News Audi-A8-Prototyp imitiert andere Autos

Ihr hängt euch jetzt an 2 Sekunden Unterschied bei einer Strecke von über 8 Minuten auf? Wird ja immer interessanter. Alles was ich sagen wollte ist, dass man auch mit 2 Litern oder 2,5 Litern und einem guten Leistungsgewicht sehr gute Werte rausholen kann.

Keiner von uns hier würde diese Leistung in die Tat umsetzen können. Meine persönliche Präferenz wäre so ein sportliches Auto mit um die 1000 Kg oder 1200 Kg, aber sicher nicht so ein Schiff mit an die 2 Tonnen, das nur so tut als ob.
Irgendwie treten wir hier ohnehin auf der Stelle :) Porsche hätte seine Aktie nicht von 100 auf 1000€ pro Papier verzehnfacht, wenn sie nicht wüßten, wie man Autos baut. Aber die Konkurrenz kann sich sehen lassen.

Gestern hab ich nen Endgeschwindigkeitsvergleich gesehen. Da hat ein Porsche RS mit 361km/h gewonnen. Sowas beeindruckt schon - vor allem wenn man bedenkt, dass er sogar den Sprint auch gewonnen hat. PS waren glaube ich alle bei so ca. 600 oder ein wenig mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe das ähnlich. Les´ dir meinen letzten Beitrag nochmal durch, der beschreibt meine Meinung am Besten. Scheiß auf die 2 Sekunden ...
Nur al.enstein meinte ja das der Evo im Vergleich zu nem Porsche kein Sportwagen ist. Das ist einfach nicht richtig. Das wäre ähnlich als wenn ich den 2ten im Olympischen 800-Meter-Lauf als Fußgänger und Nichtsportler herabwürdigen würde. ;)

Das Porsche weiß, wie man Autos baut, steht ausser Frage. Andere können das aber auch, richtig.
 
In diesem Forum wurde ja nun leidenschaftlich über Sinn und Unsinn der Technik im A8 Prototyp diskutiert. Ich möchte hier einmal ein bisschen Licht ins Dunkel bringen...

Zunächsteinmal muss ich alle enttäuschen, die an eine Serieneinführung glauben. Diese Systeme werden so nicht in Serie gehen. Einzelne Komponenten, wie die Überlagerungslenkung, ein Momentensteller, oder ein in der Dämpfung verstellbares Fahrwerk mit Wankausgleich, sehr wohl.

Viele dieser einzelnen Systeme sind bereits ins Serie. Das Besondere an diesem Audi ist jedoch die Kombination all dieser System, mit einer Hinterachslenkung, und jeder Menge aufwendiger Messsensorik, die in dieser Kombination auch in 20 Jahren noch viel zu teuer für einen Serieneinsatz seien wird?

Was also ist das Zweck des Autos? Es ist einzig und allein ein Entwicklungswerkzeug.

Viele von euch sagen, dass auch durch solche Technik die Gesetze der Physik nicht verschiebbar sind und der A8 verglichen mit anderen ein undynamisches Auto bleibt. Die stimmt bedingt. Nach den Gesetzen der Physik, ist das Seitenführungspotential in erster Näherung zur proportional zur Radlast. Mit anderen Worten, die Masse kürzt sich raus. Ein schweres Auto kann also grundsätzlich genauso agil sein, wie ein leichtes. Entscheidend ist dabei, ob beide Autos mit den jeweils für das Auto optimalen Reifen ausgestattet sind.

Und trotzdem haben sie recht, dass dieser Audi nie real genauso agil und schnell wie ein Lotus Elise sein wird. Aber darum geht es bei diesem Auto auch nicht!

Also zurück zum Zweck: Mit Hilfe moderner Berechnungsprogramme, lässt sich das elastokinematische Verhalten moderner Achsen genau berechnen. Baue ich diese Ergebnisse in eine Gesamtfahrzeugsimulation, kann ich das Verhalten eines Autos genau simulieren, z.B. kann ich im Computer berechnen, mit welcher Geschwindigkeit ein Fahrzeug maximal den Elchtest schafft.

Was ich aber nicht berechnen kann, ist das subjektive empfinden des Fahrers. Die vielen leidenschaftlichen Beiträge, in diesem Vortrag zeigen, wie unterschiedlich das Fahrverhalten von verschiedenen Personen beurteilt wird. Und wie soll das jetzt ein Computer können?

Gar nicht! Mal angenommen, die Ingenieure möchten wissen, wie sich eine neue Lenkung im Fahrzeug verhält, sie können genau berechnen, wie groß der Lenkwinkelbedarf in einem Fahrmanöver ist, wie groß das Moment ist, dass der Fahrer spürt.

Um aber zu beurteilen, wie sich das für den Fahrer anfühlt, überspielt man dieser Daten auf den Protoypen. Die Ingenieure fahren im Fahrzeug und können subjektiv beurteilen, wie sich diese oder jene Veränderung anfühlt. Und dabei geht es nicht um fahren im Grenzbereich, sondern in alltäglichen Situationen.

Das besondere ist, dass ich das Fahrverhalten andere Modelle nachbilden kann. Damit kann ich als Ingenieur in dem A8 auch bewerten, wie sich eine solche Veränderung im A4 oder A6 anfühlt. Ohne dass ich dafür neben meinem A8, noch einen A6 und einen A4 mit der ganzen Hardware ausstatten muss.

Und warum nicht das ganze in einem A4? Zum einen benötige die ganze Mess- und Regelungstechnik Platz. Den bietet der A8 am meisten. Darüberhinaus habe ich ein definiertes Zusatzgewicht. 200 kg extra machen in einem 2 Tonnen A8 relativ gesehen einen kleineren Unterschied als in einem 1,5 Tonnen A4.

Und der letzte und entscheidende Punkt. Durch den langen Radstand im Vergleich zur Spurweite, ist der A8 ziemlich stabil und reagiert vergleichsweise Träge auf ein Giermoment. Es ist jetzt regelungstechnisch viel leichter ein "träges" Fahrzeug durch eine aktive Hinterachslenkung agiler zu machen, als umgekehrt ein "nervöses" Fahrzeug dadurch stabil zu regeln. Diejenigen, in diesem Forum, die sich mit Regelungstechnik auskennen, können darüber mal nachgrübeln.

So, ich hoffe ich konnte durch diese zugegebenermaßen viel zu lange Ausführung, mal für ein wenig Klarheit sorgen.

Die Firmen DaimlerChrysler und BMW verfügen übrigens schon seit Jahren über solche Versuchsfahrzeuge, die als Werkzeuge der Ingenieure unauffällig ihren Dienst verrichten.
Für mich ist also die Frage viel interessanter, warum Audi mit so einem Fahrzeug an die Öffentlichkeit geht? Haben sie keine wettbewerbsrelevanten Innovationen, die sie präsentieren können?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (ein ! am Satzende langt)
ich finds witzig/unterhaltsam. wobei ein A8 ohnehin gerade mal zufällig nicht leistbar ist für mich :D
 
Zurück
Oben