Boogeyman
Vice Admiral
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Hallo, jeder hat bestimmt schon mal versucht, sein Kfz privat zu verkaufen und hat es in einer Online Gebrauchtwagen Börse, oder in einer Tageszeitung inseriert. Ich möchte in diesem Thread auch anderen Usern die Möglichkeit geben, diesen als Erfahrungsaustausch zu nutzen, damit man auf diverse Tricks reagieren kann.
Besonders in Online Börsen klingelt schon wenige Sekunden nach Einstellung des Angebotes das Telefon. Es ist dann meistens ein Händler der zuerst mal die Allgemeinen Daten des Autos abfrägt. (Alter, Kilometerstand, Leistung, Schäden usw.) Schon nach wenigen Minuten möchte er am Telefon eine Preisverhandlung führen und frägt nach dem endgültigen Preis des Fahrzeuges. Hier wird versucht schon den Preis etwas drücken, aber oft akzeptiert der Händler noch einen guten Preis für den Verkäufer und gibt eine Zusage das Fahrzeug bald abzuholen, gerne gibt es noch eine Zusage des Kaufpreises via Email.
Die Preisverhandlung ist aber nun jetzt nicht zu Ende, sie wird bei Abholung des KFZ neu eröffnet, weil angeblich diverse Schäden, oder falsche Angaben gemacht wurden:
Tricks der Händler zum Preis drücken:
Fahrzeug ist falsch beschrieben Trick:
Der Baujahr Trick:
Viele private Verkäufer sind sich dem Unterschied zwischen Erstzulassung und Baujahr nicht bewusst und tragen beim Baujahr die Daten der Erstzulassung ein. Das ist aber eine Steilvorlage für den Händler, hier wird er ansetzen, um den Preis zu drücken.
Falsche Angaben beim Baujahr:
Hier wird der Händler argumentieren, man hätte falsche Angaben gemacht und seine Preiszusage am Telefon wäre hinfällig. (arglistig getäuscht, Betrug usw.) Hier wird der Händler gerne an unser Rechtsbewusstsein und Anstand appellieren.
Keine Angaben zum Baujahr:
Man hat als Verkäufer kein Angaben zum Baujahr gemacht, aber hier sieht der Händler ein großes Problem, da das KFZ nun nicht mehr Baujahr 2003 (Erstzulassung April 2003), sondern Baujahr 2002 November ist. Die wäre beim Verkauf die KFZ für den Händler beim Export nach Afrika (Ostblock, Asien) ein großes Problem, da Fahrzeuge die älter als 10, 11, 12 usw. Jahre sind, sich dort hin nicht mehr exportieren lassen. Hier wird der Händler einen großen Preisnachlass fordern. (Dieses Argument kommt auch bei falschen Angaben zum Baujahr)
Der Verunsicherungs Trick:
Viele Verkäufer sind sich über die Eigenschaften und Angabe ihres Fahrzeuges nicht sicher und können untern anderem den KFZ Schein nicht richtig lesen, bzw. wissen es nicht auswendig. Hier wird der Händler versuchen den Verkäufer zu verunsichern. (obwohl das Fahrzeug die beschriebenen Eigenschaften hat)
Der Mitleids Trick:
Der Händler hat eine lange Anfahrt in Kauf genommen (oft mehre hunderte Kilometer) und nun befindet sich das Fahrzeug nicht wie im beschriebenen Zustand. Hier argumentiert der Händler auf den Vertrauensvorschuss den der gegeben hat und er schon auf gut Glauben eine verbindliche Preiszusage gemacht hat. Er hat auch schon einen LKW, Container (für die Abholung), Zug Ticket reserviert/gekauft und dafür sind jetzt schon erhebliche Kosten aufgelaufen. Man müsse, wenn das Fahrzeug schon deutlich vom der Beschreibung abweicht, einen deutlichen Preisabschlag akzeptieren.
Unfallschaden Trick:
Der Händler entdeckt einen angeblichen Unfallschaden, der im Angebot nicht angegeben wurde. Da viele Autos oft aus zweiter, oder dritter Hand erworben worden sind, kann man sich oft nie zu 100% sicher sein, ob wirklich ein Unfall vorliegt. Das gehört aber oft zum Standard Repertoire der Händler (besonders wenn der Händler sieht, das es zweite oder dritte Hand ist), um den Preis zu drücken und das obwohl kein Unfallschaden vorliegt.
Der „Fahrzeug schlecht machen“ und „Dramatisieren“ Trick
Der Händler entdeckt diverse Mängel, die eigentlich für das Alter und für Preis normal sind und führt dies als untypisch für das Fahrzeug Alter auf.
Ich bin einmal auf so ein Bombardement von „Argumenten“ herein gefallen, besonders wirken immer Argumente, wenn man keine/falsche Angaben in der Fahrzeugbeschreibung gemacht hat. Sehr wirksam ist hier der Baujahr Trick gewesen, der mich beim Preis nachgeben hat lassen. Ich empfehle immer sich einen Überblick über den Tatsächlichen Wert des Fahrzeuges zu machen, über ein Gutachten bei diversen Autoclubs (Das Geld ist gut angelegt und ist auch nicht so teuer), oder über fachkundige Freunde (Kfz Mechaniker).
Sonst wird der Händler immer einen Grund finden, den Preis deutlich drücken zu können, lasst Euch davon nicht beeindrucken. Verhandeln lässt sich oft im Gespräche dann nichts mehr, hier hilft nur, diesen Preis nicht zu akzeptieren und ihm eine gute Heimreise zu wünschen. Erst dann ist plötzlich wieder Verhandlungsbereitschaft da, bzw. der Partner muss noch mal den Chef anrufen, um den gewünschten Preis zu klären.
Viele private Verkäufer sind auch geneigt, gleich den Ersten Interessenten das Auto auf Biegen und Brechen zu verkaufen, nur damit das Auto weg ist.
Verkauft keinesfalls das Fahrzeug an den ersten Interessenten, wenn das Angebot deutlich unter dem gewünschten ist. Auch der Händler hat einen Kaufdruck, da er angereist ist, oder sogar einen Mitarbeiter schickt, den er natürlich auch bezahlen muss. Das dieser immer mit leeren Händen zurück kommt, kann sich auch kein Händler leisten.
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht, bzw. kann neue Tricks beisteuern?
Besonders in Online Börsen klingelt schon wenige Sekunden nach Einstellung des Angebotes das Telefon. Es ist dann meistens ein Händler der zuerst mal die Allgemeinen Daten des Autos abfrägt. (Alter, Kilometerstand, Leistung, Schäden usw.) Schon nach wenigen Minuten möchte er am Telefon eine Preisverhandlung führen und frägt nach dem endgültigen Preis des Fahrzeuges. Hier wird versucht schon den Preis etwas drücken, aber oft akzeptiert der Händler noch einen guten Preis für den Verkäufer und gibt eine Zusage das Fahrzeug bald abzuholen, gerne gibt es noch eine Zusage des Kaufpreises via Email.
Die Preisverhandlung ist aber nun jetzt nicht zu Ende, sie wird bei Abholung des KFZ neu eröffnet, weil angeblich diverse Schäden, oder falsche Angaben gemacht wurden:
Tricks der Händler zum Preis drücken:
Fahrzeug ist falsch beschrieben Trick:
Der Baujahr Trick:
Viele private Verkäufer sind sich dem Unterschied zwischen Erstzulassung und Baujahr nicht bewusst und tragen beim Baujahr die Daten der Erstzulassung ein. Das ist aber eine Steilvorlage für den Händler, hier wird er ansetzen, um den Preis zu drücken.
Falsche Angaben beim Baujahr:
Hier wird der Händler argumentieren, man hätte falsche Angaben gemacht und seine Preiszusage am Telefon wäre hinfällig. (arglistig getäuscht, Betrug usw.) Hier wird der Händler gerne an unser Rechtsbewusstsein und Anstand appellieren.
Keine Angaben zum Baujahr:
Man hat als Verkäufer kein Angaben zum Baujahr gemacht, aber hier sieht der Händler ein großes Problem, da das KFZ nun nicht mehr Baujahr 2003 (Erstzulassung April 2003), sondern Baujahr 2002 November ist. Die wäre beim Verkauf die KFZ für den Händler beim Export nach Afrika (Ostblock, Asien) ein großes Problem, da Fahrzeuge die älter als 10, 11, 12 usw. Jahre sind, sich dort hin nicht mehr exportieren lassen. Hier wird der Händler einen großen Preisnachlass fordern. (Dieses Argument kommt auch bei falschen Angaben zum Baujahr)
Der Verunsicherungs Trick:
Viele Verkäufer sind sich über die Eigenschaften und Angabe ihres Fahrzeuges nicht sicher und können untern anderem den KFZ Schein nicht richtig lesen, bzw. wissen es nicht auswendig. Hier wird der Händler versuchen den Verkäufer zu verunsichern. (obwohl das Fahrzeug die beschriebenen Eigenschaften hat)
- Schadstoffklasse:
Man hätte falsche Angaben z.B. zur Schadstoffklasse (Euro 3, Euro 2 usw.) gemacht. Der inserierte Wagen, wäre nicht Euro 3, sondern nur Euro 2. (und das obwohl im KFZ Brief ausdrücklich Euro 3 steht!) Hier werden teilweise abstruse Argument aufgeführt. - Fahrzeug hätte Austausch Motor
- Fahrzeug ist ein Reimport
Der Mitleids Trick:
Der Händler hat eine lange Anfahrt in Kauf genommen (oft mehre hunderte Kilometer) und nun befindet sich das Fahrzeug nicht wie im beschriebenen Zustand. Hier argumentiert der Händler auf den Vertrauensvorschuss den der gegeben hat und er schon auf gut Glauben eine verbindliche Preiszusage gemacht hat. Er hat auch schon einen LKW, Container (für die Abholung), Zug Ticket reserviert/gekauft und dafür sind jetzt schon erhebliche Kosten aufgelaufen. Man müsse, wenn das Fahrzeug schon deutlich vom der Beschreibung abweicht, einen deutlichen Preisabschlag akzeptieren.
Unfallschaden Trick:
Der Händler entdeckt einen angeblichen Unfallschaden, der im Angebot nicht angegeben wurde. Da viele Autos oft aus zweiter, oder dritter Hand erworben worden sind, kann man sich oft nie zu 100% sicher sein, ob wirklich ein Unfall vorliegt. Das gehört aber oft zum Standard Repertoire der Händler (besonders wenn der Händler sieht, das es zweite oder dritte Hand ist), um den Preis zu drücken und das obwohl kein Unfallschaden vorliegt.
Der „Fahrzeug schlecht machen“ und „Dramatisieren“ Trick
Der Händler entdeckt diverse Mängel, die eigentlich für das Alter und für Preis normal sind und führt dies als untypisch für das Fahrzeug Alter auf.
- Kleine Lackkratzer werden gleich zum Unfallschaden
- Abnutzungen an der Inneneinrichtung, Farbe des Interieurs usw. macht den Wagen angeblich unverkäuflich
- Ein leichtes ruckeln beim Fahren, bzw. beim Schaltvorgang kündigt angeblich einen Getriebeschaden/ Antriebswellenschaden usw. an
- Der Händler entdeckt angeblich eine verminderte Leistung des Motors, was einen baldigen Motorschaden ankündigen soll. (Er meint natürlich, dies wäre typisch für diesen Fahrzeugtyp)
Ich bin einmal auf so ein Bombardement von „Argumenten“ herein gefallen, besonders wirken immer Argumente, wenn man keine/falsche Angaben in der Fahrzeugbeschreibung gemacht hat. Sehr wirksam ist hier der Baujahr Trick gewesen, der mich beim Preis nachgeben hat lassen. Ich empfehle immer sich einen Überblick über den Tatsächlichen Wert des Fahrzeuges zu machen, über ein Gutachten bei diversen Autoclubs (Das Geld ist gut angelegt und ist auch nicht so teuer), oder über fachkundige Freunde (Kfz Mechaniker).
Sonst wird der Händler immer einen Grund finden, den Preis deutlich drücken zu können, lasst Euch davon nicht beeindrucken. Verhandeln lässt sich oft im Gespräche dann nichts mehr, hier hilft nur, diesen Preis nicht zu akzeptieren und ihm eine gute Heimreise zu wünschen. Erst dann ist plötzlich wieder Verhandlungsbereitschaft da, bzw. der Partner muss noch mal den Chef anrufen, um den gewünschten Preis zu klären.
Viele private Verkäufer sind auch geneigt, gleich den Ersten Interessenten das Auto auf Biegen und Brechen zu verkaufen, nur damit das Auto weg ist.
Verkauft keinesfalls das Fahrzeug an den ersten Interessenten, wenn das Angebot deutlich unter dem gewünschten ist. Auch der Händler hat einen Kaufdruck, da er angereist ist, oder sogar einen Mitarbeiter schickt, den er natürlich auch bezahlen muss. Das dieser immer mit leeren Händen zurück kommt, kann sich auch kein Händler leisten.
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht, bzw. kann neue Tricks beisteuern?
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