CAT-Kabel anschließen - Kabel defekt oder brauche ich Physik-Nachhilfe?

pseudopseudonym

Admiral
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Servus!

Vorweg: Das ist nicht das erste Mal, dass ich CAT-Kabel verlege und Dosen anschließe, Profi darin bin ich allerdings definitiv nicht.

Im Keller liegt seit Jahren vom Server-Schrank in den Nachbarraum ein CAT-Kabel, das ich nun anschließen möchte (Loch durch die Wand, Kabel höchstens 20m lang).
Nun lag das eine Ende vom Kabel eine ganze Weile aufgerollt in der Ecke, eventuell stand auch eine Weile eine Honigschleuder drauf. Ich habe das Kabel ans Patchpanel im Serverschrank angeschlossen und an eine Aufputz-Dose im Nebenraum. Wenn ich jetzt einen Laptop im Nebenraum anschließe (während auch der Switch auf der anderen Seite angeschlossen ist), leuchtet der Port ganz kurz grün und geht wieder aus. Am Switch, der im Serverschrank ist und mit dem Patchpanel verbunden ist, tritt das gleiche Symptom auf.

Nur was könnte ich falsch gemacht haben? TIA 568A und B vertauscht? Die Dose hat beide Markierungen und ich habe nach A verbunden und das Patchpanel hat einen deutschen Herstellernamen (Telegärtner) und sollte sowieso A haben (ist doch hier verbreiteter, oder?), zumal es davor nie Probleme beim Anschließen gab.

Jetzt habe ich mal ein LAN-Kabel mit Steckern zerschnippelt, an jedes Ende eine Hälfte in die Dose gesteckt und auf die eine Seite der Installation einen Lego-Trafo (12V, 5VA) angeschlossen, um auf der anderen Seite zu messen. Es kommt nichts an, wenn ich auf der anderen Seite mit einem Multimeter messe. Achso, Netzwerkhardware hängt dabei natürlich nicht an den Dosen.
Nun die Physikfrage: Ist das Kabel zu lang und der Trafo zu schwach? Kommt deswegen nichts an? Oder ist das ein starker Hinweis, dass das Kabel defekt ist?

Ich könnte natürlich testweise nochmal die Dose nach TIA 568B anschließen, kann ich damit was zerstören?
 
Hi,
besorge dir einen Kabeltester. Kostet nicht die Welt, ca. 10,00€.
 
Zu lang ist das Kabel sicher nicht.
Du kannst naklar auch nach B auflegen, solange du das an beiden Seiten gleich machst ist das egal.
Was naklar nicht geht ist auf der einen Seite nach A Standard auflegen und auf der anderen nach B, das funktioniert nicht.

Und wenn da wirklich ne Honigschleuder draufstand, kanns auch sein das das Kabel an einer Stelle zu lange gequetscht wurde.

Ansonsten ja, Kabeltester hilft, ggf. mal Fotos der beiden aufgelegten Seiten machen, vllt. übersiehst du auch was.
 
Wenn Du Dir schon "Messadapter" gebastelt hast, würde ich beide einstecken, auf einer Seite alle Adern brücken und dann auf der anderen Seite jeweils zwei Adern nach festem Schema durchklingeln.

Seite 2: Adern 1 bis 8 gebrückt.
Seite 1: Ader 1 und Ader 2 durchklingeln, Durchgang > ok, kein Durchgang min. eine Ader nicht durchgängig, usw.

Wenn Du so weit bist, dass alle acht Adern durchgängig sind gehts an die Belegung, aber eins nach dem anderen.
 
Mojo1987 schrieb:
Du kannst naklar auch nach B auflegen, solange du das an beiden Seiten gleich machst ist das egal.
Beim Parchpanel vermute ich, dass es nach A ist und habe die Dose auch nach A aufgelegt. Kann natürlich sein, dass ich mich irre.
Daher die Überlegung, B an der Dose auszuprobieren aber die Angst, Switch oder Laptop zu zerstören.
 
Von A nach B nennt man dann "Crossover Kabel" und nein es zerstört dir nix...
 
pseudopseudonym schrieb:
Daher die Überlegung, B an der Dose auszuprobieren aber die Angst, Switch oder Laptop zu zerstören.

Also kaputtgehen kann da nichts und selbst wenn, dann wäre das Kind schon in Brunnen gefallen, schließlich hast du es ja unter Umständen schon verdreht ausprobiert ;)

Aber, moderne Netzwerkkarten und Switches erkennen das normalerweise und drehen das entsprechend und die Verbindung funktioniert trotzdem (Stichwort Auto-MDI-X).
 
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KCX schrieb:
Von A nach B nennt man dann "Crossover Kabel" und nein es zerstört dir nix
Das weiß ich. Aber joa, Zerstörung durch n Crossover-Kabel an der falschen Stelle wäre Mist🤔
 
So, hab mir mal eine andere und funktionierende Dose angeguckt:
Die ist auch nach A angeschlossen und liefert ohne Probleme Gigabit, obwohl ich teilweise die Adern der Paare vertauscht habe (Farbe und Weiß, Auto-MDI-X regelt wohl :D) ... nichtmal einheitlich an der Dose, die ich mir angeguckt hab, da war ich wohl müde.
Das spricht dann wohl sehr für ein totes Kabel, obwohl ich keine Beschädigungen sehen konnte. Hab den letzten Meter aber nicht gesehen, kam nicht so weit in die Ecke.
 
Du hast doch eh schon ein Patchkabel geopfert, weshalb nutzt Du es nicht zum Durchklingeln und verschaffst Dir damit Gewissheit? Eventuell hat das Problem doch einen anderen Grund.
 
Im Prinzip habe ich doch durchgeklingt. Auf der einen Seite Strom auf zwei Adern gesetzt, auf der anderen geguckt, ob/wo was ankommt.
 
Würde vorschlagen mal eine Schleifenmessung zu machen. Also den Widerstand der einzelnen Adern jedes Paares. Solltest je nach AWG um die 12-15Ohm pro 100m haben. Mehr wäre schlecht.
 
Meinst du, dass mein eher billiges Multimeter eine Widerstandsmessung über 2x Kabellänge schafft?
Da rechne ich ehrlich gesagt damit, dass so oder so nichts angezeigt wird.
 
Mit einem Multimeter misst du 2000km Kupferkabel durch. Landest vermutlich nicht über 100Ohm (Ok, nach der Formel R=0,0171*Länge(m)/Querschnitt(mm²) sinds dann schon 17,1kOhm, aber auch der kann mit jedem Multimeter gemessen werden). Wie hast du denn geprüft, auf der einen Seite 12V und Masse, auf der anderen geschaut, wo's blitzt? Die kabel können keine 5A ab, spätestens jetzt sind sie hin, würde ich sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab mit dem Multimeter die Spannung gemessen, die ankommt/ankommen soll. Wenn ich die Funktionsweise eines Voltmeters nicht vollkommen durcheinander bringe, sollte das nicht dafür sorgen, dass 5A über die Leitung gehen.
 
Nein, das Stimmt. Aber dann kannst du auch den Widerstandsmessbereich nehmen und an einer Seite alle auf Masse klemmen, Geht schneller und das Ergebnis sollte auch gleich sein. Und wenn das Ergebnis >1 Ohm ist, kann man auch meist von einem Defekt ausgehen. Ach ja, Kurzschlüsse müsen natürlich auch ausgeschlossen werden. Dafür dann die Masseklemme wieder entfernen und jede Leitung gegen jede andere messen (Sollte bei OL/OR oder so bleiben). Wenn ein Messwert angezeigt wird, kann man auch von Defekt ausgehen (auch wenn der Widerstand von dem Kurzschluss mit 100kOhm oder so schon sehr hoch wäre, könnte er ausreichen).
 
Zuletzt bearbeitet:
pseudopseudonym schrieb:
Im Prinzip habe ich doch durchgeklingt. Auf der einen Seite Strom auf zwei Adern gesetzt, auf der anderen geguckt, ob/wo was ankommt.
Ich persönlich wäre halt Schritt für Schritt vorgegangen, es könnte z. B. auch eine Verbindung zwischen zwei Adern vorliegen, ein Fehler in den Dosen oder sonstwas.

Ich halte mich in solchen Fällen immer streng nach Sherlock Holmes...

"Wenn man alle logischen Lösungen eines Problems eliminiert, ist die unlogische obwohl unmöglich unweigerlich richtig."
Ergänzung ()

Samurai76 schrieb:
Nein, das Stimm. Aber dann kannst du auch den Widerstandsmessbereich nehmen und an einer Seite alle auf Masse klemmen, Geht schneller und das Ergebnis sollte auch gleich sein. Und wenn das Ergebnis >1 Ohm ist, kann man auch meist von einem Defekt ausgehen.
Richtig, zudem ist die Messspannung bei der Durchgangsprüfung geringer als 12V, d. h. ein "quasi" Adernbruch lässt sich besser feststellen.
 
Binalog schrieb:
Ich persönlich wäre halt Schritt für Schritt vorgegangen, es könnte z. B. auch eine Verbindung zwischen zwei Adern vorliegen, ein Fehler in den Dosen oder sonstwas.
Von der Trafoseite bis zum Patchpanel fließt der Strom schonmal, hab direkt an den "Federn" gemessen, in die man die Litzen drückt.
Auf der anderen Seite kommt nichts an.

Binalog schrieb:
"Wenn man alle logischen Lösungen eines Problems eliminiert, ist die unlogische obwohl unmöglich unweigerlich richtig."
Ja, und ich bin noch immer am Suchen...
Ergänzung ()

Also teste ich das nochmal:
Screenshot.png

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