Mikrofon das nur meine Stimme direkt davor aufnimmt?

donnie91

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Moin,

ich wollte ein Aufnahmemikrofon an meinem Tisch befestigen (so wie es viele youtuber zB. haben) um nicht mehr auf ein Headset angewiesen zu sein. Ich habe ein Trust GXT255+ aktuell hier und nun habe ich aber das Problem, dass das Mikrofon deutlich mehr unerwünschtes (wie Musik/ingame Sound aus den Lautsprechern) aufnimmt, als mein Headset Mikrofon (Logitech G Pro wireless).

Wie kann das sein? Diese "Studio" Mikros haben doch extra Nierencharakteristik, damit sowas eben nicht passiert?
Wieso macht mein kleines Mikrofon vom Headset das soo viel besser (bei gleicher Entfernung zum Mund)?
Die Qualität der Stimme ist natürlich beim Trust deutlich besser aber mit den Nebengeräuschen unmöglich mit anderen zu sprechen, ohne die zu nerven.

Danke & Gruß
Donnie
 
Kann ja zum Beispiel auch Schallreflexion von den Wänden oder Möbeln sein.

Was ist denn genau der Anwendungsfall? Du möchtest keine Kopfhörer tragen, aber dennoch deine Stimme aufnehmen, richtig?
 
donnie91 schrieb:
Wieso macht mein kleines Mikrofon vom Headset das soo viel besser (bei gleicher Entfernung zum Mund)?
Weil bei den meisten Gaming-Marken schlichtweg keine Leute beauftragt werden, die einen soliden Background in der Entwicklung von Richtmikrofonen haben.

Kannst es ja mal mit einem ordentlichen Markenmikrofon probieren. Zum Beispiel einem Audio Technica.
Ansonsten einfach Noise Supression á la RTX Voice drüberlegen.

Stöf schrieb:
Ein Studiomikrofon ist eben sehr viel empfindlicher.
Sagen wir es mal so: Es zeichnet eine deutlich weitere Bandbreite auf. Headsetmikrofone sind im Frequenzspektrum oben- und untenrum meist deutlich beschnitten. Der Fokus liegt auf dem für Sprachverständlichkeit relevanten Teil. Gleiches gilt auch für die Dynamik, d.h. das Vermögen, eine möglichst weite Spanne zwischen lauten und leisen Geräuschen aufzuzeichnen. Am unteren Ende limitiert bei Headsets meist das Eigenrauschen. Auch das kann viel Störschall im Raum überdecken. Der Rest wird bei den meisten Soundkarten dann sowieso noch mal durch einen aggressiven Filter in der Software unterdrückt.

Vorteil beim höherwertigeren "Studiomikro":
Man kann all diese "störenden" Teile bei Bedarf selektiv per Plugin wieder rausschneiden.
  • High-Cut
  • Low-Cut
  • Noise Gate
 
Zuletzt bearbeitet:
Nierencharakteristik sagen aber kein solches Mikrofon gekauft haben... Kein Wunder..

Aber nen "teures" Mikrofon gekauft..
 
Ich sags mal direkt. Das Ding ist billiger Scheiß. In Trust we dont trust ;)

Kauf dir nen gescheites Mikrofon und benutze NVIDIA Broadcast und schau dann nochmal.
 
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Ach, so ein Blödsinn.

Das "Problem" wird auch mit jedem anderen Kondensator/dynamischen Mikrofon auftreten. Die brauchen halt ein bisschen feintuning und man muss sich mit dem Thema beschäftigen.

Virtual Audio cables, pedalboard2/voicemeeter Banana und vst plugins (noisegate, kompressor, lowcut) und die Probleme sind passe.
 
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@DuckDuckStop
Und das kannst du garantieren ohne den Raum und die anderen Schallquellen zu kennen? Wohl kaum.

Mit einem Kondensatormikro wird man immer diese Probleme haben.
Lärm vermeiden oder den Raum soweit dämmen, dass der Lärm verschwindet.

Alternativ ein „vernünftiges“ dynamisches Mikrofon anschaffen. Vermutlich wird das aber das Budget sprengen. Zumindest vermute ich das wenn ich lese was bisher verwendet wird.
 
So groß ist der Unterschied zwischen Kondensator und dynamischen Mikrofonen nicht und ordentliche dynamische Mikrofone gibt es schon ab 100€, also relativ geringes investment.

Ist aber wie gesagt nicht nötig, ja, ich garantiere, dass man mit vst plugins ordentliche Ergebnisse erzielen wird, ohne den Raum zu kennen.
 
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jo89 schrieb:
Mit einem Kondensatormikro wird man immer diese Probleme haben.
Was hat das mit dem Kondensatorprinzip zu tun?
Auch Headsetmikrofone sind Kondensatoren.

Der springende Punkt sind die in Post #4 genannten Faktoren. Ein ordentliches Mikro löst halt besser auf. Und zwar nicht nur Stimme, sondern auch Umgebung. Lässt sich aber alles mit entsprechenden Tweaks in den Griff kriegen.

Ansonsten gibt es selbstverständlich auch Nierencharakteristika unterschiedlicher Güte. Das ist dann tatsächlich eine Sache, wo sich billige OEM-Mikros von ordentlichen Markenmikrofonen merklich unterscheiden können (aber nicht müssen).
 
donnie91 schrieb:
das Problem, dass das Mikrofon deutlich mehr unerwünschtes (wie Musik/ingame Sound aus den Lautsprechern)
Dazu folgender Hinweis: Es ist im Grundsatz davon abzuraten, in einer Aufnahmesituation Audiosignale über Lautsprecher abzuspielen. Dazu sind Kopfhörer da.
Begründung: Das Mikrophon nimmt dann zwangsläufig (einen Teil der) Umgebungsgeräusche auf; dazu gehören auch Signale aus Lautsprechern.

Unter der Annahme, dass die Verwendung eines Kopfhörers ausgeschlossen ist, müssen die Lautsprecher auch entsprechend positioniert werden. Als "Vorbild" kann man sich an SängerInnen an Rockkonzerten orientieren. Deren Monitore stehen vor ihnen am Boden, so dass das Mik einerseits so weit wie möglich weg ist vom Lautsprecher und zweitens "vom Lautsprecher weg" aufnimmt.

Zusatzhinweis: vor allem "Infaulenzerinnen" (oder wie heissen die schon wieder genau :watt:) wollen sich die Frisur nicht mit einem geschlossenen Kopfhörer versauen. Dass es dafür so kleine In-Ear-Monitore gibt, scheinen diese Beauties aber noch nicht mitbekommen zu haben.
 
Es gibt noch wesentlich bessere Richtcharakteristiken als Niere, z.B. Superniere u. Hyperniere. Ich habe über 25 J als Sänger in diversen Hardrock, Bluesrock u. Rockbands agiert, war ein schönes Hobby :) Meine Geheimwaffe bei besch... Monitorsound waren immer Electrovoice Mikrofone (dynamische mit Neodyn-Magneten, kein Kondensator). Eines der besten Mikros war das "Good old flathead", es gibt m.E. wenig andere Mikros, die deine Stimme ohne Nebengeräusche o. Rückkopplung so weit in den Vordergrund rücken. Das Mikro heißt jetzt ND96 (https://products.electrovoice.com/na/en/nd96/), damals hieß es, glaube ich, ND896. Wenn Du willst, dass deine Stimme fett im Vordergrund ist, kann ich dieses Mikro nur empfehlen. Kostet zwischen 160 u. 190 €, ist es aber wert.
 
Wäre schön dem TE Hilfe zu geben anstatt über Berufe herzuziehen oder Alternativen zu empfehlen die das Problem nicht lösen werden.
 
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Danke schon mal für die Hilfe von einigen.

Hintergrund ist der, dass ich viel im Discord & ingame mit Leuten rede aber absolut kein bock mehr auf Headset tragen habe. So ein Mikrofon direkt vor mir stört mich nicht so sehr.

Ich habe mich halt nur gewundert warum mein kleines Headset Mikrofon die Geräusche aus meinen Lautsprechern besser herausfiltert als dieses Trust Mikro. Das Trust keine bekannte Marke für hochwertige Mikros ist, ist mir klar. Aber kostet ja doch schon etwas mehr und da dachte ich vlt. ist es ja nicht schlecht.

Also probiere ich erstmal, wie @DuckDuckStop sagt, mit Programmen da noch was zu tweaken oder ich schau mich nach einem höherwertigen Mikro um.
 

Hier haste n kurzes tutorial an dem du dich orientieren kannst, für den Anfang ausreichend.

Ein anderes Mikrofon wird keine Veränderung bringen, da wirst du auch nachhelfen müssen.
 
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Der Kabelbinder schrieb:
Auf Kosten der rückseitigen Empfindlichkeit.
Sind alles technische Kompromisse. Genau so wie Richtrohr ("Shotgun").
Sorry, aber so wie es verstanden habe, geht es dem TE doch darum, eben nicht rückwärtige Signale mit aufzunehmen, sondern nur seine Stimme?
 
@Fazzo
Eben deswegen sollte man nur auf die normale Nierencharakteristik setzen, kein Super, Hyper etc. Die sind nämlich mit dem Kompromiss behaftet, dass sie auf der Hinterseite (180°) wieder etwas empfindlicher werden - im Gegenzug dafür, dass sie seitlichen Schall besser unterdrücken.

Ich gehe mal davon aus, dass das Trust wie bei den meisten OEM-Mikrofonen eine eher breite Niere hat. Unter Umständen könnte sich ein Wechsel auf ein ordentliches Markenmikrofon in der Hinsicht schon lohnen. Die Unterschiede sind in der Praxis meist aber nicht soo wild, weil der Raum ja weiterhin reflektiert und dadurch weiterhin Störschall zur empfindlichen Seite gelangen kann.

Ab einem gewissen Punkt hilft dann wirklich nur noch Software. Oder man setzt sich mit dem Thema Akustik auseinander, was viel Zeit, Geld und Nerben kosten kann.
 
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