Multi WAN einrichten

Riseofdead

Lt. Commander
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Hallo

Ich habe einen TP-Link TL-ER6120 Multi WAN Router mit Load Balancing. Ich habe folgende Netzwerke.

Netzwerk 1 = 10.0.0.0/24 (Der Gateway ist 10.0.0.1)
Netzwerk 2 = 10.0.1.0/24 (Der Gateway ist 10.0.1.1)
Netzwerk 3 = 192.168.1.0/24 /Gateway ist 192.168.1.1)

Netzwerk 1 und 2 sind WAN. Netzwerk 3 ist mein LAN. WAN1 und WAN2 sind jeweils an Devolo DLAN Boxen angesteckt die wiederrum getrennt zu den Gateways gehen.

Ich habe folgendes eingestellt:

Load Balancing:

Enable Load Balancing [✓]

Enable Application Optimized Routing [] (also deaktiviert)
Enable Bandwidth Based Balance Routing on port(s) [✓]: WAN1,WAN2

Link Backup:

Primary WAN = 1
Secondary WAN = 2
Mode: Time [] Failover [o] (kann nur entweder auswählen)
Status: [✓] Enable

Mein Problem ist folgendes:

Wenn ich bei Mode Time nehme, bin ich immer im langsamen WAN2. Egal was ich runterlade. WAN1 macht einfach nichts. Auch nicht obwohl WAN1 mein Primary WAN ist.

Wenn ich bei Mode Failover nehme, bin ich zwar im WAN1, WAN2 ist aber anscheinend auch deaktiviert. Wenn ich den Gateway zu WAN1 abschalte, hab ich im LAN kein Internet (es wird also nicht auf WAN2 ausgewichen, was ich an Failover aber so verstehe).

Wie sehe ich dass das Interface offline ist?

Im Statusfenster steht das WAN2 Link Down ist. Ich kann auch nicht auf den Gateway von WAN2 pingen.

Interface Name Connection Type Connection Status IP Address Subnet Mask MAC Address Default Gateway Primary DNS
WAN2 Static IP Link Down 10.0.1.5 255.255.255.0 70-4F-57-B7-AA-3F 0.0.0.0 0.0.0.0

Meine Frage ist, ob ich überhaupt 2 WAN Leitungen bündeln kann?
 
Riseofdead schrieb:
Meine Frage ist, ob ich überhaupt 2 WAN Leitungen bündeln kann?

Kannst Du nicht, nein. Load Balacing kannst Du betreiben. Das schreibst Du doch selbst. Und Load Balancing ist niemals bündeln.
 
Ich "bündle" zwei Internet-Leitungen (VDSL 50 und UM Kabel 400) mit dem Linksys LRT-224, da geht das einwandfrei, ich erhalte meistens die Summe aus beiden Leitungen. Die Voraussetzung dafür ist natürlich das der jeweilige Client mehr als eine Verbindung zum Ziel öffnen kann, weil eine echte Bündelung natürlich voraussetzen würde, daß auch das Ziel davon weiss und nicht nur mein Router, die Leitung müsste dann auch beim Provider gebündelt sein.
Da moderne Browser bei Seitenabrufen oder Downloads aber meist mehr als eine Verbindung zum Ziel öffnen, verteilt der Router dann automatisch die Abrufe auf beide Leitungen und ich erhalte die Summe aus beiden Leitungen. Klappt in 95% der Fälle ziemlich gut.

Wie das bei Deinem Modell genau eingestellt werden muss weiss ich leider nicht, bei meinem Modell ist das eine simple Option, ich musste eigentlich nicht viel machen.
Die Failover-Option brauchst Du schon mal nicht, denn die schaltet immer nur eine Leitung und switcht auf die sekundäre, sobald die erste ausfällt. Was die Option "Time" bei Dir bedeutet weiss ich leider auch nicht.

Bei mir sieht das im Linksys LRT-224 so aus:

Ich trage die Bandbreiten pro Leitung ein und ich konfiguriere wie der Router für jede Leitung feststellen soll, ob eine Leitung down ist. Wichtiger Punkt ist hierbei, nicht das Default Gateway des WAN Ports zu prüfen, denn das ist in der Regel der Router der die jeweilige Leitung versorgt. Da meistens nur die Internet-Verbindung down ist, nicht aber der Router selbst (bei mir ne Fritzbox) der da dran hängt, denkt der Dual-WAN Router, die Leitung wäre noch da und dann landen ständig Aufrufe im Leeren, was großen Murks gibt. Daher pinge ich über beide Leitungen als Test jeweils eine externe Maschine an die eigentlich immer da ist, um festzustellen ob die jeweilige Internetverbindung lebt. So funktioniert das dann einwandfrei.

Wenn ich jetzt auf Failover WAN1 schalte (VDSL 50 Leitung), dann sieht der Speedtest so aus:
28401813.png


Gehe ich auf Failover WAN2 (UM Kabel 400 Leitung), dann sieht der Speedtest so aus:
28401507.png


Und wenn ich auf Load-Balancing gehe, dann passiert das:
28401013.png


Natürlich klappt das nicht immer so perfekt, denn es hängt wie gesagt davon ab, ob eine Software mit mehreren Verbindungen arbeitet. Kann sie das nicht, dann wird sich der Router eine Leitung aussuchen, meistens die auf der gerade weniger los ist bzw. die schneller ist. Aber da selten nur eine Software auf dem Rechner aktiv ist, klappt das Load-Balancing in der Praxis trotzdem sehr gut, Software 1 nutzt Leitung 1, Software 2 Leitung 2, Software 3 wieder Leitung 1 usw.
Aber Steam, aktuelle Webbrowser, Downloader, P2P Programme..., nahezu alles arbeitet heutzutage mit mehr als einer Verbindung sodaß das Load-Balancing in der Praxis fast immer zu einer Bündelung führt, auch wenn es strenggenommen technisch gar keine ist.
 
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