Durch das KCanG sind 3 legale Wege der Cannabisbeschaffung hinzugekommen (eigentlich nur 2).
1.) Der Eigenanbau (nicht erlaubt in Wohnungen, in denen Minderjährige Leben).
2.) Die Apotheke (hier gibts das nur auf Rezept ... und dieses bekommen ebenfalls nur Personen, die entweder volljährig sind oder bei denen eine starke medizinische Indikation vorliegt ... achja, den Weg über die medizinische Indikation gabs schon vorm KCanG).
3.) Der CSC ... hier muss man sich registrieren und für diese Registrierung muss man volljährig sein.
Fazit: Die Wege, die das KCanG eröffnet hat, sind Kindern verschlossen und eine Zuwidehandlung durch Eltern, Apotheken oder Clubs ist strafbewehrt.
Bleibt der 4. Zugangsweg (Schwarzmarkt), der vom Gesetz kaum berührt wird, und den es vorher bereits gab.
Was vom erleichterten Zugang für Kinder bleibt, ist exakt identisch mit der Situation auf dem Markt für Alkohol und Zigarretten ... die sind auch ab 16 bzw. 18 ... und dennoch kommen Kinder und Jugendliche da immer wieder irgendwie dran ... und zwar sehr viel einfacher, als an Cannabis.
Zu erwarten, dass das in unserer Gesellschaft bei irgendeiner anderen Droge anders laufen würde, ist wirklich sehr naiv. Natürlich werden die selben charakterschwachen Menschen, die Kindern Alkohol und Zigarretten "besorgen", ihnen auch Gras besorgen ... oder härtere Drogen.
Wir wissen alle, dass das nichts für Minderjährige ist ... aber mit der Konsequenz tun sich einige etwas schwer.
Das liegt allerdings nicht am KCanG, sondern einzig an diesen Menschen.
Wenn wir den Jugendschutz bei Zigarretten und Alkohol so betrachten, wie
@Incanus das gerne beim KCanG haben möchte, dann ist er auch da absolut als gescheitert zu betrachten.
Dennoch ruft keiner nach einem totalen Verbot von Alkohol und Zigarretten ... weil eigentlich alle wissen, dass es dadurch nur NOCH schlimmer werden würde, weil man damit jegliche Kontrolle aufgibt.
Der "Drogenkrieg" ist keine Wortschöpfung von Legalisierungsbefürwortern, sondern die offizielle Bezeichnung dessen, was die DEA in den USA Jahrztehnte lang getrieben hat ... "war on drugs".
Irgendein US-Präsident hat sogar mal verlautbaren lassen, man würde den Drogen den Krieg erklären (we declare war on drugs).
Das wird nicht von heutigen Legalisierungsbefürwortern so martialisch eingesetzt, das war von den Prohibitionisten damals ganz genau so martialisch gedacht.
Wer so einen Begriff schafft, der muss sich doch nicht wundern, wenn er ihn irgendwann um die Ohren gehauen bekommt.