Lampe anbringen: 8 statt 3 Kabel in der Wand?

HaZweiOh

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Liebes Forum,

eine Lampe anzubringen zählt mit Sicherheit zu den Dingen, für die man auch als Laie nicht extra einen Handwerker ruft. Normalerweise gucken da 3 Drähte aus der Decke und man greift im einfachsten Fall zur Lüsterklemme.

Es geht um eine Wohnung, die vor kurzem samt Elektrik kernsaniert wurde. Hinter dem Badspiegel (der durch einen Spiegelschrank ersetzt werden soll) fand ich folgendes, jeweils in einer Wago-Klemme:
2x braun
2x blau
2x grün/gelb
1x schwarz
1x grau

Das ist doch etwas mehr, als ich erwartet hatte.

1. Wisst Ihr, warum der Elektriker dort so ein "Gruppentreffen" arrangiert hat?
2. Kann ich meine Lampe problemlos "dazustecken", in die Wago-Klemmen schwarz / blau / grün-gelb?
3. Das Problem mit dem Spiegelschrank ist, dass jeder der drei Anschlussdrähte aus feinen Litzen besteht, die am Ende (Achtung, jetzt wird es laienhaft :freaky:) in einer Art Messinghülle "zusammengepresst" sind. Diese dicken Hüllen passen nicht in die Wago-Klemmen.

Wie bringe ich jetzt die armen Elektronen in Schwung?
 
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Da wird sicher eine Zuleitung mit 5 Adern ankommen und eine 3 adrige Leitung beispielsweise zur Decke oder so gehen.

Mess doch mal auf welchen Adern Spannung ist.
 
Eh voila:

Lampe 8 Adern_.jpg


Ich verfüge allerdings nur über einen Lügenstift und ein sehr billiges Multimeter, keinen Duspol.

An der Zimmerdecke ist eine weitere Lampe, der Raum hat einen Lichtschalter (keinen Doppel- oder Wechselschalter).

Myron schrieb:
Da wird sicher eine Zuleitung mit 5 Adern ankommen
Auch hier die Frage: warum macht man sowas? 5 Adern kenne ich sonst nur von Drehstrom.
 
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ich würde behaupten, dass in der Dose ein Abzweig gemacht wurde zur Deckenlampe, d.h. du schaltest mit dem Lichtschalter beides. in den freien Anschluss von den Wagos kommt dann dein Badschrank.

könnt mir auch vorstellen, dass einer der beiden (braun oder schwarz) ungeschaltet ist, sodass man beide Möglichkeiten hat
 
Ich vermute(!) braun(L), blau(N) und PEN sind an dieser Stelle durchgeschleift und die einzelnen schwarz und grau gehen über einen Schalter. Messe mit dem Multimeter braun gegen blau (sollte 230 VAC sein), braun gegen PEN (sollte 230 VAC) sein und blau gegen PEN (sollte ca. 0 VAC sein).
 
S.a.M. schrieb:
könnt mir auch vorstellen, dass einer der beiden (braun oder schwarz) ungeschaltet ist, sodass man beide Möglichkeiten hat
DAS wäre allerdings clever! Kann ich mir kaum vorstellen, bei diesem Elektriker :)

Folgendes ist zwar flapsig formuliert, aber schon ernst gemeint: Ich tu' mich ehrlich gesagt (gefühlsmäßig) ein bisschen schwer damit, mein Billigst-Multimeter für 4,95 € (Baujahr 2002) zwischen mich und die 230 V zu hängen. Normalerweise traue ich Ramschartikeln nicht über den Weg. Ich habe es nur zum Messen von Batterien verwendet.

Ihr seid euch ganz sicher, dass ich das mit der Einstellung, die auf dem Foto zu sehen ist, wirklich tun kann, ja?

(Falls ich einen von Euch im Forum schon mal versehentlich genervt habe: jetzt bitte NICHT antworten! :stacheln:
Und falls es Erbschleicher im Forum gibt: ich bin arm wie eine Kirchenmaus!)

Wie löse ich den 3. Punkt des ersten Postings, die Sache mit den verschieden dicken Kabeln / Hüllen (wie heißen die richtig?)
 

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Ich befürchte Dein Lügenstift ist kein Gramm besser als dein "Ramschartikel-Multimeter".

Folgende Probleme:

1. "Undurchsichtige" Verkabelung
2. Elektrotechnischer Laie (ist nicht bös gemeint)
3. Unzureichende(?) Messgeräte

Wenn sich der gesunde Menschenverstand meldet (wie bei Dir gerade) dann sollte man darauf hören. Kennst Du denn Niemanden der vor Ort helfen kann?
 
Mit 2. hast du durchaus Recht ;)

Ich könnte jemanden fragen, würde aber lieber mein Equipment verbessern. Es geht ja immer noch um eine simple Lampe, und ich finde, sowas sollte man selbst können. So lange ich richtig messe (hinter einem vernünftigen Messgerät), und dann den Spiegelschrank anschließe (Sicherung aus), kann ja eigentlich nicht viel passieren.

Es beruhigt mich, dass du meinem 4,95 € Multimeter auch nicht traust. Ich dachte, ihr erklärt mich für verrückt, weil es laut Aufdruck eigentlich dazu taugen sollte und sicherlich auch geprüft wurde.

Wie würdest du denn konkret den Punkt 3) lösen? Wenn ich größere Wago-Klemmen besorge, passen die Drähte aus der Wand wieder nicht. Lüsterklemmen?
 
Ich bin zwar der Meinung, dass man auch mit dem betagten Multimeter (wenn es noch funktioniert) sicher L, N und PEN herausmessen könnte (auf die Genauigkeit kommt es dabei ja nicht an). Aber selbst wenn Du Dir jetzt ein neues Profigerät holst, bleiben die Punkte 1 und 2 bestehen.
 
Hmm, 1) nur bedingt. Die gesamte Elektrik wurde ja gerade frisch installiert, da war also kein Laie dran. Und die Vermutung, dass die Dose einerseits über den Schalter läuft und andererseits direkt am Strom hängt, ist durchaus plausibel.

Ich denke schon, dass ich hinter einem vernünftigen Gerät gut geschützt bin und danach bei abgeschalteter Sicherung den Schrank anschließen kann.

Ein Profigerät würde ich nicht gleich anschaffen wollen, ich dachte an ein Multimeter für 35 € (den "600 V Hochleistungssicherungen" traue ich eher über den Weg) oder an einen Duspol für 30 - 50 €. Für den Alltag interessanter ist wahrscheinlich das Multimeter.
 
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Kann ja nur der Graue oder Schwarze übrig bleiben für die Phase des Spiegelschrankes oder einer zusätzlichen Steckdose.
Viel auswahl hat man ja nicht bei der 5 Adrigen Zuleitung^^
Und immer drann denken wenn man da rumbastelt Sicherung raus und am besten nen Multimeter/Phasenprüfer was nicht unbedingt vom Wühltisch ist
 
Finde mit einem geeigneten Messgerät (Duspol) heraus welches das ankommende Kabel ist und wie die einzelnen Phasen (für den Fall, dass es das 5 adrige Kabel ist) geschaltet sind. Vermutlich ist die Deckenlampe durchgeschleift und deine Spiegelbeleuchtung würde dann mit über den bestehenden Schalter geschaltet werden. Eventuell sind jedoch auch die anderen Phasen (grau und schwarz) unter Spannung, sodass auch eine andere schaltung direkt am Spiegelschrank möglich wäre.

Zum anschließen von Lampen eignet sich beispielsweise die 224-112 von Wago.
https://www.wago.com/de/installationsklemmen/2-leiter-leuchtenklemme/p/224-112
Damit kannst du auf der einen Seite die starren Leiter von der bestehenden UP-Dose abgreifen und auf der anderen Seite den flexiblen Leiter der Leuchte mit Aderendhülse sicher anschließen.

ABER: Mach das nur wenn du dir wirklich sicher bist, was du tust! Nicht, dass am Ende die gesamte Bude abfackelt, weil du einen Fehler gemacht hast.
 
Danke für den Hinweis auf die Wago 224-112, die sieht passend aus.

Ich werde mir ein besseres Gerät besorgen und dann messen. Ich denke, dass die Erklärung (1x mit / 1x ohne Schalter) richtig ist, einen anderen Sinn können die 5 Drähte ja kaum haben. Mit diesen beiden Möglichkeiten ist der Anschluss nicht mehr so schwer.

Sind Geräte für 35 - 40 € denn halbwegs vernünftig für den gelegentlichen Einsatz zu Hause? Würdet ihr (auch für später) ein Multimeter oder einen Duspol nehmen?
 
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zu deinem Multimeter:
Du fasst das Teil ja nur an den Messspitzen an.
Also hast du ja nur da das Risiko eines Elektrischen Schlags.
Wie sieht da die Isolation aus? Brüchig? OK?

Ob das Teil 230V Messen kann (warum nicht?) siehst du ja, wenn die Lampe an ist und du misst.
Irgendwo sollte es dann einen Ausschlag geben.

Für Arbeiten an 230V würde ich auf alle fälle einen Duspol nehmen.
Nix zum einstellen = nix was falsch eingestellt werden kann.
 
Phasenprüfer was nicht unbedingt vom Wühltisch ist

Was wäre denn dann kein Phasenprüfer vom Wühltisch? Die Dinger sind immer schrott.

Und immer drann denken wenn man da rumbastelt Sicherung raus
Wie will man den was messen wenn die Sicherung draußen ist?

Im vorliegendne Fall muss man halt einfach messen und schauen wie was, angeschlossen ist, im Hausbereich kann man sich nicht auf Farben verlassen.
r L, N und PEN herausmessen könnte

2. Elektrotechnischer Laie (ist nicht bös gemeint)

Der Laie bist in dem Fall wohl leider du. Die Farbgebung hier deutet nicht auf einen PEN hin, ich bezweifle das du überhaupt weißt was ein PEN ist.
Ein PEN muss immer grün/gelb sein und hat am Ende eine blaue Markierung. (Unter der Erde bei großem Querschnitt auch umgekehrt)
Zudem sieht mir das eher nicht nach einem Querschnitt von 10mm² aus.

Zudem gibt es diesen nur in einem TN-C System, woher willst du wissen das kein TT System vorliegt oder TN-S?

Weiterhin wird ein PEN heute in der Haustechnik kaum noch verwendet, das ist eher ein Thema des VNB der sich dann eine Leitung spart wenn er mit großem Querschnitt die HV anfährt.


Also höre bitte auf solche Tipps zu geben, wenn du nicht mal die Grundlagen richtig weißt.
 
"Was wäre denn dann kein Phasenprüfer vom Wühltisch? Die Dinger sind immer schrott. "

Die Frage stellt sich meist nicht das sieht man schon am Preis.
Wie oft seh Ich Leute mit Geräten die keine 10 Euro gekostet haben und dann nicht zuverlässig anzeigen.

"Wie will man den was messen wenn die Sicherung draußen ist?"

Die Frage erübrigt sich von selbst.
Messen und rumbasteln sind verschiedene Sachen.
Es sollte klar sein das er erst mist und schaut was was ist, und dann beim Basteln sichergeht das auch alles korrekt Spannungsfrei ist.
In diversen Fällen hab Ich schon erlebt das irgendwo noch ne Fremdspannung herkam weil die da gepfuscht haben
 
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Die Frage stellt sich meist nicht das sieht man schon am Preis.
Wie oft seh Ich Leute mit Geräten die keine 10 Euro gekostet haben und dann nicht zuverlässig anzeigen.

Du schreibst von Phasenprüfern, das ist in der Regel der Lügenstift mir wäre neu das der was anzeigen kann ound mehr als 10 Euro kostet.
 
brettler schrieb:
Weiterhin wird ein PEN heute in der Haustechnik kaum noch verwendet, das ist eher ein Thema des VNB der sich dann eine Leitung spart wenn er mit großem Querschnitt die HV anfährt.

Also höre bitte auf solche Tipps zu geben, wenn du nicht mal die Grundlagen richtig weißt.
Du hast Recht, in der Haustechnik ist ein PEN (kombinierter Schutz- und Neutraleiter) nicht mehr Stand der Technik und bei Neuinstallationen schon lange nicht mehr zulässig. Ab dem Hausanschluss gehen L1, L2, L3, N und PE getrennte Wege. Ich meinte mit PEN den Schutzleiter, der heißt richtigerweise PE, zu erkennen an meinem Beitrag...

"Messe mit dem Multimeter braun gegen blau (sollte 230 VAC sein), braun gegen PEN (sollte 230 VAC) sein und blau gegen PEN (sollte ca. 0 VAC sein)."

Das mit PEN der PE gemeint war erkennt der Elektrotechniker an "blau gegen PEN (sollte ca. 0 VAC sein)", denn einen Potenzialunterschied zwischen Neutral- und Schutzleiter kann es bei einem kombinierten Schutz- und Neutralleiter nicht geben.

Es ging darum herauszufinden, wo liegt L (dauerhaft und eventuell schaltbar), wo liegt N und wo liegt PE.
 
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