Schule - Pflicht zur Anschaffung eines Ipads nebst Zubehör

@uincom
Schulen haben normalerweise keine eigene Vergabeabteilung, zumindest kenne ich keine die eine hat.

Und es ist richtig, dass idR nicht der billigste, sondern der wirtschaftlichste Anbieter genommen wird. Wenn es um Anschaffung vorgegebener Hardware geht, ist das aber meistens identisch. Nur in wenigen Ausnahmefällen (z.B. bestehende langjährige Geschäftsbeziehung) darf auch ein teurerer Anbieter genommen werden, aber wenn die Angebote deutlich auseinanderliegen dann macht sich die Schule angreifbar. Und auch das Argument "wir erwarten, dass der Anbieter demnächst pleite geht, bevor er den Auftrag vollständig erfüllt" um ihn von der Vergabe auszuschließen, ist schwierig.
 
Schau einfach § 58 VgV an. Man kann diverese schöne Bewertungskriternen jenseits vom Preis machen, wenn man nur will. Ich habe genug Vergaben gemacht, bei denen nicht der billigste Anbieter gewonnen hat. Man muss nur ein bisschen mitdenken beim Vergabeverfahren.

Ausschluss aus dem Vergabeverfahren ist schwierig, aber auch einfach nicht nötig, wenn man die Bewertungsmatrix gescheit macht. Dann gewinnt nämlich der Anbieter, den man auch haben wollte.
 
mrhanky01 schrieb:
Das liebe ich ja Eltern die der Meinung sind das der Steuerzahler alles tragen soll.
Hat man dir das Kind untergeschoben oder wo ist das Problem?

Ich habe noch nie verstanden wieso sich Eltern überhaupt über irgendwelche Kosten aufregen, die Kinder kamen nicht vom Himmel.
Dabei vergessen Eltern gerne mal die Vorzüge welche diese wegen den Kindern haben, diese werden niemals erwähnt.

Also was Bildung angeht würde ich auch sagen: Ja, sollte der Steuerzahler tragen. Nicht weil viele Familien dies nicht leisten könnten und viele vermutlich Geld für unsinnigere Sachen ausgaben, aber ich denke bei dieser Diskussion geht es um das Prinzip: Welche Kosten sollte Bildung haben?

mrhanky01 schrieb:
So nun zu deinem Text von oben nach unten.

Sich darüber aufzuregen was an der weiterführenden Schule benötigt wird obwohl man sich "aufgrund von Corona" nicht informiert hat ist schon ein Lachen für mich wert. Jede Schule hat diverse Informationsveranstaltungen auch während Corona/Homepage oder das gute alte Telefon zu bieten.
Man muss halt nur wollen...

Kann man jetzt von hier aus nicht wirklich bewerten. Ich hätte jetzt auch erwartet, dass eine solch wichtige Information ungefragt bereitgestellt wird und man sich diese nicht irgendwo zusammensuchen muss - wenn es sie überhaupt öffentlich irgendwo gab.

mrhanky01 schrieb:
Und zum Thema Markenbranding muss ich das nächste mal lachen, ich wette deine Kinder tragen genauso Jeans von einer Marke/ haben entsprechend Lamy Füller usw. Also ist das Argument mehr als quatsch.
Wenn du nicht möchtest das dein Kind mit Markenbranding aufwächst dann musst du leider zu einem Ureinwohner Stamm ziehen. Das klingt bekloppt ist aber so, wir sind immer mit Werbung konfrontiert.

Ja, wenn Eltern oder Schüler sich dafür entscheiden ein Markenprodukt zu kaufen ist das primär erst mal ihre eigene Entscheidung. Man kann natürlich einen gewissen Gruppendruck zu Markenartikeln kritisieren, aber prinzipiell hätte jeder die Chance sich aktiv dagegen zu entscheiden. Diese Chance gibt es hier nicht. Friss oder stirb ist hier das Konzept. Aus technischer und organisatorischer Sicht wohl verständlich, aber auch problematisch.

mrhanky01 schrieb:
Was ich davon halte? Das Lehrer sich in Ihrer privaten Zeit damit beschäftigen für die Kinder am ball zu bleiben und denen direkt mit der digitalen Welt etwas beizubringen? Ich finde es sehr gut, du kannst dein Kind/eure Kinder ja an eine von den anderen Schulen mit Overhead Projektor anmelden. Wo der gute Herr XYZ denen etwas aus dem Mathebuch von 1969 beibringt und wenn das Thema Internet kommt wird er sagen "Ja das wird sich nicht durchsetzen".

Insgesamt solltest du dich mal entspannen und dich freuen das deine Kinder gesund sind und überhaupt die Möglichkeit haben mit solchen tollen Geräten zu arbeiten. Und ja Kinder kosten Geld und ja das wusstest du auch, nun musst du dich nur daran gewöhnen etwas mehr Geld auszugeben. Mach dir nichts draus in 10 Jahren wenn die Kinder nicht mehr zuhause rumtollen wird dir das Geld auch egal sein.

Es geht im bei der Ausgangsfrage denke ich um das "Wie?". Ich finde es auch gut, dass hier ein wenig weiter gedacht wird, dass neue Medien eingesetzt werden. Aber ganz ehrlich? Das, was hier passiert ist klar die Aufgabe der Kultusministerien und die hatten nun schon einige Jahre Zeit so etwas zu konzipieren. Dort wird aber immer noch geschlafen und Unterricht in Overhead-Projektor-Zeit gedacht. Die Konsequenz hier: Wir lassen einfach die Eltern dieses unausgereifte Konzept finanzieren. Das Kultusministerium lehnt sich dann zurück und sage: "Läuft doch, müssen wir ja nichts mehr machen". Erinnert mich ein wenig an die Sozialpolitik, die im Grunde nur noch funktioniert, weil es privat finanzierte Tafeln gibt. Aber da es sie gibt, sieht man wohl keinen Handlungsbedarf.

mrhanky01 schrieb:
Wenn du richtig gute Bildung haben willst musst du deine Kinder leider auf Privatschulen schicken, das ist schlimm aber so ist es leider.

Tendenziell gebe ich dir recht. Die Frage ist: Ist das gut? Wollen wir das? Wenn wir diese Mechanismen auch an staatlichen Schulen einführen (zeitgemäßen Unterricht nur noch gegen Einwurf von Münzen), dann wird die Bildungsungerechtigkeit noch mehr zunehmen. Wozu das führen kann sehen wir in den USA.

mrhanky01 schrieb:
Ich kann irgendwo deinen Unmut verstehen, aber immer zu schreien Steuerzahler Attacke finde ich auch nicht richtig. Ich verdiene halt keine 100k um alles und jeden zu finanzieren. Und am ende des Tages finde ich der Staat macht für Familien in meinen Augen auch genug.
Wenn ich mir anschaue wieviel Geld Familien denen es schlecht geht erhalten mit Kinderwagen für 800€ usw. da dreht es sich bei mir im Magen. Andere Leute haben keine Kinder, nehmen wir hier deine Bäckereiverkäuferin als Beispiel ohne Kinder und die hat nichts davon... finde ich persönlich total asozial.
Aber leider ist unser System darauf ausgelegt immer mehr Konsumenten hervorzubringen damit das Rad sich weiter dreht.

Ich glaube ich weiß was du meinst. Ja, ich glaube Familien genießen in Deutschland einige Privilegien und es ist auch richtig, dass Familien einen großen Teil der Kosten eines Kindes erst einmal selbst tragen. In den meisten Fällen war es ja eine aktive Entscheidung dafür. Dennoch bin ich der Meinung, dass in einigen Bereich die Kinder selbst geschützt werden müssen. Bildung ist definitiv einer davon. Hier würde ich mir wünschen, dass wir stets auf wirkliche Bildungsgerechtigkeit hinarbeiten. Wird man vermutlich nie erreichen, aber daran sollte man immer arbeiten. Andernfalls manifestiert man langfristig nur wieder eine Mehr-Klassen-Gesellschaft, und dies ist für das Miteinander Gift.

brettler schrieb:
Das ging mit dem Diercke Weltatlas los, über einen Koffer zum technsichen Zeichnen, und endete mit einem sehr teueren grafischen Casio Taschenrechner. Alles konnte man im Gegensatz zum Ipad nicht mehr gut verkaufen, und eigentlich nach der Schulzeit nicht mehr nutzen.. Der Rechner hat damals auch an die 250. oder 300 DM gekostet.
Und in der Abschlußklasse musste man für jedes Fach die "roten" Prüfungsbücher kaufen waren auch noch mal gut 100 Euro insgesamt. Und das war "nur" Realschule..
Meine Cousine auf dem Gymnasium musste deutlich mehr kaufen, spezielle Lehrbücher, usw.

Kenne ich auch noch aus meiner Kindheit. Bestimmte Dinge mussten jedes Schuljahr gekauft werden. Den Atlas brauchte man einmal, Arbeitshefte zu den Büchern jedes Jahr und natürlich Verbrauchsmaterialien. Die Kosten damals haben sich (wenn ich mich richtig erinnere) noch sehr im Rahmen gehalten - müsste aber mal meine Eltern fragen :D. Schulbücher konnten wir ausleihen und mussten diese nur bei wirklichen Beschädigungen bezahlen. Fand ich ein gutes Konzept. Aber irgendwann ist ein Betrag erreicht, bei dem man sagt: "Das ist zu viel.". Ist bei jedem vielleicht ein bisschen anders, aber wo hören wird dann auf?


Powl_0 schrieb:
Krumme Logik. Das ist doch unter anderem der Fall, weil öffentliche Schulen nicht anständig finanziert und unterstützt werden. Dein Vorschlag ist es, die Folgen des Problems mit eigenen Mitteln zu umgehen, statt das Problem an sich lösen zu wollen.

Es ist nur fair und verständlich, die aktuelle Form der Digitalisierung deutscher Bildung zu kritisieren. Kein einheitlicher Plan, keine sinnvolle Unterstützung für Lehrer, Schüler, Eltern. Sowohl finanziell als auch inhaltlich. Das Geld, das verfügbar ist, wird von unqualifizierten Lehrern oder Angestellten lokal für halbgare Lösungen verballert. Da werden Lehrer zu IT Verantwortlichen ernannt, die ihren eigenen Laptop kaum bedienen können. Irgendwelche kleinen Klitschen bekommen Millionenaufträge für IT Aufbau und Support einzelner Schulen, das Geld versinkt dann in unzureichender Ausstattung, unsicherer Infrastruktur und der Support versandet nach wenigen Wochen. Und all das selbst in generell wirtschaftlich starken Regionen. Wie das weiter auf dem Land oder in ärmeren Gemeinden aussieht, gute Nacht.

Volle Zustimmung. Ich denke in den meisten (!) Fällen kann man den Lehrern noch am wenigsten Vorwürfe machen. Die versuchen irgendwie zwischen den völlig aus der Welt gefallenen Vorgaben der Kultusministerien und der Realität zu vermitteln. Prinzipiell ist da ein solches Projekt ja schon gar nicht schlecht. Aber das "wie" wurde hier scheinbar vorsichtig gesagt "suboptimal" umgesetzt.

@Gurnison
Ich muss die im Grunde genommen zustimmen. Wenn das wirklich so abgelaufen ist, wie du beschreibst, wäre ich auf 180 gewesen. Die Art und Weise der Kommunikation scheint mir sehr schlimm zu sein und auch die Vorgaben selbst sind sehr fragwürdig. Ich kenne das von solchen Projekten eigentlich eher so, dass 25-50% der Klassen diese Projekte durchführen und sich Schüler und Eltern in gewissem Maße entscheiden können, ob sie in einer Projektklasse oder einer normalen Klasse sind. Ich bin auch kein Freund von Apple, aber da kann man sich drüber streiten. Aus DSGVO-Sicht habe man bei solcher Hardware nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Und eine lokale, DSGVO-konforme Software-Bastellösung würde auch nicht zum Erfolg führen und wäre auch nicht von einzelnen Schulen umsetzbar. Im Grunde genommen sehen wir hier (wie ich schon oben schrieb) den verzweifelten Versuch der untersten Bildungsebene (im Sinne der Hierarchie, Schulleitung mit Lehrerschaft) die Dinge zu organisieren, die die zuständigen Stellen (Kultusministerien) seit jahrzehnten verschlafen und teilweise wissentlich ignorieren.
 
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mrhanky01 schrieb:
Und am ende des Tages finde ich der Staat macht für Familien in meinen Augen auch genug.
Wenn ich mir anschaue wieviel Geld Familien denen es schlecht geht erhalten mit Kinderwagen für 800€ usw. da dreht es sich bei mir im Magen. Andere Leute haben keine Kinder, nehmen wir hier deine Bäckereiverkäuferin als Beispiel ohne Kinder und die hat nichts davon... finde ich persönlich total asozial.
Keine Frage gibt es schon 1-2 Dinge die der Staat für Familien „macht“ Elternzeit Regelungen, Krankentage Kind , Kinderfreibetrag und Bildung ist im weitesten Sinne auch nur mit geringeren Kosten verbunden, nicht zu vergessen Baukindergeld ;) .

Jedoch macht der Staat nichts davon weil er einfach was schenken will, Kinder verursachen massive Kosten 0-18 Jahre dieses versucht der Staat irgendwie ein wenig zu Puffern und die Vereinbarkeit von Beruf und Kindern zu verbessern. Wieso macht er das ? Weil Kinder das einzig relevante sind, es sind die Wissenschaftler, Ingenieure, Ärzte und Handwerker von morgen. Ganz nebenbei beruhigt das Rentensystem auf Kindern :D .

Bei Leistungsbeziehern ist Erstausstattung Kind auch kein 800€ Kinderwagen drin …
 
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Und wo ist das/dein Problem @mrhanky01? Neid?
 
Ich spare mir den langen Pädagogen-Text und sage aus tiefstem Herzen: Ich find's zum Kotzen. Es geht um Bildung und wie immer wird es den Menschen, die nicht die dicke Kohle haben schwer gemacht. Digitale Bildung ist super wichtig. Viel wichtiger, als sie genommen wird. Aber es ist für soviel Scheiß Geld da, da muss es doch möglich sein, für ein Bundesland eine übegreifende Lösung nach einer zentral finanzierten Pilotphase zu finden.
Und wenn die Schule mit gute Beispiel vorangeht, weil die Politik an die Zukunft des Faxes glaubt, dann soll sie sich einen Sponsor suchen. Denn selbst wenn es Hilfsprogramme gibt: Viele sind nicht berechtigt, könne sich das aber trotzdem nicht leisten, man muss stundenlang unverständliche Anträge ausfüllen und am Ende gibt's dann die Hälfte oder ne Ablehnung. "Alle haben die gleichen Chancen" ist nämlich eine sehr theoretische Sache.

Ansonsten denke ich ja, Kinder sind halt Privatvergnügen. Muss man sich leisten wollen. Aber hier geht es um Bildung und da hat der Staat nunmal die Selbstverpflichtung, alle gerecht zu beteiligen und das ist auch gut so.
 
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Ich kann den ideologischen Widerstand verstehen, aber hier geht es um das Wohlwollen und die Bildung des Kindes.

Ich würde das iPad exakt in der vorgeschlagenen Variante mit vorgeschlagenem Zubehör kaufen, damit das Kind von der ersten Sekunde keine Steine in den Weg geworfen bekommt. Das entspricht dann der Referenzimplementierung der Schule und das Kind bekommt "Support" bei Problemen und nicht nur ein "keine Ahnung, da haben deine Eltern irgendeine Extrawurst ausgesucht, da können wir nicht helfen".

Als ich vor 20 Jahren in der staatlichen Realschule war hat unser Lehrer immer gesagt, dass niemand gezwungen ist auf diese Schule zu gehen - wir können alle auch auf eine Hauptschule gehen, wenn es uns nicht passt. Jeder von uns ist freiwillig dort.

Die Ausführungen von @Idon sind absolut zutreffend, wegen dieser paar hundert Euro würde ich mich nicht eine Sekunde aufregen, sondern mich freuen, dass die Nutzung digitaler Medien auch in der Schule gefördert und gefordert wird. Das ist eine Investition in die Bildung der Kinder und da sollte man sein persönliches Ego "ich will aber Android mit Root Zugang für die Hälfte" ruhig stellen.
 
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Wie sieht es denn aus mit entsprechenden Filtereinrichtungen?
Wenn die Kleinen sich FSK18-Material reinziehen oder sogar weiterteilen?
Ist sichergestellt, dass über das WLAN der Schule keine Bestellungen oder ähnliches getätigt werden?
Wie sieht es mit der DSGVO aus? Speichern die Lehrer:innen auf ihren iPads schülerbezogene Daten? Sobald das Ding die Apple-Cloud nutzt, dürfen sie das nicht.

Es gibt sicherlich endlos Punkte, auf die ich gerade nicht komme...

Würde ich meinem Kind das iPad kaufen? Natürlich.
Finde ich das Verhalten der Schule in Ordnung? Auf gar keinen Fall.
 
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uincom schrieb:
Schau einfach § 58 VgV an. Man kann diverese schöne Bewertungskriternen jenseits vom Preis machen, wenn man nur will. Ich habe genug Vergaben gemacht, bei denen nicht der billigste Anbieter gewonnen hat. Man muss nur ein bisschen mitdenken beim Vergabeverfahren.

Ausschluss aus dem Vergabeverfahren ist schwierig, aber auch einfach nicht nötig, wenn man die Bewertungsmatrix gescheit macht. Dann gewinnt nämlich der Anbieter, den man auch haben wollte.
Ich frage mich, ob man sich bei dir auch mit derartigen Spezialisten auseinander setzen musste.

Wie gesagt, wenn es um reine Anschaffungen von Standardhardware geht ist das schwierig, da noch weitere Kriterien wie die Qualifikation des ausführenden Personals anzusetzen. Bei Supportverträgen schon eher, aber einerseits haben auch die Spezialisten alle ihre Zertifikate mit denen sie formal als qualifiziert gelten, und andererseits ist bei Hardware von der Stange oftmals die technische Betreuung eine getrennte Vergabe. Und sie kennen das Vergaberecht sehr genau und wissen, wie sie die Vergabe an einen teureren Anbieter maximal schwierig machen können.

In den jeweiligen Schulen haben sich die mit der Beschaffung betrauten Lehrkräfte auch viel mit der Schulaufsicht auseinandergesetzt, keine Chance.
 
Ein neues IPad bekommt man im übrigen schon für 350€ (aktuelles Modell).
 
blubberz schrieb:
Ein neues IPad bekommt man im übrigen schon für 350€ (aktuelles Modell).
Jupp aber im "Angebot der Schule" sind noch iPencil, Tastaturcover und Versicherung mit Vorortaustausch für 3 Jahre enthalten.......Aufgrund des Zubehörs wird es halt noch teurer ......die Versicherungen sind oberflächlich gesehen günstig.

Leider werden im Angebot die Leistungen der Versicherungen nur pauschal aufgeführt: Diebstahl (Ersatz), Beschädigung (Reparatur/ bis dahin Ersatzgerät) und Zerstörung (Ersatz).
Wie oft oder im welchem Umfang man Ersatz erhält, wird nicht erläutert.
 
Gurnison schrieb:
Funktioniert das Konzept mit Ipads nicht, habe ich Zuhause ein Ipad für viel Geld rumliegen, welches ich nicht benötige.
Wie praktisch, dass iPads den Wert vergleichsweise gut halten. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass das Kind das Gerät nicht mehr zurück gibt.

Ich habe auch schon mit einem Surface Pro 4 jahrelang im Unterricht mitgeschrieben, einige Kollegen haben diverse iPads oder Windows Convertibles benutzt. Das elektronische Notizen machen funktioniert prima, selbst wenn die Schule das iPad nicht konsequent nutzen sollte.
Volltextsuche ermöglicht durch Handschrifterkennung durch alle Notizen hat was, so als Beispiel. Da kommt dann auch der Apple pencil ins Spiel. Der verwendete Stift sollte einen gewissen Qualitätsstandard erfüllen, sonst wird das nichts.

Je nach Lehrer (und Schule, falls die für sowas vorgesorgt hat) kann man abzugebene Hausaufgaben auch elektronisch einschicken, sonst muss man die leider vorher ausdrucken.

Gurnison schrieb:
Auch wenn das Ipad gegen Verlust etc. versichert wäre, möchte ich die Versicherung nicht erleben, wenn das mehr als einmal passiert.
Zu der exakten Versicherung muss es ja auch eine Übersicht der Leistungen geben, in der drin steht, wie das gehandhabt wird. Mal nachforschen.

Gurnison schrieb:
Damit die Kinder den Umgang mit den Geräten erlernen gibt es extra Apple-Unterricht (keine freiwillige AG).
Gurnison schrieb:
Ich weiß von mehreren Schulen, dass Ipads eingesetzt werden (sollen), weil die Unterrichts-Tools da reibungsloser funktionieren. Für mich fühlt sich das aber nach Markenbranding der Kinder, aufgrund fehlender IT-Kompetenz, seitens der Schule an.
Die haben da auch nicht unrecht.
'Apple iPad, das iPad muss neuer denn so-und-so sein' ist eine ziemlich einfache Vorgabe, die auch für Laien umsetzbar ist und einen Mindeststandard an Soft- und Hardware garantiert.
iOS (bzw. iPad OS) ist auch nicht ganz grundlos als laienfreundliches Betriebssystem bekannt.


Überleg mal, wie das aussehen würde, wenn man das mit Android machen würde. Entweder
a) Es wird ein extrem spezifisches Modell gewählt und alles andere abgelehnt, was auch bei Familien mit vorhandenen Android Tablet zu einem Neukauf führen würde oder
b) Das Chaos fängt an. Eine Liste von Features vorgeben ist sinnlos, da blickt der Laie nicht durch. Dann kommt jeder Schüler mit einem anderen Gerät das andere Eigenheiten hat an. Manche Geräte erfüllen nicht die Mindestanforderungen. Bei jedem Hersteller sehen die Menüs etwas anders aus. Da sind überforderte Lehrer und erhebliche Unterrichtsstörungen schon vorprogrammiert.

Außerdem relevant für Schulen: Apple unterstützt die Geräte deutlich länger als Android Tablets unterstützt werden. Früher konnte man mit 5 Jahren rechnen, mittlerweile bekommt das iPad Air 2 von 2014 dieses Jahr noch das Update auf iPadOS 15.
Mit Glück kann man also dasselbe iPad von Klasse 5 bis 12 nehmen, eventuell muss einmal ein neues Gerät angeschafft werden. Dasselbe von Android Tablets erwarten würde ich für gewagt halten.

Das soll keine Lobeshymne an Apple sein, aber man sollte sich auch nicht gegenüber der Tatsache verschließen, dass die aus Perspektive einer Schule vieles richtig machen.


Von der Verwendung von Windows- oder Android-Tablets im Schulunterricht brauchen wir hoffentlich nicht reden.

Das gesagt, ist Microsoft extrem erfolgreich im Markenbranding von Schülern und Studenten. Das ist kein Zufall, dass Microsoft für genau diese Zielgruppe extrem vergünstigte oder sogar kostenlose Software bereitstellt.
Zu meinen Ausbildungszeiten als Fachinformatiker Systemintegration habe ich von Microsoft Windows- und Serverlizenzen erhalten, die am freien Markt (zehn)tausende Euros kosten würden. Effekt: Ein Windows-basiertes Homelab ist der Weg des geringsten Widerstandes.

Gurnison schrieb:
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht ?
Zu meinen Schulzeiten war der Texas Instruments Ti-84 Plus verpflichtend - genau das Modell (oder die Premium-Version). Und das an mehr als einer Schule.

Anders als ein iPad hat das Gerät später praktisch null weitere Verwendungsmöglichkeiten. Vielleicht noch, wenn man etwas naturwissenschaftliches an der Uni studieren geht... aber da zückt der Student eher das Smartphone mit geeigneter App.
 
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An der Schule an der meine Schwägerin (in Bayern) unterrichtet hat die Schule die Ipads angeschafft - und man bekommt für die Dauer des Schuljahres eines gestellt. Das wird aber nicht nur von Bundesland zu Bundesland anders geregelt - das ist tatsächlich schon von Schule zu Schule unterschiedlich.
 
Rickmer schrieb:
Überleg mal, wie das aussehen würde, wenn man das mit Android machen würde. Entweder
a) Es wird ein extrem spezifisches Modell gewählt und alles andere abgelehnt, was auch bei Familien mit vorhandenen Android Tablet zu einem Neukauf führen würde oder
b) Das Chaos fängt an. Eine Liste von Features vorgeben ist sinnlos, da blickt der Laie nicht durch. Dann kommt jeder Schüler mit einem anderen Gerät das andere Eigenheiten hat an. Manche Geräte erfüllen nicht die Mindestanforderungen. Bei jedem Hersteller sehen die Menüs etwas anders aus. Da sind überforderte Lehrer und erhebliche Unterrichtsstörungen schon vorprogrammiert.
Genau das wäre auch mein Argument. Es MUSS eine Vorgabe des Modells inkl. Zubehör für ALLE erfolgen. Die Bedienung muss für alle einheitlich sein ansonsten kannst du den Schulsupport sofort wieder einstellen.
Das führt zu komplettem Chaos, wenn 40% Apple haben, 40% verschiedenste Android-Geräte und die letzten 20% kommen dann mit Windows-Tablets daher oder mit selbst gerooteten Geräten von Papi.

Damit sowas in Schulen funktioniert, muss eben eine einheitliche Vorgabe da sein das zumindest das UI identisch ist.
Das man dann hier auf Apple kommt, wurde in dem Thread ja bereits zigfach dargelegt.
Ich wäre persönlich auch kein Fan von Apple da ich es nicht nutze. In dem Schulkontext erscheint es mir aber schon sinnvoll zu sein und die Vorteile überwiegen ganz klar die Nachteile.
Dazu kommt, dass die Kinder die Dinger auch privat nutzen dürfen und so aber auch den geführten und effektiven Umgang in der Schule lernen. Für ein späteres Studium z.B. eine sehr hilfreiche Sache.

Die Kommunikation der Schule zu dem Thema ist sicherlich verbesserungswürdig - keine Frage.
Hier deswegen aber auf die Barrikaden gehen zu wollen halte ich persönlich für recht übertrieben.

Stunrise schrieb:
Als ich vor 20 Jahren in der staatlichen Realschule war hat unser Lehrer immer gesagt, dass niemand gezwungen ist auf diese Schule zu gehen - wir können alle auch auf eine Hauptschule gehen, wenn es uns nicht passt. Jeder von uns ist freiwillig dort.
Letztlich ist es eben das: Man hat eine gewisse Wahl, welche Schule das Kind besuchen soll (soweit möglich).

Ich bin persönlich auch dagegen, dass solche Anschaffungen zu 100% von der Schule getragen werden sollen. Wie dann ggf. damit umgegangen wird, sieht man ja Jahr für Jahr sehr gut an den Schulbüchern.
Mit Eigentum wird dann ggf. doch etwas pfleglicher Umgegangen bzw. auch die Eltern haben einen Blick drauf.
Eine Bezuschussung für Einkommensschwache Familien oder Härtefälle wäre aber zu begrüßen. Schlicht auf eine mögliche Ratenzahlung zu verweisen finde ich angesichts unsere Sozialsystems aber relativ schwach.
 
Rickmer schrieb:
...

Zu meinen Schulzeiten war der Texas Instruments Ti-84 Plus verpflichtend - genau das Modell (oder die Premium-Version). Und das an mehr als einer Schule.
...
Um das mal klarzustellen: Das mag dein Mathelehrer dir zwar so gesagt haben, es war aber faktisch nicht der Fall, da in jedem deutschen Bundesland der Taschenrechner nur im Funktionsumfang eingeschränkt werden darf und wird und nicht in der Marke. Ich habe es selbst mehrmals gesehen, dass Schüler sich erfolgreich durchsetzen konnten, weil die Rechtslage immer so gewesen ist, dass nur der Funktionsumfang und nicht das Modell eingeschränkt werden darf. Für die Mathelehrer ist es aufwändig, den Funktionsumfang zu überprüfen, aber tatsächlich ist es machbar. Das genau gleiche gilt übrigens auch in Bezug auf Tafelwerke - es darf eingeschränkt werden, wieviel im tafelwerk drinstehen darf, aber Verlag, Redaktion und Ausgabe darf nicht eingeschränkt werden - und es gibt jetzt auch nicht zig Anbieter. Die Schulle darf sagen: Dieses Tafelwerk/Taschenrechnermodell haben wir geprüft und wir sind sicher, dass ihr dieses in drei Jahren in eurer Abiturprüfung verwenden dürft, bei anderen Tafelwerken müssten wir erst prüfen, ob das gehjt, und dafür müsstet ihr es schon haben, deswegen ist es vorteilhaft dasjenige zu wählen, das wir schon geprüft haben.

Zu dem iPad-Zwang kann ich nur sagen: In Schweden bekommt jede:r Schüler:in ein Gerät vom Staat gestellt und weil der Staat sich nicht völlig verausgaben will, ist das ein Chromebook. (been there, done that) Ich frage mich ernsthaft, was die Eltern, die hier in meinen tief schwarzgelb-eingefärbten Wahlkreisen an den Apple-Gymnasien so vorauseilend bereit sind, die Apple-Abgabe zu bezahlen, sagen würden, wenn wir das Apple-Schulgerät staatlich organisieren und über Steuern bezahlen würden - am besten über eine Erhöhung der Lohnsteuer. :rolleyes:

P.S.
Obn Schulsoftware im Apple-Kosmos besser läuft, ist imho auch ganz und gar nicht gesagt. Meistens ist der Grund dafür einfach, dass Apple als Werbemaßnahme "kostenlose" Weiterbildungen für Lehrkräfte in Deutschland anbietet, die den Umgang mit Schulsoftware auf Apple-Geräten schulen. Microsoft hjat auch ähnliches angefangen. Es ist eine gesellschaftliche Frage, ob wir es akzeptieren wollen, dass dieser Teil der Lehramtsausbildung allein von privaten Konzernen finanziert wird - derzeit ist das der Fall.
 
MountWalker schrieb:
Das mag dein Mathelehrer dir zwar so gesagt haben, es war aber faktisch nicht der Fall, da in jedem deutschen Bundesland der Taschenrechner nur im Funktionsumfang eingeschränkt werden darf und wird und nicht in der Marke.
Das war einmal in den USA (private Schule) und einmal an einer internationalen Schule, aber das klarstellen hätte mein Argument weniger untermauert ;)

MountWalker schrieb:
Obn Schulsoftware im Apple-Kosmos besser läuft, ist imho auch ganz und gar nicht gesagt.
Es reicht schon, dass sie homogen läuft, damit die Menüs für die Lehrkräfte immer gleich aussehen...
 
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