AMD: Erneut hohe Abschreibungen wegen ATi

Andreas Frischholz
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Nachdem AMD zuletzt mit einem wachsenden Marktanteil für positive Nachrichten sorgte, folgt nun ein weiterer Rückschlag: Der Halbleiterproduzent hat eine Abschreibung in Höhe von 880 Millionen US-Dollar bekannt gegeben, die immer noch auf den Kauf von ATi im Sommer 2006 für 5,4 Milliarden US-Dollar zurückgeht.

Weitere Abschreibungen in Höhe von 32 Millionen US-Dollar stehen im Zusammenhang mit den angekündigten Entlassungen, 36 Millionen US-Dollar entfallen auf andere Bereiche – ein großer Teil davon geht auf die Investitionen beim Flash-Speicherproduzenten Spansion zurück. Die New Yorker Börse reagierte prompt auf die Nachricht, der Kurs von AMD fiel zeitweise auf 4,60 US-Dollar und erreichte damit den tiefsten Stand seit 1992. Binnen des letzten Jahres sank der Wert der Aktie von einmal gut 16 US-Dollar um knapp 70 Prozent.

Den offiziellen Bericht für das zweite Quartal legt AMD am kommenden Donnerstag vor. Nach sechs Verlustquartalen in Folge sollen auch die vergangenen drei Monate keine Kehrtwende gebracht haben. Einer der Gründe sind offenbar die schlechten Zahlen von ATis Handheld- und Digital-TV-Sparte, die nach Ansicht von Analysten nicht zum Kerngeschäft zählt und abgestoßen werden sollte, sofern keine Verbesserung der Ergebnisse eintritt. Des Weiteren wird erwartet, mit niedrigeren Investitionen in Fabriken und der Auslagerung von Teilen der Produktion zu externen Chip-Herstellern weitere Einsparungen zu erzielen.

Positiv machen sich im letzten Quartal hingegen die einmaligen Einnahmen in Höhe von über 190 Millionen US-Dollar bemerkbar, die durch den Verkauf von alten Fertigungsteilen aus Produktionsstätten entstehen.