puh, und ich dachte schon, ich hätte mich mit meiner Kritik wieder zu weit aus dem Fenster gelehnt. ;-)
Schön ist zu sehen, dass du sicherlich in den folgenden Jahren, noch richtig tief in die Hi-Fi Welt eintauchen wirst. Wenn du erst einmal entdeckt hast, was so alles möglich ist, beginnt der Aufrüstwahn, glaub's mir.
Verbessern kann man sehr viel. Denn der Raum ist die Lautsprecherkritischste "Baustelle" die es gibt. Wenn du von einem auf den anderen Tag, plötzlich deine Teufel in einem akustisch nahezu perfekten Raum hören würdest, würdest du aus dem staunen kaum noch heraus kommen.
Die Reihenfolge der hörbaren Akustischen Änderungen und die wichtigsten "teile" eine Hi-Fi Kette sieht etwa wie folgt aus:
1. Die Aufnahme (schlechte Aufnahmen klingen auch auf Top Systemen schlecht)
2. Der Raum (Gute Lautsprecher klingen auch in schlechten Räumen ungenügend)
3. Der Lautsprecher (Fatale Konstruktionen sind übel für wohlklingende Musik. Stimmen Punkt eins und zwei, können sogar durchschnittlich gute Lautsprecher erstaunliches leisten. Deshalb ist der Lautsprecher NUR auf Rang drei)
4. Der Verstärker (Es gibt Verstärker-klang, dem aber zu oft zuviel Relevanz zugesprochen wird. Die Unterschiede sind zu gering, um in sauteure Verstärker zu investieren)
5. Der Zuspieler (Ähnliches Bild wie beim Verstärker)
6. ...
7. ...
8. ...
...
...
XX. Kabel (mit das unwichtigste an der Hi-Fi Kette. Trotzdem gibt es immer wieder Spinner die hunderte von Euro in den laufenden Meter Kabel stecken, und tatsächlich GLAUBEN, es würde besser klingen. Jeder Elektrotechniker würde sich über diese Voodoo-Idioten nur ins Fäustchen lachen.
Wenn du tatsächlich bereit bist, den Raum akustisch zu optimieren, kannst du fast schon gigantische Verbesserungen erzielen. Ich selber betreibe meine Nuberts, die übrigens von der Linearität her, an ehesten mit Studio-Lautsprechern vergleichbar sind, in einem Raum mit schall absorbierenden Akustik-Schaumstoffmatten. Diese Matten linearisieren den Frequenzgang, der leider durch die typische "nackte" Wohnzimmeroptik ja extrem verbogen und verunstaltet wird. Durch die Reflektionen an allen Wänden, dem Boden und er Decke wird der Frequenzgang eines noch so sauber spielenden Lautsprechers so extrem verzerrt, dass sich viele Frequenzen auslöschen oder wie im Bassbereich typisch stark überlagern, was dann einen extrem dröhnigen, langsamen und schwammigen Bass verursacht.
Es ist mit relativ vielen und besonders dicken Matten möglich bis etwa 300-400 Hz den Frequenzgang wieder fast zu perfektionieren, oder ihn zumindest wieder so auszugleichen, wie er eigentlich aus dem Lautsprecher schallt. Alles unter etwa 300 Hz ist nur mit recht viel Aufwand zu "säubern". Hier bieten sich zwei Möglichkeiten an:
1. Ein "Bass Array" oder noch besser ein "Double Bass Array (DBA)"
2. Ein Parametrischer Equalizer
zu 1: Man stellt 4 Subwoofer in der 1/4 Regel im Raum auf. Das heißt, man nimmt die Raumbreite und die Raumhöhe, teilt diese jeweils durch vier (1/4), und stellt Subwoofer an einer Wand (mit etwas Abstand natürlich) nach dieser Regel auf. So baut man quasi 4 Subwoofer an einer Wand mit jeweils 1/4 Raumhöhe und breite auf. Bei einem Double Bass Array geschieht dies mit 8 (!) Subwoofern im Raum. Vier auf der einen Seite, die vier anderen auf der gegenüberliegen Seite. Das Bild zeigt den Aufbau eines Bass Array, wenn man davor steht. Durch die gleichmäßige Verteilung des Basses ist der Zugewinn an Sauberkeit immens. Bei einem Double Bass Array, sind die vier hinteren Subs nur dazu da, die Bässe der gegenüberliegenden "aufzusaugen". Da diese Phasenverkehrt spielen, saugen sie regelrecht alle Bässe von den vier vorderen Subs auf, um quasi den raum für die Lautsprecher unendlich lang ausshen zu lassen. Es gibt daher KEINE Reflektionen an der Rückwand mehr in dem Frequenzbereich indem die Subs spielen.
zu 2: Mit einem parametrischem Equalizer, kann man zumindest die Überlagerungen im Bassbereich ein wenig schönen. Das funktioniert im großen und Ganzen auch sehr gut, allerdings mit Einschränkungen. Durch die Absenkung einzelner Frequenzbereiche, muss man bei starker Absenkung z.B. Einbußen bei der "Schnelligkeit" und "Direktheit" des Lautsprechers hinnehmen. dies ist bei moderater Frequenzverbesserung aber nicht hörbar. Desweiteren, ist es NICHT möglich Basslöcher mit dem Equalizer zu füllen. Würde man die ausgelöschten Frequenzen stark anheben, müsste der Verstärker an diesen Stellen plötzlich das zehnfache seiner normalen Leistung abgeben, um zwei stellige db Werte auszugleichen. Das dürfte sicher schnell zu Problemen führen.
Wenn man einen Equalizer einsetzen möchte, bietet sich aber nur der parametrische an, da der einfache grafische Equalizer (wie er auch z.B in Winamp zu finden ist) nicht genug Feineinstellung anbietet. Equalizer gibt es als Hardware (z.B. von Behringer) oder als Software, für den PC. Hier ist der "KX Treiber" mit "UFX Plugin" derzeit das beste am Markt. Dazu auch noch kostenlos. Leider aber nur mit relativ wenigen Soundkarten verwendbar.
Link (parametrischer) Equalizer:
http://de.wikipedia.org/wiki/Equalizer
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Akustik-Matten kannst du hier z.B. kaufen:
http://shop.strato.de/epages/61456034.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61456034
oder
http://www.aixfoam.de/cgi-bin/shop/sh_app?LID=de&shcat=1&FUNC_ID=8002
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Sofortige Maßnahmen zur Verbesserung des Klangs:
- Lautsprecher im Stereo-Dreieck betrieben. Dazu gibt es auch genug Erklärung per Google.
- Lautsprecher mit genügend (mindestens 50cm) Abstand zu allen Wänden aufstellen. Besonders die Seitenwände sollten besser 1 Meter oder mehr entfernt sein.
- Subwoofer NIEMALS in die Ecke stellen. Da an allen Wänden eine sogenannte MAXIMA Linie verläuft, wird der Bass extrem dröhnig und aufgedunsen.
- Nicht weiter als 2 Meter vom Lautsprecher entfernen. Das Stereo Dreieck nicht größer als 2*2*2 Metern. Um so näher man am Lautsprecher sitzt, um so mehr direktschall nimmt man wahr. Es ist beim sauberen Klang immens wichtig den Diffussschall (Reflektionsschall) so gering wie möglich zu halten.
- Bass Reflex Lautsprecher "atmen lassen". Die Öffnung am Sub nicht verschließen oder an eine Wand stellen.
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Hier mal ein Bild meines Systems. Der Raum ist noch lange nicht perfekt, wird aber noch einiges folgen, wie z.B.:
- Abhängen der Zimmerdecke um 20 Zentimeter. Enstandener Leeraum wird mit Dämm material gefüllt.
- Mehr Akusitk-Schaumstoff und austausch bereits vorhandener Matten
- Noch mehr Reflektionsbegünstigende Möbel entfernen. Obwohl mein Raum jetzt schon extrem leer ist.
- Mehr Teppich
- Neue Vorhänge (Viel dicker vor allem)
- Irgendwann einmal die "Nuvero 14" *träum* ^^
- Wenn ich im Lotto gewinne, dann sogar die "Klein & Hummel O 500 C" Einer der besten Aktiven Studio-Lautsprecher überhaupt. (Kostenpunkt etwa 18.000 Euro das Paar)
BILD:
Wenn du noch Fragen hast, immer nur her damit. Ich hoffe ich habe hier nicht zu kompliziert geschrieben
Gruß