News Starlink Direct to Cell: Erste Satelliten für Smartphone-Anbindung ins All befördert

sigsegv schrieb:
UTRA sind die UMTS "3G" Funktechnologien, E-UTRA die von LTE.
Ok, dann hatte ich das wohl falsch in meinem Kopf, und hätte mich erst nochmal vergewissern sollen, bevor ich das gepostet hatte.
Ergänzung ()

devastor schrieb:
Nur an Autobahnen hat die Telekom schon über 6000 Standorte. Insgesamt sind es in Deutschland über 30000.
Es sind insgesamt sogar noch mehr Mobilfunkmasten in Deutschland, denn es gibt vier Mobilfunknetzbetreiber u. nicht an allen Standorten teilen sich mehrere Netzbetreiber denselben Masten.
 
Zur praktischen Nutzung von Starlink Direct to Cell.
Soweit ich das herausfinden konnte, benötigt man als Nutzer mit einem Smartphone, erstmal ein Smartphone welches das genutzte Frequenzband unterstützt,
und es ist für die Nutzung kein Vertrag mit Starlink notwendig sondern man muss diese Option über einen in eigenen Land tätigen Mobilfunkanbieter buchen,
was bedeutet: Man muss als interessierter Nutzer warten bis ein im eigenen Land tätiger Mobilfunkanbieter diese Option anbietet.

Die Bundesnetzagentur muss für Deutschland erstmal die Nutzung der Frequenzen für Starlink Direct to Cell freigeben.
 
Xpect schrieb:
Nach oben hin wird die Atmosphäre allerdings immer dünner, wodurch ich mir vorstellen kann, dass die Reichweite nach oben um ein vielfaches größer ist als die Reichweite in der Ebene.
Nein. Die Atmosphäre hat zwar eine gewisse Dämpfung, die Entfernung ist aber immer noch der vorherrschende Faktor. Die Signalstärke nimmt mit der Entfernung zum Quadrat ab. Mit jeder Verdopplung der Entfernung kommt nur nch ein Viertel an, d.h. bei vierfacher Entfernung kommt nur noch ein Sechszehntel der Leistung an.
Bei dicken Wänden oder sonstiger durchgehender Materie (Wasser) ist das natürlich anders. Dort hat dann die Dämpfung pro Zentimeter Wand stärkere Auswirkungen als die Entfernung.

Ergänzung ()

|Moppel| schrieb:
Aber wie hilft das bei der Verbindung Smartphone -> Satellit?
Für Antennen gilt Reziprozität, d.h. wenn eine Richtfunkantenne sehr gut in eine bestimmte Richtung senden kann, dann empfängt sie auch entsprechend gut/sensibel aus dieser Richtung.
In welche Richtungen eine Antenne gut senden / empfangen kann, ergibt sich aus der Geometrie einer Antenne. Je besser eine Antenne in eine Richtung hört/sendet, desto schlechter in die andren Richtungen. Diese Verhältnisse weden in Antennendiagrammen abgebildet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Antennendiagramm

In diesem Fall hat man auf der einen Seite ein Smartphone, meistens mit Patchantennen welche in alle Richtungen gut hören/senden kann und oben am Himmel den Satellit. D.h. im Satellit müssen für die Anbindung der Clients Antennen mit einer sehr gebündelten Charakteristik verbaut sein. Die Signalkeule kann sehr gebündelt sein, und deckt dann denoch ein Gebiet mit einem Durchmesser von relativ vielen Kilometern am Boden ab. Da in einem solch großen Gebiet dort aber potentiell viel mehr Smartphones unterwegs sind, entspricht das einer relativ großen Zelle. Deswegen hat das ganze generell weniger Kapazätät als terrestrische Systeme, welche viele Nutzer auf viele kleine Zellen verteilen können. Satellitenmobilfunk ist daher eher für ländliche oder abgelegene Gebiete gut, welche keine kleinen Zellen aus kapazitätsgründen benötigen.
 
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Atkatla schrieb:
Die Signalstärke nimmt mit der Entfernung zum Quadrat ab.
jain. das gilt für einen kugelstrahler. mimo-fähige geräte können mittels beamforming auch gerichtet abstahlen.
 
@0x8100 Das mögliche Beamforming von Clientgeräten für den Rückkanal ist kaum der Rede wert und wäre gerade bei Mobiltelefonen eher kontraproduktiv. Daher wird sehr ausgeprägtes Beamforming meist auch eher auf der Seite der Zellen eingesetzt, denn aus Sicht des Mobilfunkmastes / Satelliten mit der festen Antenne ändert sich die Position des Smartphones nur relativ wenig.

Ein Smartphone müsste bei jeder Drehung und Wendung erst die relative Position und Richtung zum Sendemast ermitteln und anpassen, weil du mit dem Phone auch die Antennenbaugruppe des Phones im Raum drehst und wendest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Atkatla schrieb:
Das mögliche Beamforming von Clientgeräten für den Rückkanal ist kaum der Rede wert und wäre gerade bei Mobiltelefonen eher kontraproduktiv.
das hat qualcomm schon vor jahren anders gesehen.
Atkatla schrieb:
Ein Smartphone müsste bei jeder Drehung und Wendung erst die relative Position und Richtung zum Sendemast ermitteln
was ja kein problem wäre, da es ja ständig ein signal von der base station empfängt. da aktuelle geräte 4x4 mimo haben, wäre die die positionsbestimmung mit 4 antennen im raum kein problem.

allerdings ist uplink beamforming in der tat kein bestandteil von lte, nur mimo mit bis zu vier spatial streams. es bleibt spannend, was starlink hinbekommt :)
 
Vorneweg: kann es sein, dass du MIMO und Beamforming in einen Topf wirfst? Für beides brauchst du natürlich mehrere Antennen, aber MIMO ist nicht gleich Beamforming.
0x8100 schrieb:
da aktuelle geräte 4x4 mimo haben, wäre die die positionsbestimmung mit 4 antennen im raum kein problem.
Du stellst es dir zu einfach vor. Zum einen haben Basisstionen 4x4 oder mehr, aber das bedeutet nicht, dass die Endgeräte auch 4x4 am Mobilfunkmodem haben. Und auch wenn du mehrere Antennen am Smartphone-Mobilfunkmodem hättest, kannst du damit nicht so einfach die Sender-Position eines eingehenden Signals bestimmen. (Denn es gibt ja auf dem Kanal nicht nur einen Spike, wo du einfach den Zeitversatz an den Antennen messen und damit triangulieren könntest). Du bekämst Signale an den unterschiedlichen Antennen und musst nun heraus bekommen, bei welcher Kombination der Phasenverschiebung das Signal rauskommt unter Berücksichtigung der Anwendung von MIMO (also Gewinne aus Mehrwegeausbreitung, wo es also nicht "die eine richtige" Richtung gibt). Um im Gegensatz zur Sektorantenne an der Basisstation kann das Signal beim Smartphone hier aus allen Richtungen kommen, damit erhöhen sich die Varianten. Dass heisst, du musst idealerweise die Richtung und die damit notwendigen Phasenverschiebungen bereits kennen, kannst sie aber nicht trivial ermitteln. In dem Qualcom-Paper beschreibt der Algorithmus dafür die Notwendigkeit und Verwendung von Pilotkanälen, damit das Smartphone sich mit der Basisstation über die notwendigen Phasenverschiebungen abstimmen kann. Und das müsstest du dann ununterbrochen machen, denn bei jeder Ausrichtungsänderung des Smartphones musst du nachführen, ansonsten geht die Keule leicht daneben.

Da du beim Beamforming ein besseres Signal in der richtigen Richtung hast, dafür aber ein umso schlechteres Signal sobald die Keule "daneben geht", lohnt der Rechenaufwand auf UE-Seite dafür nicht. Denn selbst wenn das Mobilfunkmodem Beamforming unterstützen würde, wäre die resultierende Verbesserung der Signalkeule nicht wirklich relevant, denn Beamforming ist umso besser, je mehr Antennen du hast und je weiter diese von einander entfernt sind. Beides ist ein Kostenfaktor und räumlicher Abstand ist in kleinen Smartphones eh kaum vorhanden. Es wäre auch deswegen nicht sinnvoll, weil die Basisstation dich mit ihren größeren Sektorantennen eh gut hört. Das Qualcom-Paper hat untersucht, um vielviel besser das Signal wäre, wenn man auch auf UE-Seite Beamforming einsetzt, das negiert aber nicht die anderen Faktoren. Und am Ende geht es bei Smartphones immer um Kosten und Energieeffizienz.

Daher ist es sinnvoll MIMO auf beiden Seiten soweit wie möglich einzusetzen, (je nach Antennenausstattung ) und Beamforming auf der Seite der stationären Basisstation bzw dem Satellit, denn von diesen aus gesehen sind die Richtungsänderungen sehr gering.
 
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Man hat das Gefühl einige Forenuser hier unterstellen den Raumfahrtbehörden und dessen Zertifizierungsstellen, dass diese weniger Ahnung vom Weltraum hätten als die Forenuser. Das finde ich sehr amüsant. Eigentlich aber auch irgendwo eine Form von Aroganz. Vom Chips voll gekrümeltem Sofa aus, lässt sich immer am besten schiedsrichten...
 
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Wenn die Satelliten mit einer "LTE-artigen" Funktechnik direkt Verbindung mit dem Smartphone aufnehmen, welche Antenne müsste denn dann ein Smartphone besitzen, um nicht nur empfangen, sondern auch senden zu können? Die reinen Satellitentelefone haben nicht umsonst eine riesige Richtantenne verbaut.
 
Weyoun schrieb:
welche Antenne müsste denn dann ein Smartphone besitzen, um nicht nur empfangen, sondern auch senden zu können? Die reinen Satellitentelefone haben nicht umsonst eine riesige Richtantenne verbaut.
Ich glaube das ist entweder alter Technik geschuldet oder eine Marketinggag, ähnlich wie bei lauten Laubbläsern (Bauernfängerei).

Normalerweise ist es so, je höher die Frequenz, desto kleiner die Antenne. Wenn man auf Empfängerseite die Leistungsaufnahme über höhere Strecken erhöhen will, nimmt man für gewöhnlich Parabolspiegel (die aber präzise ausgerichtet sein müssen) oder schlichtweg mehrere Antennen gleicher Länge.

Eigentlich ist ja auch genau das der Grund, warum man nicht direkt mit dem Satelliten kommuniziert, sondern ein Netz festinstallierter Repeater dazwischen verwendet, die man viel geziehlter auf die Satelliten ausrichten kann und dem Telefon den Hauptstromverbrauch (Satellitenverbindung) abzunehmen.

So spontan möchte ich aber ehrlich gesagt nicht täglich mit einem Satellitentelefon arbeiten. Die Strahlungsmenge ist definitiv ein vielfaches höher, als wenn sich das Ding nur ein par hundert Meter zum nächsten Repeater verbinden muss.

Ausserdem funktionieren Satellitentelefone glaube ich über geostationäre Satelliten. (also Satelliten, die so extrem weit weg sind (in einem geostationären Orbit) dass sie immer über der selben Stelle der Erde schweben (also Orbitposition = Drehgeschwindigkeit der Erde). Daher benötigen die viel mehr Leistung. Die Satelliten von denen hier gesprochen wird, sind nur ein Bruchteil so weit weg und benötigen entsprechend viel weniger Sendeleistung. Durch diesen niedrigen Orbit verringert sich auch "der Ping" bzw. die Sendezeit, die bei normalem Satelliteninternet bisher immer extrem hoch war (aufgrund der Entfernung zu den geostationären Satelliten). Hat dafür den Nachteil, die Satelliten drehen sich viel schneller um die Erde und es braucht entsprechend mehr, um ständig jede Ecke ununterbrochen zu versorgen. Dafür sind sie aber wiederum viel kleiner und billiger und das Thema Weltraumschrott hat sich wegen Luftreibung erledigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
X79 schrieb:
Ich glaube das ist entweder alter Technik geschuldet oder eine Marketinggag, ähnlich wie bei lauten Laubbläsern (Bauernfängerei).
So wirklich hast du damit aber nicht meine Frage beantwortet, wie Elon sich die direkte Kommunikation mit Smartphones vorstellt. Smartphones haben weder große Parabolantennen noch lässt der begrenzte Akku starke Sendeleistungen für längere Zeit zu (in Deutschland darf eh nicht all zu stark gesendet werden, sonst kommt schnell der Entstördienst vorbei).
 
es scheint schwer vorstellbar, dass ein phone, das schon auf der erde manchmal schlechten empfang hat, bis ins all funken kann. aber anscheinend braucht man für sowas nur die richtige antenne :)

1704733360545.png

https://www.theverge.com/2023/4/26/...atellite-cellular-connection-phone-call-space
 
Weyoun schrieb:
So wirklich hast du damit aber nicht meine Frage beantwortet, wie Elon sich die direkte Kommunikation mit Smartphones vorstellt. Smartphones haben weder große Parabolantennen noch lässt der begrenzte Akku starke Sendeleistungen für längere Zeit zu (in Deutschland darf eh nicht all zu stark gesendet werden, sonst kommt schnell der Entstördienst vorbei).
Deswegen ist mir das auch ein Rätsel, weswegen ich schrieb, man verwendet nicht umsonst genau wegen diesem Umstand Repeater, bzw- Relais-Stationen auf der Erde um die Signale weiter zu leiten. So ein Satellitentelefon ist auch meist nur für Notfälle gedacht und schnell leer gezogen. Und man muss erstmal eine freie, möglichst erhöhte Position aufsuchen und auf schönes Wetter hoffen, weil man sonst im schlimmsten Fall trotz Satelliten garkeinen Empfang hat. Ich bin da allerdings nicht auf dem laufenden, was den aktuellen Technikstand betrifft. Das hat auch mit Sichtlienen und Sendekegeln (je enger der Winkel desto stärker das Signal, desto kleiner aber die bestrahlte Fläche) zu tun, dass man Satelliten eher stationär verwendet und nicht für mobile Anwendungen, wo die Verbraucher und vor allem deren Antennen ständig die Position wechseln. In Flugzeugen werden zur Satellitenkommunikation auch extrem aufwendig gestaltete Antennen mit Minispiegeln verwendet, die sich ständig mechanisch am verbundenen Satelliten ausrichten, je nach Flugzeuglage und Position. Aber die werden schon wissen was sie tun und irgendwie wird das schon funkionieren. Noch mehr Strahlung auf der Erde überall, immer stärker. Mal gucken wann es wirklich die ersten Krebsopfer im Zusammenhang mit elektromagnetischer Strahlung gibt, wenn das so weiter geht. Mag die Strahlenbelastung bisher auch in Ordnung gewesen sein, in Zukunft wird sie zumindest nicht weniger.
 
sigsegv schrieb:
Mir waren die 6000 schon irgendwie zu viel, das ist ja nicht normal. Und das jetzt alles im All und am besten noch 5 Anbieter wo jeder sein eigenes Süppchen Kocht. Dann gibt jeden Monat mal nen Meteor Schauer weil 30 wieder die Erde ansteuern...
 
Weyoun schrieb:
Wenn die Satelliten mit einer "LTE-artigen" Funktechnik direkt Verbindung mit dem Smartphone aufnehmen, welche Antenne müsste denn dann ein Smartphone besitzen, um nicht nur empfangen, sondern auch senden zu können?
Die Smartphones können zum Satelliten senden, denn Satelliten können die Signale empfangen falls diese über entsprechend leistungsfähige Antennen verfügen.
Die Funkfelddämpfung liegt etwa bei 150 dB bei einer Verbindung bei 2 GHz und LEO-Satelliten.
Sendeleistung des Smartphone (bei LTE o. 5G) 22 dBm. Wenn der Satellit über eine Antenne mit min. 22 dB Antennengewinn verfügt dann läge der Empfangspegel bei -106 dBm, was zwar einen schwachen, aber immer noch einen brauchbaren Empfangspegel für eine Datenübertragung mit LTE darstellt.
-111 dBm und weniger gilt als zu schwach für LTE Übertragungen.

Soviel zum Signalpegel, für eine Übertragung spielt natürlich noch der SINR-Wert eine Rolle, aber dieser lässt sich im Prinzip nur messen, aber nicht berechnen, weil die Störfaktoren (bei realen Funksignalen) unberechenbar sind.

Weyoun schrieb:
Die reinen Satellitentelefone haben nicht umsonst eine riesige Richtantenne verbaut.
Die Antennen an den Satellitentelefonen schaffen auch nur eine einstellige dB-Zahl an Antennengewinn, können demnach nicht so viel bewirken.
 
Zuletzt bearbeitet:
WinnieW2 schrieb:
Die Funkfelddämpfung liegt etwa bei 150 dB bei einer Verbindung bei 2 GHz und LEO-Satelliten.
Bei "typischer" Entfernung zwischen Satellit von 400 km (ganz nah vorbeifliegend und noch nicht abstürzend) bis 4.000 km (Satellit weit entfernt vom Smartphone bzw. gerade am zweiten elliptischen Brennpunkt, der am weitesten entfernt liegt)?
150 dB Dämpfung bedeutet ja, dass die empfangene Leistung um 15 Zehnerpotenzen geringer ist als die ausgestrahlte Leistung bzw. der "Referenzpegel".
WinnieW2 schrieb:
Sendeleistung des Smartphone (bei LTE o. 5G) 22 dBm. Wenn der Satellit über eine Antenne mit min. 22 dB Antennengewinn verfügt dann läge der Empfangspegel bei -106 dBm, was zwar einen schwachen, aber immer noch einen brauchbaren Empfangspegel für eine Datenübertragung mit LTE darstellt.
22 dBm betragen 158mW => ist das in Deutschland / der EU erlaubt, höher als 100 mW zu gehen?
Die 22 dB Antennengewinn (alles über 20 dB geht nur mit Parabolantenne) funktionieren aber nur in eine Richtung, es sei denn, das Smartphone bekommt bald auch eine ausklappbare Parabolschüssel. ;-)
WinnieW2 schrieb:
Soviel zum Signalpegel, für eine Übertragung spielt natürlich noch der SINR-Wert eine Rolle, aber dieser lässt sich im Prinzip nur messen, aber nicht berechnen, weil die Störfaktoren (bei realen Funksignalen) unberechenbar sind.
Dessen Messung ist aber höchst dynamisch (abhängig vom aktuellen Wetter und dem sich ständig schnell ändernden Abstand zwischen Smartphone und Satellit(en) sowie der Anzahl der parallelen Nutzer, die sich auf der Funkstrecke überlagern. Da wäre Rechnen mit Worst-Case-Annahmen schon seriöser.
WinnieW2 schrieb:
Die Antennen an den Satellitentelefonen schaffen auch nur eine einstellige dB-Zahl an Antennengewinn, können demnach nicht so viel bewirken.
Das hängt vom Antennentyp ab. Sicher, dass wirklich keiner der in Betracht kommenden Antennentypen die 10 dB überschreiten kann?
 
Weyoun schrieb:
Bei "typischer" Entfernung zwischen Satellit von 400 km (ganz nah vorbeifliegend und noch nicht abstürzend) bis 4.000 km (Satellit weit entfernt vom Smartphone bzw. gerade am zweiten elliptischen Brennpunkt, der am weitesten entfernt liegt)?
Falls ein Satellit zu weit entfernt sein sollte, dann übernimmt ein anderer welcher sich näher zum Nutzer befindet. Bei einem solcher Konstellation an Satelliten gibt es immer Handover zu einem der sich näher am Nutzer befindet.

Weyoun schrieb:
150 dB Dämpfung bedeutet ja, dass die empfangene Leistung um 15 Zehnerpotenzen geringer ist als die ausgestrahlte Leistung bzw. der "Referenzpegel".
Was im Prinzip noch nicht mal viel ist, bei geostationären Satelliten im 11 GHz Frequenzbereich muss man 200 dB Übertragungsdämpfung annehmen, und selbst dann ist eine Antenne mit ca. 35 dB Empfangsgewinn für eine Übertragung ausreichend.

Weyoun schrieb:
22 dBm betragen 158mW => ist das in Deutschland / der EU erlaubt, höher als 100 mW zu gehen?
Ich habe eigentlich nur den Worst Case angenommen. Max. erlaubt wären sogar 24 dBm Sendeleistung beim Smartphone, 23 +/- 1 dBm laut Spezifikation (bei LTE / 5G).

Weyoun schrieb:
Die 22 dB Antennengewinn (alles über 20 dB geht nur mit Parabolantenne) funktionieren aber nur in eine Richtung, es sei denn, das Smartphone bekommt bald auch eine ausklappbare Parabolschüssel. ;-)
Muss ja nicht, denn der Satellit kompensiert die geringere Empfangsleistung des Smartphones über eine höhere Sendeleistung, genauso wie die terrestrischen Mobilfunkbasisstationen.
Die dürfen mit bis zu 46 dBm senden.

Weyoun schrieb:
Dessen Messung ist aber höchst dynamisch (abhängig vom aktuellen Wetter und dem sich ständig schnell ändernden Abstand zwischen Smartphone und Satellit(en) sowie der Anzahl der parallelen Nutzer, die sich auf der Funkstrecke überlagern. Da wäre Rechnen mit Worst-Case-Annahmen schon seriöser.
Bei den zusätzlichen verschlechternde Faktoren sind mir die Größenordnungen nicht bekannt.
Bekannt ist jedoch dass es für Mobilfunk über Satelliten eine extra Spezifikation gibt. Mir fehlt allerdings die Zeit mich damit ausführlicher zu beschäftigen.

Die erste Generation von Direct to Cell sieht auch nur die Übertragung von kurzen Texten vor, keine Telefongespräche und keine Breitband-Internet.
Direct to Cell soll vorläufig lediglich eine Ergänzung zum terrestrischen Mobilfunk sein, keine Alternative dazu.
Gedacht für Leute die sich vorübergehend in Gegenden ohne terrestrische Mobilfunkversorgung aufhalten.
 
WinnieW2 schrieb:
Falls ein Satellit zu weit entfernt sein sollte, dann übernimmt ein anderer welcher sich näher zum Nutzer befindet. Bei einem solcher Konstellation an Satelliten gibt es immer Handover zu einem der sich näher am Nutzer befindet.
Steht nicht im Bericht, dass aktuell nur 11 der gerade gestarteten Elon-Satelliten über LTE verfügen? Der Rest der Satelliten nutzt herkömmliche Satellitentechnik. Bei nur 11 Satelliten gibt es nicht mehrere Satelliten auf einmal.
WinnieW2 schrieb:
Was im Prinzip noch nicht mal viel ist, bei geostationären Satelliten im 11 GHz Frequenzbereich muss man 200 dB Übertragungsdämpfung annehmen, und selbst dann ist eine Antenne mit ca. 35 dB Empfangsgewinn für eine Übertragung ausreichend.
Der Unterschied bei geostationären Satelliten ist aber, dass man zum einen feste (nicht variable) Ausleuchtzonen hat und auf Empfängerseite große Parabolantennen zum Bündeln nutzt. Zudem kann man bei dauerhaft 36.000 km auch die Fehlerkorrektur recht gut "anpassen". Wenn die Entfernung zwischen Satellit und Smartphone ständig stark schwankt, ist das deutlich komplexer.

Und worauf bei geostationären Satelliten wohl auch kaum jemand kommen würde: Den Rückkanal des Satelliten-Receivers über den Satelliten abzuwickeln.
WinnieW2 schrieb:
Ich habe eigentlich nur den Worst Case angenommen. Max. erlaubt wären sogar 24 dBm Sendeleistung beim Smartphone, 23 +/- 1 dBm laut Spezifikation (bei LTE / 5G).
24 dBm Sendeleistung sind 250 mW, krass! Und da sage noch jemand, meine Fritzbox wäre mit 100 mW im WLAN ein starker Strahler...
WinnieW2 schrieb:
Muss ja nicht, denn der Satellit kompensiert die geringere Empfangsleistung des Smartphones über eine höhere Sendeleistung, genauso wie die terrestrischen Mobilfunkbasisstationen.
Die dürfen mit bis zu 46 dBm senden.
46 dBm sind 40 Watt, da hätte ich sogar mehr erwartet für Sendemasten mit großer Höhe wie dem Berliner Fernsehturm.
WinnieW2 schrieb:
Die erste Generation von Direct to Cell sieht auch nur die Übertragung von kurzen Texten vor, keine Telefongespräche und keine Breitband-Internet.
Also ähnlich geartet wie der Satelliten-Notdienst, den Apple in den USA für seine Smartphones anbietet (mit einem bestehenden Satellitenanbieter).
WinnieW2 schrieb:
Direct to Cell soll vorläufig lediglich eine Ergänzung zum terrestrischen Mobilfunk sein, keine Alternative dazu.
Gedacht für Leute die sich vorübergehend in Gegenden ohne terrestrische Mobilfunkversorgung aufhalten.
So schnell wird sich das sicherlich auch nicht ändern, vor allem, weil derzeit ja gerade mal 11 Satelliten von Elon diese Technik verbaut haben.
 
Weyoun schrieb:
Steht nicht im Bericht, dass aktuell nur 11 der gerade gestarteten Elon-Satelliten über LTE verfügen? Der Rest der Satelliten nutzt herkömmliche Satellitentechnik. Bei nur 11 Satelliten gibt es nicht mehrere Satelliten auf einmal.
Der Ausbau befindet sich noch im Anfangsstadium. Da werden noch weitere Satelliten mit Direct to Cell Technik folgen.
Mir ist nicht bekannt dass der kommerzielle Start des Dienstes für Nutzer bereits begonnen hat.

Weyoun schrieb:
Der Unterschied bei geostationären Satelliten ist aber, dass man zum einen feste (nicht variable) Ausleuchtzonen hat und auf Empfängerseite große Parabolantennen zum Bündeln nutzt. Zudem kann man bei dauerhaft 36.000 km auch die Fehlerkorrektur recht gut "anpassen". Wenn die Entfernung zwischen Satellit und Smartphone ständig stark schwankt, ist das deutlich komplexer.
Die Fehlerkorrektur ist bei Mobilfunkübertragungen nicht schlechter im Vergleich zu TV-Broadcast über Satelliten. Die Dämpfung ist hier bei Mobilfunk über Satellit geringer weil niedrigere Frequenzen bei 2 GHz genutzt werden, und bei den Satelliten werden sicherlich Phased-Array-Antennen genutzt werden.

Weyoun schrieb:
Und worauf bei geostationären Satelliten wohl auch kaum jemand kommen würde: Den Rückkanal des Satelliten-Receivers über den Satelliten abzuwickeln.
Bei Internet über Satellit ist ein Rückkanal über Satellit allerdings seit min. 10 Jahren in Gebrauch. Da sind wohl 2 Watt Sendeleistung am LNB ausreichend, wenn da 35 dB Gewinn mit der Parabolantenne hinzukommen.

Weyoun schrieb:
24 dBm Sendeleistung sind 250 mW, krass! Und da sage noch jemand, meine Fritzbox wäre mit 100 mW im WLAN ein starker Strahler...
Bei 2G / GSM sind sogar max. 33 dBm Sendeleistung bei Mobiltelefonen zulässig. Glücklicherweise ist im Standard es eine Regelung der Sendeleistung vorgesehen so dass nur selten mehr als 24 dBm notwendig werden.

Weyoun schrieb:
46 dBm sind 40 Watt, da hätte ich sogar mehr erwartet für Sendemasten mit großer Höhe wie dem Berliner Fernsehturm.
Wozu sollte eine höhere Sendeleistung (bei den Basisstationen) nötig sein, das würde nur zu stärkeren Interferenzen und Störungen in benachbarten Mobilfunkzellen führen.

Weyoun schrieb:
Also ähnlich geartet wie der Satelliten-Notdienst, den Apple in den USA für seine Smartphones anbietet (mit einem bestehenden Satellitenanbieter).
Ja, allerdings hat Apple seine neuen iPhones deswegen mit einer eigenen Antenne mit Richtwirkung ausgestattet, weil hier bereits vorhandene Satelliten genutzt werden. Diese sind eigentlich nicht dafür vorgesehen mit Smartphones Funkverbindungen aufzunehmen.

Aber auch hier ist lediglich die Übertragung kurzer Textbotschaften möglich. Da wird zusätzlich FEC auf Anwendungsebene genutzt werden, schätze ich.
 
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