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Beruf des Gamedesigners aus heutiger Sicht

Manegarm

Rear Admiral
Registriert
Juni 2015
Beiträge
5.177
Eins vorweg. Ich bin kein Gamedesigner und komme aus einer ganz anderen Branche.
Ich stelle mir die Frage ob der einstige Traumberuf heutzutage noch befriedigend und erfüllend ist. Ich glaube es steht außer Frage, dass es vor 25,20 Jahren hochspannend war Spiele zu designen, als der Zweig noch keine gnadenlose Industrie war und vieles noch nicht existiert hat.

Ich habe mir Grundkenntnisse dieses Berufs vor ca 20 Jahren selber beigebraucht und das ging dann so weit, dass ich einige hochqualitative Autos für die gta Serie gebaut habe als Hobby. Ich glaube von GTA 3 bis 5 habe ich das gemacht. Heutzutage habe ich darauf keine Lust mehr. Der Beruf des Spieledesigners war früher interessant für mich, weil man in eine nicht anfassbare Welt eintaucht und Dinge in sie hineinprojiziert (durch Modellierung) die aus der Idee der Wirklichkeit entspringen. Und das alles nur mit Dreiecken die durch Vektoren Flächen aufspannen und daraus Dinge entstehen.

Also was man früher unter Levels mit den darin befindlichen Objekten verstand, heute einfach eine Open World mit vielen Gegenständen.

Die Frage ist aus eben 2 Gründen entstanden: die Qualität der Spiele hat Dank inkompetenter Manager nachgelassen, die Spiele ähneln sich seit Jahren immer stärker, Ermüdungserscheinungen treten ein. Und jetzt kann man vielleicht auch vermuten dass das aus betriebssoziologischer Sicht eine Demotivation für alle Vertreter dieser Berufssparte bedeutet? Vielleicht gibt es hier Leute die den Beruf machen.
Und würdet ihr den Job heute noch mal wählen? Ich frage deshalb, weil das wahrscheinlich meine nächste Wahl damals gewesen wäre. Aber wenn man sich die heutige Situation so anguckt dann ist das alles nicht mehr lustig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du Bock auf 8000 Überstunden hast, wenn du Bock auf schlechte Bezahlung hast, wenn du Bock auf Mobile Games mit Gacha oder anderen Scheiss hast:
Yeah Gamedesigner ist voll super

Ansonsten ist das echt nicht mehr der Hit heute wie du schon sagst.
 
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Überstunden und schlechte Bezahlung ist das eine. Aber was glaube ich viel schlimmer ist, sind die Randbedingungen die die Motivation kaputt machen. Und damit meine ich dass Leute während der Entwicklung Mühe und Schweiß reinstecken. Wenn es dann erscheint, wird es zerrissen und schlecht gemacht. Das muss für die Angestellten doch eine Krux sein
Sowas hast du im produzierenden Gewerbe ja eher nicht wenn du angestellt bist. Da erledigst du deine Aufgaben und dann stimmen die Verkaufszahlen oder nicht. Kriegst vom Chef eine über den Deckel und das wars. Aber du bist hinterher nicht gedemütigt.
 
Wovon wird hier tatsächlich geredet - Game Designer oder Programmierer?
Das sind je nach Unternehmen vollkommen verschiedene Dinge.
Die Indie-Games, bei denen der Designer auch gleichzeitig Entwickler des Games ist, kann man mit einer Hand abzählen.
Bei größeren Unternehmen wird das Design und die Ziele vorgegeben und Entwickler dürfen das dann zusammen schustern.
 
Ich kenne nur 2 Leute aus der Branche (Deutschland und Kanada), aber was ich dort mitbekommen habe, deckt sich mehr oder weniger mit dem, was man auch sonst so mitbekommt: Gutes Gehalt, cooler Job, aber phasenweise gut Crunch.
 
schau dir einfach Crytek an, das war die elitäre Schmiede aus Deutschland ( Coburg)... was ist heute? ließ mal die Schlagzeilen, das ist alles andere als ein Traumjob.

nur weil man gerne Auto Fährt ist der Fließbandarbeiter am Band von VW kein Traumjob.
 
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Entfremdung lautet das hier das Stichwort... wie in den meisten kapitalistischen Berufsfeldern entfremdet sich der oder die ArbeiterIn von seinem/ihrem Beruf, Gegenständen der Arbeit (Produktionsmittel/Werkzeuge) und letztendlich von sich selbst (weil Arbeit nicht mehr intrinsisch motiviert und sinnentlernt erscheint).

Ich kann jedem nur ans Herz liegen sich ein wenig mit der Marxschen Arbeitstheorie und Kapitlismuskritik auseinanderzusetzen :)
Zum Thema Entfremdung siehe hier z.B.
https://blogs.fu-berlin.de/menschenbilder/2017/12/19/karl-marx-und-die-entfremdung-des-menschen/
 
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hamju63 schrieb:
Wovon wird hier tatsächlich geredet - Game Designer oder Programmierer?
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Na Game Designer. Steht doch im Beitrag. Ausschließlich 3D Modellierung. Programmierung ist bei mir kein Thema und sollte hier auch nicht das Thema werden
 
Game-Designer müssen aber nicht 3D-Leute sein. Eigentlich ist es eher, sodass Game-Designer für Konzept/Gameplay-Entscheidungen zuständig sind, versch. Arten von Artists für Assets wie Modelle, Texturen ect. und dann gibt es nochmal eine ganze Palette von Programmierern, Projektmanagern und "Leads/Directors" :D
 
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