News Konzern-Neuaufstellung: Intel wirft den Chef der Datacenter-Sparte raus

Volker

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Vielleicht hat hier jemand Corporate-Erfahrung:

Wie kann jemand so viele extrem komplexe Bereiche leiten und vor allem mit dem nötigen Hintergrund verstehen? Leute verbringen ihre ganze Karriere nach der Promotion in einem der Bereiche und haben nicht alles aus dem Schirm. Ich habe mich schon im Interview von AnandTech mit Lisa Speltman gewundert, dass der Background in HR und Marketing zum Head of Xeon Group führt.
Die Abteilung Datacenter und AI wird Sandra Rivera unterstellt. Riviera war bei Intel bereits in vielen Abteilungen vom Marketing bis zu Human Ressources zugegen, aber auch in der ehemaligen Network Platforms Group und weiteren technischen Abteilungen. Jetzt wird sie die Entwicklungen für alle Xeons, FPGA und das große Thema Künstliche Intelligenz leiten.
Und kurz vor dem Masterabschluss stehe ich hier blöd da, weil ich in einem fachlich genau passenden Job unverzeihlicherweise mehr Erfahrung mit R als mit Stata habe... ich glaube ich mache was verkehrt, vielleicht probiere ich es auch mal bei Intel. :D
 
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Ich frage mich ja, wie so ein Tag von Frau Rivera konkret aussehen würde.
Einfach ganz stumpf einen Tag lang dokumentiert.

@Volker ich glaube ihr habt ein i zuviel im Namen der Dame :)
 
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Das mit dem schneller werden klappt nur, wenn die Abteilungen eigenständig agieren können, ohne das von oben dann wieder drin rum gerührt wird. Das Intel den GPU Markt seit Jahrzehnten komplett verpennt hat, ist auch nix neues (die IGPU klammern wir mal aus).

Ich bin gespannt ob der dicke Tanker jetzt schnelle Beiboote zu Wasser bringt oder im Grunde sich nix ändert. Bei der Größe die alten Strukturen aufzubrechen wird nicht leicht... ;)
 
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tochan01 schrieb:
Bei der Größe die alten Strukturen aufzubrechen wird nicht leicht...
Jim Keller hat es bei AMD geschafft, mit dem Mandat und der Autorität, jegliche Zöpfe abschneiden zu dürfen. Der Konzern ist aber auch winzig im Vergleich zu Intel. :)
 
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Äh ne hat er nicht. Ihr tut immer so als war alles Jim Keller was AMD jemals geschafft hat. Hört endlich auf damit.
 
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@Looniversity

Wenn Du in dem Bereich arbeitest den Du "gelernt" hast ist das so, dann ist Fachwissen wichtig, aber viel mehr kommt über Erfahrung und Praxis dazu. Hier reden wir aber über Führungspositionen, da geht es weniger um Fachwissen, sondern eher um "Führung". Hier werden eher Generalisten gebraucht und weniger Spezialisten. Es herrscht oft der Irrglaube vor, dass Menschen die fachlich gut in ihrem Job sind, dann auch Führungspositionen bekommen. Da kann klappen, aber oft führt es nur zu schlechten Vorgesetzten. Zumindest dann, wenn man nicht wenigsten versucht zu überprüfen ob diese fachlich gute Person auch Führungsqualitäten besitzt.
 
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Ich Folge auf Twitter Pat und noch ein paar anderen. Es hat etwas gedauert, um zu verstehen das Pat hier gerade öffentlich gemacht hat.


Wer in den ersten Tagen nicht sofort anfängt Veränderung durchzuführen. Schafft es später nicht mehr
 
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Bei so viel Kompetenz von Frau Rivera in den Bereichen Datacenter & AI kann das ja nur zu einem Erfolg führen.
 
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Volker schrieb:
Ihr tut immer so als war alles Jim Keller was AMD jemals geschafft hat
Ich sehe nichts dergleichen in meinem Beitrag? AMD hat viele schlaue Ingenieure, die die Ideen haben und die Arbeit reinstecken. So ein typischer Ingenieur hat aber nicht immer genug zu melden.

Berater-Alltag: Für viel Geld dem Mandanten das verkaufen, was die Mitarbeiter vor Ort berichten, aber vorher schon intern vorgeschlagen haben und ignoriert wurde.
 
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konkretor schrieb:
Es hat etwas gedauert, um zu verstehen das Pat hier gerade öffentlich gemacht hat.
Bitte erzähl doch mal.

Von außen betrachtet sehen die Neubesetzungen doch ganz passend aus. Rivera bringt jahrelange Erfahrung bei Intel und einen Bachelor in Elektrotechnik mit. Professor Elektrotechnik McKeown scheint eine Ikone in seinem Bereich zu sein, inklusive mehrerer auszeichnungen.
 
Looniversity schrieb:
Wie kann jemand so viele extrem komplexe Bereiche leiten und vor allem mit dem nötigen Hintergrund verstehen?
Weil Führung nur sehr begrenzt mit Spezialisierung zu tun hat.
Das sind zwei komplett unterschiedliche Paar Schuhe.
 
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Volker schrieb:
Äh ne hat er nicht. Ihr tut immer so als war alles Jim Keller was AMD jemals geschafft hat. Hört endlich auf damit.
Ian Cutress hat vor ein paar tagen sein Interview mit Keller veröffentlicht, da geht es auch genau um die Frage wie groß sein Einfluss bei Zen war, wäre vllt sogar einen Artikel wert

https://www.anandtech.com/show/16762/an-anandtech-interview-with-jim-keller-laziest-person-at-tesla

Architecturally, I had a pretty good idea what I wanted to build and why. I found people inside the company, such as Mike Clark, Leslie Barnes, Jay Fleischman, and others. There are quite a few really great people that once we describe what we wanted to do, they were like, ‘yeah, we want to do that’. Architecturally, I had some input. There was often decisions and analysis, and people have different opinions, so I was fairly hands-on doing that. But I wasn't doing block diagrams or writing RTL. We had multiple projects going on - there was Zen, there was the Arm cousin of that, the follow-on, and some new SoC methodology. But we did more than just CPU design - we did methodology design, IP refactoring, very large organizational changes. I was hands-on top to bottom with all that stuff, so it makes sense.


IC: A few people consider you 'The Father of Zen', do you think you’d scribe to that position? Or should that go to somebody else?


JK:
Perhaps one of the uncles. There were a lot of really great people on Zen. There was a methodology team that was worldwide, the SoC team was partly in Austin and partly in India, the floating-point cache was done in Colorado, the core execution front end was in Austin, the Arm front end was in Sunnyvale, and we had good technical leaders. I was in daily communication for a while with Suzanne Plummer and Steve Hale, who kind of built the front end of the Zen core, and the Colorado team. It was really good people. Mike Clark's a great architect, so we had a lot of fun, and success. Success has a lot of authors - failure has one. So that was a success. Then some teams stepped up - we moved Excavator to the Boston team, where they took over finishing the design and the physical stuff, Harry Fair and his guys did a great job on that. So there were some fairly stressful organizational changes that we did, going through that. The team all came together, so I think there was a lot of camaraderie in it. So I won't claim to be the ‘father’ - I was brought in, you know, as the instigator and the chief nudge, but part architect part transformational leader. That was fun.
 
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azurlord schrieb:
Es herrscht oft der Irrglaube vor, dass Menschen die fachlich gut in ihrem Job sind, dann auch Führungspositionen bekommen. Da kann klappen, aber oft führt es nur zu schlechten Vorgesetzten. Zumindest dann, wenn man nicht wenigsten versucht zu überprüfen ob diese fachlich gute Person auch Führungsqualitäten besitzt.
Stimme Dir zu, allerdings sollte man als Führungsposition schon einen gewissen EInblick / Fachwissen haben. Wie soll man sonst beurteilen können, ob die eigene Abteilung Murks macht oder nicht?
 
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Raja Koduri wird ebenfalls noch mehr Einfluss im Konzern bekommen. Er leitet fortan die Accelerated Computing Systems and Graphics Group (AXG), die alle Grafiklösungen als auch den Bereich High Performance abdecken wird.
Diese Bindung durch eine höhere Position finde ich recht schlau. Da solche Leute immer nur für ein großes Projekt in die Unternehmen kommen und dann "neue Herausforderungen" bei der Konkurrenz suchen dürfte es viel wert sie sie so lange wie möglich nach diesem großen, eine Projekt weiter im Unternehmen zu halten.
Auch die Besetzung der Netzwerksparte klingt absolut perfekt.
Nur was die Frau für die Spitze der Datacenter Group qualifiziert ist von außen etwas schwer verständlich.
 
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Demon_666 schrieb:
Stimme Dir zu, allerdings sollte man als Führungsposition schon einen gewissen EInblick / Fachwissen haben. Wie soll man sonst beurteilen können, ob die eigene Abteilung Murks macht oder nicht?
Kommt auf die Ebene an.
Das unterste Management ist natürlich noch etwas näher an der Schlammzone, aber danach hört es schnell auf.
 
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Ich hoffe der Dame wurde eine anständige Abfindung gezahlt. Es ist ein Unding, dass sie sich offenbar engagiert hat, dann zu schnell hoch befördert wurde und nun dafür bestraft wird, weil ihre Vorgesetzten zu blöd waren (für die das Ganze eigentlich immer konsequenzlos bleibt).

Das mittlere Management ist echt eine Todeszone. Ganz oben kann dir keiner mehr was, "unten" taucht man bequem in der Masse unter. Aber in der Mitte ist es Achterbahn. Ich hab das auch schon im startup durch - ständig neue Player und Investoren, ständig Stuhlrücken und Ränkespiele, 60h Woche und am Ende wird man unfein abserviert. Ne Danke!

Edit:
Für alle die sich fragen warum die neue jetzt für den Job qualifiziert ist sollten sich Mal das Peter-Prinzip anschauen. Fachliches know how hat - vor allem auf der Ebene - nichts mit Führung zu tun...
 
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Bulletchief schrieb:
Kommt auf die Ebene an.
Das unterste Management ist natürlich noch etwas näher an der Schlammzone, aber danach hört es schnell auf.
Stimmt, ist ja doch logisch das man als Manager irgendwann einfach nur Menschenkenntnis braucht und delegieren muss. Ich habe viele gute Manager kennengelernt die viel anhand ihrer Erfahrung und Bauchgefühl entschieden haben. Und ganz ehrlich.. vereinfachtes Beispiel... ich muss nicht wissen wir man einen AP konfiguriert um zu sagen das das WiFi scheiße ist. ;) Ich frage dann nach ob wir mehr APs brauchen oder da noch mal jemand ran muss um zu optimieren. Aber das muss man dann auch an die Spezis delegieren KÖNNEN.
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Majestro1337 schrieb:
Ich hoffe der Dame wurde eine anständige Abfindung gezahlt. Es ist ein Unding, dass sie sich offenbar engagiert hat, dann zu schnell hoch befördert wurde und nun dafür bestraft wird, weil ihre Vorgesetzten zu blöd waren (für die das Ganze eigentlich immer konsequenzlos bleibt).

Das mittlere Management ist echt eine Todeszone. Ganz oben kann dir keiner mehr was, "unten" taucht man bequem in der Masse unter. Aber in der Mitte ist es Achterbahn. Ich hab das auch schon im startup durch - ständig neue Player und Investoren, ständig Stuhlrücken und Ränkespiele, 60h Woche und am Ende wird man unfein abserviert. Ne Danke!

Edit:
Für alle die sich fragen warum die neue jetzt für den Job qualifiziert ist sollten sich Mal das Peter-Prinzip anschauen. Fachliches know how hat - vor allem auf der Ebene - nichts mit Führung zu tun...
Das ist ja ein ziemliches Sammelsurium von Mumaßungen und Unterstellungen. Nur am Rande, Navin Shenoy ist ein Dude (musste ich aber auch erstnmal nachgucken, das Bild der neuen Managerin leitet etwas in die Irre). Und klar, kann sein das er über irgendwass gefallen ist. Aber als Manager in der Position muss man dann auch mal den Mund auf machen und sich Unterstützung holen oder den Laden verlassen wenns nichts bringt. Manager in der Sphere sind ohnehin immer einen Kaffee vom nächsten Job entfernt, da ist nix mit Vorstellungsrunde. Das ist mehr ein Abendessen mit dem neuen Boss und das Ding ist durch. Shenoy hätte also auch jederzeit gehen können.
 
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