LGBTQI und das heteronormative Weltbild

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Zeitlupe

Gast
Hallo, da das Thema in einem anderen Thread angerissen wurde und andere Themen hierzu leider geschlossen worden sind, möchte ich mal versuchen das Thema über einen anderen Ansatz zu diskutieren. Bei den anderen Themen ging es ja um konkrete Themen, wie etwa dem Transsexuellengesetz. Ich möchte jetzt nicht über eine bestimmte Maßnahme diskutieren, sondern über eure Ideen und Meinungen als Problemlösungsansätze.

Dieser Artikel hier stellt eine Umfrage dar, nach der sich in Deutschland 10,9% als nicht ausschließlich heterosexuell identifizieren, währenddessen sind es in Ungarn nur 1,4%. Der Artikel erwähnt dabei eine möglicherweise kulturelle Erklärung für diese Diskrepanz, welche durch externe Repression seitens Mehrheitsgesellschaft entstehen.

https://www.vice.com/de/article/xdp5dw/deutschland-ist-das-queerste-land-europas

Generell denke ich, dass eine weitere Begründung des Einflusses der Akzeptanz durch die Mehrheitsgesellschaft nicht nötig, da offensichtlich, ist. Wer als Folge vom sozialen Leben weitestgehend ausgeschlossen wird, überlegt es sich sicherlich zweimal ob das Ausleben der eigenen Geschlechtsidentität gewagt wird, oder eben nicht.

Diese Studien auch immer mit Vorsicht zu genießen. Die Geschlechtsidentität ist etwa losgelöst von der Sexualität, was aufgrund der Definitionsprobleme in Umfragen schwierig empirisch zu erfassen ist. Dieser Artikel hier verdeutlicht die Problematik gut und betont auch die altersbedingten Unterschiede: https://www.theguardian.com/society/2015/apr/05/10-per-cent-population-gay-alfred-kinsey-statistics

Hieraus lässt sich also zusammenfassen:
Es gibt neben offen heteronormativen Menschen und Menschen die eine nicht binäre Geschlechtsidentität haben und offen ausleben, auch immer eine Dunkelziffer an Menschen, die eine nicht binäre Geschlechtsidentität haben und diese nicht offen ausleben. Mutmaßlich aus Furcht vor externer Repression.

Maßnahmen, die die Sichtbarkeit von nicht binären Menschen erhöhen sollen, wie etwa das Gendern oder Aufklärung über Geschlechtsidentitäten im Schulunterricht, werden immer wieder kritisiert. Dabei fallen dann Begriffe wie Genderwahn oder Frühsexualisierung.
Auch in späteren Lebensphasen gibt es häufig Benachteiligungen, wie etwa im Arbeitsleben, bei denen etwa 30% der LGBTQI Menschen schon Diskriminierungserfahrungen gemacht haben. (https://www.diw.de/de/diw_01.c.7981..._hoch_gebildet_und_oftmals_diskriminiert.html )

Ich übernehme einfach mal folgende Einteilung der Lebensphasen des Menschen im sozialen Zusammenleben:

Schulzeit, Berufsausbildung/Studium, Erwerbsleben, Rente
(https://de.wikipedia.org/wiki/Lebensphase)

Nun zum Thema dieses Threads:

Herrscht eurer Meinung nach in den entsprechenden Lebensphasen ein gesellschaftliches Klima, welches es LGBTQI Menschen erlaubt ihre Geschlechtsidentität offen auszuleben ohne diskriminiert zu werden?
Wenn nein, was könnten eurer Meinung nach die bestimmenden kulturellen Ursachen für dieses Klima sein und durch welche Maßnahmen könnte man diese Beheben?
 
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Zeitlupe_1982 schrieb:
Herrscht eurer Meinung nach in den entsprechenden Lebensphasen ein gesellschaftliches Klima, welches es LGBTQI Menschen erlaubt ihre Geschlechtsidentität offen auszuleben ohne diskriminiert zu werden?

Es fängt ja schon bei so einfachen Sachen an wie "welche Toilette darf/muss ich benutzen?", "welche Umkleide darf/muss ich benutzen?". Wenn man die Transition mitmacht, drückt man ja nicht einen einfachen Knopf wo man von heute auf morgen wie das andere Geschlecht aussieht. Sowas braucht Zeit, und in dieser Zwischenzeit passe ich in keiner der Kategorien.

Dazu möchte ich mal kurz die Passagee von 17:40 bis 18:30 von Alex zitieren:


Sorry, aber das geht gar nicht. Wenn ich mir das so anhöre, kommen in mir Zweifel ob es für mich richtig ist den Weg zu gehen oder ob ich nicht lieber mein leben lang im falschen Körper stecken bleibe und die Kröte schluck... sorry, aber wir leben im Jahr 2022. Das kann es nicht sein.
 
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Wenn nein, was könnten eurer Meinung nach die bestimmenden kulturellen Ursachen für dieses Klima sein und durch welche Maßnahmen könnte man diese Beheben?
nimmst du vorweg, dass es zwingend kulturelle Ursachen sein müssen, die zu Situationen führen, welche von den von dir genannten Menschen als diskriminierend wahrgenommen werden.

Mir persönlich ist diese ganze Geschlechterdiskussion inzwischen größtenteils egal. In meinem weiteren Bekannten- und Kollegenkreis gibt es lesbische Frauen und schwule Männer. Von anderen Konstellationen weiß ich zumindest nichts.

Unter den Schwulen gibt es mehrere, deren extrem extrovertiertes und lautes Auftreten mir inzwischen so dermaßen auf die Nerven geht, dass ich diese Personen ganz bewusst meide. Möglichweise empfinde diese dies als diskriminierend. Wenn das so ist, dann hat das jedenfalls keinen kulturellen Hintergrund, sondern dient meinem Selbstschutz.

Mit allen anderen komme ich hingegen wunderbar aus.
 
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Hallo

Capet schrieb:
Unter den Schwulen gibt es mehrere, deren extrem extrovertiertes und lautes Auftreten mir inzwischen so dermaßen auf die Nerven geht, dass ich diese Personen ganz bewusst meide.
Genau das ist der springende Punkt, mir ist es völlig egal wer wie lebt, wer wen liebt oder wer sich wie fühlt, soll doch jeder machen wie er will.
Mir geht dieses übertrieben extrovertierte Verhalten langsam aber auch auf die Nerven, das ist nicht nur extrovertiert das ist schon aufdringlich.
Wieso sagen so viele Homosexuelle anderen schon beim kennenlernen das sie homosexuell sind ? Ich sage anderen beim kennenlernen doch auch nicht das ich auf große Brüste stehe.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Wieso sagen so viele Homosexuelle anderen schon beim kennenlernen das sie homosexuell sind ? Ich sage anderen beim kennenlernen doch auch nicht das ich auf große Brüste stehe.

Ist mir noch nie passiert.
Was mir hingegen auffällt, dass es viele Menschen gibt welche ihre heteronormative Sichtweise anderen aufzwingen wollen.

Da frag ich mich: Was soll der scheiß?
 
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Zeitlupe_1982 schrieb:
Dieser Artikel hier stellt eine Umfrage dar, nach der sich in Deutschland 10,9% als nicht ausschließlich heterosexuell identifizieren, währenddessen sind es in Ungarn nur 1,4%. Der Artikel erwähnt dabei eine möglicherweise kulturelle Erklärung für diese Diskrepanz, welche durch externe Repression seitens Mehrheitsgesellschaft entstehen.

https://www.vice.com/de/article/xdp5dw/deutschland-ist-das-queerste-land-europas
komische Schlussfolgerung. Da steht das 10,9% nicht ausschließlich heterosexuell sind, schließt also Leute die mal "Bi" ausprobieren mit ein. Das Narrativ dass verbreitet wird im Artikel ist jedoch dass diese dann sofort "trans" sind.

Zeitlupe_1982 schrieb:
Generell denke ich, dass eine weitere Begründung des Einflusses der Akzeptanz durch die Mehrheitsgesellschaft nicht nötig, da offensichtlich, ist. Wer als Folge vom sozialen Leben weitestgehend ausgeschlossen wird, überlegt es sich sicherlich zweimal ob das Ausleben der eigenen Geschlechtsidentität gewagt wird, oder eben nicht.
dass ausschließen passiert faktisch nicht. Es ist eher die Tendenz dass diese Personen merken wer ihre Freunde sind und wer nicht.

Zeitlupe_1982 schrieb:
Hieraus lässt sich also zusammenfassen:
Es gibt neben offen heteronormativen Menschen und Menschen die eine nicht binäre Geschlechtsidentität haben und offen ausleben, auch immer eine Dunkelziffer an Menschen, die eine nicht binäre Geschlechtsidentität haben und diese nicht offen ausleben. Mutmaßlich aus Furcht vor externer Repression.
Warum wird hier wiederholt negativ-konjungiert Argumentiert. Das hilft der Debatte nicht.

Zeitlupe_1982 schrieb:
Maßnahmen, die die Sichtbarkeit von nicht binären Menschen erhöhen sollen, wie etwa das Gendern oder Aufklärung über Geschlechtsidentitäten im Schulunterricht, werden immer wieder kritisiert. Dabei fallen dann Begriffe wie Genderwahn oder Frühsexualisierung.
Der Kritik kann ich mich anschließen. Es ist halt einfach so dass die meisten Menschen erst so mitte 20 Anfangen wirklich sich in ihrere Identität und Geschlecht wohl zu fühlen. Wenn man in der Phase damit Anfängt zu "transitieren" kann ja im später verlinkten Youtube-Video gut nachvollzogen werden was für ein Fehler das ist.

Zeitlupe_1982 schrieb:
Herrscht eurer Meinung nach in den entsprechenden Lebensphasen ein gesellschaftliches Klima, welches es LGBTQI Menschen erlaubt ihre Geschlechtsidentität offen auszuleben ohne diskriminiert zu werden?
Im Westen ja.

Karan S'jet schrieb:
Es fängt ja schon bei so einfachen Sachen an wie "welche Toilette darf/muss ich benutzen?", "welche Umkleide darf/muss ich benutzen?". Wenn man die Transition mitmacht, drückt man ja nicht einen einfachen Knopf wo man von heute auf morgen wie das andere Geschlecht aussieht. Sowas braucht Zeit, und in dieser Zwischenzeit passe ich in keiner der Kategorien.
Das Argument wird zwar in den jüngeren Debatten gerne ins Feld geführt ist aber Blödsinn. Trans bedeutet halt dass jemand einen Wechsel vollzogen hat und nicht dass diese Phase ewig andauert. Auch wenn es gerne so dargestellt wird. Gerne wird das mit dem noch "fehlenden" Elementen des Wunschgeschlechtes das man noch nicht vollständig abbildet argumentiert.

Capet schrieb:
nimmst du vorweg, dass es zwingend kulturelle Ursachen sein müssen, die zu Situationen führen, welche von den von dir genannten Menschen als diskriminierend wahrgenommen werden.

Mir persönlich ist diese ganze Geschlechterdiskussion inzwischen größtenteils egal. In meinem weiteren Bekannten- und Kollegenkreis gibt es lesbische Frauen und schwule Männer. Von anderen Konstellationen weiß ich zumindest nichts.
gehe ich voll mit. Es interessiert ja niemanden.

Capet schrieb:
Unter den Schwulen gibt es mehrere, deren extrem extrovertiertes und lautes Auftreten mir inzwischen so dermaßen auf die Nerven geht, dass ich diese Personen ganz bewusst meide. Möglichweise empfinde diese dies als diskriminierend. Wenn das so ist, dann hat das jedenfalls keinen kulturellen Hintergrund, sondern dient meinem Selbstschutz.
Konnte ich so auch nachvollziehen. Es gibt eine gewisse Überidentifizeirung mit der dann alles begründet wird.

Karan S'jet schrieb:
Sorry, aber das geht gar nicht. Wenn ich mir das so anhöre, kommen in mir Zweifel ob es für mich richtig ist den Weg zu gehen oder ob ich nicht lieber mein leben lang im falschen Körper stecken bleibe und die Kröte schluck... sorry, aber wir leben im Jahr 2022. Das kann es nicht sein.
Was ist da jetzt genau dein Punkt?

Karan S'jet schrieb:
Ist mir noch nie passiert.
Was mir hingegen auffällt, dass es viele Menschen gibt welche ihre heteronormative Sichtweise anderen aufzwingen wollen.
Schwer zu verargumentieren, dass wenn 0,2% einer Bevölkerung Gesprächsmittelpunkt sind es so dazustellen dass die Mehrheit versucht "Sichtweisen anderen aufzuzwingen".
 
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Hallo

GrayWolf schrieb:
Es ist halt einfach so dass die meisten Menschen erst so mitte 20 Anfangen wirklich sich in ihrere Identität und Geschlecht wohl zu fühlen.
Bei uns im Krankenhaus werden leider auch minderjährige umoperiert und das finde ich mehr als problematisch.
Ein junger Mensch weiß oft nicht ob das nur eine Phase ist oder ob er das wirklich dauerhaft möchte, möchte Max Mustermann nur Kleidchen tragen oder will er wirklich dauerhaft eine Frau werden.
Ich finde den Artikel nicht mehr, es gab in England vor kurzem den Fall das ein 16 jähriger eine Frau werden wollte, als er 17 Jahre wurde bekam er die OP genehmigt, mit 19 Jahren hat er sich dann entschieden wieder ein Mann zu werden (was dann auch durchgeführt wurde) und dann war er unglücklich das er nicht wie vorher und auch noch entstellt aussah.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Bei uns im Krankenhaus werden leider auch minderjährige umoperiert und das finde ich mehr als problematisch.
Ein junger Mensch weiß oft nicht ob das nur eine Phase ist oder ob er das wirklich dauerhaft möchte, möchte Max Mustermann nur Kleidchen tragen oder will er wirklich dauerhaft eine Frau werden.
Richtig, auch beim Geschlecht muss man das mit dem "auf der anderen Seite ist das Gras immer grüner" erst begreifen. Hat ja einen Grund warum mit mitte 20 bei einem sehr großen Teil der jungen Menschen das "glow up" beginnt.

Tomislav2007 schrieb:
Ich finde den Artikel nicht mehr, es gab in England vor kurzem den Fall das ein 16 jähriger eine Frau werden wollte, als er 17 wurde bekam er die OP genehmigt, mit 19 hat er sich zurück dann entschieden wieder ein Mann zu werden und war dann unglücklich das er nicht wie vorher und auch noch entstellt aussah.
Meinst du vll "Keira Bell"?
https://www.theguardian.com/society...ers-ruling-for-under-16s-tavistock-keira-bell
 
Tomislav2007 schrieb:
Ich finde den Artikel nicht mehr, es gab in England vor kurzem den Fall das ein 16 jähriger eine Frau werden wollte, als er 17 Jahre wurde bekam er die OP genehmigt, mit 19 Jahren hat er sich dann entschieden wieder ein Mann zu werden (was dann auch durchgeführt wurde) und dann war er unglücklich das er nicht wie vorher und auch noch entstellt aussah.

Du verschweigst, dass die Rate der "Bereuer" im einstelligen Prozentbereich liegt.
Übrigens ist in dem verlinkten Video oben auch eine Person drin, die erst den einen Weg und danach wieder zurück gegangen ist - und in beiden Fällen sehr glücklich war.
 
Hallo

GrayWolf schrieb:
Meinst du vll "Keira Bell"?
Ne, bei dem Fall den ich meine war es anders herum, ein Jungendlicher Mann ist erst Frau und dann wieder Mann geworden.

Karan S'jet schrieb:
Du verschweigst, dass die Rate der "Bereuer" im einstelligen Prozentbereich liegt.
Jeder Bereuer ist einer zuviel.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Jeder Bereuer ist einer zuviel.

Grüße Tomi

Jede Person, welche im falschen Körper leben muss und deswegen eventuell Suizidgedanken hat ist eine zu viel.
In dem genannten Fall haben auch ganz klar die beratenden Ärzte versagt. Hier in Deutschland muss man ja entsprechende Gutachten erbringen und das finde ich auch gut so.

Aber der Gutachter muss eben auch gut sein. Hab da schon von div. sexuellen Übergriffen gehört.
 
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Ich weiß auch nicht, ob es wirklich hilfreich für orientierungslose Jugendliche ist, das "alles möglich" ist.
In meiner Jugend gabs halt nur bi, schwul oder lesbisch, heute sind die Varianten fast zahllos, eine passende Richtung zu finden und zu leben scheint mir da noch komplizierter als damals
Natürlich kann und soll jede/e nach eigener Vorstellung glücklich werden, doch ob eine große Auswahl auch wirklich die große Freiheit darstellt hab ich mich schon oft gefragt.
 
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Tomislav2007 schrieb:
Genau das ist der springende Punkt, mir ist es völlig egal wer wie lebt, wer wen liebt oder wer sich wie fühlt, soll doch jeder machen wie er will.
Ja merkt man. So egal das du dir ganz viele sorgen um jugendliche machst und meinst zu wissen, was für sie gut und richtig ist.

Zum Thema bezahlt die allgemeinheit: zu kleiner/großer penis/brüste wird auch ganz selbstverständlich bezahlt, wenn es für medizinisch/psychlogisch nötig erachtet wird. Aber bei der frage um transmenschen machen sich dann darüber leute gedanken, denen laut eigener Bekundung das thema vollkommen egal ist…
 
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Hallo

Erkekjetter schrieb:
So egal das du dir ganz viele sorgen um jugendliche machst und meinst zu wissen, was für sie gut und richtig ist.
Da hast du mich völlig falsch verstanden, ich mache mir keine Sorgen um die Jugendlichen.
Ich mache mir Sorgen um die sinnlos verballerte OP Zeit/Belegung, bei uns haben z.B. die plastischen Chirurgen oberste Priorität im OP weil sie am meisten Geld bringen, in dieser OP Zeit hätte man wichtigere/dringendere OP's an anderen Kranken/Verletzten durchführen können. Ich mache mir auch Sorgen um das sinnlos verballerte Geld der Gemeinschaft die oft einiges mitbezahlen darf/muss.

Erkekjetter schrieb:
Aber bei der frage um transmenschen machen sich dann darüber leute gedanken, denen laut eigener Bekundung das thema vollkommen egal ist…
Das Thema ist mir auch egal, mir ist es aber nicht egal wer das Thema bezahlt, die selber oder die Gemeinschaft, du weißt/glaubst nicht was bei den Ärzten und Psychologen (die dem Verdienst nicht abgeneigt sind) für ein Schmu betrieben wird um die Gemeinschaft beim bezahlen mit ins Boot zu holen.

Grüße Tomi
 
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GrayWolf schrieb:
komische Schlussfolgerung. Da steht das 10,9% nicht ausschließlich heterosexuell sind, schließt also Leute die mal "Bi" ausprobieren mit ein. Das Narrativ dass verbreitet wird im Artikel ist jedoch dass diese dann sofort "trans" sind.
Wo entnimmst du das aus dem Artikel? Da steht einfach nur, dass es keinerlei Erhebungen zu Transsexuellen/Bis gibt.

GrayWolf schrieb:
dass ausschließen passiert faktisch nicht. Es ist eher die Tendenz dass diese Personen merken wer ihre Freunde sind und wer nicht.
Wenn man vorher befreundet war und sich dann die Freundschaft auflöst weil man transitioniert oder bi/homosexuell ist, ist es doch ein ausschließen. Die Sexualität spielt ja bei der Freundschaft (meistens xD) überhaupt keine Rolle.

Tomislav2007 schrieb:
Jeder Bereuer ist einer zuviel.
Das Stimmt, aber die Anzahl der Bereuer kann niemals als Argument gegen die verwendet werden, die es nicht bereuen. Da muss man eben an die Diagnostik gehen um alle Bereuer präventiv zu erkennen.
GrayWolf schrieb:
Of these, 2242 (13.1%) reported a history of detransition.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8213007/
von denen 82,5% aufgrund externer Zwänge detransitionieren. Und vom Bereuen steht dort auch nichts. Es gibt auch viele die die transition später wieder aufnehmen, wenn sie sich von ihrem Umfeld emanzipieren konnten und einen unterstützenden AG/Freunde gefunden haben.

GrayWolf schrieb:
Es ist scohn eine beachtliche Logik. Da wird was davon erzählt dass das körperliche Geschlecht nicht ausschlaggeben ist, aber die Allgemeinheit soll dann bei einer Trans-Person genau das bezahlen. Unglaublich. Was kommt als nächstes: Dass die Allgemeinheit die Kleider auch noch kauft?
Zunächst einmal ist es nicht einfach nur eine fehlende Identifikation mit dem eigenen Körper, sondern auch eine klinisch diagnostizierte Geschlechtsdisphorie die behandelt wird durch die Angleichenden Maßnahmen. Zweitens ist es völlig gängig, dass Krankenkassen auch Lebensqualitätssteigernde Maßnahmen finanzieren. Unfallopfer bekommen auch eine Prothese, obwohl sie auch z.B. mit einem Bein/Arm weiterleben könnten. Sollte sich die Krankenkasse eurer Meinung nach nur um "Lebenserhaltung" kümmern?
 
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Hallo

Zeitlupe_1982 schrieb:
Das Stimmt, aber die Anzahl der Bereuer kann niemals als Argument gegen die verwendet werden, die es nicht bereuen.
Das ist richtig, ich habe mich auch nie gegen eine Geschlechtsumwandlung ausgesprochen.
Ich finde nur das man minderjährige nicht umoperieren sollte, das ist zu früh, Jugendliche haben oft nur eine Phase aus der sie "heraus wachsen".

Zeitlupe_1982 schrieb:
Da muss man eben an die Diagnostik gehen um alle Bereuer präventiv zu erkennen.
Das scheitert in der Realität oft daran das man damit viel Geld verdienen kann, einige Ärzte/Psychologen wollen die Bereuer nicht immer sehen.

Grüße Tomi
 
Tomislav2007 schrieb:
Ich mache mir Sorgen um die sinnlos verballerte OP Zeit/Belegung, bei uns haben z.B. die plastischen Chirurgen oberste Priorität im OP weil sie am meisten Geld bringen, in dieser OP Zeit hätte man wichtigere/dringendere OP's an anderen Kranken/Verletzten durchführen können.

Ich kenne zufällig die Kliniken welche MtF GAOPs durchführen. Das sind ausnahmslose Ärzte welche nur auf diesen Bereich spezialisiert sind. Teilweise sind es auch private Kliniken welche nur darauf spezialisiert sind.

Aber nach deinem Gedankengang muss man die Leute erstmal zur Covid Impfung zwingen. Denn schließlich würden die ungeimpfte nur unnötig volle Kliniken bedeuten.

Tomislav2007 schrieb:
wenn der Arzt und Psychologe

Psychiater, nicht Psychologe.

Erkekjetter schrieb:
Zum Thema bezahlt die allgemeinheit: zu kleine [...] brüste wird auch ganz selbstverständlich bezahlt, wenn es für medizinisch/psychlogisch nötig erachtet wird.

So pauschal gesagt leider nein. Die Krankenkasse zahlt man nur, wenn man nach min. 2 Jahren eine Körbchengröße kleiner als A hat. Und auch dann muss man mit den Krankenkassen kämpfen.

Erkekjetter schrieb:
Aber bei der frage um transmenschen machen sich dann darüber leute gedanken, denen laut eigener Bekundung das thema vollkommen egal ist…

... und sich damit auch überhaupt nicht auskennen. Das ist das eigentliche Problem. Ist aber fast überall in der Politik so.
 
Tomislav2007 schrieb:
ein Schmu betrieben wird um die Gemeinschaft beim bezahlen mit ins Boot zu holen.
Und wo sind deine bedenken da bezüglich großen/kleinen geschlechtsteilen heterosexueller? Wo deine empörung bezüglich homöopathie? Kostet alles die allegemeinheit erheblich mehr. Und warum setzt du nicht bei diesen ärzten sondern stattdessen bei den betroffenen?
 
Ich habe an der Studie, die Eingangs als Diskussionsgrundlage zitiert wird so meine Zweifel.
Zitat aus dem verlinkten Artikel:
Eine Erklärung für diese Zahlen könnte auch in der neuen Umfragetechnik liegen. Schon seit Jahren werden klassische Meinungsforschungsinstitute kritisiert, weil sie hauptsächlich auf Anrufe im Festnetz setzen. Blöd nur, dass immer weniger Menschen Festnetzanschlüsse haben. In dieser neuen Umfrage wurden Nutzer über Online-Kampagnen befragt, die hauptsächlich mobil beantwortet wurden.
Hier wird suggeriert, dass diese "neue Umfragetechnik" etwas gutes sei. Das Gegenteil ist der Fall!
Man setzt auf diese Methodik ausschließlich aus Kostengründen, weil klassische Methoden eben teuer sind und in Corona Zeiten schwerer durchführbar. Verräterisch hier schon "wurden Online-Kampanen" befragt. Das ist für mich eine nette Umschreibung für "Repräsentativität kannste in die Tonne kloppen".

Die Umfrageforschung hat traditionell mit dem Bekennerprinzip zu kämpfen. Auch bei uns. D.h., Befragte bekennen sich nur ungern zu abweichenden Dingen, das können rechte Parteien oder eben anderes Sexualverhalten sein. Ist die Repräsentativität gewährleistet, kann man das über sogenannte Gewichtungsfaktoren einrechnen, die auf Empirie beruhen. Bei Online Umfragen hat man ggf. nun den genau umgekehrten Effekt, da sich "jeder gerne zu allem" äußern möchte, insbesondere wenn es ihm ein Anliegen ist. Insbesondere anonym.
Ich bin daher sehr skeptisch, was das Ergebnis insgesamt betrifft. Der Trend kann aber trotzdem gegeben sein.

Mal ein Beispiel zu einem ähnlichen Thema, wo ich an dem Projekt mitgewirkt hatte. Thema war das Sexualverhalten und insbesondere Sexualpraktiken. Warum das Ganze? AIDS war gerade auf dem Vormarsch und man hatte so gut wie keine Erkenntnisse zum Thema. Wie schafft man es aber bevölkerungsrepräsentativ mit hoher Fallzahl die Befragten dazu zu veranlassen, sich hierzu offen zu äußern? Man hat hier klassisch at random (Zufallsstichprobe) Personen ausgewählt, sie persönlich angesprochen, hat sie aber nicht direkt befragt, sondern einen Fragebogen als Selbstausfüller hinterlassen und glaubwürdig dargestellt, dass sie diesen völlig anonym an das beteiligte Institut zurück senden können, ohne dass Rückschlüsse auf ihre Identität möglich sind. Und das hat erstaunlich gut funktioniert. Die klassische Ausschöpfung wurde zwar nicht ganz erreicht, aber auf Grund des sensiblen Themas konnte man zufrieden sein.
Das Ganze war natürlich ziemlich aufwendig und definitiv nicht ganz billig!
Jetzt bitte keine Diskussion über Methodik in der Meinungsforschung, ich wollte nur darstellen, wie wichtig es ist, gerade bei so sensiblen Themen bestimmte Standards anzuwenden um wenigstens halbwegs mit den Daten hausieren gehen zu können. Onlineumfragen mit zweifelhaften Stichproben sind dazu nicht unbedingt geeignet und eben als Diskussionsgrundlage mit Vorsicht zu genießen.
 
Was ist an der feststellung falsch, dass immer mehr menschen keinen festnetzanschluss haben? Grade in den jüngeren, offeneren generationen? Und wieso ist online direkt für die tonne in bezug auf repräsentativ?

Wenn du das faktisch belegen kannst, okay. So ist das einfach nur das, was du der quelle vorwirfst…
 
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