"Workstations" für den Forschungsbetrieb

Deadlock

Lt. Commander
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Juli 2009
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1.478
Moin zusammen,

ich arbeite als Administrator in einer Arbeitsgruppe an der Universität.
Wir machen Simulationen zum Thema "Warme Dichte Materie" mit dem Anwendungsfall von astrophysikalischen Objekten.
Die großen Rechnungen werden nicht lokal durchgeführt, sondern auf externen Clustern. Es gibt allerdings viele kleine Auswerte- und Simulationsroutinen, die auf allen Rechnern mittels SLURM verteilt berechnet werden.
Für die alltägliche Arbeit brauchen wir neue Rechner, da die Leute hier teilweise noch mit Sandy Bridge unterwegs sind...
Das Ziel ist also ein Preis-Leistungs-Sieger, effizient (die Maschinen laufen wegen der lokalen Simulationen 24/7), leise, responsiv und halbwegs kompakt.

1. Möchtest du mit dem PC spielen?
  • nein

2. Möchtest du den PC für Bild-/Musik-/Videobearbeitung oder CAD nutzen? Als Hobby oder bist du Profi? Welche Software wirst du nutzen?
  • nein

3. Hast du besondere Anforderungen oder Wünsche (Overclocking, ein besonders leiser PC, RGB-Beleuchtung, …)?
  • CPU: effizient in Single- und Multicore-Lasten
  • Belüftung: leise
  • Gehäuse: halbwegs kompakt (unter 40 Liter Gehäusevolumen)
  • Grafik: Grafikkarte nicht benötigt, dafür entsprechend eine integrierte Grafikeinheit
  • RAM: 32 GB mit der Option auf eine Aufrüstung auf 64 GB
  • SSD: Die großen Daten liegen auf Servern, also ist nur ein kleines Systemlaufwerk für lokale Dateien erforderlich.
  • OS: Ubuntu 20.04 LTS
  • insgesamt: gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

4. Wieviele und welche Monitore möchtest du nutzen? Anzahl, Modell, Auflösung, Bildwiederholfrequenz (Hertz)? Wird FreeSync (AMD) oder G-Sync (Nvidia) unterstützt? (Bitte mit Link zum Hersteller oder Preisvergleich!)
  • meistens zwei Monitore, ab und an UHD, meistens 2x FullHD

5. Hast du noch einen alten PC, dessen Komponenten teilweise weitergenutzt werden könnten? (Bitte mit Links zu den Spezifikationen beim Hersteller oder Preisvergleich!)
  • nein, alles alte Kisten

6. Wie viel Geld bist du bereit auszugeben?
  • max. 800€ pro Rechner

7. Wann möchtest du den PC kaufen? Möglichst sofort oder kannst du noch ein paar Wochen/Monate warten?
  • sofort

8. Möchtest du den PC selbst zusammenbauen oder zusammenbauen lassen (vom Shop oder von freiwilligen Helfern)?
  • selbst zusammenbauen

Meine aktuelle Zusammenstellung sieht grob so aus:

CPU: AMD Ryzen 7 5700G, 8C/16T, 3.80-4.60GHz, boxed (100-100000263BOX) - 320€
RAM: Crucial Ballistix schwarz DIMM Kit 32GB, DDR4-3200, CL16-18-18-36 (BL2K16G32C16U4B) - 100€
Mainboard: MSI B450M Mortar Max (7B89-016R) - 75€
SSD: Western Digital WD_BLACK SN750 NVMe SSD 500GB, M.2 (WDS500G3X0C-00SJG0 / WDBRPG5000ANC-WRSN) - 60€
Netzteil: Seasonic Focus GX 550W ATX 2.4 (FOCUS-GX-550) - 70€
Gehäuse: Antec P5, schallgedämmt (0-761345-80012-9) - 65€
CPU-Kühler: Scythe Kotetsu Mark II (SCKTT-2000) - 35€
-----------------------------------
Summe: ~715€

Was sind eure Gedanken dazu? Wo gibt es Verbesserungsbedarf?

Zwecks bester Wartungs- und Aufrüstungsmöglichkeiten sollen die Rechner selbst zusammenbaubar sein. Fertigrechner von der Stange kommen nicht in Frage.

Der Arbeitsalltag besteht aus:
  • LibreOffice
  • Latex
  • parallelisierte numerische Vielteilchensimulationen
  • parallelisierte Berechnung von Planetenmodellen
Alles läuft auf der CPU, es gibt keine GPU-Beschleunigung. Vieles ist selbst geschrieben.
Die numerischen Berechnungen laufen ausschließlich übers Terminal, es gibt keine grafische Oberfläche für diese Rechnungen.

Danke im Voraus und viele Grüße,
Deadlock
 
Zuletzt bearbeitet:
Deadlock schrieb:
Was sind eure Gedanken dazu?
Es ist recht schwer zu beurteilen, was die Anforderungen der "alltäglichen Arbeiten" sind. Hier ist ja auch von Lokal die rede:
Deadlock schrieb:
die Maschinen laufen wegen der lokalen Simulationen 24/7
Was beinhaltet das? Matlab? Sicher keine GPU-Beschleunigung? Gibt es Anforderungen bezüglich der Monitore, die angeschlossen werden sollen?
 
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Aus eigener Erfahrung:
ich arbeite als Administrator in einer Arbeitsgruppe an der Universität.
Zwecks bester Wartungs- und Aufrüstungsmöglichkeiten sollen die Rechner selbst zusammenbaubar sein. Fertigrechner von der Stange kommen nicht in Frage.
Gibt es keine Rahmenverträge bei euch an der Universität?
 
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Ich habe meinen Post entsprechend aktualisiert.
APIs gibt es nicht, es ist alles C++, Python, usw. ohne Verknüpfung der Simulationen. Keine GPU-Beschleunigung.
Monitore sollen erstmal die vorhandenen weitergenutzt werden.

Selbstbau aus Gründen der Eigenwartbarkeit und maximalen Erweiterungsmöglichkeiten.

Ich muss recht häufig an den Rechnern herumschrauben, daher sind für mich hochwertige Gehäuse und standardisierte Komponenten wichtig.
 
Deadlock schrieb:
Viele solcher Berechnungen nutzen Bibliotheken die von Intel stammen, da kann es mit AMD Systemen zu Performanceanomalitäten kommen. Kann ich aber bezüglich eurem Code nicht beurteilen.
Deadlock schrieb:
An sich ein solides Board, auch wenn mal 12 oder 16 Kerne drauf sollen. Aber für den Prozessor wird ein kaltes Biosupdate per Flashback notwendig sein, bevor man das ganze zusammen baut. Sonst startet das nicht mit dem Prozessor. Bezüglich dem Zen3D Update dürfte es aber sicherer sein auf B550 zu setzen. Dann hält man sich das Fenster auf der Plattform noch offen.
Deadlock schrieb:
https://geizhals.de/seasonic-core-g...0lc-core-gc-650-a2123381.html?hloc=at&hloc=de
7 Jahre Garantie, genug Leistung falls mal eine GPU dazu kommt.
 
Danke für die Hinweise mit den Intel-Bibliotheken und dem Mainboard.
Prinzipiell bin ich auch einem Intel-basierten System nicht abgeneigt, solange die Anforderungen erfüllt sind.
Beim Mainboard könnten wir im Zweifelsfall natürlich auch auf B550 gehen, dann dürfte ein Flashback nicht erforderlich sein.

Da ich zu 99% sicher bin, dass wir keine GPUs verwenden werden (wie gesagt, große externe Cluster stehen zur Verfügung), ist mir weniger Kabelgewirr und Staubfang im Gehäuse wichtiger als 650W Leistung.
 
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Wenn du dich wegen Onboard Grafik eh auf 8 Kerne max limitierst, und die Rechner auch als Arbeitsplätze genutzt werden würde ich Intel empfehlen.
Dort findet man eher Mainboards die mehr als 1 Displayport Anschluss (den die Onboard Grafik in beiden Fällen hat) herausführen. Und bei Sockel 1200 gibt es auch offizielllen DP 1.4 Support was für zukünftige Monitore sinnvoll sein könnte.
Bei AMD geben alle Mainboards immer nur DP 1.2 an und ich habe noch nicht herausgefunden ob die dann auch tatsächlich auf DP 1.2 limitieren oder es in Zukunft dann Probleme geben könnte wenn die Monitore DP 1.4 können.

Die 1200 CPUs werden vermutlich demnächst auch nochmal günstiger werden wegen den Nachfolgern. Sind halt weniger Energieeffizient unter Vollast.
 
nevermind :) seite neu laden soll ja nach 15 min. neue Infos liefern.

Ist gut so :)

schau nur, dass du das durch den Uni Einkauf bekommst. Wenn sie sich queer stellen, mach es so komplizidert, dass sie aufgeben :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Flashback dürfte nicht nötig sein, habe die Woche noch einen 5800X auf so einem Board verbaut und musste nicht blind flashen.

Ansonsten kann man das so machen, ob es für eure Anforderungen ausreicht oder doch nicht ein AMD 16 Kerner der Sweetspot wäre kannst du nur herausfinden.
 
Ray519 schrieb:
Wenn du dich wegen Onboard Grafik eh auf 8 Kerne max limitierst, und die Rechner auch als Arbeitsplätze genutzt werden würde ich Intel empfehlen.
Dort findet man eher Mainboards die mehr als 1 Displayport Anschluss (den die Onboard Grafik in beiden Fällen hat) herausführen. Und bei Sockel 1200 gibt es auch offizielllen DP 1.4 Support was für zukünftige Monitore sinnvoll sein könnte.
Bei AMD geben alle Mainboards immer nur DP 1.2 an und ich habe noch nicht herausgefunden ob die dann auch tatsächlich auf DP 1.2 limitieren oder es in Zukunft dann Probleme geben könnte wenn die Monitore DP 1.4 können.

Die 1200 CPUs werden vermutlich demnächst auch nochmal günstiger werden wegen den Nachfolgern. Sind halt weniger Energieeffizient unter Vollast.
Schlage gerne eine Komponentenliste vor, ich bin da komplett offen.
Wir haben 5 dedizierte (Office-)Grafikkarten für UHD-Monitore im Einsatz, die dürften auf absehbare Zeit reichen. Alle anderen sind bisher mit FullHD sehr zufrieden, wie auch immer sie das machen :)
Daher sehe ich den Punkt zwar, empfinde ihn aber als nicht allzu signifikant.
 
madmax2010 schrieb:
schau nur, dass du das durch den Uni Einkauf bekommst. Wenn sie sich queer stellen, mach es so komplizidert, dass sie aufgeben :D
Hilft nur beim nächsten Audit wo der Name von OP dann drunter steht im Zweifel auch nicht. Deswegen auch mein Post von vorhin. Falls der Einkauf bei euch weniger verklausuliert ist, oder es sich um private Drittmittel handelt, welche nicht von der Universität verwaltet werden, ist das natürlich nichtig.
 
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SpartanerTom schrieb:
Hilft nur beim nächsten Audit wo der Name von OP dann drunter steht im Zweifel auch nicht. Deswegen auch mein Post von vorhin. Falls der Einkauf bei euch weniger verklausuliert ist, oder es sich um private Drittmittel handelt, welche nicht von der Universität verwaltet werden, ist das natürlich nichtig.
Der Einkauf ist im Prinzip eine Übergabe der Geizhals-Wunschliste an unsere Sekretärin. Insofern ist das sehr entspannt.

Eine mögliche Intel-Konfiguration sähe jetzt etwa so aus.
 
@Deadlock gibt es bei Euch kein Vergaberecht / Lastenheft zu beachten? Gerade das macht "selbst gebaute Kisten" oft unnötig schwer... kenne ich aus eigener Erfahrung :(
 
Deadlock schrieb:
Wir haben 5 dedizierte (Office-)Grafikkarten für UHD-Monitore im Einsatz, die dürften auf absehbare Zeit reichen. Alle anderen sind bisher mit FullHD sehr zufrieden, wie auch immer sie das machen :)
Wenn ihr das ja schon habt, ist ja auch ok.

ghecko schrieb:
So nicht richtig, bei B550/A520 gibt es durchaus DP1.4 und HDMI2.1
Das sagt aber auch nur Geizhals (und HDMI 2.1 stimmt da auch nicht, das steht da soweit ich weiß nur weil AMD VRR nach HDMI 2.1 kann, aber von der Geschwindigkeit etc ist es immer noch HDMI 2.0).
Auch habe ich mich bei ein paar Boards mal exemplarisch bis in die Specs vom Board-Hersteller durchgeklickt und die sagen bei mehreren MSI Boards explizit
  • 1x DisplayPort, supports a maximum resolution of 4096x2160 @60Hz* ∙
  • 1x HDMI port, supports a maximum resolution of 4096x2160 @24Hz*.

Nur bei Gigabyte gibt es dann doch ein paar Boards bei denen der Hersteller selbst auch mehr angibt...
 
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