Raspberry mit Logitech Media Server und Fritzbox 7490

Demon_666

Commodore
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Nachdem ich relativ viel Zeit mit dem Versuch verbracht habe, einen Raspberry mit dem LMS zu "bestücken" und auf meine MP3s zuzugreifen, die auf dem Mediaserver meiner 7490 liegen, möchte ich hier meinen Lösungsweg mitteilen in der Hoffnung, dass andere Suchende nicht soviel Zeit mit der Recherche und sich widersprechenden Lösungsvorschlägen hermuschlagen müssen.

Ausgangslage:
  • MP3s auf einem Stick, der an der 7490 angeschlossen ist
  • Raspberry
  • 2 Logitech Squeezeboxen
  • ein Nicht-Linux-affiner User ;)

Welche OS-Version?
Unbedarft wie ich bin, habe ich zuerst das aktuelle Raspberry Image Codename Buster installiert, danach das aktuelle LMS. Das klappte alles sofort, doch ich bekam einfach keine Verbindung zum LMS. Ein Nebensatz in einem der zahlreichen posts aus dem Internet von einem user mit demselben Problem brachte die Lösung. LMS und Buster harmonieren wohl nicht so recht. Lange Rede, kurzer Sinn: Ein Versuch mit der letzten Raspberry-Stretch-Version funktionierte auf Anhieb.
Auf der Fritzbox sollte man einen User einrichten der auf das fritzNAS zugreifen darf. Wichtig: Verwendet besser keine Sonderzeichen, da in der Kommandozeile unter Linux diese missinterpretiert werden können.

Reihenfolge der Installation auf dem raspi mit strech:
Nach dem Booten muss zuerst das perl-paket installiert werden mit dem Befehl

sudo apt-get install libio-socket-ssl-perl libnet-libidn-perl libnet-ssleay-perl perl-openssl-defaults

Danach installiert man das LMS mit den beiden Befehlen:

wget http://downloads.slimdevices.com/nightly/7.9/sc/cf749e5/logitechmediaserver_7.9.2~1527861596_all.deb
sudo dpkg -i logitechmediaserver_7.9.2~1527861596_all.deb

(Wer andere Versionen installieren möchte, muss natürlich den Pfad und Dateinamen anpassen)
Das LMS sollte nun im Browser mittels
'IP des Raspberry':9000
aufrufbar sein.

Jetzt muss noch das Verzeichnis des Fritz NAS gemountet werden. Zuerst erstelle ich das Verzeichnis music im Verzeichnis /mnt. Dorthin wird dann der Inhalt des Medienservers gemappt. Natürlich kann das Verzeichnis auch in einem anderen Ordner mit einem anderen Namen erstellt werden. Die Einträge unten müssen dann natürlich angepasst werden.
Zuerst wird dann ein Eintrag in der Datei fstab gemacht:

sudo nano /etc/fstab

Folgende Zeile gibt man ein und speichert danach ab (Standardeinstellungen Fritzbox vorausgesetzt, ansonsten IP anpassen):
//192.168.178.1/fritz.nas/ /mnt/music cifs username=Username,password=Password,uid=1000,gid=1000,sec=ntlm,noauto,vers=1.0 0 0
Bei dieser Zeile ist eines besonders wichtig: Die einzelnen Blöcke müssen durch TABs getrennt sein, Leerzeichen haben bei mir nicht funktioniert. Als Username und Passwort gebt ihr die Daten des Fritzbox-Users an. Zudem dürfen nach den Kommata keine Leerzeichen stehen.
Zusätzliche Info: Die 7490 unterstützt nur smb1. Deshalb ist die Angabe "sec=ntlm" und "vers=1.0" notwendig. Bei anderen Mediaservern etc. die Lvl2 können, soll das angeblich wegfallen können.

Nun noch die Daten der FB in das Verzeichnis music mounten/mappen:

sudo mount -t cifs -o username=Username,password=Password,vers=1.0,sec=ntlm //192.168.178.1/fritz.nas /mnt/music

Die Ordner und Dateien der FB sollten nun in dem Odner music auftauchen. Der Ordner mit dem MP3s kann man dann wie jeden "normalen" Ordner in der Oberfläche des LMS als Quellordner auswählen. Dann noch einen Namen für die Datenbank angeben und nachdem alle Stücke erfasst wurden auf den Playern (hier Squeezeboxen) im Netzwerk die Bibliothek auswählen, fertig....

Hinweis: Ich bin kein Linux-Kenner. Es gibt für Linux-Profis bestimmt noch kürzere oder andere Wege, damit das funktionert. Ich habe mir alles durch Recherche und Ausprobieren selber aneignen müssen, da jede der Anleitungen aus dem Netz immer aus irgendeinem Grund bei mir nicht funktioniert hat. Besonders das mit der Security-Einstellung und den TABs hat richtig viel Zeit gekostet. Zudem hatte ich nicht viel Zeit den post zu schreiben, Tippfehler sind also garantiert ;). Ich lese ihn die Tage nochmal Korrektur.

Viel Spaß
Demon_666
 
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Hübsche Anleitung! Die rotgeschriebenen Teile des Beitrags würde ich in [icode][/icode]-Tags packen, damit sieht’s hübscher aus. Beispiel:

sudo nano /etc/fstab
 
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grad noch deinen Beitrag gesehen, danke :) Ändere ich gleich mal...
 
das letzte Kommando ("sudo mount -t ...") ist ja "doppelt gemoppelt", die Informationen dazu wurden ja bereits in der fstab hinterlegt (Kommando davor).
das tut natürlich nicht weh, aber man kann sich die Tipperei sparen und gleichzeitig den fstab Eintrag kontrollieren, indem man stattdessen:
Code:
sudo mount -a
ausführt.
damit wird die fstab abgearbeitet (was bereits gemounted ist wird übersprungen) und man sieht dann gleich, ob alles richtig ist. Falls sich beim ändern der fstab ein Tippfehler eingeschlichen hat, dann funktioniert es nach dem nächsten Boot nicht mehr und man fragt sich warum...
 
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Stimmt, danke für den Hinweis :)
 
Update: Habe eben nochmal den Pi starten müssen. Mit sudo mount -a mountet er nicht die Unterverzeichnisse. Nach Eingabe der Zeile wie ursprünglich von mir vorgeschlagen klappt alles. Keine Ahnung wieso das nur so funktioniert...
 
wenn du die fstab angepasst hast, dann solltest du nach einem Neustart keinen der Befehle eintippen müssen, die Verzeichnisse werden "automatisch" gemounted.
und bei einem mount wird der gesamte Dateibaum "eingehängt", da ist irgendwas ganz komisch
 
Theorie und Praxis ;) Anscheinend hängt das laut Internet irgendwie mit dem Netzwerk beim Start zusammen. Da muss was geladen sein, ist es nicht etc. Zu den workarounds hatte ich keine Lust mehr nach der ganzen Aktion (weitere Einträge in irgendwelchen anderen Dateien). Ich starte den Pi eh eigentlich nur einmal und dann ist der 24/7 an.
 
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