Fort- und Weiterbildungen - welche sind wo empfehlenswert?

Sty_Stoned

Lt. Junior Grade
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Hallo Leute,

mal eine, für mich aktuell nicht einfach zu beantwortende Frage:

Welche Fortbildung würdet ihr mir auf Basis folgender Rahmenbedingungen empfehlen - und vor allem wo?
TÜV, IHK, ...?


Ich, 32, B.Sc Angewandte Informatik, Mittelstand mit ca 250 Mitarbeitern. 3 Personen in der IT, einer mit einem Fuß in der Rente, einer rein Springer mit 1st Level Support. Eine externe Firma supportet lokale Serverlandschaft, VMWare, minimal Netzwerk.
Das heißt: An mir hängt alles.

Meine Interessen sind eigentlich die komplette IT, von Softwareentwicklung, Netzwerk, Hardware, ... Am liebsten hätte mein Tag 48 Stunden, weil ich alles machen und können will :-D

Mein Tätigkeitsfeld aktuell: ERP, SQL, Projektierung, DMS, innovaphone TK, Security,...Software entwickeln, vornehmlich Python, C++, JavaScript.

Ich möchte aber nicht auf der Stelle treten und mich auch nebenher weiterbilden. Die Frage ist halt: Wo?

Mein Problem ist halt nicht nur die generelle Zertifizierung, sondern das "am Ball bleiben"
Ich stecke in meiner eigenen Bubble in der Firma, mit wenig Kontakt zu anderen Entwicklern und meine Kollegen sind wissenstechnisch einfach ein Witz. Somit kann ich nicht von anderen Wissen aneignen, Tipps und Kniffe lernen.
Mir fehlt so ein bisschen der Austausch mit Gleichgesinnten, sinnbildlich einem Aha Moment ala "Ach so machst du das den Shortcut kannte ich noch gar nicht",... ich hoffe ich kann mich ausdrücken xD


Meine Ideen bisher:

Security Officer nach DIN 27000 bzw 27001
Scrum Master bzw Product Owner - Hier blicke ich allerdings nicht durch...
FullStack Stuff aber keine Ahnung wo und wie anfangen...

Habt ihr mir vielleicht gute Tipps und Ideen wo man sich mit was idealerweise bildet?


Vielen Dank im Voraus!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage ist doch, möchtest du weiter in der jetzigen Firma arbeiten -> dann bilde dich in den Sachen aus, die heute schon dein Schwerpunkt sind, bzw. wo du heute eine noch nicht so gute Abdeckung hast.

Was m.E. kein Sinn macht ist Scrum Master ... den braucht man, wenn man ab 10 Entwickler + Analysten im Haus hat, damit dieser die agile Entwicklung von der Methode unterstützt. Ein Product Owner ist ebenfalls die falsche Richtung, du brauchst ja niemand der großartig Team Ressourcen steuert, da keine Team Ressourcen vorhanden sind.
 
Vielen Dank für euer Feedback.

Ich habe nicht vor in naher Zukunft zu wechseln, schließe es aber nicht kategorisch aus, wenn jetzt das gelobte Land an Arbeitgeber an die Tür klopfen würde...

Darum auch Scrum - brauche ich eigentlich nicht, finde ich persönlich allerdings spannend und interessant und macht sich immer gut im Lebenslauf. Da ich aber eigentlich mit allen Abteilungen in verschiendeste Prozesse eingebunden bin, könnte es vielleicht doch Sinn machen...?!

Danke für den Link, werde ich mal auf die Suche gehen :-)

Hinsichtlich Full-Stack: gibt es da konkrete, gute Anlaufstellen?


Mein Problem ist halt nicht nur die generelle Zertifizierung, sondern das "am Ball bleiben"
Ich stecke in meiner eigenen Bubble in der Firma, mit wenig Kontakt zu anderen Entwicklern und meine Kollegen sind wissenstechnisch einfach ein Witz. Somit kann ich nicht von anderen Wissen aneignen, Tipps und Kniffe lernen.
Mir fehlt so ein bisschen der Austausch mit Gleichgesinnten, sinnbildlich einem Aha Moment ala "Ach so machst du das den Shortcut kannte ich noch gar nicht",... ich hoffe ich kann mich ausdrücken xD
 
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@Sty_Stoned

Im Lebenslauf machen sich praktische Erfahrungen immer gut. Ein Scrum Zertifikat ohne Berufspraxis verfällt auch in der Wertigkeit ... sprich nach 2 oder 3 Jahren ist es egal dass du es hast.

Bzgl. Full Stack - da du ja ein Blumenstrauß an Tätigkeiten hast, konzentriere dich dann auf die Aufgaben wo du tatsächlich Full Stack etwas entwickeln kannst. Schau dir für den Anfang Youtube Videos zu Full Stack an. Programmiere da ggf Projekte nach. -> Zelda Style Game in Python
 
Sty_Stoned schrieb:
Ganz ehrlich? Ich würde die Finger von so "pseydo Zeugs" lassen. Der TüV soll mal schön Autos und andere Sachen begutachten und bei der IHK lohnt höchstens der Technische Betriebswirt.

Ich empfehle immer ganz klar als Weiterbildung international anerkannte Zertifikate wie von Cisco oder Juniper wenn man im Netzwerkbereich unterwegs sein will, PRINCE2 oder ITIL wenn du Richtung Projektmanagement willst oder entsprechende Developer Zertifizierungen fürs Entwickeln und Programmieren.

Sty_Stoned schrieb:
Meine Interessen sind eigentlich die komplette IT, von Softwareentwicklung, Netzwerk, Hardware, ... Am liebsten hätte mein Tag 48 Stunden, weil ich alles machen und können will :-D

Mein Tätigkeitsfeld aktuell: ERP, SQL, Projektierung, DMS, innovaphone TK, Security,...Software entwickeln, vornehmlich Python, C++, JavaScript.

Ich möchte aber nicht auf der Stelle treten und mich auch nebenher weiterbilden. Die Frage ist halt: Wo?
"Wo" musst du für dich alleine festlegen. Was sind deine "Lieblingsschwerpunkte"? Was macht dir Spaß und wo bist du wirklich gut drin? Verabschiede dich schon mal von dem Gedanken, dass Du später noch alles was du aufgeführt hast machen wirst. Such dir ein, maximal zwei Gebiete raus und werde darin richtig gut und freunde dich mit den Gedanken an danach das Unternehmen zu wechseln. Sonst waren die Zertifizierungen meist für die Katz.

Ganz grob unterteile ich es (und das ich jetzt nur meine ganz persönliche Meinung) in: Entweder Netzwerk (Infrastruktur/Security) oder Client Management oder VM/SAN oder Software Entwicklung oder ERP/DMS (Business Intelligence) oder Projektleitung (SCRUM) oder Consulting (Analyse/Datenschutzberater etc.).

Klar gibt es noch andere Spaten aber ich z. B. habe mich mal irgendwann auf Netzwerk spezialisiert (Weiterbildung CCNA - CCNP), lange in dem Bereich tätig gewesen, bin dann doch wieder irgendwann im Bereich Security gelandet (im öD) und bin ab übernächsten Monat Referatsleiter in der Auswertung ("Business Intelligence"/Big Data). => Du kannst also irgendwann noch mal zwischen den Bereichen "rum hüpfen", solltest dich aber nichtsdestotrotz auf ein Gebiet spezialisieren, jedoch bitte nicht mit IHK Scheinen oder irgendwelchen anderen Folkloren, außer du bist beim Staat, dann gelten meist wieder eigene Wege.
 
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_killy_ schrieb:
@Sty_Stoned

Im Lebenslauf machen sich praktische Erfahrungen immer gut. Ein Scrum Zertifikat ohne Berufspraxis verfällt auch in der Wertigkeit ... sprich nach 2 oder 3 Jahren ist es egal dass du es hast.

Bzgl. Full Stack - da du ja ein Blumenstrauß an Tätigkeiten hast, konzentriere dich dann auf die Aufgaben wo du tatsächlich Full Stack etwas entwickeln kannst. Schau dir für den Anfang Youtube Videos zu Full Stack an. Programmiere da ggf Projekte nach. -> Zelda Style Game in Python
Ein Scrum master Zertifikat bringt dir exakt gar nichts. Das ist nur eine kurze online Prüfung mit Fragen, die man auswendig lernen kann. Das wissen auch die Firmen und daher ist das Papier einfach exakt gar nichts wert. Wenn du(der TE) sich in die Richtung entwickeln will, dann ist das aller wichtigste tatsächlich das Vorstellungsgespräch und die Affinität dazu, eine Gesamtorganisatorischr Veränderung zu gestalten und zu begleiten.
 
Vielen lieben Dank für euren tollen Input. Dann werde ich mich in meinen Lieblingthemen eingraben:

Security (nach Din 27001)
ERP (das ist komplett offen, quasi eine grüne Wiese: das interessiert mich neben Security am meißten und hier brauche ich: SQL, (Big) Data, Clients (XML oder Browser), Schnittstellen, Maschinenanbindung, ... )

Dann mach ich mich mal auf die Suche. Wenn jemand Vorschläge oder interessante Links hat, (gerne auch zu Communities oder Selbsthilfegruppen ;-) ) immer her damit :-)

Der Zelda Link ist echt cool geht aber in dem Fall in eine falsche Richtung :-)

Vielen Dank!
 
Sty_Stoned schrieb:
Vielen lieben Dank für euren tollen Input. Dann werde ich mich in meinen Lieblingthemen eingraben:

Security (nach Din 27001)
(...)
Ist eure Firma ISO 27001 zertifiziert?

Prinzipiell sind deine Weiterbildungsideen lobenswert. Nur haben ISO Normen die Eigenschaft, sehr allgemein gehalten zu sein und die jeweiligen Umsetzungen können stark variieren, vor allem mit der Größe des Unternehmens. Sich in einer Norm fortzubilden ohne praktische Erfahrung zu haben halte ich deswegen für schwierig.

Als abstraktes Beispiel:
In einer Norm würde eher so ein Satz stehen "Das Fortbewegungsmittel muss einen Bodenkontakt haben". Ob es jetzt Räder, Rollen oder Ketten am Land oder der Schiffsbug im Wasser ist, das ist dem Anwendungsfall und der Umsetzung überlassen. Gerne kann es auch noch Flügel haben, aus Glas sein oder muss unbedingt 37 Ecken haben.

Wie sagen es Auditoren immer gerne: "Sie müssen wissen, welche Umsetzung für ihr Unternehmen am geeignetsten ist. Es muss nur die Norm erfüllen"

Wenn man generell mit Normen, Zertifizierungen und Audits noch keine Erfahrung gesammelt hat, dann ist das eine eigene Welt die man erst mal verstehen muss.

Ein guter Einstieg ist hier euer QMS und SOP's, halt die Dokumente, in der die Norm abgebildet ist. Danach den Normentext erarbeiten und mit eurer Umsetzung vergleichen und sich auch Gedanken machen, wie man das sonst oder besser umsetzen könnte (27001:2017 Kapitel 10.2)

Ich bin mal so frei und kopiere das ganze, oben erwähnte Kapitel herein, weil es ein schönes Beispiel ist, wie Normen funktionieren:

10.2 Continual improvement
The organization shall continually improve the suitability, adequacy and effectiveness of the information security management system.

Ja, das ist das ganze Kapitel. Wie ich schon sagte, die Norm sagt nur, was man machen soll und nicht wie.

Ich möchte dich weder entmutigen, noch abhalten, sondern einfach nur zeigen, was es heißt, mit Normen zu arbeiten und dir eine Einstiegspunkt geben.
 
Sty_Stoned schrieb:
Ich, 32, B.Sc Angewandte Informatik, Mittelstand mit ca 250 Mitarbeitern. 3 Personen in der IT,
Da bleibt nur eine Sache. Jobwechsel in eine richtige Firma/IT-Firma.
Sty_Stoned schrieb:
Security Officer nach DIN 27000 bzw 27001
Scrum Master bzw Product Owner - Hier blicke ich allerdings nicht durch...
FullStack Stuff aber keine Ahnung wo und wie anfangen...
Berufserfahrung/Projekte schlagen in der IT fast immer jedes Zertifikat.

Niemand will ein "Fullstack" Zertifikat sehen, wenn du ein Fullstack Dev sein willst, dann mache es.
Sty_Stoned schrieb:
Darum auch Scrum - brauche ich eigentlich nicht, finde ich persönlich allerdings spannend und interessant und macht sich immer gut im Lebenslauf.
Wen willst du mit einem Scrum Zertifikat beeindrucken, wenn du nicht in einem Scrum-Team arbeitest und die tatsächliche Arbeitserfahrung damit hast ?

Große und renommierte Arbeitgeber machen sich gut im Lebenslauf - nicht irgendwelche Einsteiger-Zertifikate.
 
Das mit den Zertifikaten ist halt wirklich so ne Sache, wenn du nicht in den ÖD strebst (das sind wirklich Zertifikatshuren) ist es in der IT wie schon einige schrieben eher wichtig was du an Erfahrung und Projekte gesammelt hast und das ggf. später dann mit einem Zertifikat "formal bestätigst".

Die Zertifikatssammelei ist da eher bei Berufen üblich, bei dem eine Norm/Vorschrift ö.ä. ein Zertifikat zwingend vorraussetzt, wie in der Pharmazie, QM, Werkstoffprüfung etc. pp.
 
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