Projekt MSR-1 aka der Monitorstandfußrechner

mVp

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Einleitung/ Motivation

Ich fahre relativ oft auf LAN-Partys fahre und besitze zuhause einen sehr kompakten Schreibtisch. Gerade bei LAN-Partys möchte ich den begrenzten Platz, den man zur Verfügung hat, optimal nutzen. Außerdem erhoffe ich mir so einen angenehmeren Transport. Im Endeffekt muss ich keinen zusätzlichen Rechner transportieren, da dieser ja Teil des „Monitors“ ist. Ich kann zusätzlich noch zwei Stromkabel, die Mehrfachsteckdose und ein Monitorkabel sparen, da bereits alles im Gehäuse integriert ist.
Es gibt natürlich schon Monitor-Standfüße, an die man ein kompaktes ITX-System montieren kann. Der Nachteil dieser Systeme ist, dass sie deutlich tiefer aufbauen als meine Lösung. Bei einem sehr schmalen Tisch rückt dadurch der Monitor sehr nah vor das Gesicht.
Kleine ITX-Systeme limitieren außerdem oftmals die Hardware, die man verbauen kann. In mein Gehäuse sollen am Ende eine Triple-Slot-Grafikkarte bis 32cm, eine 240mm AIO-Wasserkühlung sowie ein SFX-Netzteil passen.


Aufbau

Ich habe verschiedene Konzepte durchgeplant und bin am Ende bei einer relativ konventionellen Anordnung der Hardware gelandet. Die Grafikkarte wird unten, im breiten Teil vom Standfuß verbaut und steckt dabei direkt im PCIe-Slot des Mainboards, es wird also keine RiserCard benötigt. Oberhalb des Mainboards ist das Netzteil verbaut, es saugt die Luft von der Gehäuserückseite an. Rechts neben dem Mainboard wird der Radiator des AiO-Wasserkühlung liegen. Der Radiator ist ein Grund für die kleine Erhebung auf der Rückseite des Gehäuses. Wegen der Tiefe von nur 7cm wird es nämlich eng mit dem Biegeradius der Schläuche. Hier werde ich mir noch eine optisch elegante Lösung überlegen müssen.
Das Gehäuse wird außen nur einen Taster zum Anschalten, sowie ein oder zwei USB-Ports haben. Die Anschlüsse der Grafikkarte und das IO-Shield werden hinter einer Abdeckung an der linken Seite des Gehäuses liegen. Dadurch erhoffe ich mir eine „cleane“ Optik von der Seite und das Monitorkabel kann so sauber im Gehäuse zum Monitor verlegt werden. Die Abdeckung wird natürlich leicht zu öffnen sein und hat eine Aussparung zur Rückseite, damit die Anschlüsse weiter nutzbar sind und Kabel so sauber nach hinten geführt werden.


Gehäuse Front.jpg

Bild 1: Front, blau ist der Einlass für den Radiator, außerdem Loch für die beiden Kabel vom Monitor und Löcher zum Montieren der VESA-Halterung

Gehäuse Hinten2.jpg

Bild 2: Rückseite, durch die blaue Fläche wird die Grafikkarte ansaugen, rot sind Austrittsflächen von Grafikkarte, Radiator und Netzteil

Gehäuse Front3.jpg

Bild 3: Front mit VESA 100x100


Technische Daten

Höhe: 36cm
Breite: 36cm
Tiefe: 15cm (7cm)

Mainboard: M-ITX
Grafikkarte: bis 32cm, Triple-Slot
CPU Kühler: 240mm AiO
Netzteil: SFX oder SFX-L


Im nächsten Schritt werde ich erstmal ein Prototyp aus Holz bauen. Dabei will ich prüfen, ob die Maße soweit passen, hier wird vor allem das Kabelmanagement spannend. Update folgt :)
 

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Cool.
Spontan würde ich noch einen Griff am Gehäuse planen, damit man das vernünftig tragen kann.
 
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Coole Idee, viel Erfolg bei der Umsetzung!

Meine LAN-Party Tage sind schon etwas her, aber ich erinnere mich definitiv an die Schlepperei - anfangs noch mit 17" Röhrenmonitor.

Mein einziger spontaner Gedanke war, dass das Gehäuse womöglich etwas Kipp-anfällig ist, aber das hast du eventuell schon berücksichtigt (Monitor gleicht Radiator aus oÄ, Fuß schwer usw.).
 
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Sieht interessant aus
Bist du sicher, dass 15cm Tiefe reichen, um vorn- oder hintenüber kippen effektiv zu verhindern? Insbesondere auf 'ner LAN-Party hat man dann auch nicht zwingend den Tisch mit dem geeignetesten Oberflächeneigenschaften. (Campingtisch mit soft Oberfläche z.B., etc)

Mein 34" Monitor hat einen Standfuß mit insgesamt 27cm Tiefe und der ältere 24" kam auch auf immerhin 18cm.

Wie ist der Plan, die Vesa-Platte mit deinem Standfuß zu verbinden? Aktuell sieht das für mich so aus als müsste das Mainboard für ausgebaut werden.
 
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Wirklich eine nette Idee.

Evtl. solltest Du im Hinterkopf behalten das auch ein Monitor recht warm werden kann, nicht das der Dir nachher das Gehäuse von außen mit aufheizt und Dir das ansonsten gute Kühlkonzept wieder zunichte macht.

MfG
 
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:daumen:
Die Planung gefällt mir sehr gut, frührer hatte ich einen Kumpel der hatte seinen Rechner in so einem Koffer eingebaut extra für Lanparty´s. Ob deiner Idee die ideale Umsetzung für sowas ist, nunja aber ich denke auf dem Tisch wirklt das schon besonders. Hast du mal durchgerechnet wie schwer das ganze nachher wird?
Ich bin mir auch nicht sicher wie viele Lan´s die "vesa" halterung im Monitor das mitmacht, vllt muss man den Monitor auch mal öffnen und schauen wie es innen konstruiert ist.

Ich denke aber bestimmt leichter als das was wir frührer geschleppt haben, hatte einen Eizo Röhrenmonitor das Ding war vielleicht schwer.
 
Endlich mal ein Build, der nicht beliebig hoch baut. Bei den meisten wird doch sehr viel Platz verschwendet.
Ich bin gespannt wie sich das Projekt entwickelt.
 
Hallo,

vielen Dank für das super Feedback!

Bezüglich der Kippgefahr:
Die sollte grundsätzlich nicht bestehen. Der Fuß von meinem Gehäuse baut 80mm breiter als der Rest des Gehäuses. Es sollte bzw. kann kein Kippen auftreten, solange der Monitor selbst nicht über die Tiefe von meinem Fuß ragt. Mein Monitor hat eine Bautiefe von knapp über 60mm, mit meiner geplanten VESA-Halterung wäre die Tiefe bei ca. 70mm. Da sind also noch 10mm Luft. Die meisten Monitore am Markt, die nicht "Curved" sind, liegen im Bereich von 60-80mm. Die Masse vom Netzteil und vom Radiator liegt zudem hinter dem Angriffspunkt der Masse vom Monitor und kann das somit ein wenig ausgleichen. Was ich allerdings tatsächlich testen muss, ist wie anfällig alles gegen Stöße ist. Gerade auf einer Lan bleibt das ja nicht aus. Hab ich mit auf meine To-Do-Liste gepackt. Wäre aber an sich ein einfaches Problem das zu beheben.

Befestigung der VESA-Halterung:
Die wird tatsächlich laut aktuellen Plan verschraubt. Ich habe da auch über andere Konzepte nachgedacht, allerdings kam mir das bisher noch keine Idee, die für mich zufriedenstellend und auch umsetzbar ist. Mit der aktuellen Lösung muss tatsächlich erstmal das Gehäuse geöffnet werden, um die Höhe zu verstellen. Allerdings muss nichts ausgebaut werden. Alle PC-Komponenten sind an der Rückwand befestigt, die komplett aus dem Gehäuse gezogen werden kann - wie ein Schlitten. So kommt man relativ schnell an die 4 Schraubverbindungen. Ist nicht optimal, aber ich ändere die Höhe sowieso so gut wie nie. Hier wäre ich für jeden Vorschlag bzw. bessere Idee offen.

Bezüglich der Hitze vom Monitor:
Das habe ich auf dem Schirm, werde ich dann beim Prototypen erst richtig testen können. Die Rückseite vom Monitor und der Radiator haben, laut aktueller Planung, mindestens einen Luftspalt von 8mm. Ich werde testen, ob das reicht und inwiefern ein größerer Spalt da Vorteile bringt.

Bezüglich dem Griff:
Auch eine sehr gute Idee. Der kann dann allerdings nur oben montiert werden, da die Rückseite ja nicht tragend ist. Werde ich testen.

Bezüglich des Transports:
Die Belastung auf dem Monitor beim Transport (an der VESA-Halterung) sollte nicht höher sein wie beim originalen Standfuß. Das Gewicht vom Monitor an der Halterung bleibt ja gleich. Dennoch ist dein Punkt, dass der Monitor beschädigt werden könnte, natürlich absolut richtig. Ein Monitor ist dafür ja nicht unbedingt gebaut, gilt genauso für PC-Hardware.

Gewicht:
Schwer zu sagen. Da ich einige Teile sehr stabil bauen muss, gerade den vorderen Teil mit der Monitorhalterung, wird da Gehäuse für seine Größe recht schwer.
 
Ich glaube im Idealfall willst du Monitor und Rechner für den Transport voneinander trennen können. Viele Monitor haben einen VESA ähnlichen Verschluss der sich mit einem Knopfdruck wieder lösen lässt, zumindest bei Dell und meinen beiden AOC.
 
Ich würde den Monitor einfach 'von oben einhängen'.
Also ungefähr so wie man eine Büroklammer von oben auf ein Stück Pappe schieben kann.

Ein Tipp für die Zukunft.
Falls mal ein gebogener Monitor geplant sein sollte, dann braucht man eine Verstellmöglichkeit der Höhe und der Neigung, um den optimalen Blickwinkel zu finden.

Die Standfestigkeit könnte man zur Not durch eine größere Bodenplatte erhöhen.
Muss man ausprobieren.

Machst Du hier ein Tagebuch vom Bau?
Wäre ein cooles Projekt.
 
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