Wann lohnt sich Linux?

Ein Anfänger geht viel intuitiver an ein neues System heran. Wenn man wie ich seit fast 15 Jahren Windows nutzt, dann schleichen sich Automatismen ein. Man hat sich schon so an die Funktionsweise unter Windows gewöhnt, dass man stupide Einstellungen dort vermutet, wo sie nicht sind und unter Linux nicht sein können.

Wenn man sich aber die Mühe macht, den Sinn hinter vielen Funktionen verstehen zu wollen, leuchtet ein Lichtlein auf, weil man sich sagt, dass etwa eine zentrale Anlaufstelle für das System weitaus einfacher zu erreichen ist, als verschachtelte Menüs mit zig Karteireitern.

Ich will nicht den Eindruck erwecken, ein Windows-Bashing zu betreiben. Doch während OS X sich als designverliebtes Wohlfühlsystem präsentiert, Linux sich als Vorreiter in Sicherheit und Vielfalt zeigt, stellt sich mir mehr und mehr die Frage, wohin Windows eigentlich will. Vista ist ein ressourcenfressender Koloss, der als große Innovation eine vermeintlich atemberaubende 3D-Oberfläche mit sich bringt. Aha.
 
@und3r & Kihel
Jupp, so sehe ich das auch.

@critique
Ja, was das mit Vista soll, weiß ich auch nicht. Im Grunde ist es eine Art XP Version 1.5. Ich kann nur vermuten, dass die Zielgruppe Menschen mittleren Alters sind, die sich um Konfigurationen keine Sorgen machen wollen. Im Normalfall läuft Windows ja out of the box.
Ältere Menschen, die Veränderungen nicht so sehr mögen ("früher war das besser"), bevorzugen sicher auch eine über Jahre gleichbleibende GUI - wie Windows sie bietet.

Diese Menschen werden vermutlich nie alles austesten, was Windows kann und nicht kann.

Da muss ich zugeben, dass die Leute da auch besser aufgehoben sind. Linux verändert sich ja kontinuierlich.
 
critique schrieb:
[...] Ein Anfänger geht viel intuitiver an ein neues System heran. Wenn man wie ich seit fast 15 Jahren Windows nutzt, dann schleichen sich Automatismen ein. [...]

Kann ich bestätigen, das ging mir nach ca. 3 Jahren Windows so.

[...] Wenn man sich aber die Mühe macht, den Sinn hinter vielen Funktionen verstehen zu wollen [...]

Vor allem lernt der Interessierte wie Linux die Schnittstelle zwischen Bediener und Hardware ist. Die ganzen kleine Einstellungen, die viele Umsteiger überfordern oder als nervig angesehen werden, vermitteln einen Eindruck was dahintersteckt ein Betriebssystem zu entwickeln.

[...]stellt sich mir mehr und mehr die Frage, wohin Windows eigentlich will. Vista ist ein ressourcenfressender Koloss, der als große Innovation eine vermeintlich atemberaubende 3D-Oberfläche mit sich bringt. Aha.

Tja ich will jetzt auch nicht das Geflame anleiern, aber du triffst es eigentlich auf den Punkt. Ein paar Posts weiter hatte ich es auch schon angedeutet. Während Vista die meisten Leute, regelrecht zwingt, einen neuen teuren Rechner zu kaufen werden die Windowsmanager oder Desktop-Enviroments immer Ressourcenschonender. Fluxbox, Gnome und sogar KDE laufen auf älteren Rechnern dauerhaft so flott, das ich auf meinem Rechner fast nur noch Linux nutze.

Windows ist einfach ein riesen Klotz Code an den sich Benutzer und Hardware gewöhnen müssen, während Linux sich an die Hardware anpasst. Mann muss erst mal das kleine 1x1 begriffen haben, dann ist Linux so intuitiv...

Die meiste Hardware (mit ein paar Ausnahmen) ist fest im Kernel, das heißt keine Treiberinstallation nötig. Wenn ich Linux starte, kann ich sofort wenn ich den Desktop habe loslegen, bei Windows muss erst mal die Netzwerkkarte aushandeln, NVIDIA lädt, Programm XY muss in den Autostart. Bei Linux läuft das beim Booten (es sei denn man hat es im Autostart vom Enviroment)...

Aber wie gesagt, Geschmackssache. Ich hab mich von Linux überzeugen lassen.

Gruß

Zedar
 
Zedar schrieb:
Die meiste Hardware (mit ein paar Ausnahmen) ist fest im Kernel, das heißt keine Treiberinstallation nötig.
Die paar Ausnahmen sind dann auch nur Nebensächlichkeiten wie Grafiktreiber mit OpenGL Support.
Zedar schrieb:
Wenn ich Linux starte, kann ich sofort wenn ich den Desktop habe loslegen, bei Windows muss erst mal die Netzwerkkarte aushandeln, NVIDIA lädt, Programm XY muss in den Autostart. Bei Linux läuft das beim Booten
Das ist wohl eher ein Problem der Konfiguration als ein Problem des Betriebssystems. Auf meinem Rechner braucht Gentoo jedenfalls deutlich länger für den Start bis zur Benutzbarkeit als Windows XP und Vista. Auch mit einem minimalistischen Fenstermanager wie Fluxbox.

Letztendlich muß jeder für sich selbst entscheiden, welches OS ihm besser liegt. Allgemeingültige Aussagen gibt es nicht. Auch Spieler können mit Linux rundum glücklich sein, um nur ein Vorurteil mal zu erwähnen.
 
frankpr schrieb:
Die paar Ausnahmen sind dann auch nur Nebensächlichkeiten wie Grafiktreiber [...]

Gut gekontert :) Ich hatte es eher als Quantität als Qualität gesehen. Gut mit Ordentlichen Grafiktreibern ist es wegen der höheren Herzanzahl Augenfreundlicher aber OpenGL ist nicht zwingend notwendig wenn man ein OS braucht mit dem Surfen, Emails schreiben und mal nen Brief ausdrucken will.

Das ist wohl eher ein Problem der Konfiguration. Auf meinem Rechner braucht Gentoo jedenfalls deutlich länger für den Start bis zur Benutzbarkeit als Windows XP und Vista.

Hmm Gentoo bootet bei mir in schneller als XP, Debian brauch zum reinen booten (bei mir) am längsten, weil sämtliche Hardare von meinem PC unterstützt wird und noch ein paar Module geladen werden müssen. Bis sich XP allerdings ansprechen lässt vergehen noch mal locker 10 Sekunden, Debian und Gentoo sind dann schon einsatzbereit. Bei Linux lassen sich unnötige Module abschalten oder so gut es geht in den Kernel kompilieren. Das beschleunigt den Bootvorgang. Man kann auch (wenn mans auf Minimalismus anlegt) viel Support gar nicht erst in den Kernel kompilieren - bringt auch ein paar Sekündchen. Das ist allerdings viel Spielerei und viele werden darüber lachen - muss jeder selbst wissen. Ich nuzte Gentoo als schnelles Surfsystem und zum Experimentieren. Das liegt mit schlanken 900 Mb auf der Festplatte.

Bei XP hat man meines Wissens nach keine Chance den Bootvorgang auf diese Weise zu beeinflussen. Schon alleine um das Plug'n'Play System aufrechtzuerhalten sind Ressourcen nötig. Und minimalsysteme bei denen man nur installieren kann was man möchte gibt es auch nicht.

Dafür läuft Windows bis nachträglich eingebaute Hardware out-of-the Box.

Letztendlich muß jeder für sich selbst entscheiden, welches OS ihm besser liegt. Allgemeingültige Aussagen gibt es nicht. [...]

Das ist ein wahres Wort. Man muss die Vor- und Nachteile abwägen. Auch ich muss hin und wieder mal XP bemühen, weil ich bisher noch Probleme beim kompilieren von Xinelerra habe.

Wer sich keine Gedanken darüber macht wie etwas funktioniert und der Meinung ist ein OS sollte vorwiegend gleich funktionieren, ist bei Windows besser aufgehoben, wobei gerade openSuse und Ubuntu immer Windows ähnlicher werden, trotzdem aber Möglichkeit lassen alles "händisch" einzustellen (war jezt nicht negativ ausgelegt).

Gruß

Zedar
 
Zedar schrieb:
Wer sich keine Gedanken darüber macht wie etwas funktioniert und der Meinung ist ein OS sollte vorwiegend gleich funktionieren, ist bei Windows besser aufgehoben, wobei gerade openSuse und Ubuntu immer Windows ähnlicher werden, trotzdem aber Möglichkeit lassen alles "händisch" einzustellen (war jezt nicht negativ ausgelegt).

Wer sich keine Gedanken darüber macht wie etwas funktioniert, hat mit Windows oft viel Probleme.
Wer sich nicht den Kopf zerbrechen will, wie etwas funktioniert, ist bei Ubuntu besser aufgehoben.
Es gilt eher: Das Betriebssystem, mit dem man bereits gearbeitet hat, ist einfacher.
 
Nun ja ich kenne viele Leute, die den Computer anschalten und denen egal ist, wie sich der PC jetzt mit dem Internet verbindet. Das die früher oder später Probleme kriegen ist klar, allerdings wird dann einfach neu formatiert, ohne sich Gedanken zu machen woran das Problem gelegen hat.

Das ist vielleicht bei Linux auch so, aber wenn man sich mal die Mühe macht ohne DHCP-Server zu konfigurieren (vor allem WLAN) wird sich sehr schnell damit befassen müssen. Ich finde Linux mittlerweile auch "leicht", zumindest die Basiskonfiguration und -administration, aber Windows ist halt zu 90% out-of-the box.

Komplette PC-Neulinge tun sich mit Windows leichter.

Gruß

Zedar
 
Moin,
Selbst wenn man Linux mit Windows vergleicht(Geschwindigkeit, Softwareaongebot usw.) wird Linux Windows immer in mindestens einer Kategorie überlegen sein, und zwar im Preis-Leistungs Verhältnis:D!
mfg,
tXX
 
Moin,
Selbst wenn man Linux mit Windows vergleicht(Geschwindigkeit, Softwareaongebot usw.) wird Linux Windows immer in mindestens einer Kategorie überlegen sein, und zwar im Preis-Leistungs Verhältnis!
mfg,
tXX

Und das ist oft auch ein Killerkriterium. Die einen freuen sich, weil sie sich ein teures OS wie Win oder Mac nicht leisten wollen oder können. Die Anderen sagen: Was nichts kostet ist nichts wert. Wie auch immer.

Linux ist definitiv eine Bereicherung. Ich bin erst vor kurzen umgestiegen und bereue es, dass ich es nicht schon früher getan habe. Ich beschäftige mich aber auch gerne mit Computern. Für den Durchschnitzuser trifft das aber nicht zu. Für die meisten ist ein PC ein Arbeitsgerät das zu funktionieren hat. Punkt. Und zwar so wie sie es gelernt und gewohnt sind. Wenn Linux wirklich eine Alternative sein möchte, sollte man bei der nächsten Generation anknüpfen und eine Möglichkeit schaffen die Menschen von Anfang an, an Linux zu gewöhnen.
Aber ganz ehrlich: Gegen ein Imperium wie MS anzukommen ist meiner Meinung nach nicht möglich. Es sei denn man beschreitet einen ähnlich Weg wie MS. Aber das würde sich wiederum nicht mit der Ideologie von Linux vertragen. Fände ich auch persönlich schade. Aber ich schweife ab.

Wenn man Interesse daran hat sein OS mitzugestalten, die Zusammenhänge kennen lernen möchte, keine Scheu davor hat, sich mit Problemlösungen zu beschäftigen, ja dann lohnt sich Linux auf jeden Fall. Dann ist man auch in der Lage ein System zu erstellen, das durchaus Windows ersetze kann und evtl. sogar Vorteile hat.
 
Der große Vorteil ist, dass man selbst Fehleranalyse und -behebung betreiben kann. Die abgeschottete Welt unter Windows macht häufig eine De- und Neuinstallation der Software zur einzigen Fehlerbehebungsmöglichkeit.

Die Kommandozeile mag auf viele abschreckend wirken, sie bietet aber auch den unschätzbaren Vorteil, dass der Kenner Schritt für Schritt Fehler aufspüren und beseitigen kann. Linux ist nicht komplizierter als Windows. Es versteckt seine Funktionsweise nur nicht vor dem Anwender.
 
Neckreg schrieb:
Und das ist oft auch ein Killerkriterium.
Komisch, für mich ist das Killerkriterium die Anwendungskompatiblität - auch wenn dasfür das Betriebssystem an sich nicht viel kann... Zuerst mal suche ich ein Betriebssystem, auf dem die Anwendungen laufen, die ich nutzen möchte.
Dann fliegen die aus der Auswahl raus, die diese Voraussetzung nicht erfüllen.
Dann fängt der Preis an eine Rolle zu spielen...
 
...womit wir dann wieder zu 90% oder mehr bei Windows wären, oder etwa nicht?
 
Die Frage müsste lauten "für wen lohnt sich Linux" und die Antwort ist für mich "für den, der keine zwingenden Gründe hat, andere Betriebssysteme einzusetzen".
 
wenn man auch auf alten kisten noch flüssig arbeiten möchte
wenn man sich auf Altbewährtes zurück Besinnen möchte
wenn man gerne die Vielfalt eines BS erleben möchte
wenn man Windows überdrüssig geworden ist
eigentlich schon immer und immer noch...
 
ich bin auch ein gutes bsp...


3 jahe Windows xp , davor andere windows arten anfang war MS-DOs...

So ...vor 4 Monaten hab ich durch zufall kubuntu entdeckt und es durch einen ram problem ( musste testen ob`s am ram liegt oder nicht , dank der live cd ) getestet .

So es gefiel mir recht gut aber war anders! als das gewohnte Umfeld.

mit 0 Ahnung hab ich das Kubuntu versucht zu installieren , als total linux noob , hab ich 2 freunde damit zu gespammt und war in mirc und im ubuntu Forum ....alles während der installation ...des Systems, das soll mir mall einer bei windoof zeigen xD.

Mir wurde auch im mirc geholfen von einen unbekannten kubuntu profi :)

danach ging es ähnlich weiter bis ich mir nach 2 monaten das os zerschossen hab weil ich an grub dran war..xD .

vor kurzen kam ja Ubuntu 7.10 raus mit gnome und das gefällt mir persönlich optisch besser so wie der aufbau und andere spielerein .


Nutzten tue ich Windows (ab Ubuntu installation )nur für games und einem video programm , weil ich unter ubunu kein ähnliches gefunden habe.

Aber als altes windows Kind, finde ich mich in unbuntu nach ca 2 monaten bissel lesen und copy+paste recht gut zurecht.

Ich kann nur jeden raten 2 gleisig zu fahren weil die spyware und viren gefahr doch 80% weniger präsent ist und einen bundestrojaner wohl nicht soo leicht geben wird wen man nicht gerade nen voll dau ist..xD.


btt:

Linux lohnt sich :
wen man den A*sch inner hose hat sich von M$ zu trennen , mit einer klein Einarbeitungszeit und ner hammer community auch gut zu schaffen .
wen man Kein bock mehr hat , nicht zu wissen was eig die ganze zeit bei Windows im Hintergrund( hinter tür ) so gemacht wird
wen man ein wenig mehr Sicherheit als antievir und einer free fire wall haben will
wen man kein geld für gehypte Programme hat die 1400€ kosten , den bei linux gibts fast ähnliches for free..

usw.
 
Zuletzt bearbeitet:
tXX schrieb:
Moin,
Selbst wenn man Linux mit Windows vergleicht(Geschwindigkeit, Softwareaongebot usw.) wird Linux Windows immer in mindestens einer Kategorie überlegen sein, und zwar im Preis-Leistungs Verhältnis:D!
mfg,
tXX

nicht nur da, auch im bezug auf sicherheit, und längerfristige systemperformance. keine registry die zugemüllt wird, keine fragmentierung des dateisystems (bzw. nur sehr geringe).

also im serverbereich hab ich shcon länger mit linux zu tun, aber auf meinem desktop hatte ich es nie drauf, weil ich dann meist eh nur gezockt habe... da das aber immer weniger wird in letzter zeit, bin ich auch im desktop bereich auf linux umgestiegen (ubuntu 7.10), und ich bin fast bereit windows für immer und ewig von meiner festplatte zu verbannen... zum zocken hab ich noch nen windows drauf, weil ichs unter linux immernoch etwas lästig finde, da boote ich lieber schnell windows und zock da ne runde. aber für alles andere ist linux wesentlich komfortabler. sicherlich ist es am anfang ein bischen fummelarbeit, wenn man noch nie mit linux zu tun hatte, aber das war es bei windows am anfang auch... und die vorzüge von linux liegen mal klar auf der hand...
 
Ich denke nicht dass Linux in allem außer bei Spielen besser ist als Windows. Ein großer Nachteil an Linux(zumindest für Anfänger) ist das Problem mit dem selber-kompilieren von Programmen. Wenn es nur eine oder zwei verschiedene Distris gäbe, hätte man dieses Problem nicht und das instalieren von Programmen wäre so einfach wie unter Windows. Außerdem wäre es, wenn sich die Spielehersteller darum kümmern würden gerade unter Linux genauso gut möglich zu spielen wie unter Windows und das auch ohne DirectX. Das kann man schon allein daran erkennen, dass einige(bzw. sogar viele) aktuelle 3D-Spiele mit Cedega auch unter Linux laufen. Große Performance-Unterschiede gibt es also eigentlich nicht.
mfg,
tXX
 
ET:QW läuft doch unter Linux sogar schneller ?!

Aber von wegen einfaches Installieren: Ist doch bei Linux dank Paketmanager meistens noch einfacher ? Selberkompilieren muss man ja nicht, wenn man nicht will.
 
tXX schrieb:
Ein großer Nachteil an Linux(zumindest für Anfänger) ist das Problem mit dem selber-kompilieren von Programmen. Wenn es nur eine oder zwei verschiedene Distris gäbe, hätte man dieses Problem nicht und das instalieren von Programmen wäre so einfach wie unter Windows.
Ich bin Gentoo-User und habe noch nie selbst ein Programm kompilieren müssen. :)

Wenn man neu in der GNU/Linux-Welt ist wird man leicht von der Vielfalt erschlagen und wünscht sich sehnlichst "die eine" Distribution. Aber mit der Zeit kommt man drauf, dass die meisten ihre ganz eigene Daseinsberechtigung haben und auf einen bestimmten Einsatzzweck oder Interessen von Usern zugeschnitten sind.
 
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