@bluntman:
Es ist natürlich schade, wenn man retrospektiv feststellen muss, dass einige Dinge hätten besser laufen können.
Ob es nun wirklich am Kiffen lag, oder ob es auch noch andere Faktoiren gab, kann ich natürlich nicht beurteilen ... allerdings kenne ich solche Geschichten haufenweise aus meinem Bekanntenkreis ... meist aber mit anderen Substanzen ... die mit Abstand häufgste ist Alkohol.
Klar gbt es auch Leute, die sich durch Kiff hängen lassen. Es gehört vor allem viel Selbstüberwindung dazu, trotz Kiff "etwas" zu erreichen, denn was einen davon abhält, ist eben nicht die Droge, sondern der "innere Schweinehund", das angenehme Gefühl, die entspanntheit ... und ja, auch die Gleichhgültigkeit.
Cannabis verstärkt ... ist man von Natur aus eher "faul" (neigt also nicht zu übertriebener Anstrengung), so wird das durch Kiff verstärkt ... aber es kann eben auch helfen, sehr tief in Tätigkeiten einzusteigen.
Alles sehr individuell verschieden. Wenn ich mich auf eine Tätigkeit konzentriere, dann kann gerade die cannabisinduzierte Gleichfgültigkeit sogar dafür sorgen, dass ich mich von nichts ablenken lasse ... gleichzeitig bin ich aber auch manchmal etwas unachtsam, sollte also meine Arbeit dringend nachkontrollieren (das tue ich auch, wenn ich nüchtern gearbeitet habe - nur finde ich in diesen Arbeiten dann weniger Fehler).
Im Bezug auf Zeitaufwand und Endergebnis sehe ich allerdings kaum Unterschiede ... nüchtern arbeite ich qualitativ hochwertiger ... bekifft arbeite ich aber unkonventioneller ... und ich produziere insgesamt mehr ... und dieses "mehr" besteht eben nicht nur aus Müll, sondern auch in Ideen, auf die ich nüchtern wohl nicht kommen würde.
Ich habe für mich selbst festgestellt, dass Kiff mich aufhalten kann, WENN ich das zulasse ... Tüte geraucht ... Endocanabinoid-System getriggert ... Zufriedenheit macht sich breit ... Untätigkeit ist die (natürliche) Folge, denn wozu Aktivität, wenn der Magen gefüllt, und der allgemeine Gemütszustand "angenehm" ist?
Früher sprachen wir da vom "Sofamagneten" ... sinnbildlich steht das für die Trägheit der (eigenen) Masse, die durch Kiff etwas schwerer zu überwinden ist.
Schafft man es hingegen, diesen "inneren Schweinehund" zu überwinden, dann ist nicht zwingend klar, ob man bekifft etwas erreichen wird ... überwindet man ihn nicht, dann erreicht man auch ohne Kiff nicht viel.