Treiber für USB DACs von FiiO - unseriös?

Andarkan

Lt. Junior Grade
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Wie viele von euch bestimmt wissen, funktionieren die USB DACs von FiiO auf Windows ohne einen Treiber installieren zu müssen.

FiiO empfiehlt aber, den Treiber (generisch für alle Modelle) zu installieren:
https://www.fiio.com/supports

Jetzt frage ich mich: Was ist überhaupt der Mehrwert dieses Treibers gegenüber dem Windows-eigenen Treiber? Es wird nirgendwo erklärt.
Nicht mal Google liefert irgendwelche Ergebnisse, abgesehen von den FiiO-eigenen Seiten.

Besonders stutzig macht mich diese Passage aus dem offiziellen Manual:

Special notice:
The driver program will generally do some sensitive operations on the Windows system, such as modifying the I/O configuration and Windows registry. For a few anti-virus softwares (e.g. Virustotal), they may automatically prohibit the driver from doing these operations or mistakenly recognize the program as a malware. If that happens, please kindly set the anti-virus software to trust the driver setup program and allow its operations. There's no need to worry about the safety issues regarding to our driver program, but it's highly suggested to always download the driver package from our official website: http://fiio.net/en/supports

Sowas habe ich noch nie erlebt, dass ein Hardware-Treiber zu solchen Phänomenen führen können sollte. Auf mich macht das einen unseriösen Eindruck.

PS: Ich selbst besitze jetzt ein FiiO K5pro.
 
Naja, sie sagen da halt was Treiber machen. Wenn sie die Microsoft Gebühren für die Signatur nicht jedes mal zahlen wollen, kann es aber halt schonmal sein das ein Antivirus das doof findet.

Programme signieren ist einer der einfachsten Tricks antiviren noch nutzloser zu machen :D

Was den mehrwert angeht: Frag fiio / probier es aus :)
 
Das sind dann meist ASIO-Treiber für foobar und ähnliche Software, damit man die Dinger "Bit-Perfect" betreiben kann. Wenn du dich wunderst was dieser Treiber soll, dann brauchst du ihn nicht. Das ist eher was für Esoteriker oder Tonstudiohardware, wo solche Latenzen tatsächlich problematisch sind.

Wiki zu ASIO:
ASIO bypasses the normal audio path from a user application through layers of intermediary Windows operating system software so that an application connects directly to the sound card hardware. Each layer that is bypassed means a reduction in latency (the delay between an application sending audio information and it being reproduced by the sound card, or input signals from the sound card being available to the application). In this way, ASIO offers a relatively simple way of accessing multiple audio inputs and outputs independently.
 
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Der FiiO K5 Pro ist ein USB Audio Class 2.0 - Gerät. Bis zum Windows 10 Creators Update (1703) hatte Windows keinen generischen UAC2 - Klassentreiber an Bord. Sehr wenige Audiogeräte beherrschen dann einen automatischen Fallback auf UAC1 (dann mit weniger unterstützten Formaten), die meisten (reinen UAC2-Geräte) gehen aber dann gar nicht. Darum brauchten bis dahin UAC2-Geräte unter Windows einen spezifischen Treiber, um sie überhaupt oder mit allen Features nutzen zu können.

Der Sinn dahinter, dass trotz des nun in Windows 10 vorhandenen generischen UAC2-Treibers trotzdem weiterhin gerätespezifische Treiber angeboten werden, ist, dass die Hersteller zum einen Abwärtskompatibilität zu älteren Windows 10 Versionen und auch noch Windows 7 bieten wollen, zum anderen, dass die Windows UAC2 - Klassentreiber keinen eigenen ASIO-Treiber mitbringen (mit ASIO4ALL sollte es aber trotzdem gehen!) und diesen DSD-Audio-Kram (Alternative zu normalem PCM-Audio) meines Wissens nach nicht unterstützen, oder zumindest nicht in vollem Umfang.

Mittlerweile verzichten einige Hersteller (z.B. Schiit) aber auch komplett auf eigene Treiber und setzen voll auf den Windows UAC2-Klassentreiber. Wichtig ist nur zu wissen, dass dieser in allen Formaten, die er unterstützt, absolut keinen Nachteil hinsichtlich der Audioqualität gegenüber dem gleichen Format mit gerätespezifischen Treibern hat! Will man also nicht ganz konkret ein vom Gerät unterstütztes Format nutzen, das der Klassentreiber nicht kann, macht es absolut keinen Sinn den Herstellertreiber zu installieren! Hersteller, die pauschal ihren Treiber "empfehlen", tun dies nur damit der Nutzer auch alle vom Marketing beworbenen Formate bis hin zu z.B. (in der Praxis vollkommen unsinnigen) PCM 384kHz oder 768kHz auswählen kann. Ein seriös handelnder Hersteller würde hingegen darauf hinweisen, dass für "normale" Sachen wie z.B. 16/24 Bit, 44.1-192kHz der extra Treiber null Sinn ergibt. Aber macht sich fürs Marketing halt auch besser, wenn man einen "richtigen" Treiber für das Gerät anbietet, statt den Nutzer auf so vermeintlich popeligen Standardtreibern sitzen zu lassen. ;)
 
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tox1c90 schrieb:
vermeintlich popeligen Standardtreibern sitzen zu lassen.
Die stabil sind und einwandfrei funktionieren :D

Echt, die Hersteller würden ihre Kunden in die Hölle schicken und ihnen weismachen, es gehe in den Süden. Hauptsache die Kundschaft hat was zum Prahlen.
 
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Junge Junge, hier wird ein Faß aufgemacht. Es ist alles Ok mit dem Treiber. Der K3 funktioniert besser mit dem Treiber von der Website, da Win 10 ihn öfter mal nicht erkennt.
 
Ich habe für meinen Fiio K3 damals auch unbedingt den Treiber benötigt. Nicht aus Funktionsgründen, aber standardmäßig schaltet sich der Fiio K3 immer in eine Art Standby, wenn kein Ton abgespielt wird. Immer wenn er wieder Ton abgespielt hat, hat er sich dann quasie wieder eingeschaltet und das hat man durch eine Art Knacksen bzw. Verzögerung im Sound gehört.

Das Problem ließ sich lösen, indem man in einer Konfig-Datei der Fiio Treiber eine Art erweiterten Einstellungsmodus freischaltete, in der man dann den DAC/AMP auf dauerhaft Ein stellen konnte.

Eigentlich ziemlich user-unfreundlich, dass man da erst etwas in einer Textdatei bearbeiten muss, damit man überhaupt die Einstellung im Treiber dafür bekommt.
 
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Also das Einzige was ich in dem Treiber einstellen kann das ich nicht in Windows selber finde ist die ASIO-Puffergröße, was auch immer die bezweckt.
 
Eure Aussagen waren alle sehr aufschlussreich. Danke. 😁

Dann fasse ich mal als bisheriges Fazit zusammen:
Ich muss den Treiber nicht zwingend installieren. Schaden würde es aber auch nicht.
 
Zyzics schrieb:
Also das Einzige was ich in dem Treiber einstellen kann das ich nicht in Windows selber finde ist die ASIO-Puffergröße, was auch immer die bezweckt.
Das ist für die Latenz wichtig, aber für die meisten, die nur einen Sound ausgeben, unwichtig. Beispielsweise brauche ich das als Gitarrist, wenn ich in der DAW gleichzeitig hören und einspielen will. Wenn die Latenz dann zu hoch ist, hört man einen störenden Versatz zwischen Spielen und Aufnahme. Sprich, Du spielst Stück für Stück immer wieder eine neue Spur (Bass, 1.Gitarre, 2.Gitarre, Gesang etc.) ein. Du hast dann das bereits eingespielte, und es kommt das neue dazu. Wenn dann die Verzögerung zu hoch ist, passen die neuen Spuren dann nicht mehr zu den bisher vorhandenen Spuren zusammen.

Ja (die Profis wieder, die wieder was einwerfen wollen...), es gibt bei den heutigen DAWs eine Latenzkompensation, aber ich wollte das nur mal hier entsprechend verständlich erläutern. ;)
 
maweasesnet schrieb:
überlanges Zitat entfernt
Hi, wärst Du vielleicht so nett den Prozess zu schildern wie Du das bewerkstelligt hast. Also auf welchen Ordner zugegriffen und welche Änderung in welcher Datei vollzogen wurde? Ich habe nämlich mit dem selben Problem zu bekämpfen und bin kurz davor zu retournieren, da ich Deine Lösung aus Gründen der fehlenden Kenntniss nicht alleinständig implementieren kann.... Deine Hilfe würde ich zu schätzen wissen. Vielen Dank und weiterhin eine gute Woche! Gruß
 
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Gladius089 schrieb:
Hi, wärst Du vielleicht so nett den Prozess zu schildern wie Du das bewerkstelligt hast.

C:\Program Files\FiiO\FiiO_Driver\W10_x64\FiiOCplApp.xml

Die FiiOCplApp.xml mit dem Editor öffnen und unter "PageOptions's" die Visibility von "Hidden" auf auf "Visible" umschreiben. Dann die Datei speichern und eventuell den Treiber neustarten.

Im Treiber gibts dann eine neue Seite namens "Optionen", da kann man dann von "Nur bei Bedarf eingeschaltet" auf "Immer eingeschaltet" umstellen.
 
Also die Treiber haben schon ihren Zweck. Danach kannst du 24 Bit wählen. Ohne die Treiber gibt es nur 16 und 32 Bit. Wichtig für DTS X Headphone und Dolby Atmos Headphone, Soundformate die ja nicht nur 16 Bit 48 Khz anbieten, sondern auch 24 Bit 48 Khz. 24 Bit ist dann schon ein deutlich hörbarer Unterschied.

Wie hier schon erwähnt wurde. Ob ein Treiber eine Signatur von MS bekommen hat oder nicht, ist recht egal und sagt nicht viel aus. Das sind im Endeffekt Lizenzgebühren die an MS abgedrückt werden müssen.
 
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