den Monitor direkt über das Gehäuse, dann kann ich ihn erahnen, mehr aber auch nicht.
Ich glaube zwar, dass die Automatiksteuerung des Mainboards nicht richtig funktioniert (in Zusammenhang mit der Einstellung Benutzerdefiniert), sondern, dass der Lüfter jetzt immer konstant mit dieser Geschwindigkeit läuft, aber egal, ich hab die Temperaturen jetzt nicht mehr über 76-79° gekriegt (mit Handbrake), was vorher locker 20° höher lag!

Damit kann ich jetzt erst mal leben! :cool_alt:
 
Mr.joker schrieb:
Also, meine Auffassung wäre wie gesagt eher gewesen, dass ein Board mit verbautem Prozessor und verbautem passivem Kühler, so ausgelegt sein muss, dass es "unter normalen Bedingungen", also auch in einem engen passiven Gehäuse verbaut (ist ja schließlich Mini-ITX) stundenlang 100% Last aushalten muss. Nicht unbedingt 24/7 Betrieb, aber ein Video-Encoding sollte schon drin sein.

Asrock gibt im Handbuch für dieses Board keine Temperaturgarantie oder einen Temperaturbereich an.

Bei der Asrock-Industriesparte ist die "Operating Temperature" auf 0-60°C oder bei anderen Anbietern mit erweiterten Temperaturbereich von -20°C-70°C oder noch extremer spezifiziert - @wikipedia - das kostet €€€ - passive Heatpipekonstruktionen und Alu-Gehäuse mit Kühlrippen usw...
"Normale" PCs oder IT-Geräte sind nur für normale Innenraum-Temperaturen 0-40°C designt.
Aber die Heatpipe Lösungen für HTPCs zb hier oder hier kühlen manchmal keine Spannungswandler, Chipsätze - hier greift dann die Komponentenauswahl, Metallgehäuse, Gehäuselüfter oder thermische Limitierung (underclocking, low power varianten).
 
Ich hatte Asrock zwischenzeitlich mal angeschrieben, und die scheinen das recht locker zu sehen, so sinngemäß, das könnte schon hinkommen mit den hohen Temperaturen bei entsprechender Auslastung, aber solange es unter dem "Maximum" wäre, wäre es ja keine Fehlfunktion.

Witzig ist aber auch, wie unterschiedlich hier im Forum mit so einem Thema umgegangen wird ...
Z.B. in diesem Thread (Asrock J4205 betreffend) stellt jemand die Frage, ob es nicht sinnvoll sein könnte, da einen Lüfter drauf zu tun (was ja hier empfohlen wurde) und wird sofort angeraunzt, wieso man sowas wohl tun sollte auf einer vom Hersteller passiv ausgelegten Platine.

Egal, ich bin mit meiner Lüfter-Bastel-Lösung recht zufrieden.
Aber apropos "bastel", mein Basteltrieb ist jetzt schon ein wenig geweckt, und ich hätte nichts dagegen, auf das Board einen anderen Kühler zu setzen, vielleicht einen komplett aus Kupfer oder so und darauf könnte ich dann evtl. wieder irgendwie meinen Lüfter befestigen ... aber ich habe bis jetzt nichts dazu gefunden, dass es da irgendeinen passenden Kühler gäbe ... irgendwo habe ich mal die Maße für die Lochabstände aufgegabelt, die sollen 5,7 x 4,4 cm sein, das entspricht auch so ungefähr meinen Messungen.
Weiß da zufällig jemand Näheres?
 
Für die embedded Prozessoren gibt es anscheinend keine "Application Guides" wie bei Mainstream-CPUs (Bsp: 1150) - die "mounting pattern" werden individuell sein - manche Jxxxx Boards mit Apollo Lake im Passivgehäuse scheinen keine Befestigungsschrauben zu besitzen.
Also nach den beiden Keywords + Lochabständen (in mm) die Bilddatenbank bei Google und Elektro-Distributoren wie digikey usw. durchsuchen.

Die Asrock Lösung sieht im Prinzip wie : ATS aus.
Da aber die Maße rechteckig sind, muss für die Befestigungslöcher vermutlich irgendwie gebastelt / gebohrt / gesägt werden - Backplate modifizieren, Abstandshalter anpassen ... und kleine Vollkupfer-Lösungs sind mit >20€ in der größe auch nicht gerade günstig für einen unbekannten Effekt auf die CPU-Temperatur.
 
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