Brennwertgerät durch Durchlauferhitzer ersetzen?

Drakonomikon

Commander
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Ich bin gerade dabei bei mir im Haus das Badezimmer vollständig zu renovieren. Warmwasser und Heizkörper werden nach wie vor durch ein Brennwertgerät mit Gas erwärmt. Nun geistern neue, grüne Fantasien durch die Medien die Neuinstallation von Gasbrennwertgeräten in Zukunft zu verbieten.

Da frage ich mich, was, abseits von Wärmepumpen, denn die Alternative wäre? Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass man die alten Heizkörper mittels Durchlauferhitzer heizen soll. Die Energiekosten wären um ein Vielfaches höher. Nichtsdestotrotz möchte ich mich jetzt dazu informieren, bevor ich die Renovierung abschließe. Allerdings konnte ich zu dem Thema, Durchlauferhitzer als Ersatz für Brennwertgeräte, nichts finden. Es wird immer nur von Wärmepumpen gesprochen.

Übrigens: Ich habe drei Wärmepumpen im Haus. Diese habe ich aber installieren lassen um im Sommer zu kühlen. Zwar kann man damit auch Heizen, allerdings sind die nicht in der Lage das gesamte Haus zu heizen. Zumal diese Geräte auf Vollast sehr laut werden und Zugluft herrscht. Das kann doch keine Lösung für die Zukunft sein.

Um wenigstens Warmwasser mittels Durchlauferhitzer für das gesamte Haus bereitstellen zu können, spiele ich gerade mit dem Gedanken provisorisch 5x6mm² oder 5x10mm² NYM-J zu verlegen. Besser jetzt als später die Wände wieder aufzureißen.
 
Wo brauchst du überall Warmwasser? Dementsprechend muss ja dein Durchlauferhitzer dimensioniert sein. Meine Eltern haben in der Waschküche, Küche und Hauptbad je einen, der entsprechend abgesichert ist, aber alle mit unterschiedlicher Leistung.

Durchlauferhitzer lohnen meiner Meinung nach nur lokal und da schauen, wie viel Leistung wird benötigt und dementsprechend muss dieser abgesichert werden. Und natürlich was alles an Einstellungmöglichkeiten gewünscht ist
 
Zuletzt bearbeitet:
Meines Erachtens hast du dich noch nicht richtig mit dem Thema beschäftigt.
Wenn du jetzt eine Gasheizung neu machst, hast idR 20 Jahre Ruhe (außer es gibt kein Gas mehr etc pp).
Was in 20 Jahren ist, steht halbwegs in den Sternen.

Wenn du eine! Wärmepumpe zum heizen willst, solltest du Stromkosten mit einplanen und die Heizkörper so weit es nur geht gegen Fußbodenheizungen austauschen (weniger Vorlauftemp.). Dann dein Haus dämmen, damit weniger Wärme=Energie verloren geht. Man heizt nicht mit mehreren kleinen Wärmepumpen.

Ab April bis September helfen Sonnenkollektoren dein Warmwasser zur Verfügung zu stellen.
Überall Durchlauferhitzer und einzelne, kleine Wärmepumpen sind ökologisch und ökonomisch guatsch.
 
Mir geht es dabei weniger um das warme Brauchwasser, sondern eher um die Heizkörper. Für das Brauchwasser kann ich einen Durchlauferhiter entsprechend dimensionieren. Aber ich finde kein Äquivalent für Heizkörper. Ich halte das auch für extreme Energieverschwendung. Aber in Deutschland ist das ein idiologisches Thema.

Ich möchte meine Gasheizung nicht ersetzen. Aber wenn das Gerät in 5-10 Jahren den Geist aufgibt und es dann verboten ist eine Neue zu installieren, will ich vorbereitet sein.
 
Drakonomikon schrieb:
Da frage ich mich, was, abseits von Wärmepumpen, denn die Alternative wäre?
Neben Fernwärme kaum etwas (manche Politiker träumen von warmer Kleidung und kalt Duschen). Öl und Gas (selbst "grünes" Gas will die Politik nicht, da dann Deutschland immer noch nicht zu 200% autak werden könnte, mla sehen was das Gesetz zur Autakie auf Bundesebene kommt) sind out, Holz irgendwann genauso. Da bleibt nur irgendwas Strombetriebenes (Strom kommt für die Politik immer noch aus der Steckdose und ist damit lokal jederzeit in beliebiger Menge verfügbar) oder Fernwärem. U.U. noch Solarthermie und ein entsprechender Wäremespeicher im Haus/Garten.

Bei passender PV und dem Traum, dass entweder Brennstoffzellen irgendwann billig werden oder jemand den Mega-Akku erfindet, der klein genug ist und wenig Ressourcen verschwendet) könnte man dafür den Strom im Sommer zwischenspeichern. Meine Ur-Ur-Ur-Enkel mögen das mal erleben, falls es D bis dahin noch geben sollte. U.U. haben sie dann auch ihr eigenes Pumpspeicherkraftwerk auf dem MFH.

Drakonomikon schrieb:
Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass man die alten Heizkörper mittels Durchlauferhitzer heizen soll. Die Energiekosten wären um ein Vielfaches höher.
Der klassische Durchlauferhitzer (direkte Wandlung von Strom in Wärem) sollte m.M.n. schon lange tot sein, aber hier in Bayern werden noch genügend Wohnungen mit Nachtspeicheröfen angeboten. Da kann man auch noch Strom zur Warmwasserbereitung nutzen.

Drakonomikon schrieb:
Um wenigstens Warmwasser mittels Durchlauferhitzer für das gesamte Haus bereitstellen zu können, spiele ich gerade mit dem Gedanken provisorisch 5x6mm² oder 5x10mm² NYM-J zu verlegen. Besser jetzt als später die Wände wieder aufzureißen.
Ich würde dort keinen Schnellschuss machen. Entweder heute schon eine vernünftige Beratung und Planung, oder alles so lassen wie es ist und dann umbauen, wenn es in 15-30 Jahren sein muss.

Drakonomikon schrieb:
Für das Brauchwasser kann ich einen Durchlauferhiter entsprechend dimensionieren. Aber ich finde kein Äquivalent für Heizkörper. Ich halte das auch für extreme Energieverschwendung.
M.W.n. nach (das habe ich aber alles nur überflogen, da sowas in dem Mehrfamilienhaus, in dem ich bei einer von 6 Wohneinheiten gerade die Gas-Etagenheizung erneuern muss, erst in Frage kommt, wenn es entweder kein Gas mehr gibt oder alle Eigetümer gesetzlich enteignet werden) baut man entweder auf Fussbodenheizung um oder auf entsprechende Niedertemperatur-Heizkörper.

Das ganze dann bei einer Wärmepumpe fürs Heizen immer in Kombination mit einem entsprechenden Warm-/Heißwassertank im Keller, der als Zuheizer (derzeit entweder einen Gasbrenner oder) eine Elektroheizung nutzt. So sehe ich das bei den Vorschlägen, die ich im Netz finde und auch bei der Wohnung (Neubau von 2017), in der ich Wohne.

Drakonomikon schrieb:
Aber wenn das Gerät in 5-10 Jahren den Geist aufgibt und es dann verboten ist eine Neue zu installieren, will ich vorbereitet sein.
Wenn ich jetzt mal nicht von einem minderwertigen Gerät ausgehen, dann solltest Du bei einem vernünftigen Installationsbetrieb schonmal 5 Jahre Garantie bekommen. Und wenn das Gerät dann wirklich schon unwartbar (=wirtschaftlicher Totalschaden, bei unserem 30 Jahre alten Junkers-Gerät waren bis zum Schluss Ersatzteile zu besorgen) kaputt geht, dann ist fraglich, ob der Betrieb etwas taugte und dann noch existiert.
 
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Vorweg: Die Stromleitungen für Durchlauferhitzer würde ich auf jeden Fall legen. Ob du sie später brauchst siehst du dann, aber die Investitionskosten sind ziemlich gering, und sparen im Zweifel viel Ärger / bieten eine Alternative.

Ansonsten: Aktuell deutet alles auf Wärmepumpen hin, auch zum heizen. Ein Arbeitskollege erzählte mir kürzlich etwas von Hochtemperaturwärmepumpen, die seit kurzem auf dem Markt sind, da kann ich aber nicht viel zu sagen. Eventuell würde aber so etwas reichen, um die existierenden Heizkörper zu betreiben.

Aber wenn man der Politischen Ideologie folgt, läuft alles hinaus auf mehr Dämmung, Aktive Lüftung mit Wärmerückgewinnung damit es nicht schimmelt (Zentral oder Dezentral, für Altbauten eher Dezentral), Fußbodenheizung (Oder Niedrigtemperaturheizkörper), betrieben über Wärmepumpe und dazu Photovoltaik aufs Dach. Von Solarthermie halte ich persönlich wenig wegen der Effizienz, aber da kann es sein, dass mein Wissen veraltet ist. Dann lieber komplett nur Photovoltaik aufs Dach.
Ob das immer Sinn macht, oder für viele Menschen finanzierbar sein wird, möchte ich hier gar nicht beurteilen - aber das ist, worauf es vermutlich hinaus laufen wird.
Aus Umweltsicht verstehe ich es irgendwo, und hätte man das Thema nicht ewig ignoriert hätte man den Umbruch auch deutlich früher schaffen können, aber... ich gehöre auch zur jüngeren Generation, und ich sehe auch weinenden Auges, was wir für kaputte Infrastruktur und kaputte Sozialsysteme von der CDU/SPD Politik der letzten Jahrzehnte überlassen bekommen.
Man hat sich zu sehr ausgeruht auf dem Status Quo, und jetzt muss halt ein harter Umbruch kommen.
 
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Ich habe mich in der Zwischenzeit dazu entschieden 5x6mm² NYM-J zu verlegen. Dann kann ich später wenistens warmes Wasser durch Durchlauferhitzer erzeugen.

Wie gesagt, Wärmepumpen habe ich bereits. Die sind aber nicht in der Lage im Winter das gesamte Haus warm zu halten, selbst wenn diese auf Volllast laufen würden. Der Luftstrom ist dabei ernorm und die Geräuschkulisse ebenfalls. Das ist keine Lösung. Ich wohne in einem amerikanischen Holzhaus. Bevor ich da etwas an der Konstruktion des Hauses ändere, kann ich es auch gleich abreißen. Das kommt auf dasselbe hinaus.
 
Gute Entscheidung lieber auf Nummer sicher gehen und kostet ja nicht die Welt.
Bekannte von mir haben auch ne nette Wassertasche überm Kamin verbunden mit einem Pufferspeicher.

@Snowi Gibt inzwischen nette Kombi Panels (zumindest bei den Amis) Mit denen man dann auch direkt die Platten kühlt da Warme Solarzellen auch sehr ineffizient werden aber ob es die hier schon gibt oder jemals geben wird ka. Hab mit Solarthermie das letzte mal in der Ausbildung was am Hut gehabt und das auch nur weil wir ein paar Anlagen im Jahr gewartet haben.
 
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